Autor Thema: SL-Einmischung in die SC  (Gelesen 1206 mal)

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Offline ghoul

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #25 am: 8.04.2025 | 21:28 »
1 - Nein, die Mitspieler gehen vor.
2 - Nein, der SL und seine Welt gehen vor (aber der SL könnte entscheiden, dass es doch passen würde).
3 - Ja, die Logik der Welt des SL geht vor.
4 - Nein, der Spieler geht vor.
5 - Nein, der Spieler geht vor.
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PESA hilft!
PESA diskutiert.
Desweiteren: Alle deine Probleme wurden bereits in AD&D 1e gelöst.

Online chad vader

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #26 am: 8.04.2025 | 21:59 »
Puh, meine Antworten sind jetzt auch nicht sooo überraschend.

1 - Nope - Wer mit nem Billard-Queue auf den Tennisplatz kommt, kann nicht mitspielen.🤷
2 - Whatever Works - In 50 Fathoms hat mich ein Spieler mal darum gebeten einen Froschmensch spielen zu dürfen. So ein Volk gibt es da offiziell nicht, aber wir haben es gebaut und als noch unentdeckte und fast ausgestorbene Art auf eine Dschungelinsel gepackt.
3 - Klar - Genau so eine Art von Kämpfer spiele ich derzeit und er sieht das selbst als eines der größten Risiken für die Gruppe. Daher feilt er an einem passenden Notfallplan für die Gruppe.
4 - Nur, wenn es Regeln für Bergvolk-Ausrüstung gibt. Ansonsten würde ich vorschlagen, dass beide die Köpfe zusammenstecken, und sich eine Geschichte überlegen, wie der Krieger an die fortschrittliche Ausrüstung kam.
5 - WTF?

Offline Isegrim

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #27 am: 8.04.2025 | 22:09 »
Für mich sind SL-Ansagen vor der Charaktererschaffung kein Einmischen, sondern eben Vorgaben. Klar kann man die auch gut oder schlecht finden, angemessen oder übertrieben, aber sie haben nicht den Ruch der Kompetenzüberschreitung, die ich mit "SL-Einmischung" verbinden würde. Das vorweg, nun zu den Beispielen:

1: Kommt ein bischen auf die Kampagne an. Wenn ich die als SL für Kirchenmitglieder geplant hab, die halt ein entsprechendes Standing in der Kirche haben, würd ich auch um entsprechende SCs bitten. Wenn das nicht der Fall ist, aber sich die Kampagne halt in Klöstern & Kathedralen abspielen soll, würd ich darauf hinweisen, dass der Hain wohl länger brach liegen bleiben wird. Wenns eine Kampagne ist, die in einem Kloster oä spielt (mit dem Hain in der Nähe), und die keine Pfaffen oder Nonnen als SCs voraussetzt, warum nicht?

2: Eigentlich nein. Letztlich käm es auch aufs Setting an, und was der Spieler mit einem Drow-SC erreichen will, aber ich hätt Vorbehalte...

3:
Eine sehr spannende Szene meiner SR-Geschichte war, als die Runner nach einem Run in ihrem Hide Out chillen, als plötzlich einer von ihnen anfängt, wie wild auf die anderen zu schießen (Blut bei letztem Run gelassen, Rituelle Hexerei "Aktionen kontrollieren" => Bang! Bang!). Hab ich als Spieler erlebt, und später als SL  in einer anderen Runde reinsziniert. Ist eine geile Sache, mit Überraschung, moralischem Dilemma (knallen wir unseren Chummer jetzt ab?), Action... außer für den Spieler des verzauberten SCs halt; der kann nicht viel mehr machen als würfeln und bangen...

Kann man mE alle Jubeljahre mal machen; aber wenn meinem SC so was regelmäßig passiert würd ich mich fragen, warum ich dann noch kommen soll. Also: Zweischneidiges Schwert.

