Autor Thema: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?  (Gelesen 3553 mal)

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Luxferre

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Der Threadtitel ist schon recht aussagekräftig.
Ich fächere das mal auf:

Fast jeder SL wird gewisse Ansprüche an sich und seinen Leitstil haben.
Von "fun" über "Metzelorgie mit Saw-Charakter" bis "perfekte Immersion" und "realweltliche Simulation" oder auch "betuliches Tavern-/Charakterenspiel" kann vieles dabei sein.

Was ist Dein Anspruch? Wie äußert sich dieser? Was zeichnet ihn aus? Woran scheiterst Du? Was klappt bombe? Von welchen Ansprüchen hast Du Dich losgesagt? Warum?
Was möchtest Du er-/schaffen? Was ist Dein Motiv? Deine grundlegende Motivation SL zu sein?

Erzähl' gern von Deinen Ansprüchen und beantworte nicht meine spontan in den Raum geworfenen Fragen.

Offline Nørdmännchen

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #1 am: 16.02.2016 | 16:48 »
Mein Kern-Anspruch ist das spontane Erzeugen einer dramatischen* Struktur innerhalb der Kette fiktiver Ereignisse - welche wiederum hauptsächlich und in großer Freiheit von den Spielern angetrieben werden. Dieses Spannungsverhältnis ist die große Herausforderung und auch ein wesentlicher Quell für meine Spannung und Spaß.
Ja, ich will Geschichten kooperativ entwickeln und erzählen. Da können Vincent Baker, Luke Crane, Adam Koebel usw. noch tausendmal sagen, im Rollenspiel gäbe es keine Story - (ich danke ihnen für vieles, aber) hier irren sie mMn.

Daneben noch vier Punkte aus einem Text, der auf meiner Platte rumschwirrt:
  • Bringe die SC in Situationen die Raum bieten Entscheidungen zu fällen und Ziele ins Auge zu fassen!
  • Lass Dich davon überraschen, was die Ziele der SC sein werden!
  • Mache das Erreichen der Ziele für die SC zu einer Herausforderung!
  • Fiebere mit den SC mit, während sie sich ihren Weg zum Ziel bahnen!
Es gibt noch einen Rattenschwanz kleinerer Ziele - über den muss ich aber nachdenken - und dazu komme ich wieder nicht...

*Nicht immer im Sinne von "emotional aufwühlend", sondern schlicht "dem Drama verwand".
« Letzte Änderung: 16.02.2016 | 16:49 von Nørdmännchen »
»Gute Geschichten sind so gut aufgebaut, daß Lehrer natürlich denken, sie seien vorher geplant,
aber jede Geschichte hätte auch in eine Million andere Richtungen gehen können.«

– Keith Johnstone, Theaterspiele

Offline Crimson King

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #2 am: 16.02.2016 | 17:41 »
Besonders konkretisieren kann ich meinen Anspruch nicht. Ich will dazu beitragen, alle Beteiligten, also inklusive meiner Selbst, ein maximal befriedigendes Spielerlebnis erhalten. Da sich Ansprüche, Methoden und Ziele diverser Spiele und Spielrunden unterscheiden, können dabei enorme Unterschiede auftreten.
Nichts Bessers weiß ich mir an Sonn- und Feiertagen
Als ein Gespräch von Krieg und Kriegsgeschrei,
Wenn hinten, weit, in der Türkei,
Die Völker aufeinander schlagen.
Man steht am Fenster, trinkt sein Gläschen aus
Und sieht den Fluß hinab die bunten Schiffe gleiten;
Dann kehrt man abends froh nach Haus,
Und segnet Fried und Friedenszeiten.

J.W. von Goethe

Wellentänzer

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #3 am: 16.02.2016 | 17:45 »
Tatsächlich sehe ich mich hauptsächlich als Dienstleistungs-SL. Nach meiner Erfahrung freut es mich am meisten, wenn die Spieler möglichst viel Spaß haben. Danach richte ich dann weitgehend die Spielleitung aus. Wenn dann alle mit einem fetten Grinsen aufstehen und unbedingt schon Pläne fürs nächste Treffen schmieden wollen oder sich überlegen, wie sie die Erfahrungspunkte am cleversten einsetzen, dann erfüllt mich das als SL am meisten. Solch ein SL ist mir abgesehen davon auch als Spieler am liebsten.

