Autor Thema: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?  (Gelesen 1271 mal)

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Offline Blechpirat

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Nebenan wird über die Nutzbarkeit von Fate Core als Einstiegswerk für das Spielen mit "anderen Spielideen als klassisches Rollenspiel" diskutiert. Einige bemängeln, dass sich aus dem Buch nicht ergebe, wie man nun eigentlich Fate spielen solle - andere haben das Problem nicht.

Mich interessiert nun die allgemeinere Frage, ob man überhaupt durch eine schriftliche Anleitung "Rollenspiel" verstehen kann. Oder ob man das ausprobieren muss - oder am Tisch von anderen lernt.

(Hintergrund: Ich halte den oben angerissenen Streit für eine Frage der Perspektive. Wer es schon kann, hält die Beschreibung für glasklar. Wer noch Fragen hat, findet die Antwort nicht. Ging mir übrigens mit Mouseguard so - da hatte ich das Gefühl, eine Mechanik anzuwenden, die ich nicht verstehe.)

Also: Habt ihr euch das Rollenspiel aus einem Buch erschlossen? Und es gleich so gespielt, wie sich die Designer das vorgestellt haben?

Offline 1of3

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #1 am: 30.01.2016 | 15:39 »
Ja. Und es war ein steiniger Weg. Im Nachhinein kann ich natürlich sagen, dass ich ausgerechnet ein Spiel erwischt hatte, das so generell gar nicht zu meinen Vorlieben und Fähigkeiten passt. Aber, da ich ja nun hier bin, funktioniert es offensichtlich.

Offline Korig

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #2 am: 30.01.2016 | 15:49 »
Hatte das Glück durch Freunde direkt spielen zu können. Danach alles verschlungen was es gab.

Offline Crimson King

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #3 am: 30.01.2016 | 15:55 »
Ich habe Rollenspiel aus dem Computerspiel-Sektor heraus erschlossen. Die Hack&Slay-Spiele der 80er haben mit ein Gefühl dafür vermittelt, wie mein erstes P&P-Spiel, die DnD Red Box gespielt werden kann. Dass Rollenspiel weit mehr kann als Kämpfe und Loot mit banaler Story zu kombinieren, habe ich später von anderen gelernt.
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eldaen

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #4 am: 30.01.2016 | 15:55 »
Habs am Tisch von anderen "gelernt".

Wobei das klingt, als sei ich fertig - was überhaupt nicht stimmt. Ich finde, gerade dadurch, dass ich immer wieder mit anderen Leuten andere RPGs spiele, entwickelt sich mein Spielen (oder Spielleiten) eigentlch ständig. Ich sag gar nicht, dass ich unbedingt gut oder besser werde - aber anders halt. Neuer Input ist wichtig. Auch aus Büchern über das Spielleiten. Da kann man sich gut neue theoretische Ansätze holen und mal das eigene Spiel(leit)en daran reflektieren. Ob das dann immer auch zu einer Verbesserung am Tisch führt, ist ne andere Sache. Manches passt, anderes nicht, und einiges schafft man auch einfach nicht. Aber weiterbilden schadet ja prinzipiell nicht. :)
« Letzte Änderung: 30.01.2016 | 15:57 von HEXer »

Offline Weltengeist

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #5 am: 30.01.2016 | 16:08 »
Also: Habt ihr euch das Rollenspiel aus einem Buch erschlossen? Und es gleich so gespielt, wie sich die Designer das vorgestellt haben?

Ja, ich hatte nur ein Buch (oder richtiger: eine Box ;)) und hab dann alle anderen in meinem Umfeld angefixt.

Ob das, was wir daraus gemacht haben, nun das war, was sich die Designer vorgestellt hatten - was weiß denn ich, was die sich vorgestellt haben? Aber ich denke, dass wir die Idee des Rollenspiels schon aus der Beschreibung erfasst hatten.
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Offline 8t88

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #6 am: 30.01.2016 | 16:33 »
Ich bin Rollenspieler in 2ter Generation und habe DSA 1 mit meinen Eltern und deren Freunden gespielt.
Danach hatte ich ein Zeitreise Abenteuer Buch gelesen.
dann hab ich den Bezug verloren und mit 9 mit Freunden und Klassenkameraden angefangen.
Dann hat es nich mal ein Jahr gedauert bis ich meine ersten Regelwerke hatte.
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Offline YY

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #7 am: 30.01.2016 | 16:37 »
Mich interessiert nun die allgemeinere Frage, ob man überhaupt durch eine schriftliche Anleitung "Rollenspiel" verstehen kann.

