Thema: Spannende U-Boot Fahrt ohne fatalen/tödlichen Ausgang?

[DerEskapist]

Hallo Fate-Experten.

Hier habe ich ein Szenario beschrieben, das ich demnächst mit meiner Gruppe spielen möchte:
http://www.tanelorn.net/index.php?topic=90062.0

(Eure Antwort ist auch möglich ohne diesen Link anzuschauen; gibt nur zusätzliche Hintergrundinfos)

Ich brauche euren Rat wie man folgende Situation mit den Fate-Regeln interessant gestalten kann:
Die SCs sind im Jahr 1943 eine deutsche Expedition die nach Spitzbergen gelangen muss per U-Boot von Norwegen aus.

Nun suche ich nach regeltechnischen Mitteln, wie ich diese Fahrt interessant gestalten kann.

Pyromancer hat mir da zurecht folgendes zu Bedenken gegeben:
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Man kann das ganz normal als Konflikt mit attack, defend, create advantage und overcome abhandeln, evtl. gibt man halt dem U-Boot ein paar Aspekte und einen stress track.
Du musst dich halt als Spielleiter fragen: Wie geht das Abenteuer weiter, wenn die Zerstörer das U-Boot der SCs versenken bzw. die SCs kapitulieren und von den Alliierten gefangen genommen werden? Wenn das nämlich NICHT passieren kann, dann kannst du den Konflikt auch gleich ganz sein lassen, weil Railroading. Dann kannst du auch sagen: Da kommt ein britischer Zerstörer, gib mir mal jeder einen Fate-Punkt, damit ihr das überlebt. 
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Meine Antwort dazu:
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Ja das ist nicht einfach... Komplett absaufen lassen will man sie ja nicht aber Spannung will ich trotzdem. Ich dachte eher an 3 Konsequenzen fürs u-boot, Einsatz eines schicksalspunkts bedeutet einen angriff zu vermeiden (schleichfahrt), ansonsten setzen sie sich einer Wasserbomben Attacke aus, maximal einen angriffswurf. Die Spieler können also entscheiden wieviele erzählresourcen sie verbraten bzw. Gewinnen wollen. Ihr Nachteil wäre zB teilweise beschädigte Ausrüstung. Das ist eine Art minigame, zugegebenermaßen nicht teil offizieller fate regeln und auch nicht super elegant. Wenn ihr bessere Vorschläge habt: Her damit.
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Wie würdet ihr das machen?
Ich will die SC erzählerisch beteiligen, es soll mehr als das Abspulen einer vorgegeben Handlung sein, aber wenn das U-Boot absaufen würde wäre die Kampagne vorbei und das ist gerade der Beginn... 

Zweiter Stelle wo dann Probleme auftauchen sollten wäre das Ausschiffen auf Spitzbergen. 
Ausgangslage: U-Boot hat keinen Hafen, Seegang, (Es ist evtl. beschädigt?), vermintes Gewässer?
Die SC+NSC müssen die Fracht und die Expedition per Schlauchboot an Land bringen, dabei kann z.B. einiges verloren oder kaputt gehen von der Expeditionsausrüstung, bzw. ein NSC/SC fällt ins kalte Wasser.
Ein paar Fähigkeitswürfe a la "Overcome" ausführen?

Problem: Keiner der SC ist Seemann. Sie sind Meterologe, Offizier und Geheimagent.

Zusammenfassend:
Wie bewahre ich eine gewisse Ergebnisoffenheit ohne fatale Ergebnisse zu haben, die mir die Kampagne frühzeitig beenden...?

[Slayn]

Kurz und knapp: Das geht so nicht auf.

[Pyromancer]

Problem: Keiner der SC ist Seemann. Sie sind Meterologe, Offizier und Geheimagent.

Das ist das Problem: Was sollen die Charaktere denn während des Zerstörer-Angriffs machen? Sie haben keine Handlungsmacht. Wenn sie kompetent sind, dann sehen sie zu, dass sie den Profis nicht im Weg herumstehen.

Das hebt das Problem auf die Spieler/SL-Ebene. Du willst hier von den Spielern einen Fate-Punkt ziehen. Wieso? Damit es "spannend wird"? Das funktioniert so nicht.

Wie du trotzdem Spannung in die Anfahrt bekommst? Gib den SCs Entscheidungsmöglichkeiten! Ein paar Routen zur Auswahl. Ein geheimer Versorgungs-Stützpunkt mit wichtigen Geräten in zerstörer-verseuchten Gewässern. Soll man den Abstecher machen oder nicht? Soll man Schleichfahrt machen, und damit langsam, aber unbemerkt vorankommen, oder Vollgas geben, und vielleicht ist die alliierte Konkurrenz-Expedition schneller? Sowas. Das können die SCs ausdiskutieren und die Spieler ausspielen, und wenn du unbedingt einen Konflikt einbauen willst, dann liegt er darin, den sturen Kaleu davon zu überzeugen, dass man eben so und nicht anders vorgehen muss.