4: Wenn alle SCs vergleichbaren Einschränkungen unterliegen, kann man das machen. Ansonsten ist es ungefähr so, wie wenn ein SC weniger Punkte bei der Charakererschaffung bekommt, weil der SL grad danach ist. Auf der anderen Seite gibts Systeme, die hier sowieso völlig willkürlich sind (DSA3, ich guck dich an), aber da ist dann zumindest jemand schuld, der nicht am Spieltisch sitzt... ;)

5: Nein, macht man nicht. Paradebeispiel für SL-Einmischung in Spielerangelegeheiten, die nur zu Streit führen kann. Entweder der Spieler macht da mit, oder es bleibt beim Assassinen (den ich von vorne herein nicht als SC hätte haben wollen, aber das ist ja nicht gefragt).
« Letzte Änderung: 8.04.2025 | 22:13 von Isegrim »
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Offline Koenn

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #28 am: 8.04.2025 | 23:05 »
Mein Standpunkt als SL:

1) Der Spieler sollte sich nach Möglichkeit einen Charakter ausdenken, der ins Setting passt. Macht er das nicht -> Ich bitte ihn aufdringlich darum darüber nachzudenken, ob ihm das bewusst ist. Ich teile dem Spieler mit, dass er gerne ausscheren kann, aber dann damit leben muss, z. B. kann er dann - weil der Charakter kaum ins soziale Gefüge des Settings passt - auch nur wenig interagieren oder wird angefeindet/missverstanden oder zieht ungewollte Neugier auf sich.
Glücklicherweise sind die meisten meiner Spieler erwachsen genug sich zuerst das Setting anzuhören und dann den Char passend aufzubauen. Die wenigen Fälle, die da nicht zuhören wollten - ich habe sie gefragt, ob sie nicht besser bei anderen SL oder Gruppen aufgehoben sind, weil ihre Vorstellung von Rollenspiel nicht zur Gruppe passt.

2) Was es nicht gibt kann man nicht spielen, ich bin kein SL, der spezielle Zielgruppensammlung nötig hat. Exakt diesen Fall mit "ich muss immer eine Drow spielen" hatte ich auch, dann hat der Spieler 3 Abende rumgenörgelt. Ich habe ihm dann zu Lernzwecken die ganzen Gedanken zur meiner geplanten Kampagne erzählt, warum es diesen speziellen Wunsch nicht geben kann, und dass er ab jetzt wieder übernehmen kann mit leiten. Die späte Einsicht kam dann mit "achso, das wusste ich ja nicht, dass das nicht geht"  ::)

3) Sowas mach ich nicht, das widerspricht meiner Meinung nach Regel 0. Wir sitzen zusammen um alle Spaß zu haben und nicht SL-geführtes Buttkicking ggn. Spieler zu haben.

4) Siehe 3), mache ich nicht. Für mich ist das sogar noch ne Ecke kritischer als 3)

5) Zwei Dinge, einerseits: Der Spieler hat die Hochheit auf die Charakterentwicklung, nicht der SL, den Charakter des Spielers zu versuchen in ungewollte Dinge zu zwängen geht auch Richtung Regel 0. Anderseits würde mich dann interessieren, warum er mit einem fast fertig ausgelernten Charakterkonzept spielen will, dessen Entwicklung nur noch wenig Spielraum zulässt ...


Finde die Punkte insgesamt so, als ob Spieler und SL beide nicht den Rollenspielvertrag der Gruppe eingehen wollen, damit alle Spielspaß haben. Liest sich für mich alles wie willkürliches Teenagerrollenspiel aus den 90ern mit einem SL, der für wenig SL-Entwicklung bereit ist.

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Offline Tudor the Traveller

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #29 am: 8.04.2025 | 23:20 »
Ergänzend zum OP: wie ist es mit Eindrücken oder Gedanken? Also z.B. in Richtung "dein Char glaubt/ glaubt nicht, dass man dem NSC trauen kann." Oder "du hast den Eindruck, dass hier etwas nicht stimmt."

Ich finde, da fiktive ingame Eindrücke des SC in Summe und Detail schwer über die Erzählung zu vermitteln sind, kann man das als SL schonmal machen. Oder wo läuft eure Grenze?

Oder was ist mit Änderungen an der Ausrüstung? Z B. So etwas wie "das Tintenfass ist im Rucksack aufgegangen. Anscheinend hatte dein Char es nicht richtig zu gemacht." Übergriffig? Mit würfeln ok? Oder völlig legitim?
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Offline Auribiel

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #30 am: 8.04.2025 | 23:36 »
Ergänzend zum OP: wie ist es mit Eindrücken oder Gedanken? Also z.B. in Richtung "dein Char glaubt/ glaubt nicht, dass man dem NSC trauen kann." Oder "du hast den Eindruck, dass hier etwas nicht stimmt."