Ich habe in einer reinen Anfängergruppe begonnen - also für alle die erste Sitzung und einer hatte das Regelwerk so weit gelesen, dass man anfangen konnte.

Also ja, das geht.
Ich halte es aber nicht für den sinnvollsten Weg.

Ich halte den oben angerissenen Streit für eine Frage der Perspektive. Wer es schon kann, hält die Beschreibung für glasklar. Wer noch Fragen hat, findet die Antwort nicht.

Damit hat das Regelwerk zumindest als Anleitung "versagt".
In Anführungszeichen, weil das bei einem System, das für einen Vorgang X mehrere erst einmal gleichwertige spielmechanische Beschreibungen kennt, nicht so eindeutig zu beurteilen ist wie bei anderen.

Mir kommt es zumindest so vor, als hätten viele Fate-Regelwerke auch gar nicht den Anspruch an sich selbst, eine möglichst gute/klare Anleitung zu sein.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
- Pyromancer

Achamanian

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #8 am: 30.01.2016 | 16:55 »
Wir haben's damals auch anhand der ersten DSA-Box als Freundeskreis selbst erschlossen. Ich war anfangs ein wenig verwirrt, weil ich nur Teile gelesen hatte und den Meister als eine Art mystische Position verstanden habe, der irgendwie als einziger über das Wissen und die Erlaubnis verfügt, Dungeons auf Karopapier zu malen, die man dann abklappert ... mehr haben wir am Anfang auch nicht gemacht, aber ich würde schon sagen, dass wir relativ problemlos den Einstieg gefunden haben.

Offline Holycleric5

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #9 am: 30.01.2016 | 17:15 »
Also: Habt ihr euch das Rollenspiel aus einem Buch erschlossen? Und es gleich so gespielt, wie sich die Designer das vorgestellt haben?

Ich habe Rollenspiel aus dem Computerspiel-Sektor heraus erschlossen. Die Hack&Slay-Spiele der 80er haben mit ein Gefühl dafür vermittelt, wie mein erstes P&P-Spiel, die DnD Red Box gespielt werden kann. Dass Rollenspiel weit mehr kann als Kämpfe und Loot mit banaler Story zu kombinieren, habe ich später von anderen gelernt.

Auch wenn ich in Sachen Hack& Slay maßgeblich durch Diablo 2, Titan Quest und Sacred beeinflusst war hatte ich ebenfalls durch das Spiel Pool of Radiance: Ruins of Myth Drannor Kontakt mit dem D&D Regelwerk in "PC-Form".

Als ich dann 2007 mit D&D 3.5 angefangen habe, hatte ich meine erste Runde als Spieler im Dortmunder "Tellurian Games"-Laden.
Dort habe ich mir mit der Spielleiterin zusammen einen Charakter erstellt (dessen Charakterblatt ich zwar noch immer besitze [vermutlich mein einziger "erster" selbst erstellter SC, den ich nicht in den Mülleimer geschmissen habe], den ich aber -entgegen meiner damaligen Pläne- doch nicht "weitergespielt" habe.)
Unter Anleitung der SL habe ich Attribute ausgewürfelt, Volk, Klasse, Fähigkeiten und Talente ausgewählt, Ausrüstung gekauft. Nach einem Kurzen "Frage-Antwort-Spiel" bezüglich der Herkunft meines SC und seiner Ausbildung habe ich ein kleines Solo-Abenteuer bestritten.

Auch ich war bei D&D lange Zeit im "Kämpfen und Looten"-Modus, habe Fertigkeitswürfe links liegen lassen, von Story und Interaktion mit NSC ganz zu schweigen.
Rezensionen zu Abenteuermodulen wie "Die Zitadelle in ewiger Nacht" hatten den Eindruck noch ein Stück weiter befeuert.
Das Spielleiten habe ich mir über die Jahre größtenteils durch Spielleiterhandbücher / Spielleitersektionen verschiedenster Systeme angeeignet (z.B. Arcane Codex, Shadowrun 5, D&D 3.5 Spielleiterhandbuch, D&D 4.0 / 5E Dungen Masters Guide, Pathfinder Spielleiterhandbuch)

"Abgesehen" vom Abenteuer inkl. Charaktererstellung und Regelerklärung bei Tellurian Games habe ich mir die meisten Sachen selbst über die Bücher erschlossen.
Ob ich es gespielt habe, wie es von den Machern erdacht war? Den Spielstil, der im deutschen 3.5 DMG in "Mit der Tür ins Haus Fallen" (im englischen DMG hieß er "Hack and Slash"), habe ich sehr ausgiebig gespielt. Dungeons erkunden, Monster verkloppen, Neue gegenstände, Stufen aufsteigen, mehr brauchte ich nicht, um glücklich zu sein.
Fertigkeiten wurden links liegengelassen, man begann häufig in Medias Res am Eingang des Dungeons.

