Thema: Gemeinsame Schreibschule?

[El God]

Ahoi! Ehe hier wieder alles von Spinnweben und Staubflusen zugedeckt wird, feudel ich mal kurz feucht durch.

*wutsch* *putz* *splash* *scheuer* *quiietsch* *schrubb* *polier* *blink* 

Sooo. Besser.

Also: Die Schreibwerkstatt war ja ganz ursprünglich dazu gedacht, eine Art Übungsprogramm für angehende Autoren zu liefern. Dazu habe ich ein ganz günstiges Buch gefunden, dass das Arbeiten auch in der Gruppe sicher unterstützen könnte: "Creative Writing" von Alexander Steele und Raymond Carver. Es gibt zu jedem Kapitel Übungsaufgaben, die man im Sinne eines Arbeitsbuches zur Festigung der Lektionen durchnehmen kann. Was hieltet ihr davon, gemeinsam durch die einzelnen Teile des Buches zu gehen, die Aufgabe zu erledigen und dann durch gegenseitiges Feedback zu vertiefen? Das Buch ist verfügbar - sowohl als toter Baum als auch als PDF (man kann es sich auch online "besorgen"), das habe ich bereits geprüft, und die Rezensionen machen einen guten Eindruck.

Was denkt ihr? Wer hätte Interesse?

[Antariuk]

Klingt interessant! Ich habe den Titel zwar nicht, wäre aber durchaus bereit mir den zuzulegen. Ich selbst besitze den Band von Steven King übers Schreiben und dann noch "How to Write Damn Good Fiction" sowie "How to Write Damn Good Fiction Using the Power of Myth", beide von James N. Frey und fand die alle brauchbar bis gut.

Ich weiß zwar nicht wie realistisch das ist, aber lustig wäre es sicherlich auch wenn alle Beteiligten ihre Hausaufgaben zu einem Stichtag einsenden müssen und dann kann man die kritisieren oder vergleichen - das dämpft den Aspekt des "ich steh mit meinem Absatz ganz alleine auf der Bühne da" etwas ab Aber egal wie, ich hätte Lust sowas mal mitzumachen, damit ich aus meinem aktuellen Tief mal herauskomme (bekomme momenten irgendwie nichts fertig, tausend angefangene Baustellen...).

[First Orko]

Ich bekunde auch Interesse, hab aber wenig Zeit momentan - so ab Ende August wäre ich wohl dabei.

[El God]

Klingt interessant! Ich habe den Titel zwar nicht, wäre aber durchaus bereit mir den zuzulegen. Ich selbst besitze den Band von Steven King übers Schreiben und dann noch "How to Write Damn Good Fiction" sowie "How to Write Damn Good Fiction Using the Power of Myth", beide von James N. Frey und fand die alle brauchbar bis gut.

Den King kenne ich nur vom Hörensagen, aber bei Frey hatte ich das Problem, dass er ein ziemlich klares und stringentes Muster fährt. Ich habe mich von seinen Vorgaben eher eingeengt gefühlt als unterstützt oder inspiriert. Aber wenn hier noch andere Vorschläge gesammelt werden, könnten wir anschließend auch einfach abstimmen, was wir als Vorlage für Übungsaufgaben nutzen.

Ich weiß zwar nicht wie realistisch das ist, aber lustig wäre es sicherlich auch wenn alle Beteiligten ihre Hausaufgaben zu einem Stichtag einsenden müssen und dann kann man die kritisieren oder vergleichen - das dämpft den Aspekt des "ich steh mit meinem Absatz ganz alleine auf der Bühne da" etwas ab

War auch mein Gedanke. Also das ganze tatsächlich wie eine Art Seminar mit Terminen zu organisieren.

[Thandbar]

aber bei Frey hatte ich das Problem, dass er ein ziemlich klares und stringentes Muster fährt. Ich habe mich von seinen Vorgaben eher eingeengt gefühlt als unterstützt oder inspiriert.

Eigentlich reicht es ja schon, dass er Kafka als Musterbeispiel für hollywoodeske Spannungserzeugung heranzieht, um ihn zu disqualifizieren, aber wenn man sich die Bücher anguckt, die er nach seinem Rezept zusammengebraut hat, merkt man schon, warum er eher für seine Bücher *über* verdammt gute Romane als für die verdammt guten Romane selber bekannt ist. (Bei Sol Stein ging es mir übrigens genauso.)