Formuliere ich als SL nach einer entsprechenden Probe aber auch so. Wenn der Spieler dann entscheidet, dass sein Charakter das anders sieht und ihn entsprechend handeln lässt ("neee, checkt mein Charakter nicht, der ist zu naiv dafür...") ist das ja kein Problem?
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Offline Yney

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #31 am: 8.04.2025 | 23:44 »
Ergänzend zum OP: wie ist es mit Eindrücken oder Gedanken? Also z.B. in Richtung "dein Char glaubt/ glaubt nicht, dass man dem NSC trauen kann." Oder "du hast den Eindruck, dass hier etwas nicht stimmt."
Ich finde, da fiktive ingame Eindrücke des SC in Summe und Detail schwer über die Erzählung zu vermitteln sind, kann man das als SL schonmal machen. Oder wo läuft eure Grenze?
Ich formuliere schon des öfteren Mal besondere Sinneseindrücke von Spielfiguren, liefere da aber eher eben die Information, weil z.B: ein Charakter emphatisch veranlagt ist oder eine Sensibilität für ein bestimmtes Element besitzt. Daran darf man mich auch erinnern, aber an passenden Stellen agiere ich da selbst, denn diese Wahrnehmung besteht aus den Sinnen der Figur und ist damit auch gewissermaßen Teil der Spielwelt. Was Spieler oder Spielerin dann mit dieser Information macht ist dann wieder vollkommen deren Sache.
Anmerkung: Das Konzept von Wahrnehmungswürfen gibt es in meinem System nicht. Jemand hat diese Fähigkeit in ausreichendem Maße, oder auch nicht.

Oder was ist mit Änderungen an der Ausrüstung? Z B. So etwas wie "das Tintenfass ist im Rucksack aufgegangen. Anscheinend hatte dein Char es nicht richtig zu gemacht." Übergriffig? Mit würfeln ok? Oder völlig legitim?
Nur wenn es von der Situation her Sinn ergibt. Also das rein zufällig erwürfelte Missgeschick: nein
Das Tintenfass, das zu Bruch ging, weil man den Rucksack mal voraus über die Stadtmauer geworfen hat: ziemlich wahrscheinlich (gewürfelt) oder sogar sicher, wenn der Boden blanker Stein und die Fallhöhe entsprechend ist.

Offline Feuersänger

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #32 am: 9.04.2025 | 00:53 »
Es scheint ja bei diesen 5 Beispielen hier weitgehender Konsens zu bestehen, dem ich mich auch weitestgehend anschließe.

ad 1) Druidin: ich würde dem Spieler die Chance geben zu erklären, warum der gewünschte SC in die geplante Kampagne passt. Aber wenn mich die Begründung nicht überzeugt, geht es eben nicht.


ad 2) Drow: das ist ein bisschen komplizierter. Existieren sie nicht, weil der SL speziell daran noch nie gedacht hat, aber sonst gibt es eigentlich alles mögliche? Dann soll er sich halt überlegen ob es nicht doch Drow gibt und sie als SC-Rasse geeignet sind.
Oder hat der SL sich sehr wohl etwas dabei gedacht, es hat also einen Grund warum es sie nicht gibt oder sie nicht als SC in Frage kommen. Dann ist das eben so.

Mit diesem Beispiel kann ich mich gerade besonders identifizieren, weil ich tatsächlich gerade eine Runde in einer Homebrew-Welt leite, auf der es halt nur eine Handvoll Rassen gibt und diese eher "EDO" sind. Ich hatte dummerweise anfangs gesagt "andere Rassen auf Anfrage" -- und sofort kam fast jeder einzelne Spieler: "Kann ich nen Samsaran?" - "Kann ich nen Aasimar?" - "Kann der Schurke ein Tengu sein?" - Zack wäre es die reinste Zirkustruppe geworden, mit Figuren von denen schon jeder einzelne überall auffallen würde wie ein bunter Hund, und dann auch noch womöglich vier solche Exoten auf einmal. Nein, habe ich da beschlossen, das möchte ich nicht. Also der Fairness halber wieder alle auf die Standardrassen beschränkt.

Und selbst wenn man nur einen einzelnen Exoten drin hat, finde ich das nicht minder problematisch, denn dann sollte dieser Exot plausiblerweise regelmäßig bei den NSC enormes Aufsehen erregen - und somit entsprechende Reaktionen hervorrufen, wodurch sich das Spiel viel mehr um diese Figur drehen würde. Davon abgesehen dass es auch recht schnell alt wird, wenn es halt in jedem neuen Dorf wieder mit irgendwas zwischen "Was bist du denn für ein komisches Wesen" und "Bei allen Niederhöllen, ein Dämon aus der Tiefe, verbrennt ihn" von vorne losgeht. Sollen dann jetzt sämtliche hinterwäldlerischen Dörfler spontan zu toleranten Kosmopoliten mutieren, die sich über gar nichts wundern, damit das Spiel nicht ständig aufgehalten wird?

