Im ersten Schritt würde ich Ursachenanalyse betreiben, wieso es überhaupt zu diesem katastrophalen Status Quo kommen konnte. Woher das unkontrollierte, maßlose Konsumverhalten, durch das man viel Geld in Sand gesetzt hat und vor einer prallen Bücherwand ohne Mehrwert steht.
Ich glaube, mit der Ursachenforschung schon einen halbwegs soliden Stand erreicht zu haben, habe aber Deinen Beitrag nochmal zum Anlass genommen zu hinterfragen, ob das wirklich vollständig und hinreichend tiefgehend war. Ich werde das jetzt in der Tat hier nicht breit ausrollen - was man, glaube ich, für die Allgemeinheit festhalten kann, ist:
1) Wie schon vor ein paar Seiten von einem anderen Nutzer geschrieben: der Kauf von Rollenspielen kann eine Kompensationshandlung für mangelndes Spielen sein - genau so wie eine Tafel Schokolade, die statt einer richtigen Mahlzeit verzehrt wird, kurz und heftig den Blutzuckerspiegel erst hochschnellen, dann aber ebenso schnell wieder absinken lässt, verhält es sich auch hier, und die einzige Lösung ist: wieder mehr spielen, selbst wenn man sich die Zeit sehr mühselig erkämpfen muss.
2) Auch wenn man grundsätzlich Interesse am Design von Rollenspielen hat, ist Referenzmaterial im Schrank nur die halbe Miete.
@Pixellance:
Bis auf Details sind wir uns da, glaube ich, sehr ähnlich. Was ich festgestellt habe: die Limitierung muss (für mich) klein genug sein - ein 4x4-Expedit ist (wieder für mich) schon zu groß. "Nachteil" in meinem Fall: ich mag Shadowrun und Warhammer, und ein bisschen sogar Cthulhu. Ich muss mal schauen, ob ich es schaffe, das auf die Hälfte einzudampfen. Vielleicht gibt es auch erstmal ein paar Türeinsätze für's Regal (nach dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn").
Ich stelle zudem ebenfalls fest: wenn es ums Spielen geht, gewinnt im Moment PbtA. Nicht in jeder Hinsicht perfekt, aber zwei ordentlich laufende Runden (Dungeon World + Der Sprawl) sprechen dafür, dass das System im Moment einen Nerv trifft. Die beiden Systeme bleiben also auf jeden Fall im Regal und Mythos World, von System Matters, ist das einzige System, von dem ich im Moment relativ sicher sagen kann, dass ich es noch versuchen möchte.