Wichtig ist mir darüber hinaus, dass der SL nicht die alleinige Last der Vorbereitung trägt. Ich bereite gerne vor, aber um die ganzen anderen Klamotten sollen sich dann bitte die Spieler kümmern. Übernachtungen, Verpflegung, Zusammenfassungen und so ein Kram wird mittlerweile weitgehend delegiert.

Offline sindar

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #4 am: 16.02.2016 | 18:30 »
Besonders konkretisieren kann ich meinen Anspruch nicht. Ich will dazu beitragen, alle Beteiligten, also inklusive meiner Selbst, ein maximal befriedigendes Spielerlebnis erhalten. Da sich Ansprüche, Methoden und Ziele diverser Spiele und Spielrunden unterscheiden, können dabei enorme Unterschiede auftreten.
Das geht mit haarscharf genauso.
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Offline Sethomancer

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #5 am: 16.02.2016 | 18:57 »
Besonders konkretisieren kann ich meinen Anspruch nicht. Ich will dazu beitragen, alle Beteiligten, also inklusive meiner Selbst, ein maximal befriedigendes Spielerlebnis erhalten. Da sich Ansprüche, Methoden und Ziele diverser Spiele und Spielrunden unterscheiden, können dabei enorme Unterschiede auftreten.
Da kann ich mich auch nur anschliessen :d
Die Ansprüche stehen und fallen halt mit der Runde, weil ich mich als SL nicht als einzig Verantwortlichen sehe. Jeder Spieler söllte ebenso Anteil an der Athmosphere, Geschichtenentwicklung, gemeinsamen Spielvergnügen, etc... haben.
Ich glaube mein einziger genereller Anspruch ist bedarfsorientiert zu denken, also meine (Mit-) Spieler weder zu Unter- noch zu Überfordern sondern alle da bazuholen wo sie stehen und auch soweit das im Bedarf liegt auch als Moderator zwischen den Spielern zu fungieren, wobei ich das aber nicht an der SL-Rolle festmache, sondern die Verantwortung zum kooperativen Spiel beizutragen (auch aktiv) durchaus auch auf Spielerseite sehe.
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Offline KhornedBeef

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #6 am: 17.02.2016 | 09:09 »
Ic antworte mal unabhängig von den diversen Ansprüchen an gutes Spielleiten, die, wie schon gesagt, auch von Gruppe und System abhängen, habe ich eine persönliche Präferenz, storymäßig zusammenhängende Kampagnen zu erschaffen. Natürlich gebe ich den Handlungsverlauf nicht vor, aber zumindest in Spielen mit defnierten Missionszielen ziele ich darauf ab, diese zu verknüpfen. Dabei finde ich es auch nicht verkehrt, klein anzufangen und sich nur ganz grobe Gedanken über weiter Handlungsfäden zu machen, und dann nach den ersten Sessions auf Präferenzen der Spieler einzugehen. Mit diesen als Inspiration und innerhalb sinnvoller Antagonistenhandlungen kann man das dann nach und nach eskalieren.
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Offline Roach

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #7 am: 17.02.2016 | 10:44 »
Ich persönlich finde es auch am wichtigsten, dass meine Spieler Spaß haben.

Nebenbei habe ich, jer nach Runde in meiner Intention natürlich noch weitere Agendapunkte. Hier 'maleine kleine Auswahl.

Auf Cons leite ich meistens Cthulhu, schon,weil ich das System für Pegasus supporte. Dabi achte ich auch ein wenig darauf, wie die Spieler so 'drauf' sind - und passe manchmal auch dahingehend an, dass ich den Spielern zeige, dass man auch Cthulhu auf verschiedenste Arten spielen kann. Von pulpig bis hardcore gritty, von humorvoll (mit plötzlichem Horroreffekt - sehr effektiv) bis todernst-all-the-way. Ich habe schon öfter Spieler gehabt, die hinterher nachfragtren "Das war Cthulhu? Ich kannte es nur (Beschreibung) aber so finde ich es viel besser..."