Naja also ich denke ihr versteht was ich meine. Ich habe jdf den Mitspielern das Angebot gemacht, wenn jemand unbedingt lieber ein quietschbuntes Bonbonsetting haben will, in dem alles rumläuft was das Rassenbuch hergibt, darf er herzlich gerne den SL-Posten übernehmen und leiten was immer sein Herz begehrt. Ich mache halt dieses eine Angebot, take it or leave it.


ad 3) Beherrschung: so wie beschrieben, in einer "sehr herausforderungsorientierten" Runde, muss das in Ordnung sein. Wenn es mehr Bier und Brezel wäre oder alles Anfänger wären, sollte man auf derart harte Bandagen vielleicht eher verzichten. Darum habe ich bei meiner o.g. Runde auch am Anfang die Spieler gefragt, wie knackig sie es denn gerne hätten.


ad 4) Startausrüstung: nein, das ist dämlich. Es gibt ja Regeln für Startausrüstung, hier offenbar mit Startguthaben mit dem man einkaufen kann, und dann hat das auch für alle zu gelten. Zumal ja obendrein _Start_ausrüstung normalerweise binnen kurzem eh obsolet ist und durch Besseres ersetzt wird. Wenn der SL jetzt schon so kleinhalterisch anfängt, dass er dem Spieler nichtmal zwei ganz normale Waffen aus der ganz normalen Ausrüstungsliste gönnen will, wär das für mich schon eine Red Flag, die vor noch viel Schlimmerem warnt.


ad 5) Nein, das ist Sache des Spielers. Ich kann es ihm ja anbieten, aber wenn er das nicht will dann gilt das.
Erinnert mich an Berichte von Runden, in denen der SL den Spielern quasi diktiert hat welche Level sie als nächstes zu nehmen haben. "Ihr seid jetzt einen Monat mit Nomaden durch die Wüste gezogen, deswegen nehmt ihr jetzt alle eine Stufe Nomade". Nuh-uh.
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Offline Isegrim

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #33 am: 9.04.2025 | 01:03 »
Ergänzend zum OP: wie ist es mit Eindrücken oder Gedanken? Also z.B. in Richtung "dein Char glaubt/ glaubt nicht, dass man dem NSC trauen kann." Oder "du hast den Eindruck, dass hier etwas nicht stimmt."

Ich finde, da fiktive ingame Eindrücke des SC in Summe und Detail schwer über die Erzählung zu vermitteln sind, kann man das als SL schonmal machen. Oder wo läuft eure Grenze?

Eigentlich find ich den ersten Satz schon zuviel. Ob mein SC jemandem traut, will ich entscheiden. Ich bin aber für SL-Hinweise wie dem zweiten Satz sehr dankbar (und wenn das mal wie 1 formuliert ist, ohne dass es wirklich eine Spielanweisung ist: Geschenkt, kein Problem).

Von so Sachen wie Furchteffekten abgesehen, will eigentlich ich entscheiden, was mein SC denkt oder fühlt oder reagiert.Da Koenn es ansprach: Magie ist hier gewissermaßen eine Ausnahme. Die ist ua dazu gedacht, Menschen zu beeinflussen, und wenn es entsprechende Zauber im Regelwerk/Setting gibt, kann man die mE auch hin und wieder nutzen, wenn sich die Situation ergibt. Aber halt nur in Maßen.
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Offline Feuersänger

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #34 am: 9.04.2025 | 01:40 »
Was das angeht: Auch wenn man da nicht jedes einzelne Wort auf die Goldwaage legen muss, ist es freilich auch da besserer Stil, nicht in den SC einzugreifen sondern solche Eindrücke halt lieber möglichst unpersönlich zu vermitteln.

"Du vertraust ihm" geht gar nicht - das ist klar eine übergriffige Einmischung in die Deutungshoheit über den Charakter.
"Er wirkt vertrauenswürdig" ist da viel besser.
oder auch "Er scheint von dem überzeugt zu sein, was er sagt".