Eine Sache, die ich beim Einstieg in neue Rollenspielsysteme auch für wichtig halte, sind Beispiele.

Beispiele, die erklärte Regelmechanismen nochmal veranschaulichen.

Für mich hat dies den Vorteil, man nicht nur einen "trockenen" Text hat der erklärt, wie Untote vertrieben werden, sondern auch ein "Spielbeispiel", wie z.B. Kleriker Jozan versucht, zwei Zombies und einen Gruftschrecken zu vertreiben.
Oder ein Spielbeispiel, in dem beschrieben wird, wie ein Spieleabend ablaufen. (z.B. Das Spielrundenbeispiel im 3.5er SL-Handbuch, relativ weit vorne im Buch.)
[Das ist auch einer meiner Kritikpunkte am Pathfinder-GRW: Außer dem vergleichsweise kurzen Spielrundenbeispiel am Anfang und ein paar "Diagrammen" Im Kampfkapitel gibt es keine stimmungsvollen Beispiele, an denen der Einsatz von Fertigkeiten, das Wirken von Zaubern oder das Hinzufügen einer zweiten klasse nochmal illustrieren (ich erinnere mich in 3.5 z.B. immernoch gerne an das Beispiel zu Klassenkombinationen, wo Lidda zur Schurkin / Magierin wird und ihrer Gefährtin Mialee immer über die Schulter schaut.
In einem weiteren Beispiel sehen wir anhand von Mialees Einsatz ihrer Brennenden Hände gegen ein paar Tausendfüßler, wie Zauber gewirkt und entsprechende Rettungswürfe abgelegt werden.), obwohl durch die Iconics Valeros, Kyra, Merisiel und Ezren und die Hintergrundwelt Golarion durchaus Potential dafür dagewesen wäre - was aber vermutlich am ohnehin schon dicken Umfang liegt.]

@ HEXer
Tröste dich, ich habe auch noch lange nicht "ausgelernt" [und ich wäre allein schon froh, wenn ich in Pathfinder endlich mal über Stufe 3 rauskomme und dabei trotzdem eine schöne eigene Kampagne basteln kann. (Aber wenigstens hat sich meine Runde jetzt einstimmig auf Pathfinder als System und auf Golarion als Welt, speziell Varisia mit Fokus auf Sandspitze und Umgebung geeinigt)]
Und auch ich finde es hilfreich, sich verschiedene Spielleiterbücher zu holen. (Ich habe mir allerdings keine "Reinen" Spielleiterbücher besorgt, sondern immer SL-Bücher von verschiedenen Systemen, z.B. Rolemaster geholt.)
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Offline Blizzard

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #10 am: 30.01.2016 | 17:16 »
Also: Habt ihr euch das Rollenspiel aus einem Buch erschlossen? Und es gleich so gespielt, wie sich die Designer das vorgestellt haben?
Diese Frage kann ich wohl mit jabeantworten. Wir haben damals DSA (war iirc zweite Edition) gespielt, die Soloabenteuer. Und wir haben das brav by the book gespielt, also genau so, wie es im Buch stand. Okay, es war wohl nicht angedacht, dass wir als Gruppe Soloabenteuer spielen, aber explizit verboten war es auch nicht, von daher egal. Dass ich danach einige Jahre (zwangs)pausiert habe ist wohl eher ein Glücksfall im Nachhinein-denn so habe ich lernen & erleben dürfen, dass Rollenspiel weit aus mehr ist/sein kann als reiner Dungeoncrawl samt Rumgeblättere im Regelwerk. Sonst würde ich vermutlich heute noch so spielen, mal ganz abgesehen von der gruseligen Vorstellung, dass
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Offline Bad Horse

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #11 am: 30.01.2016 | 17:34 »
Ich hatte zwar das Mers-Regelwerk schon gelesen, aber richtig verstanden habe ich es erst, als ich gespielt habe.

Das ging mir dann aber später mit einigen Mechanismen bei Dresden Files genauso.
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Offline Edwin

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #12 am: 31.01.2016 | 09:52 »
Ich persönlich habe Rollenspiel von einer Gruppe befreundeter Kinder/Jugendlicher gelernt.

Allerdings war für mich die Übertragungsleistung relativ gering, da ich zu dieser Zeit ein großer Fan der Infinity-Engine Rollenspiele (Baldurs Gate, Icewind Dale) war.

