Autor Thema: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen  (Gelesen 2422 mal)

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Offline D. M_Athair

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Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« am: 27.05.2015 | 02:00 »
Es gibt RSP, die ich wegen des Schreibstils immer wieder ins Regal gestellt habe.
Es gibt RSP über die weniger glücklich bin.
Es gibt RSP, bei denen allein der Schreibstil mich zügig durch das Buch getragen hat.

Wie müssen RSP geschrieben sein, dass sie für euch taugen? Wie nicht?

Bei mir:
 :d Klar und auf den Punkt, eher knapp und inspirativ. Dazu gute Beispiele. (Momentanes Positiv-Beispiel: Clockwork & Chivalry 2nd.)
 :q Flapsiger Ton. Ab da ist schon fast alles zu spät. (Momentanes Negativ-Beispiel: Turbo-FATE.)


Edit: Es wäre schön, wenn ihr Beispiele angebt. Dann bleiben die Aussagen nicht blanke "Theorie", sondern werden nachvollziehbar.
« Letzte Änderung: 27.05.2015 | 10:28 von Strohmann-Hipster »
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Offline Turning Wheel

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #1 am: 27.05.2015 | 04:44 »
Ich mag nicht...
wenn ich im Text persönlich angesprochen werde.
wenn der Autor nicht viel Ahnung hat, worüber er schreibt.
wenn der Text ein langatmiges Geschwurbel ist.
wenn der Text nicht gut und sinnvoll gegliedert ist und die Reihenfolge der Erklärung unlogisch ist.

Ich muss aber dazu sagen, dass vor allem andere Gründe ein Buch durchfallen lassen.
Layout ist z.B. sehr wichtig, weil das für ein flüssiges Verständnis mindestens ebenso wichtig ist wie der Text selbst.
Ich kann mich auf ganz unterschiedliche Arten von Texten einlassen, wenn sie üerzeugend geschrieben sind.

Offline ArneBab

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #2 am: 27.05.2015 | 07:56 »
Heutzutage will ich schnell zum Kern der Regeln kommen und überspringe leicht mal Teile, die wie Geblubber klingen. DSA 4 und SR 4 stehen deswegen noch fast ungelesen im Schrank. Der Savage Worlds Schnellstarter war ein Kraftakt.

Früher habe ich mich dagegen gerne durch lange Texte gefressen und die Vorstellungen darin aufgesogen.
1w6 – Ein-Würfel-System — konkret und direkt, einfach saubere Regeln.
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Luxferre

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #3 am: 27.05.2015 | 07:57 »
Ich mag nicht gesiezt werden.
Ich mag nicht mit technischen Fremdwörten beworfen werden.
Ich mag nicht alberne Texte.
Ich mag nicht unleserliche und kleine Texte, noch weniger sehr lange Zeilen.
Ich mag nicht ewige Texte, die um einen Punkt herumschwurbeln, anstatt diesen direkt zu formulieren.
Ich mag nicht miserables Text-Layout. Zum Beispiel GEMINI (was ich ansonsten sehr schätze), hat eine sehr unleserliche Spaltenaufteilung.
Ich mag nicht Hintergründe in Textfarbe, wo ich minutenlang analysieren muss, welches Wort da wohl steht (ab und zu in s/w Büchern).



Ich mag flüssige, zügige Texte, die ihren Inhalt auf den Punkt bringen. Gerade in Regelwerken unabdingbar. Regeldiskussionen am Tisch nerven!
Ich mag ein gefälliges und schonendes Layout, so dass die Augen beim Lesen nicht ermüden.
Ich mag Texte zu dazugehörigen Bildern auf der Seite. (also eigentlich umgekehrt formuliert, aber es geht ja um Texte ;) )
Ich mag eine klare und doch älterlich wirkende Schriftart.
Ich mag Schriftarten, die sich dem allgemeinen Design einfügen.
Ich mag zweispältiges Layout, gern mit kleinen Beispielboxen am Rand oder integriert.
Ich mag, wenn ein Regelwerk sprachlich zum Thema passt. Mittelalter flott-frech-norddeutsch? Eher nicht.