Letztens habe ich mit meiner festen Runde Fate angtetestet (es ist in der Planung, eine Fate-Kampagne zu starten). Das ergab sich, weil einige reguläre Spieler ausfielen, da habe ich ein One-Shot improvisiert, in einem Gruselwestern-Setting (ähnlich Deadlands, aber ohne Reckoner). Nebenziel war hierbei zum einen, die Spieler von Fate zu überzeugen, zum anderen, meine eigenen fate-Muskeln wieder einmal zui übern, und ein wenig zu experimentieren, ob die Zuordnung von Fate-Chips über die Farbe (bei offen ausliegenden Aspekten und Schüben für die freie Nutzung, ztum Beispiel) Sinn macht und Schreibarbeit spart. Dass ich ein paar Tage später in der Whatsapp-Gruppe der Rollenspielrunde noch gesagt beklan "war cool" und "würde gerne mehr machen" geht dann natürlich 'runter wie Öl, vor allem, da ich das ganze ja improvisieren musste - bis wir uns zusammen setzten, wusste ich ja noch nicht einmal, in was für ein Setting es geht, und Gruselwestern war von der Runde ausgesucht worden. Wobei ich zugeben muss, dass ich persönblich gerne (und meistens auch erfolgreich, was dioe Meinung meiner Spieler angeht) improvisiere.

Ich habe aber auch schon Themen wie Fremdenfeindlichkeit, Armut, Umweltschutz und ähnliches (sehr unterschwellig, jum nicht wie ein TV-Prediger zu wirken) einfließen lassen.

Aber mein wichtigstes Ziel: Alle sollen Spaß haben - vor allem meine Spieler. Wenn ich selber keinen Spaß habe - was nur gaaanz selten geschieht -, habe ich etwas falsch gemacht, das ist nie die Schuld meiner Spieler.