Im Prinzip musste ich dann einfach nur den Computer gedanklich durch den Spielleiter ersetzen. Dass da im Hintergrund des Spiels schon immer irgendetwas mit Würfeln abläuft, die ermitteln ob ich jetzt treffe oder nicht, war mir eh schon immer klar.

Das einzig Gewöhnungsbedürftige war die größere Freiheit beim Tischrollenspiel.

Ich nehme an, dass heute PC-Rollenspiele noch viel verbreiteter sind als damals.
Kaum ein Jugendlicher, der heute zur Tischrollenspiel-Zielgruppe gehört, wird vollkommen an Skyrim, Dragon Age, World of Warcraft etc. vorbei gekommen sein.

Insgesamt bin ich immer wieder davon überrascht, wie schwierig Rollenspiel abstrakt zu erklären ist und wie einfach es sich durch 5 min. Spielbeispiel erklärt.

Von dem her tun Bücher am Besten daran, ein schön geschriebenes Beispiel a la "Elena ist der Zwergenkrieger Durgar. Jon die Elfenmagierin Sonnenlied. Frank ist der Dungeonmaster. Die Gruppe trifft auf einer Brücke auf einen furchtbaren Troll..." zu enthalten.

DANN lässt sich Rollenspiel gut und schnell in einem Buch erklären, denke ich.

Ob man dann nach den Vorstellungen der Designer spielt? Das ist sowieso kaum zu validieren.
Wir spielten unsere erste DSA-Runde als blutrünstige Vampire, die Kühe von der Weide stahlen. Wahrscheinlich nicht wirklich die Intention der DSA-Designer, aber das war uns glaube ich auch einigermaßen klar. Es war halt einfach cool (zu der Zeit).
Guten Tag! Ja, ich bin ein sprechendes Pferd mit einer Kerze auf dem Kopf, aber kommunizieren Sie doch bitte mit mir so unbefangen wie mit bipedalen vernunftsbegabten Lebewesen auch!

Offline Andras Marwolaeth

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #13 am: 31.01.2016 | 10:08 »
Mein Einstieg lief über die DSA1-Basisbox. Und so schwierig war das damals nicht, bedeutete das doch nur, dass man nach und nach Räume erkundet, Rätsel löst und Monster tötet.

Miriam

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #14 am: 31.01.2016 | 10:58 »
Meine ersten Eindrücke vom Rollenspiel habe ich aus einem D&D-Schnellstarter, dann kam sehr lange nichts. Mit Anfang zwanzig habe ich mich dann wieder vage damit beschäftigt nachdem ich das Computerspiel Bloodlines zu Vampire: die Maskerade wieder hervorgekramt habe.

Mit der "Vorbildung" bin ich dann in meine erste Rollenspielrunde bei einem Freund gekommen. Dort habe ich mich eigentlich null vorbereitet gefüllt. Anschließend war ich aber angefixt und habe noch ein oder zwei Mal bei meinem Kumpel gespielt, ehe die Runde eingeschlafen ist. Ehe ich richtig ins Hobby eingestiegen bin, habe von Spielleiten von D. Wäsch bis Besser Spielleiten von Robin D. Laws und auf Blogs alles mögliche an Theorie gelesen, was ich in die Finger bekommen habe zum Thema Rollenspiel, Spielen, Spielleiten. Parallel habe ich die PDFs von Vampire: die Maskerade verschlungen.

Als ich dann das erste Mal mit Fremden an einem Spieltisch saß, habe ich einige regelmäßige Termine gebraucht, ehe ich wirklich im Hobby war. (Natürlich habe ich mich seitdem spielerisch auch noch massiv gewandelt. Ich meine den Einstieg auf ein Niveau, auf dem ich mich wirklich so halbwegs als Rollenspieler empfunden habe. Ich denke, die Wandlung war beobachtbar.)

Ich hatte als Einstieg quasi beides: Bücher/Internetquellen und den Spieltisch. Für mich war das eine gute Synergie, die sich ideell bestimmt ausgezahlt hat. Vermutlich hätten auch Bücher ausgereicht, vielleicht hätte ich mich dann als Rollenspieler noch einmal ganz anderes entwickelt?

Online Suro

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #15 am: 31.01.2016 | 11:22 »
Meine RPG-Vorbilder waren DSA Schicksalsklinge bzw Sternenschweif für den PC und das Adventure Shannara, und wir haben dann in der Grundschule "freies Erzählspiel" betrieben - dass es soetwas wie RPG gibt hatte ich aber auch schon von meinem Bruder gehört (aber nie live erlebt).

