Thema: Spielt ihr passende Charaktere zur passenden Kampagne?

[Azareon29]

In unserer FR-Kampagne machen wir das so: ein Charakter wird gespielt, bis er ingame draufgeht. Falls aber ein Spieler für längere Zeit pausiert, dann darf er sich einen neuen Charakter erstellen, der an das Level der anderen angepasst ist.

[Timberwere]

In unserer langjährigen Deadlands-Classic-Kampagne haben wir zum größten Teil dieselben Haupt-Charaktere gespielt, aber auch da mit einem oder Nebencharakteren abgewechselt, wenn man mal auf einen anderen SC Lust hatte oder ein anderer SC besser "passte". Da wir dieselbe Kampagne auch mit wechselnden SLs bespielt haben (eben je nachdem, wer gerade eine Idee für ein Abenteuer oder eine Minikampagne-in-der-Kampagne hatte) und wir daher ohnehin immer zumindest einen Pro-Forma-Grund fanden, warum der SC des jeweiligen SLs gerade nicht mit der Posse mitritt, ließ sich das auch für den Zweck des Charakterdurchwechselns recht gut einrichten.

Ansonsten baue ich mir für neue Runden so gut wie immer auch einen neuen Charakter. Dabei ist es aber schon ein oder zweimal vorgekommen, dass ich einen Charakter, der in seiner vorigen Inkarnation zu wenig Auslauf bekommen hatte, für eine neue Runde wieder aufgreife. Das aber meist wirklich nur, wenn ich den Charakter im ersten Anlauf nur so kurz gespielt habe, dass es in meinem persönlichen Verständnis nicht "zählt".

Grobe Konzepte hingegen krame ich durchaus öfter mal aus, versuche dann aber, ihnen einen der geplanten Runde oder dem anvisierten Setting gemäßen Anstrich zu geben. Also der naturverbundene, bewegliche Waldläufer-Typ, der in Runde 1 der Indianerscout wird, in Runde 2 die einsiedlerische Kräuterfrau und in Runde 3 der klassische Elfenjäger.

Was bei mir GAR nicht in die Tüte käme, wäre allerdings, in ein- und derselben Kampagne exakt denselben Charakter nochmal zu bringen. Also falls ein Charakter sterben sollte, einfach nur den Namen durchstreichen und ihn mit denselben Werten wie vorher wieder ins Rennen schicken. Da will ich dann schon ein neues Konzept an den Start bringen.

[Nevermind]

Was bei mir GAR nicht in die Tüte käme, wäre allerdings, in ein- und derselben Kampagne exakt denselben Charakter nochmal zu bringen. Also falls ein Charakter sterben sollte, einfach nur den Namen durchstreichen und ihn mit denselben Werten wie vorher wieder ins Rennen schicken. Da will ich dann schon ein neues Konzept an den Start bringen.

Kein Pile of Dead Bards?

[D. M_Athair]

In aller Regel: Der SL setzt für die Kampagne einen Rahmen, innerhalb der die Charaktergenerierung frei stattfindet.
Der Rahmen muss dabei nicht zwangsläufig enger sein, als die Regelbücher vorgeben. Er kann auch mal weiter gefasst sein.
(Zum Beispiel: Zusätzliche Klassen bei LabLord.)

[Feuersänger]

Typischerweise: ein schlichtes "ja" zur Themenfrage.

Allerdings wird bei mir/uns je nach Runde "Kampagne" oft lediglich durch Gruppe und Setting definiert, und nicht durch eine bestimmte vorgesehene Abfolge von Abenteuern. Eine "Kampagne" kann auch heissen "Tom, Dick und Harry stromern durch die Forgotten Realms und erleben an Abenteuern, was sich eben so bietet". Da muss man dann nicht groß "passende" Charaktere erfinden, solange die SCs die beiden Grundanforderungen erfüllen: 1. gruppenkompatibel und 2. abenteuertauglich. Diese beiden Punkte sind aber in meinem Buch für alle Mitspieler Pflicht und nicht verhandelbar.

Wenn es aber um ein bestimmtes Thema gehen soll, ist für mich ganz selbstverständlich, dass auch ein dazu passender Charakter gebaut wird. Z.B. ein Pirat oder wenigstens Seefahrer für eine Piratenkampagne, und nicht etwa ein Ritter.

Alte Charaktere habe ich glaub ich noch nie für eine neue Kampagne recyclet. Jedenfalls nicht, wenn es nicht explizit als Fortsetzung eines früheren Abenteuers gedacht war.