Offline YY

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #4 am: 27.05.2015 | 09:09 »
wenn der Autor nicht viel Ahnung hat, worüber er schreibt.
wenn der Text ein langatmiges Geschwurbel ist.
wenn der Text nicht gut und sinnvoll gegliedert ist und die Reihenfolge der Erklärung unlogisch ist.

Einmal diese Punkte.

Ansonsten bin ich Teilzeit-Regelfuchser und ärgere mich über wenig so sehr wie über nicht eindeutig geschriebene Regeln.
Wenn z.B. Regelbegriffe zwar eingeführt, aber dann an den wichtigen Stellen eben doch umschrieben und nicht klar benannt werden. Oder es wird umgekehrt ein Begriff ein-, zweimal erkennbar als Regelbegriff (fett, kursiv, groß geschrieben o.Ä.) benutzt, aber nirgends definiert.

Das Highlight sind Regelformulierungen, die einfach so unsauber sind, dass es eine grammatisch zwingende Lesart gibt, die genau nicht das wiedergibt, was der Autor sagen wollte.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Offline Boba Fett

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #5 am: 27.05.2015 | 09:45 »
Ich mag: Struktur, Struktur und noch mal Struktur!
Klare Aussagen, kurze Sätze, gute Beispiele (für Regelanwendungen).
Beispiele und Prosa optisch klar abgesetzt vom restlichen Regeltext.
(Gutes Beispiel: Savage Worlds GER [auch wenn SW inzwischen nicht mehr meines ist)

Ich mag Setting-Informationen in kurzen und prägnanten Aussagen und gut strukturierter Form.
Gar nicht geht: Prosa-Sprech Beschreibungen als Versuch die Beschreibung so aussehen zu lassen, als käme sie von einem Autoren aus der Setting-Welt.
Negatives Beispiel: DSA, Midgard

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Offline Anastylos

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #6 am: 27.05.2015 | 10:49 »
Ich mag eine Trennung von Regeln und Setting. Bei Pendragon ist das so vermischt das es für mich schwer war zu verstehen wie man das überhaupt spielt.
Beim A Song of Ice and Fire Regelwerk wurde ich über die rote Hochzeit gespoilert, dass fand ich jetzt auch nicht so toll.

Was ich mag sind Regeln mit Beispielen.

Der Rest wurde schon genannt.

Offline Hotzenplot

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #7 am: 27.05.2015 | 10:59 »
Kurz, gut leserlich und prägnant bitte, was den Regelteil betrifft.

Settingbeschreibungen dürfen ruhig die Atmosphäre der jeweiligen Welt im Schreibstil atmen.

Was mir gerade so an Beispielen einfällt:

Positivbeispiele:
PDQ# - einfach zu lesen und kurz, habs mal innerhalb von einer Stunde Bahnfahrt "gelernt"
Fate2Go - erfüllt das, was es verspricht: mitnehmen und losspielen

Negativbeispiele:L5R - zu klein, bin zu alt und kurzsichtig für sowas ^^
Wolsung - die nett gemeinten Icons und Bildchen sind einfach zu verwirrend
DSA (4) - Geschwurbel im Regelteil noch und nöcher. Wie man es gut macht, zeigen die inoffiziellen Manöverkarten
A Dirty World - schlecht strukturiert, wesentliche Teile fehlen
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Offline Boba Fett

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #8 am: 27.05.2015 | 11:43 »
Ach ja noch eines: Texte sollten optisch einen guten Kontrast bieten. Dunkelgraue Schrift in hellblauen Textfenstern gehen gar nicht.
Negativbeispiel: Barbarians of Lemuria

Schriftart und -größe sollten auch Augenfreundlich sein... ;)
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Offline D. M_Athair

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #9 am: 27.05.2015 | 11:56 »
... "Du" oder "Sie" ist mir relativ egal. Hat beides seine Vor- und Nachteile. Das "Du" kann leicht distanzlos klingen, was ich nicht mag und genauso kann das "Sie" unangemessen förmlich tönen. Letztendlich: Ob die Anrede oder auch Nicht-Anrede passt, beurteile ich aus dem Kontext.