[Haukrinn]

Ich beantworte mal die zweite problamtische Szene zuerst;

Wenn Du FATE as written spielst dann sind die  Sachen die vor Spitzbergen passieren können am ehesten Konsequenzen. Damit Du die verursachen kannst musst Du aus der Szene dann natürlich einen Konlfikt machen (gegen einen "Charakter" der die verminte und stürmische See vor Spitzbergen darstellt). Noch schöner wäre hier natürlich eine Challenge, da es in dieser (bei FATE Core) aber nicht zu Konsequenzen kommen kann wäre das natürlich etwas blöder - man könnte die Sachen die daneben gehen aber immer noch via "Succeed at (major) cost" abhandeln.

Die erste Szene finde ich dagegen absolut unproblematisch. Mach wie geplant da einen Konflikt draus. Wenn die SC verlieren, dann müssen sie ja nicht untergehen. Vielleicht werden sie gefangen genommen? Vielleicht treiben Sie zwischen Trümmern auf der eisigen See. Und müssen sich dann natürlich erst einmal etwas einfallen lassen: Wie kommen wir hier weg? Wie kommen wir nach Spitzbergen?

Ich würde mich an der Stelle einfach nicht darauf versteifen dass sie mit dem UBoot nach Spitzbergen kommen müssen: Dann wäre das tatsächlich so wie Pyromancer das gesagt habt: Compel des "Britischer Zerstörer"-Aspekts gegen die SC weil diese auf Schleichfahrt gehen müssen und gut ist,

(Deine feste Szenenpplanung kollidiert da einfach mit der Ergebnisoffenheit von FATE. Wenn Du Dir den Weg von "Die SC treffen mit ihrem UBoot auf einen britischen Zerstörer" nach "Die SC sind in Spitzbergen" offen lässt wird das alles gleich viel leichter)

[Maarzan]

Macht mehrere Charaktere. Diejenigen, welche die fahrt überleben gehen dann ins Abenteuer. Und während der Ubootfahrt spielen die Charaktere entsprechend Marinepersonal, welches bei der Mission einspringen muss, wenn sie in der Zeit Experten "beschädigen".

[DerEskapist]

Vielen Dank für die Tipps.

Durch eure Anregungen plane ich bisher folgende Schritte:

SC Entscheidungsmöglichkeiten einbauen - danke Pyro:

• Auftanken und besser ausrüsten in Narvik was aber die Gefahr mit sich bringt durch alliierte Spione verraten werden zu können?
• Ein großer Konvoi kreuzt den Weg mit Zerstörer-Begleitung. Warten, umgehen oder durchschleichen? Umgehen kostet Zeit und Spritreserven und hat eigene Risiken, da im Nordmeer in einigen Tagen ein Sturm aufziehen soll
• Ein alliertes Flugboot entdeckt das U-Boot bei Überwasserfahrt und macht sich bereit mit Wasserbomben anzugreifen. Tauchen oder Flak einsetzen?

SC-Kompetenzen involvieren:

• Der U-Boot Funker hat Mittelohrentzündung, d.h einer der SC (z.B. der Spion) besetzt den Posten mit den Unterwasser-Richtmikrofonen und kann so Zerstörer-Motoren hören mit Scharfsinn-Fähigkeitswürfen. Sollte er scheitern bemerkt er sich nähernde Zerstörer bei Schleichfahrt zu spät.
• Der Soldat kann die Flak bemannen (da die U-Boot Besatzung nicht komplett ist/verwundete hat.)
• Der Wissenschaftler kann bei Reparaturen/Abdichten helfen, z.B. bei Wasserbombenangriffen.

Ein Konflikt kommt einfach wenn's soweit ist. Dr. Jan Itor hat recht. Ausschiffen als Konflikt übernehm ich auch - danke Jan Itor.

Mehrere Charaktere wären zwar theoretisch denkbar, aber die U-Bootfahrt ist letztlich nur Vorgeplänkel. Deshalb will ich das vermeiden.

[Dragon]

Wurde solche Dinge wie Challenges und Contests schon ausgeschlossen? Irgendwie bieten sich doch Verfolgungsjagden da geradezu an und die Sache mit dem Minenfeld bzw. dem Schlauchboot würde ich als Challenge machen.
Aber naja, wenn du sowas machst, dann musst du natürlich auch damit rechnen, dass sie ggf. gefangen genommen werden oder stranden.

[DerEskapist]

Hi Dragon,

contests wäre tatsächlich auch ne Idee.

Ich habe praktisch Challenges verwendet. Durch den Einsatz von Schicksalspunkten konnten die SC dramatische Verläufe abwenden.

Wir haben diesen Teil bereits hinter uns gebracht - im Rahmen meines Eigenbau "Wetterstation'43" Settings sind die SC nun auf der Insel gelandet.

Vielleicht schreib ich eines Tages mal ein Diary wenn einige Sitzungen zusammengekommen sind.