Es ist generell so, dass in klassischen "Männer-Nerd-Hobbies" der Frauenanteil in den letzten Jahr(zehnten) ziemlich gewachsen ist - seien es Rollenspiele, Comics, Videospiele oder Fantasyromane. Horrofilme werden inzwischen überwiegend von Frauen konsumiert (inklusive Gore und Torture Porn) und auf der diesjährigen Emerald City Comicon waren
mehr Frauen als Männer - und einige Glow Clouds, die ausnahmsweise mal keine toten Tiere herabregnen ließen.
In Deutschland würde ich den Frauenanteil in Rollenspielen ähnlich wie Bad Horse auf ca. 30% schätzen, was jetzt nicht schlecht ist. Und da sich Nerdthemen sowieso gerade tief in den Mainstream begeben haben, schätze ich mal, dass die Zahl in Zukunft eher zunehmen wird (so nicht der lange prophezeite Tod des Tischrollenspiels demnächst eintritt) - einfach weil mehr kleine Mädchen mit Herr der Ringe-Lego spielen, Superheldenfilme schauen oder Hunger Games lesen, ohne schräg angeschaut zu werden.
Klar, Interesse an Nerdthemen macht einen noch nicht zum Rollenspieler, aber es erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass man davon hört und neugierig wird. Es ist allerdings noch immer so, dass Teenager gerne Sachen nach Geschlecht getrennt unternehmen - Jungs haben vor allem Jungs im Freundeskreis, Mädchen vor allem Mädchen. Meine erste Rollenspielrunde habe ich aus meinen fantasy- und mysteryaffinen Freundinnenkreis rekrutiert, Jungs wollte ich erstmal nicht fragen. Um es mal mit Business-Sprech zu sagen: man braucht Multiplikatoren. Wenn kein Mädchen in deiner Umgebung sich für Rollenspiele oder Nerdthemen allgemein interessiert, ist es unwahrscheinlicher, dass man selbst damit anfängt.