Für so Dinge wie Furcht etc gibt es ja normalerweise Regelmechanismen. Bevor mir ein SL da erzählt, dass mein Charakter sich fürchtet, möchte ich bitte erstmal einen Furcht-Rettungswurf machen oder Mutprobe oder was auch immer da je nach System vorgesehen ist.
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Offline Isegrim

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #35 am: 9.04.2025 | 02:07 »
Für so Dinge wie Furcht etc gibt es ja normalerweise Regelmechanismen. Bevor mir ein SL da erzählt, dass mein Charakter sich fürchtet, möchte ich bitte erstmal einen Furcht-Rettungswurf machen oder Mutprobe oder was auch immer da je nach System vorgesehen ist.

Ja, sicher, aber da ist die SL ja recht frei, welche und mit welchen Modifikatoren sie fordert. Das da mal drauf gewürfelt und bei Pech eben gerannt wird gehört dazu. Wenn jetzt aber jemand auf die Idee käme, ähnlich an anderen Emotionen rumzuspielen a la "Der NSC hat seine Charisma-Probe geschafft, du deinen Rettungswurf nicht, als vertraust du dem jetzt", fänd ich das eine unattraktive Regel, auch wenn man sagen kann "Bei Fucht gehts doch auch".
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Offline Feuersänger

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #36 am: 9.04.2025 | 02:46 »
Hmm mal überlegen, wie handhaben denn verschiedene Systeme sowas - ist das tatsächlich so verschieden?

In D&D 5E weiss ichs grad nicht, zu lange nicht gespielt.
In 3E/PF ist es standardmäßig so gedacht, dass nichtmagische Furchteffekte nur "Shaken" machen, das gibt halt nen Abzug und fertig. Haaresträubende Furcht die einen zum Weglaufen zwingt ist normalerweise nur per Magie oder zu allermindest _außergewöhnlichen_ ("extraordinary") Fähigkeiten möglich. (Nichtsdestotrotz ist "Fear Stacking" eine Strategie beim Charakterbau, aber das muss man schon wollen.)

Auf der anderen Seite gibt es bei Sozialskills by the book eigentlich nur eine Einschränkung: SCs sind immun gegen die "influence attitude" Anwendung von Diplomacy. Alles andere, zB "suggest course of action" oder "deceive or lie", sehe ich zumindest gerade nichts was einen SC nach RAW davor bewahren sollte davon betroffen zu sein.
Wohlgemerkt bin ich persönlich dennoch in dem Camp, dass sich solche Eingriffe in die Charakterhoheit nicht gehören, und man als SL nur Eindrücke vermitteln sollte, und es selbst wenn der Spieler eine 1 auf Sense Motive gewürfelt hat trotzdem noch seine Entscheidung ist, was der Charakter glaubt oder nicht.

--

Wie ist das denn in anderen Systemen? Ich muss gestehen mir fällt gerade für kein System etwas zu dem Thema ein. Habt ihr was parat?
Wie ist es zum Beispiel in Shadowrun, DSA, Splittermond?
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Online chad vader

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #37 am: 9.04.2025 | 07:38 »
Ergänzend zum OP: wie ist es mit Eindrücken oder Gedanken? Also z.B. in Richtung "dein Char glaubt/ glaubt nicht, dass man dem NSC trauen kann." Oder "du hast den Eindruck, dass hier etwas nicht stimmt."
Als Ergebnis eines erfolgreichen Skill Checks oder zur Beschreibung eines Zustands wie Bezaubert/Charmed fände ich das ok.

Zitat
Oder was ist mit Änderungen an der Ausrüstung? Z B. So etwas wie "das Tintenfass ist im Rucksack aufgegangen. Anscheinend hatte dein Char es nicht richtig zu gemacht." Übergriffig? Mit würfeln ok? Oder völlig legitim?
Ich könnte mit Situationen vorstellen, in welchen ich das ok finde. Z.B. als konkreten Effekt eines Pechfluchs. Es gibt ein bekanntes DSA-Abenteuer, in welchem Gruppe in ein von Zeitmagie betroffenes Gebiet reist und alles unnatürlich schnell altert. Auch da würde ich Alterungs- und Verschleißeffekte beschreiben. Noch besser/eleganter fände ich allerdings eine kolaborative Ausgestaltung mit passenden Fragen:

1) Am nächsten Morgen kommst du wirklich schlecht aus dem Bett. Du fühlst dich furchtbar alt und in den erschreckten Gesichtern deiner Gefährten kannst du ablesen, dass dein Äußeres das auch wiederspiegelt. Was sehen sie, was dich so viel älter wirken lässt?

2) Deine eigentlich fast neue Ausrüstung wirkt wie über Jahre abgenutzt und verschlissen. Leder wird spröde, Metall läuft an und Holz wird brüchig. Welcher deiner Ausrüstungsgegenstände gibt heute wie den Geist auf?

