Hej! Eine Freundin hat Bock, mal Rollenspiel auszuprobieren. Sie traut sich (noch) nicht an eine richtige Gruppe heran und will erstmal einen One-Shot spielen. Sie hat Erfahrung mit Chatrollenspielen, wo sie allerhand Fakten herbeierzählen kann. Ich werde mit ihr D&D 5 spielen, es dabei aber etwas "offen" halten, sodass sie nicht gleich mit der vollen Härte herausforderungsorientierten Spieles konfrontiert wird.
Ich brauche ein paar Ideen für den Einführungsabend und freue mich über jede Hilfe!
Ein Charakter ist schon gebaut:
Vihandrir, menschlicher Rogue (warum spielen Neulinge immer Schurken?) bzw später Assassin, chaotisch neutral bis neutral böse.
Bezahlter Killer, sozial etwas verkümmert, ehemaliger Straßenjunge, Autodidakt (ließt viel, spricht sehr gebildet), hat einen gewissen Ehrenkodex (tötet keine Kinder). Verletzt nicht mehr als nötig. Sie hat ihn so beschrieben, dass das einfach die Art ist, wie er zu überleben gelernt hat und er nichts Böses darin sieht. Von Spielelementen her steht sie ziemlich auf Infiltration, Informationsbeschaffung, Planung etc. Im Prinzip spielt sie einen Runner in einem Fantasysetting (ich dachte an Tiefwasser oder Lankhmar). Virhandrir kann theoretisch mit Menschen umgehen, hat allerdings Schwierigkeiten, Bindungen herzustellen. Wie gesagt, Straßenjunge, haust in irgendeinem düsteren Versteck, tritt nur maskiert auf etc. Vielleicht manchmal mit Tarnidentität unterwegs, da ist sie sich noch nicht sicher.
Es gibt ein paar NPC, die sie bei der Charaktererschaffung eingeführt hat:
Es gibt den Sohn eines Buchbinders, der Zauberbücher herstellte. Vihandrir hat den Buchbinder und dessen Frau im Auftrag eines ehemaligen Kunden des Mannes getötet. Die Werkstatt des Mannes wurde kurz darauf geplündert. Der Junge lebt jetzt auf der Straße. V kennt seinen Namen nicht, bewundert aber den Überlebenswillen des Jungen und glaubt, sich in ihm ein wenig wiederzuerkennen. Aus den Schatten heraus erleichtert er das Überleben des Jungen, hilft ihm unbemerkt (lässt irgendwo Nahrung fallen, lässt irgendwelche Verfolger in Unfälle geraten oder so). Der Junge ist so ein bisschen Vihandrirs Erlösung, die eine Person, zu der er einen Draht hat.
- Der ehamlige Kunde. Angeblich ein Händler, erzählte V über einen Mittelsmann, der Auftragsmord sei die Folge einer schweren Beleidigung.
Meine Ideen bisher:
- Der Junge ist auf der Suche nach dem Mörder seiner Eltern und würde alles tun, um ihn auszulöschen. So ein bisschen wie der junge Bruce Wayne aus Gotham, nur ohne Geld. Vihandrir ist für ihn unbemerkt ein Alfred, während der Junge ihn sozusagen zu seinem Ra's al Ghul erklärt hat.
- Der ehamlige "Kunde" hat den Mord in Auftrag gegeben, weil der Buchbinder über irgendein Geheimnis verfügte, zB über einen vorherigen Kunden. Vielleicht hatte er sich auch geweigert, einer Erpressung nachzugeben - so könnte beispielsweise das Gerücht herumgegangen sein, dass er gerade das Zauberbuch eines nicht ganz unbekannten Magiers repariere. Vielleicht war der Vater auch in irgendwelche politischen Bande verwickelt. Der Mord war nötig, da der Buchbinder in irgendeiner Form gegen den Kunden geschützt war oder dieser sich nicht selbst in die Werkstatt traute.
- Die Leichen der Eltern wurden vielleicht noch vor ihrer Beerdigung gegen ein Schmiergeld gefleddert/geplündert, da an ihnen nach einem Gegenstand gesucht wurde. Das könnte eine Ermittlung ergeben.
- Was es auch war, der Kunde fand nicht, was er suchte. Er ist nun hinter dem Jungen her, in der Hoffnung, dass dieser ihn zum gesuchten Wissen/Ding führen möge.
- Der Kunde hat ein Druckmittel gegen Vihandrir -> er hat selbst dafür gesorgt, dass der Mord in irgendeiner Weise gesehen wird, hat auf magische Weise etwas aufgezeichnet, was weiß ich. Er könnte ihn zur Kooperation gegen den Jungen zwingen. OOODER er verbreitet nur das Wissen, wer den Binder ermorden ließ, da er hofft, so den Jungen aus der Reserve locken und stellen zu können, wenn dieser sich rächen möchte.
Keine Ahnung, alles etwas konfus.
Weitere Dinge, die mir so eingefallen sind:
Ein richtiger Ra's al Ghul-mäßiger Charakter könnte die Stadt befallen und den Charakter drängen, seiner Organisation beizutreten, indem er ihm die Schuld für gewisse Morde in die Schuhe schiebt.
Ermittler auf den Spuren.
Weitere Aufträge sind immer möglich - jemand könnte ein Kopfgeld ausgesetzt haben -> vielleicht sogar die Wache? Das wäre cool, falls er mal verhaftet würde. Eine Suicide Squat-mäßige Mission, bei der ihm von einem nicht ganz nach den Regeln spielendem Wachkommandanten Immunität/Aktenvernichtung angeboten wird, wenn er dafür bei einer anderen Sache hilft.
Gerüchte über irgendwelche lohnenswerten Einbruchsziele...
Später würde ich den Charakter gerne in eine Gruppe einbinden. Sie nannte an Motivationen für Gruppenbeitritt in erster Linie Geld oder gegebenenfalls später sowas wie "Läuterung", falls er sich irgendwie verändern möchte. Oder der Aufbau einer neuen Heimat. Sie sagt, er ist loyal gegenüber sehr, sehr wenigen Menschen (zB dem Jungen), da ihm Überleben fast schon tierhaft über alles geht. Ich würde es als Riddick-Moral zu Zeiten von Pitch Black bezeichnen.
Fallen euch coole Aufhänger für den ersten Abend ein? Irgendetwas, das sie nicht gleich überfordert?