Das "Du" in Labyrinth Lord und Abenteuer! 2.0 find ich passend. Ruh dich nicht aus! schlägt sich mit dem "Du" ganz passabel. In Savage Worlds und Turbo FATE gefällt es mir nicht. Fiasko ist grenzwertig. Die PF Einsteigerbox etwas weniger.

Das "Sie" in WFRP2 ist für mich recht stimmig. Kleine Ängste: Alptraum Edition ist auch passabel. 
Schlechte Beispiele habe ich gerade nicht parat.

Grundsätzlich ist mir wichtig, dass RSP-Texte vor allem erklären, beschreiben, illustrieren und Zusammenhänge deutlich machen. Eine direkte Anrede des Lesers kann da störend sein. Besonders, wenn sie häufig genutzt wird. Ein zwanghaftes wechseln in Passiv- oder "man"-Sätze ist aber auch keine Lösung. Bei der Anrede: Das "Du" wirkt auf mich etwas näturlicher als das "Sie". Andererseits kann man mit dem "Du" auch mehr verhunzen.


Ich mag Setting-Informationen in kurzen und prägnanten Aussagen und gut strukturierter Form.
Gar nicht geht: Prosa-Sprech Beschreibungen als Versuch die Beschreibung so aussehen zu lassen, als käme sie von einem Autoren aus der Setting-Welt.
Geht mir auch so. Gute Setting-Skizzen liefert für mich "Points of Light" von Goodman Games.
Wobei ich auch in-game Texte und Beschreibungen gern lese. Die sollten aber abgesetzt sein (wie im Bestiarium der Alten Welt für WFRP2nd) oder als separates Buch erhältlich sein (DSAs Vademecum-Reihe). Mischformen sind - wenn es wirklich Sinn macht - auch mal OK. Als Ausnahmen der Regel. (Beispiel: Earthdawns "Weg des Adepten".)


Negativbeispiele:L5R - zu klein, bin zu alt und kurzsichtig für sowas ^^
Das ist zwar fast schon OT, weil Layout und nicht Text. Dennoch: Ich fand L5R 4th auf Deutsch besser zu lesen als auf Englisch. Da hat der Text - was Ränder und Absätze angeht - mehr Luft zum Atmen. Die Größe des Textes hat mit jetzt nicht gestört. Es ist halt ungewöhnlich länger auf einer Seite verweilen zu müssen, weil da mehr steht. (Aber gut, ich zeig den Schaffnern auch, dass das Kleingedruckte auf der Rückseite von Bahn-Fahrscheinen unzumutbar klein gedruckt ist. Indem ich meinen Namen in derselben Größe eintrage.) Oder: Ich hab kein Problem mit kleiner Schrift. Eher das Gegenteil. Wenn einige Savage Settingbände denke, die drei Sätze im Blocksatz auf einer Seite verteilen.  :-X
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Offline sindar

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #10 am: 27.05.2015 | 14:38 »
Au weia, Beispiele habe ich derzeit keine parat.

Regeln sollten kurz, eindeutig und klar verstaendlich geschrieben sein. Je weniger Ballast, desto besser. Beispiele sind wichtig.
Der Stil ist mir ziemlich egal, solange er mit den obigen Anforderungen konform geht.

Und ja, Layout ist mir inzwischen auch wichtig - meine Augen taugen nun mal nix.
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Offline Sternenschwester

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Re: Schreibe, bzw. Übersetzungspräferenzen
« Antwort #11 am: 28.05.2015 | 10:04 »
Und ein Regelwerk ohne Index ist eine absolute Katastrophe.

Ansonsten finde ich andauernde Wiederholungen extrem anstrengend.

Alle übrige wurde schon gesagt.

Was mir sehr gut gefällt ist die Nutzung des Seitenrandes im Fate Core GRW.
Ein Wolf ist ein Wolf ist ein Wolf ist ein Wolf...