3) Legendäres Beispiel von Brennan in die gleiche Richtung. - Ich find immer wieder zum brüllen, wie sein Stammspieler Lou reagiert und wie ungläubig Marisha da reinschlittert. XD
« Letzte Änderung: 9.04.2025 | 07:43 von chad vader »

Online Ludovico

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #38 am: 9.04.2025 | 09:38 »
Also ich gehöre auch zur Fraktion, die sagt, dass der SL ein Spiel anbietet mit Settingvorgaben. Die Spieler können mitmachen oder nicht. Wenn sie mitmachen, dann müssen sie sich an die Settingvorgaben halten.

Zu 1.) Wenn es Druiden in der Welt gibt, dann muss die Spielerin erklären, wie das funktionieren soll in der Runde (Bringschuld). Wenn sie das gut kann und die Gruppe auch nichts dagegen hat. würde ich als SL dann sagen, dass sie halt mit den Konsequenzen leben muss und ggf. ihr Charakter vom Rest der Gruppe getötet/gefoltert/... wird. Im Zweifel nicht erlauben.

Zu  2.) Nicht erlauben

Zu 3.) Wenn es solche Zauber oder Fähigkeiten gibt, die im Setting vorhanden sind, so ist das eine konforme Aktion seitens des SL.

Zu 4.) Sollte die Vorgabe des Settings seitens des SL sein, dass die Charaktere quasi nackt starten, wäre das ok. Ansonsten verstößt der SL gegen die eigenen Vorgaben.

Zu 5.) Der SL sollte hier mit dem Spieler kommunizieren und seine Wünsche respektieren.

Generell gilt bei mir, dass ein erwachsener Umgang herrscht. Das heißt, Spieler untereinander und SL zu Spieler kommunizieren miteinander, bevor es Streitigkeiten gibt.

Offline Ainor

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #39 am: 9.04.2025 | 14:58 »
Ich denke das ist der Punkt.

Die SL steckt exorbitant mehr Commitment/Arbeit/Zeit in eine Kampagne rein als selbst der härteste Optimierer und Hintergrundgeschichtenschreiber die mir jemals untergekommen sind. Wenn das torpediert werden würde durch spieler dann ist das eben auch mal ein Nein, wie sich das äussert ob in einem "Dies kannst du spielen, jendes nicht." oder in einem "Da kommen wir dann eben in dieser Kampange nicht zusammen." Ist dabei einerlei.

Im Endeffekt besteht im Spiel kein so grosser Unterschied zwischen Kampagnenangebot und Gruppenkonsens. Die Kampagne die man tatsächlich spielt ist ja die auf die sich die Gruppe geeinigt hat. Ich spreche halt nur lieber von einem Kampagnenangebot weil man nicht zu allem einen Gruppenkonsens ausdiskutieren kann, und weil die Verantwortung zu entscheiden was in die Kampagne passt und was nicht im Endeffekt fast immer beim SL liegt.
Es wird zu viel darüber geredet wie gewürfelt werden soll, und zu wenig darüber wie oft.
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Meine 5E Birthright Kampagne: https://www.tanelorn.net/index.php/topic,122998.0.html

Offline unicum

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #40 am: 9.04.2025 | 15:35 »
Im Endeffekt besteht im Spiel kein so grosser Unterschied zwischen Kampagnenangebot und Gruppenkonsens. Die Kampagne die man tatsächlich spielt ist ja die auf die sich die Gruppe geeinigt hat. Ich spreche halt nur lieber von einem Kampagnenangebot weil man nicht zu allem einen Gruppenkonsens ausdiskutieren kann, und weil die Verantwortung zu entscheiden was in die Kampagne passt und was nicht im Endeffekt fast immer beim SL liegt.

Ich hab vor Corona bei einem Conabenteuer einen Spieler erlebt der sich imho ziemlich daneben benommen hat. Es war ein CoC Abenteuer, die - vorgefertigten - Spielfiguren, werden zum Sterbebett eines "Freundes" eingeladen dem auf dem Sterbebett noch etwas sehr bedrückt, eine Jugendsünde eben - und ja es ist CoC also hat es etwas ... Spirituelles.

Tja und einer der Spieler fragte dann immer: "und warum sollte ich dem Typen helfen?" - SL:"Es ist dein Freund!" - S:"Warum sollte ich dem Helfen?"