[Silent]

Die Ära des "Ich spielte meinen Charakter von Stufe 0 [Auswürfeln der Hintergrundgeschichte] bis Stufe MAX+2!" hatte ich irgendwie nie. Es kam natürlich vor, dass man einen Lieblingsrunner bei SR hatte, der immer mal wieder einen neuen Job bekommen hatte, aber das passt aber auch super ins Setting.

Ich kann mich auch nicht an einen Charakter erinnern, der zwei große Kampagnen gespielt hatte, oder eine zweite angefangen hätte. Es mangelt mir da eher an Charaktere die wenigstens eine große durch gespielt hätten ^^

Daher habe ich meistens inzwischen nur eine nette Idee für ein Konzept oder will eine Regelmechanik ausprobieren und baue darum einen Charakter. Dabei könnte es natürlich passieren, dass die Idee/das Konzept sich mit der Kampagne beißen könnte, aber dafür habe ich dann etliche ungespielte Konzepte, die mal ans Tageslicht kommen wollen. Meistens erfährt man ja doch irgendwas über das geplante Abenteuer und kann da dann aus dem eigenen Fundus wählen. Wenn man wieder erwarten nichts über die Kampagne weiß, weil die SL mit Infos geizt, dann muss die SL halt damit leben, was ich spielen will ^^
Dann ist mir die Kampagne egal (ich weiß ja nichts!) und achte mehr auf die anderen Charaktere, dass läuft dann ungefär so ab

"Ach, wir haben also schon einen potenziellen Krieger und eine scharfe (doch prüde) Elfenmagierin? Was schwebt dir so vor? Ach, ein Zwergenkrieger? Dann ist ja die Nische Wald/Kleriker ja frei und ich habe da noch eine schicke Idee für eine scharfe (und absolut frivole) Elfendruidin! Wollen wir Halbgeschwister sein? Gleicher Vater, andere Mutter? Ja? Perfekt!"

[Nevermind]

Wenn es aber um ein bestimmtes Thema gehen soll, ist für mich ganz selbstverständlich, dass auch ein dazu passender Charakter gebaut wird. Z.B. ein Pirat oder wenigstens Seefahrer für eine Piratenkampagne, und nicht etwa ein Ritter.

Gerade bei einer Piratenkampagne wäre ich da deutlich offener, weil ja diverse Chars shanghait werden können. Das Konzept sollte sich nur einfügen können und nicht an den Gegebenheiten scheitern, z.B. Ed-Luftschiffkampagne und man schleppt einen Tundrabestien-Bestienreiter-Ork an, oder einen Tiermeister mit nur grossen Viechern im sozialen Stadtabenteuer.
Aber ansonten, ja gerne Charkonzepte die DIREKT in die Kampange passen und nicht  'irgendwie, wenn der SL flexibel ist, und die Mitspieler auch beide Hühneraugen zudrücken' passende Konzepte.

[Feuersänger]

Gerade bei einer Piratenkampagne wäre ich da deutlich offener, weil ja diverse Chars shanghait werden können.

Da solltest du aber noch ein bisschen weiter denken. Klar kann man alle möglichen Charaktere in nahezu jede Kampagne irgendwie reinzwingen, aber die Frage ist, wie lange sie dann drin bleiben. Nimm z.B. den PF-Piraten-AP: ja, da werden die SCs geshanghait (und als Spieler weiß man das mehr oder weniger vorher). Es ist aber auch abzusehen, dass man nicht auf ewig der rechtlose Deckschrubber bleibt, sondern alsbald sein eigenes Kommando bekommt (in diesem Fall durch Meuterei). Da wäre bei mir für einen Ritter die Kampagne im nächsten Hafen zu Ende, weil er dann von Bord gehen und in seine Heimat zurückkehren wird. Wenn er überhaupt so lange überlebt, und nicht durch seine Rechtschaffene Gesinnung schon im Vorfeld so sehr aneckt, dass er über die Reling entsorgt wird.
(Allerdings muss man speziell in diesem Einzelfall auch noch dazusagen, dass im Player's Guide klipp und klar steht, dass man keinen Paladin oder dergleichen spielen soll.)

