Well, dazu kann ich etwas sagen:
Von den genannten Abenteuern finde ich "Festival of the damned" auch gut. Den "Ghoul of St. Lazare" kann man vorneweg spielen. Es ist in meinen Augen kein brillantes Abenteuer, aber es ist wirklich ein Prequel, warum also nicht...
Der Stormrider ist sehr railroadig (sowohl Stormrider als auch Return of...). Ich finde die Abenteuer nicht so toll. Slayn hat aber schonmal in einem älteren Strang geschrieben, dass es gute Abenteuer sind, um in den Ars Magica Kosmos einzuführen. Und ja, das kann ich auch irgendwie unterschreiben. Wenn du das allerdings sowieso mit einem anderen System in einem anderen Setting spielen willst... dann sehe ich da keinen Bedarf.
Was mich manchmal etwas verwundert, ist die Tatsache, dass bei Ars Magica Abenteuern immer nur die ollen Kamellen genannt werden... basiert die Empfehlung vielleicht auf Erinnerungen als es Ars Magica noch auf deutsch gab (4. Edition)? Es gibt jedenfalls jetzt für die 5. Edition auch neue Abenteuer... keine Unmengen, aber dafür richtig gute. Die besten stehen in "Tales of Mythic Europe" und "Tales of Power". Erstgenannter Band enthält eher Abenteuer für frische Charaktere, letzterer für erfahrenere.
Ich möchte ein paar konkrete Empfehlungen aussprechen:
Tales of Mythic Europe:
The champion´s portion: führt die Charaktere auf magischemn Weg nach Irland wo an ein und derselben Stelle eine weltliche und eine magische Auseinandersetzung stattfindet. Nach bereits einem Spielabend haben meine Spieler die Seiten gewechselt. Das Abenteuer ist ziemlich hart und relativ offen. Es waren sechs Charaktere unterwegs, wir haben Group Combat Regeln angewendet und es kann durchaus öfter passieren, dass die Charaktere feindlichen Truppen begegnen. Der Abschluss des Abenteuers findet in einer Feenregio statt, in der eine Hochlandmotte voll mit irischen Sagenhelden belagert wird... uff.
The ship of desire: Hier geht´s um eine Schiffspassage, auf der sich eine brisante Mischung von Passagieren versammelt und ein paar Tage unweigerlich zusammenhängt. Dann beginnt eine Fee in der Rolle des Amors Liebespfeile zu verschießen... das Chaos ist vorprogrammiert... und das hat es bei uns auch gegeben (war geil!).
Loyalty and Law: Eine niedrige Adlige verliert ihren Mann, muss aber noch ihre jüngste Tochter verheiraten. Die Tochter hat romantische Flausen im Kopf und zwei befeindete benachbarte Adlige haben es auf ihr Land abgesehen und wollen daher die Dame (oder auch die Tochter) heiraten. Die Spieler haben die Aufgabe, nach Möglichkeit die Wünsche der Witwe zu unterstützen. Wie das aber geschieht ist völlig offen.
Warring Families: In einem Dorf gibt es Konflikte zwischen konkurrierenden Familien, die sich zuspitzen, als sich auch noch dämonischer Einfluss bemerkbar macht. Ich habe das Abenteuer übrigens als drittes im selben Ort gespielt, in dem auch Ghoul of St. Lazare und Festival of the damned spielt. Es war damit der dritte Versuch infernalischer Mächte, das arme, geplagte Dorf heimzusuchen.
Die anderen fünf Abenteuer aus "Tales of Mythic Europe" habe ich noch nicht gespielt. Auch die lesen sich aber Klasse. Ich freue mich schon auf Fall and Rise (eine richtig komplexe Feenintrige), A Musical Murder Mystery (ein wahnsinniger Barde, der mittels eines perfiden magischen Instruments versucht alle Konkurrenten auszuschalten) und What lies beneath (bei dem der Versuch eines Klosters, durch Trockenlegung Land zu gewinnen, aufgrund eines diabolistisch veranlagten Ingenieurs ungeahnte Folgen zeigt).
Die Abenteuer aus "Tales of Power" sind gelinde gesagt der Wahnsinn. Ich habe sie alle noch nicht gespielt, denn ich habe den Eindruck, meine Spielercharaktere könnten noch ein bisschen drauflegen. Irgendwann aber wird es soweit sein.
In "A Cardinals Decision" bekommen die Charaktere den Auftrag bei einer Papstwahl dafür zu sorgen, das alles mit rechten Dingen zugeht. Völlig irres und wahnsinniges Abenteuer, in dem infernalische Mächte, alte römische Gottheiten, irgendwelche schrägen Wald- und Wiesenzauberer und skrupellose Magi aus den eigenen Reihen versuchen, den nächsten Papst als Marionette zu inthronisieren.
In "Encroaching Dominion" versucht eine Splittergruppe des Hermesordens ein Exempel dafür zu setzen, dass eine Kooperation zwischen Kirche und Hermesorden eine sinnvolle Sache ist. Andere Mitglieder des Hermesordens sind nicht erfreut und halten dagegen. Auf welcher Seite sich die Charaktere befinden ist völlig offen!
In "Eustace the Monk" geht es darum, einem diabolistischen Piraten das Handwerk zu legen. Das ist das Ars Magica Abenteuer, in dem auch erfahrene Magi mal hemmungslos ohne moralische Bedenken alle Artillerie-Power ´raushauen können, weil es gegen Diabolisten geht und die Kämpfe außerdem ziemlich abgeschieden im Ärmelkanal und einer kleinen Kanalinsel stattfinden.
Und in "A Gathering Storm" geht es schließlich um das absolute Saga-Armageddon: ein anderer Bund wird zum Feind der Charaktere, was unter normalen Umständen zuletzt zum Wizard´s War aller gegen aller führen wird.
Alle diese Abenteuer sind extrem offen und beinhalten kein oder fast kein railroading. Als ich "Tales of Mythic Europe" zum ersten Mal gelesen habe, war das daher auch ein ziemlich entscheidendes Erlebnis für mich. Meine Empfehlung.
Chiarina.