Offline Vasant

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #8 am: 17.02.2016 | 12:24 »
Hmm, ich denke, ich will hauptsächlich gern in einer netten Runde Pen&Paper-Rollenspiel betreiben, wo jeder involviert ist, etwas zum (Rollen-)spiel beiträgt und daran Spaß hat. Das zeichnet sich dann dadurch aus, dass ich den Spielern Freiräume lasse, aber auch erwarte, dass sie diese füllen und weniger darauf erpicht bin, eine bestimmte Geschichte durchzuspielen. Also nicht nur, dass dramatische Wendungen nicht nur von der Spielleitung kommen, sondern auch, dass sich das Thema der gemeinsamen Rollenspielerlebnisse gerne mal wandeln darf, je nach dem, was die Runde so interessiert. Ich möchte die Spieler in die ganze Spielgestaltung so gut es geht einbinden, ohne, dass sie sich dadurch die Spielrunden verhageln, weil sie das Abenteuer schon kennen. Damit habe ich mich auch von der Vorstellung losgesagt, besser zu wissen, was ein cooles Thema, ein tolles Setting oder ein total spannendes Abenteuer wäre oder die Interessengebiete der Spieler zu erahnen ("Die wissen bestimmt gar nicht, was sie cool finden, bis sie's spielen"). 
Grundsätzlich würde ich sagen, dass sich meine Runden um die Charaktere drehen sollen, nur sekundär um das Setting und ganz bestimmt nicht um Zahlen und Regeln. Das Setting ist sozusagen ein Teil der Charaktere, nicht andersherum. Das ist für mich das Motiv am Rollenspiel: Einen Charakter zu übernehmen und Freude daran zu haben, den zu spielen, andere Figuren und das zugehörige Setting durch ihn zu erleben, weniger, eine feste Rolle in einer Geschichte zu belegen. Als Spielleiter mache ich das dann eben aktiv durch NSCs und passiv durch die SCs.
Lustigerweise klingt das jetzt so, als würde ich langsame, charakterinteraktionsfokussierte Tavernenrunden mit gelegentlichem Würfeldrehen oder Verzicht auf gewürfelte Proben leiten. Im Vergleich zu anderen Runden, in denen ich spiele, kommt's mir aber so vor, als sei ich ein fanatischer Schiedsrichter und Hetzer. Ich improvisiere vielleicht mal eine Regelung, manipuliere aber nie nur extrem ungern Würfelergebnisse und lasse immer Würfeln, wenn das Ergebnis nicht vollständig absehbar und relevant ist und eine Spielerin, die in einer Runde mitspielt, in der ich leite, und in einer Runde zugeschaut hat, in der ich spiele, meinte nach einer Runde als Zuschauerin: "Was ihr da in zwei Wochen geschafft hat, hätten wir bei dir in maximal ner Stunde abgehandelt" - und das war positiv gemeint. Ob das ganze nun trotzdem oder gerade deshalb besser nach meinen Vorstellungen funktioniert als meine Vergleichsrunden, kann ich gar nicht so genau beurteilen - es fördert trotzdem meine Einbildung (oder neutraler: meinen Eindruck), ein toller Spielleiter zu sein.
Das ganze fällt natürlich flach, wenn die Spieler das nicht ausreichend unterstützen. Wenn zu viele Spieler nicht ganz bei der Sache oder zu schüchtern sind, ihren Charakter oder ihre Interessen nicht ausreichend beschrieben haben, bricht das Spiel einfach zusammen, weil ich als Spielleiter nicht jeden ausreichend motivieren kann. Mit generischen Murderhobos mit +2-Schwertern funktioniert mein Leitungsstil zumindest für mich kaum und keiner hat Spaß. Das weiß ich zum Glück im Voraus und leite solche Runden gar nicht erst. Ich glaube auch, dass ich als Spielleiter auf Cons eher schlecht aufgehoben wäre, weil ich nur sehr selten mit vorgefertigten Charakteren leite. Regelseitig ist die Charaktererstellung bei mir zwar schnell gemacht, inhaltlich dauert das ganze aber immer eine Weile, weil nicht nur ich die einzelnen SCs abnicke, sondern die ganze Gruppe die gemeinsam erstellt - ähnlich wie RAW bei Fate Core.
Obwohl ich also gern Zeit in das Spiel reinstecke -  nach dem Start auch sicher mehr als die Spieler - bin ich also kein Dienstleistungs-SL. Ich kann mich nicht erinnern, dass sich das Spaßlevel von mir und den Spielern je merklich unterschieden hat. Entweder haben alle Spaß oder alle finden's doof. Das ist allerdings kein Ziel von mir, sondern einfach eine Auswirkung meiner SL-Eigenarten.

Ich hoffe, das geht nicht meilenweit an dem vorbei, was du eigentlich wissen wolltest  ;D

Luxferre

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #9 am: 17.02.2016 | 16:56 »
Danke schonmal soweit für eure Antworten.

Khorned: schreibe doch auch gern ABHÄNGIG von gutem Spielleiten, was Du meinst  :d

Vasant: viel Text, viele interessante Punkte. Danke!


Ich schreibe später mal meinen Sermon  :headbang:

Offline Stagger

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #10 am: 17.02.2016 | 19:16 »
Mein Anspruch? Eine gute Zeit haben. Das gilt für alle Spieler, wie auch für mich als SL. Hin und wieder, man kennt das, hat die ganze Gruppe nur Flausen im Kopf und macht Blödsinn. Das gehört genau so dazu, wie durchdachte Planung und intensive Handlungsstränge. Je älter ich werde, desto weniger Sorgen mache ich mir darum, ob alles toll geplant, vorbereitet und letztlich auch durch gezogen wurde. Hauptsache ist, wir haben eine gute Zeit zusammen. Intime, wie Outtime.
Oh Lord, please, don't let me be misunderstood.

Offline Ludovico

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #11 am: 18.02.2016 | 11:42 »
Mein Hauptanspruch ist recht einfach:
Ich will einen unterhaltsamen Abend mit netten Leuten haben.