[Antariuk]

Bei dem Mythen-Buch hat er auch gerne mal Captain Obvious gespielt, also echte Perlen waren das nicht immer - aber ich finde das Material gut strukturiert und zum Gegenprüfen der eigenen Ergüsse ziemlich brauchbar.

[Suro]

Ich habe noch nie etwas "belletristisches" geschrieben und bin dementsprechend auch ziemlich unbedarft, Interesse hätte ich aber schon (und wenn ich sowas anfange bleibe ich für gewöhnlich auch "am Ball").

[Alex]

Auch wenn ich bei der Aktion nicht mitmache, kenne ich viele Bücher über das Schreiben. Die nützlichsten sind mMn:
* James Frey - Wie man einen ... (nur Band 1) - für Leute die gerne strukturiert arbeiten
* Sol Stein - Über das Schreiben (gute Ergänzung zu Frey)
* Natalie Goldberg - Schreiben in Cafes - der eher kreative, ungeordnete Ansatz zum Schreiben

Stephen King ist super zu lesen, aber als Schreiblehrbuch eher ungeeignet.

[First Orko]

Ich habe da noch Make a Scene: Crafting a Powerful Story One Scene at a Time zu Hause rumliegen und angefangen zu lesen, bisher war es sehr erhellend. Man hat das Gefühl, dass Martin das gelesen hat
Laut Aussage des Besitzers ist das auch fast 1zu1 fürs Rollenspiel umsetzbar.

[Antariuk]

Hm, das sind ja schonmal einige Vorschläge...

Damit das Ganze irgendwie kohärent bleibt wäre es vielleicht am besten wenn man ein Werk (z.B. das von Dolge genannte) als Hauptrichtlinie nimmt und dann mal kleine Exkursionen mit den anderen hier genannten Büchern macht, wenn jemand meint da würde was gut passen.

Oder wie seht ihr das?

[Infernal Teddy]

Ich fand writing fiction for dummies überraschend gut

[El God]

Ich bin jetzt mit der Lektüre von "Vier Seiten für ein Halleluja" von Hans Peter Roentgen durch und kann es nur uneingeschränkt empfehlen. Dort werden anhand konkreter Textbeispiele häufige Fehler analysiert und Korrekturvorschläge gemacht. Es handelt sich um echte Texte, die Autoren für ein Lektorat eingeschickt haben und die zum Zweck dieses Buches freigegeben wurden. Das macht das Buch im Vergleich zu anderen Schreibratgebern, die ja i.d.R. Beispiele bekannter Autoren zeigen und dort analysieren, wie man es "richtig" macht, seeeehr wertvoll.   

Wie sieht es nun mit der Schreibschule hier aus? Haben die Interessenten das Buch? Wan wollen wir ungefähr starten?

[Antariuk]

Meinst du "Creative Writing"? Das habe ich noch im digitalen Einkaufskorb und wollte es kaufen wenn klar ist, dass es das auch wird. Also momentan noch: nein.

[El God]

Ich tue mich immer schwer, so ganz autoritär etwas festzulegen und mir einen Häuptlingshut aufzusetzen. Sonst würde ich schon gern sagen: "Wir nehmen jetzt das von mir vorgeschlagene Buch und wer es nicht will, kann mir mal den W20 putzen..."

Hachja, Konjunktiv...

[Alex]

Ich bin jetzt mit der Lektüre von "Vier Seiten für ein Halleluja" von Hans Peter Roentgen durch und kann es nur uneingeschränkt empfehlen ...

HPR ist super.  Einige Beispiele aus dem Buch hat er vorher bei der Autorenzeitschrift Tempest (im Autorenforum) veröffentlicht.
Alle Ausgaben (auch dir älteren) haben immer mal wieder interessante Artikel.
Ist kostenlos ...

[Thandbar]

Ich bin jetzt mit der Lektüre von "Vier Seiten für ein Halleluja" von Hans Peter Roentgen durch und kann es nur uneingeschränkt empfehlen. 

Ein interessanter Tipp! Habe es mir gleich mal bestellt.