Ich hab selten so einen Querulanten als Spieler erlebt, ja man könnte hart nach der Frage sagen: "Das ist eine Einmischung in meine Autarkie als Spieler, das die SL definiert das dieser NSC mein Freund ist!" Die Spielleitung hat dann versucht einen spagat zu machen und immer zwischen dem Querulanten (welcher nicht der bitte gefolgt ist) und der Gruppe welche darauf eingegangen ist hin und her geschaltet hat.

Schlussendlich sagte der "Typ" dann aber eben auch "Scheissabenteuer". Die Spielleitung war danach echt fertigt und meinte sowas wie "ich leite nie wieder!" (Dabei hat sie imho sich gut geschlagen).

Ich hab noch ein Conerlebnis wo Spieler sich so daneben benommen haben das sie eigentlich das Abenteuer gesprengt haben weil sie figuren hatten die over the top waren (war ein augenöffner für mich das ich auf Cons dazuschreibe "nur regelkonformes!").

Wirklich übergriffige Spielleiter? Ja ich hab davon gehört, aber selbst erlebt habe ich es noch nicht, jedenfalls nicht so derart das es mich so gestört hat wie oben geschriebenes. Eher war ich generft wenn "alte SL-Hasen" das Regelwerk für das sie leiten, selbst nicht kennen.


Offline Ainor

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #41 am: 9.04.2025 | 15:59 »
Tja und einer der Spieler fragte dann immer: "und warum sollte ich dem Typen helfen?" - SL:"Es ist dein Freund!" - S:"Warum sollte ich dem Helfen?"

Ich hab selten so einen Querulanten als Spieler erlebt, ja man könnte hart nach der Frage sagen: "Das ist eine Einmischung in meine Autarkie als Spieler, das die SL definiert das dieser NSC mein Freund ist!"

Tja, das ist auch ein wenig das Problem wenn das Spiel sich keine Gedanken um Motivation macht. Bei CoC ist das ja irgendwie implizit drin dann man Ermittler spielt die ermitteln. Aber so wirklich explizit ist die Motivation da nicht.

Die Druidin in der Kirchenkampagne wäre ein ähnliches Problem. Die bräuchte vermutlich immer eine "Extraeinladung".

Ich finde zu einem guten Kampagnenangebot gehört die Motivation der SC dazu. Entsprechend sind dann auch nur Figuren erlaubt die diese Motivation haben.




Ich hab noch ein Conerlebnis wo Spieler sich so daneben benommen haben das sie eigentlich das Abenteuer gesprengt haben weil sie figuren hatten die over the top waren (war ein augenöffner für mich das ich auf Cons dazuschreibe "nur regelkonformes!").

Cons/Oneshots sind das beste Argument für Systeme mit starker Spielbalance.
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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #42 am: 9.04.2025 | 16:04 »
Ich hab vor Corona bei einem Conabenteuer einen Spieler erlebt der sich imho ziemlich daneben benommen hat. Es war ein CoC Abenteuer, die - vorgefertigten - Spielfiguren, werden zum Sterbebett eines "Freundes" eingeladen dem auf dem Sterbebett noch etwas sehr bedrückt, eine Jugendsünde eben - und ja es ist CoC also hat es etwas ... Spirituelles.

Tja und einer der Spieler fragte dann immer: "und warum sollte ich dem Typen helfen?" - SL:"Es ist dein Freund!" - S:"Warum sollte ich dem Helfen?"

Ich hab selten so einen Querulanten als Spieler erlebt, ja man könnte hart nach der Frage sagen: "Das ist eine Einmischung in meine Autarkie als Spieler, das die SL definiert das dieser NSC mein Freund ist!" Die Spielleitung hat dann versucht einen spagat zu machen und immer zwischen dem Querulanten (welcher nicht der bitte gefolgt ist) und der Gruppe welche darauf eingegangen ist hin und her geschaltet hat.

Schlussendlich sagte der "Typ" dann aber eben auch "Scheissabenteuer". Die Spielleitung war danach echt fertigt und meinte sowas wie "ich leite nie wieder!" (Dabei hat sie imho sich gut geschlagen).

Klingt nach jemandem, der schon auf Krawall gebürstet an den Tisch gekommen ist. Gerade im Rahmen eines Con-One-Shots mit potenziell komplett neuen Mitspielern kann ich schlecht verlangen, daß sich die SL eigens gerade für mein ganz spezielles Schneeflöckchen von Charakter eine maßgeschneiderte Entschuldigung ausdenken soll, sich auf ein Abenteuer einzulassen, was es sonst ja garantiert niemals nicht täte -- wenn ich eh nicht mitmachen will (und das Problem bin im Zweifel immer ich, denn mein Charakter ist ja auch nur so, wie ich ihn selbst gewollt habe), was suche ich dann überhaupt in dieser Runde?