Das erste richtige Regelwerk war die AD&D Starterbox, war mit der Vorerfahrung aber kein Hexenwerk.

Ich glaube schon, dass man RPG nur aus den Büchern lernen kann, glaube aber, dass die meisten Bücher dafür nicht sonderlich gut geschrieben sind. In der heutigen Zeit sollte man vermutlich einfach nen Link zu einem Tutorial-Video beilegen ;)
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Offline Chruschtschow

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #16 am: 31.01.2016 | 12:02 »
Mein erster Semi-RPG-Schritt: wir haben reichlich Talisman gespielt, eventuell auch Hexenmeister vom Flammenden Berg, Hero Quest war ziemlich sicher später. Schwer zu sagen, das ist fast 30 Jahre her. Irgendwann hatte ich mal die Idee, dass es Spaß machen könnte, damit was anderes zu spielen, nämlich dass ich eine Karte zeichne und meine Kumpels mit dem Talisman-"SC" darauf Abenteuer bestehen. Eine Schlucht? Spring mit Stärke 3 da drüber. Ein Rätsel? Löse es mit Talent 5. Eine Kiste? Ziehe zwei Abenteuerkarten.

Dann habe ich am Spielwarenhandel mit "Die Helden des Schwarzen Auges" die DSA2-BOX gesehen. Damit war der Wunschzettel klar. Ich habe das dann in meine Schulklasse eingeschleppt.

Später war ich auch meistens derjenige, der ein neues System angeschleppt hat. Cyberpunk 2020, Traveller, Star Wars d6, GURPS, Fate und viele mehr. Ich habe also die meisten Rollenspiele, die ich kenne, aus Büchern kennengelernt. Zumindest am Anfang gab es auch kein Internet, das da weiter geholfen hat. Ich komme vom Land, eine große Rollenspielcommunity gab's da nicht. Also alles im Alleingang. Das könnte erklären, warum ich keine Probleme mit dem "Mach doch selbst"-Ansatz von Fate habe, sondern mich wie die Made im Speck fühle.
« Letzte Änderung: 31.01.2016 | 12:08 von Chruschtschow »
Tolles Setting, würde ich aber mit Fate spielen. Und jeder Thread ist ein potentieller Fate-Thread. :d

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Offline tartex

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #17 am: 31.01.2016 | 12:18 »
Ich habe mit der DSA1-Box angefangen, als ich 9 war. Selbstständig. Das ging ohne Probleme. Wir haben auch gleich so "Stimmungsspiel" betrieben. Was weiß ich: mit dem Schmied beim Schwertkauf feilschen und handeln. Genauso wie wir es vorher (und parallel) mit Lego, Playmobil oder Masters of the Universe gemacht haben, oder als Kinder-"LARP" im Garten ;D Statt der Spielzeugfiguren oder -waffen gab es dann halt Eigenschaftsproben und Kampfregeln.

Hat alles gut geflutscht.

Andere parallele Einflüsse waren wohl die Fighting-Fantasy-Spielbücher und so dicke Computerspiel-Lösungshefte, wo man alle Karten zu Bard's Tale, Zelda, usw. drin hatte - so wie Walkthroughs. Das war wohl auch hilfreich. Ich kann mich noch erinnern, dass es mich sehr geflasht hat zu lesen, dass man bei Hack den Händler attackieren und ausrauben kann, und dass er einen Hund als Verteidigung besizt.

Heutzutage gibt es natürlich auch die ganzen PnP-Let's-Plays auf Youtube, die einen perfekten Eindruck vermitteln, was am Tisch wirklich abgeht.
« Letzte Änderung: 31.01.2016 | 12:20 von tartex »
Die Zwillingsseen: Der Tanelorn Hexcrawl
Im Youtube-Kanal: Meine PnP-Let's-Plays
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Offline Woodman

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Re: Einstieg in das Rollenspiel - nur über die Bücher?
« Antwort #18 am: 31.01.2016 | 16:46 »
Ich würd sagen, wie bei anderen Gesellschaftsspielen auch kann man bei Rollenspielen die Grundlagen aus dem Buch lernen, der Rest kommt aber erst durch praktisches Spielen. Alternativ lässt man sich das Spiel von anderen zeigen, das kann einem dann viel lesen ersparen.

Ich frage mich aber ob man sich jedes RPG aus dem Grundregelwerk erarbeiten kann? Der Originalversion von Sorcerer sagt man ja nach, dass man die ohne es von jemandem, der das Spiel verstanden hat, gezeigt zu bekommen, nicht verstehen kann. Deswegen gabs dann eine Annotated Version.