Mal allgemeiner gesprochen: ich hab das schon zu oft erlebt, dass ein Spieler auf Biegen und Brechen irgendein Charkonzept einbringen wollte, und zwar ganz stolz eine Möglichkeit präsentiert hat, wie der Charakter ins Spiel eingeführt werden könnte, aber dann im laufenden Spiel ganz schnell Situationen kamen, in denen der jeweilige Charakter sich logisch betrachtet wieder hätte verabschieden wollen oder müssen. Es kann nebenbei auch nicht die Aufgabe des SL sein, ständig eine Extrawurst zu braten um nur ja die eine Schneeflocke bei der Stange zu halten.
Long story short, sowas würde ich nicht mehr mitmachen. Der Spieler soll sich einen passenden Charakter ausdenken und gut ist.

[Nevermind]

Da solltest du aber noch ein bisschen weiter denken. Klar kann man alle möglichen Charaktere in nahezu jede Kampagne irgendwie reinzwingen, aber die Frage ist, wie lange sie dann drin bleiben. Nimm z.B. den PF-Piraten-AP: ja, da werden die SCs geshanghait (und als Spieler weiß man das mehr oder weniger vorher). Es ist aber auch abzusehen, dass man nicht auf ewig der rechtlose Deckschrubber bleibt, sondern alsbald sein eigenes Kommando bekommt (in diesem Fall durch Meuterei). Da wäre bei mir für einen Ritter die Kampagne im nächsten Hafen zu Ende, weil er dann von Bord gehen und in seine Heimat zurückkehren wird. Wenn er überhaupt so lange überlebt, und nicht durch seine Rechtschaffene Gesinnung schon im Vorfeld so sehr aneckt, dass er über die Reling entsorgt wird.
(Allerdings muss man speziell in diesem Einzelfall auch noch dazusagen, dass im Player's Guide klipp und klar steht, dass man keinen Paladin oder dergleichen spielen soll.)

Ich bezog mich mehr auf 'sollte Pirat oder Seefahrer sein' und nicht auf den Ritter.  Da das Konzept dann erstmal an Bord bleiben wollen sollte, das ist enie andere Sache.

Mal allgemeiner gesprochen: ich hab das schon zu oft erlebt, dass ein Spieler auf Biegen und Brechen irgendein Charkonzept einbringen wollte, und zwar ganz stolz eine Möglichkeit präsentiert hat, wie der Charakter ins Spiel eingeführt werden könnte, aber dann im laufenden Spiel ganz schnell Situationen kamen, in denen der jeweilige Charakter sich logisch betrachtet wieder hätte verabschieden wollen oder müssen. Es kann nebenbei auch nicht die Aufgabe des SL sein, ständig eine Extrawurst zu braten um nur ja die eine Schneeflocke bei der Stange zu halten.
Long story short, sowas würde ich nicht mehr mitmachen. Der Spieler soll sich einen passenden Charakter ausdenken und gut ist.

Klar ist der SL da nicht die Plotfeuerwehr, die dem Schneeflöckchen die Welt begradigt, aber das ist denke ich auch eine Spielerfrage. Solange es nicht Situationen sind die Klar gegen Gesinnung/Codex/etc gehen, dann sollte der Spieler selber veruschen Punkte zu finden an denen er sich binden kann.
Dann kann imho ein 'Schneeflockiger' Char durchaus interessant sein. Z.B. bei einen Piraten Thema eben die Lady/Lord die mit der Piratencrew den Zwängen der Heimat(Ehe/Verwaltung der Elterlichen Landgüter/Kloster weil 3tes Kind) entflieht.

[Dark_Tigger]

Da wäre bei mir für einen Ritter die Kampagne im nächsten Hafen zu Ende, weil er dann von Bord gehen und in seine Heimat zurückkehren wird. Wenn er überhaupt so lange überlebt, und nicht durch seine Rechtschaffene Gesinnung schon im Vorfeld so sehr aneckt, dass er über die Reling entsorgt wird.
(Allerdings muss man speziell in diesem Einzelfall auch noch dazusagen, dass im Player's Guide klipp und klar steht, dass man keinen Paladin oder dergleichen spielen soll.)

Um hier mal rum zu schwerttänzern:
Es gab ganze christliche Ritterorden die von der Piraterie ganz gut leben konnten...


Zur Ausgangsfrage:
Wer sich mit seinem Charakter in der Kampagne wiederfindet soll ihn benutzen. Wenns absolut nicht passt, wird man das schon merken.
Wobei in meinem Umfeld Kampagne auch viel mehr über die zusammenhängenden Charas, als über die zusammenhängende Story definiert wird.