Offline Nebelwanderer

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Re: SL-Einmischung in die SC
« Antwort #43 am: 9.04.2025 | 16:54 »
Frage an die Spielleitenden!

Wo und wie weit greift ihr ein?
Wo ist für Euch Schluss?

Habt ihr eine "gruppenvertragliche" Grenze, die nicht überschritten werden soll?
Wo liegt diese?
Wie viel Mitspracherecht habt ihr bei den SC, der Auswahl, Werten, Ausrüstung, etc.?



Hintergrund: in vielen Diskussionen wird der Eingriff einer Spielleitung in die Autonomie eines SC als NoGo genannt.
Und ich frage mich, wo das anfängt und wo das aufhört. Und ob einige Leute das Thema nicht eventuell überdramatisieren. Oder einige SL schlicht übergriffig sind.
Denn seien wir mal ehrlich, wenn eine SL diverse Regularien, Settingbestimmungen und Rahmenbedingungen definiert, dann ist das auch schon ein (teilweise herber) Eingriff in die Autonomie der Spielenden und ihrer Charaktere.



Annahmen / Gedankenexperimente:

1
Eine Spielerin will eine Druidin mit eigenem Hain und einer Katzenvertzrauten spielen in einer kirchlich angehauchten Kampagne, in der ansonsten ein Inquisitor, ein Priester und ein Ordensritter spielen (wurde vorab so kommuniziert). Die SL untersagt diesen Wunsch und bittet/fordert einen passenden SC zu erstellen.

2
Ein Spieler will einen Drow spielen.
Im Setting der SL existieren diese jedoch nicht ...
Wunsch ermöglichen oder nicht?

3
Die SL ist bekannt für sehr herausforderungsorientiertes Spiel.
In einem anfänglich scheinbar banalen Kampf, übernimmt der Mentalist der Gegner den Gruppenbarbaren und mischt mit dem die Gruppe auf.
Die SL hat einerseits klar die Schwächen der Gruppe gegen sie genutzt und andererseits den Barbaren mittels Magie kontrolliert.

4
Ein Spieler erstellt sich einen Krieger mit Axt und Bogen. Dazu sucht er sich passende und nicht übertriebene Bilder aus dem Netz und kauft von seinem Startguthaben die entsprechende Ausrüstung.
Die SL sagt, dass er eine solche Axt erst finden könne und auch einen solchen Bogen nicht habe. Seine Ausrüstung wäre minderwertig, weil das zu einem Krieger von einem Bergvolk besser passen würde.

5
Ein Spieler erschafft sich einen jungen Schurken, der von einem eremitischen Assassinenorden aufgezogen und ausgebildet wurde. Er geht als Glücksritter/Spezialist in der Gruppe und niemand weiß von seiner Geschichte (Wunsch des Spielers).
Im Laufe der Kampagne scheint es der SL aber besser in den Kram zu passen, dass der Spieler einen Kleriker der Duklen Gottheit spielt und regelt immer mehr Geschenke (teilweise unter Zwang) und macht den SC des Spielers zu etwas, was sich der Spieler ausdrücklich nicht gewünscht hatte.

Zu 1. Falsche Absprache, Plane ich als SL eine Kampagne mit Hintergrund wird es im Vorfeld kommuniziert. Mache ich eine Kampagne die sich um harte Bikerfahrer dreht und das offen kommuniziere und mir dann jemand ein Konzept vorlegt das kein Motorradfahren kann dann geht der Spieler.

Zu 2. Ich spiele ein System wegen dem Setting. Es gibt keine Drow dann gibt es keine Drow. Lasst uns halt was anderes spielen in dem es Drow gibt, aber sie so reinzu wursten finde ich blöd.

Zu 3. Bin ich kein Fan von, kann man eleganter Lösen auch wenn es effektiv ist. Würde ich vermutlich nur dann nutzen für einen Impact und dann auch nicht auf Dauer.

Zu 4. Ist für mich tatsächlich ein Nogo, Regeln sind Regeln abundzu brechen wir sie, aber es gibt immer eine wahrscheinlichkeit warum sich genau dieser Held genau für diese Waffe entschieden hat. Ich selbst bin Powergamer aber kreativ genug um alles zu begründen.

Zu 5. Geht gar nicht.