[Antariuk]

Klar ist der SL da nicht die Plotfeuerwehr, die dem Schneeflöckchen die Welt begradigt, aber das ist denke ich auch eine Spielerfrage. Solange es nicht Situationen sind die Klar gegen Gesinnung/Codex/etc gehen, dann sollte der Spieler selber veruschen Punkte zu finden an denen er sich binden kann.
Dann kann imho ein 'Schneeflockiger' Char durchaus interessant sein. Z.B. bei einen Piraten Thema eben die Lady/Lord die mit der Piratencrew den Zwängen der Heimat(Ehe/Verwaltung der Elterlichen Landgüter/Kloster weil 3tes Kind) entflieht.

Würde ich in dem Zusammenhang nicht mal als "Schneeflöckchen" ansehen. So ein ex-adeliger Charakter würde sich vielleicht zuerst mit dem rauhen Seeräuberdasein quälen, hätte aber eine gute Grundmotivation für die Basis der Kampagne. Und je nachdem mit welchem System man spielt hätte ein solcher Charakter wahrscheinlich auch noch Fähigkeiten und Talente die sehr gut passen (Bildung, Training mit Fechtwaffen, soziale Kopmpetenz, etc.).

Eine Schneeflocke in Pathfinder wäre z.B. ein Kitsune (formwandelnder Fuchsmensch) Gebirgs-Druide mit Stegosaurus als Begleittier, der versucht alle Charaktere die Heilung von ihm suchen zum Verzicht auf Metallrüstungen zu bekehren weil das "unnatürlich" ist. Der Spieler hat sich dann irgendeine abstruse Geschichte ausgedacht wie dieser Druide in die Startsituation des Abenteuers gelangt ist, aber als SL stehst du dann vor der Wahl entweder "Nein!" zu sagen oder diverse Elemente des Abenteuers anzupassen damit besagter Charakter nicht total im Regen steht.

[Lichtschwerttänzer]

. Z.B. ein Pirat oder wenigstens Seefahrer für eine Piratenkampagne, und nicht etwa ein Ritter.
.

Malteser Ritter wären da wohl passend und wohl auch maritimer angehauchte Ritter bzw welche die ihren Platz unter den Seekämpfern/Marines etc finden.

Wir versuchen es, aber Fehler passieren.

Der eine geht nach der Literatur - der andere nach den Fimen des Settings

[Nebula]

also ich hatte nie eine Kampagne, die passende Chars möglich gemacht hätte.

Somit: nein ich hatte noch nie denn Fall, daß man einen Char an das Setting hätte anpassen können, somit waren das immer Individuen die halt zur Gruppe gepasst haben

[aeyol]

Ich erstelle mir auch passende Charaktere zur jeweiligen Kampagne (was aber eher daran liegt, dass ich nicht mit einem Charakter mehrere Kampagnen spiele). Einzelne zusammenhanglose Abenteuer mit den selben Charakteren sind was anderes, da gibts dann eben auch mal welche, wo der Charakter nicht ganz so gut reinpasst bzw seine Stärken ausspielen kann, aber dafür für Abwechslung im Gruppenspiel sorgt.

Ansonsten glaube ich aber, dass man eigentlich jedes Charakterkonzept mit entsprechenden Anpassungen (mal mehr, mal weniger ) irgendwie einbauen kann.

[Nevermind]

Ansonsten glaube ich aber, dass man eigentlich jedes Charakterkonzept mit entsprechenden Anpassungen (mal mehr, mal weniger ) irgendwie einbauen kann.

Wo wir wieder bei der Frage sind, von wem sollte man mehr Flexibilität erwarten, vom SL und dessen Plot oder beim Spieler und dessen Charwahl/Umsetzung.
Aber das ist denke ich sache eines anderen Thread.

[Rabenmund]

Unterschiedlich. In mehr als 90% der Fälle baue ich mir neue Charaktere, es gibt tatsächlich nur einen Fall von Chara (in SR) den ich - nach Absprache - von Gruppe zu Gruppe weiterspiele.

Wenn allerdings eine SR-Gruppe einen Neubau wil.. dann wird was neues gebastelt.

Auf Cons sieht es anders aus, aber das ist auch ein ganz anderes Thema. Dort probiere ich entweder völlig neue Konzepte.. oder "recycle" nen alten Char.

[Zarathustra]

Bei uns werden Charaktere selten so alt, dass sich die Frage stellen würde. Aber wenn doch mal, dann sind sie oft unpassend, wenn man etwas neues anfängt. Und dementsprechend müssen dann auch neue Konzepte her.