Unteransprüche, die zur Erreichung beitragen:
-Transparenz meiner Ansprüche - manchmal halte ich eine Ansprache vor der Runde, in der ich mich bedanke für das Erscheinen und auf die üblichen Punkte hinweisen (Bedeutung von PvP) und was ich erwarte (grundsätzlich ein erwachsenes Verhalten, offene Kommunikation). Ich sage auch gerne stets, dass man jederzeit als Spieler ein Veto-Recht hat (zum Beispiel, wenn einem eine Szene zu weit geht).
-Versuche ein guter Gastgeber bzw. Gast zu sein
-Ich versuche, immer möglichst plausible Situationen zu entwerfen und NSCs glaubwürdig handeln zu lassen
-Ich versuche immer einen Ausgleich zwischen meinen Ansprüchen und den Ansprüchen meiner Spieler zu finden. Dabei hab ich auch schon gemerkt, dass "Ja, aber" nichts für mich ist.
-Kompromissbereit sein

Offline Vasant

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #12 am: 21.02.2016 | 11:13 »
Luuuux, dein Sermon!  :D

Luxferre

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #13 am: 21.02.2016 | 13:36 »
Ich sehe da mehrere Ebenen, die man erfüllen mag.

Einmal eine technische Ebene.
Die Ebene mit guten Stilmitteln eine spannende Geschichte zu entwerfen. Hier kommen sicherlich einige griffige Theorie-Ausdrücke zum tragen, ebenso wie handwerkliches Geschick und Erfahrung.

Dann die persönliche Ebene.
Hier kommen Entertainment, Zwischenmenschliches, Soziales und Geselliges zusammen. Ich würde vermuten, dass dies die wichtigste Ebene darstellt. Denn wenn diese stimmt, dann kann man über kleinere Unzulänglichkeiten eher hinwegsehen.

Dann noch die Ebene des Selbstes des SL.
Warum leite ich, was gibt es mir, worin suche oder finde ich meine Bestätigung?
Hier greift ja der Nachbarthread schon etwas vor. Der sollte sich eigentlich aus diesem hier ergeben. Pointendieb, elender  >;D
Andererseits ist es gut, dass er schon steht, weil es zeigt, dass der Gedanke von diesem Thread nicht weit entfernt ist. Vielleicht sogar auf ihm basiert.


Ich finde es nämlich sehr spannend, auf welchen Ebenen manch ein SL seine Ansprüche stärker formuliert.

Allerdings macht mein medikamentöser Erkältungskopf eine ausführlichere Betrachtung aktuell zunichte. Sorry.




Meine Ansprüche:

ich will eine geile Zeit. Für meine Spiele und für mich. In ebenjener Reihenfolge. Zumal das Eine das Andere bedingt.
Vor Allem ist mir wichtig, mit guten Bekannten oder Freunden zu spielen, wo ich die Bedürfnisse schnell erfassen kann und somit auch die Möglichkeit bekomme, diese zu erfüllen. Ergo: Dienstleistungs SL.
Auch die kurzzeitige Flucht aus der Realität tut mir unheimlich gut, lässt mich entspannen und den Stress vergessen.
Das Technische spielt für mich eine teils wichtige, teils unwichtige Rolle. Thoerie hat wenig Platz, wenn ich leite. Eher in der Vorbereitung. Aber spannende Szenen zu erschaffen, die Spieler abzuholen und ihnen auch technisch/regelseitig ein herausforderndes Spielerlebnis zu bereiten, das ist wichtig.

Offline Greifenklause

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #14 am: 23.02.2016 | 15:29 »
@ Luxferre
... Pointendieb, elender  >;D
...

Sprichst mir aus der Seele.

Hm irgendwie komme ich besser zurecht, wenn ich Drama und Tragik verwende.
Und ich habe eine Vorliebe für ambivalente zentrale NSC. Die kann ich besser darstellen.
NSCs in zweiter Reihe haben oft eine Prise Slapstick, was bei vorsichtiger Dosierung auch zum Spielspaß beiträgt. Ist aber ein bisschen russisches Roulette.
Aber wenn der reisende Händler den Helden "Schweineschnauzen" anbietet, klappt die Immersion meist.

Und regelmäßig eigene Konzepte überdenken, über Bord werfen, wieder aus dem Teich fischen, verfeinern.

Und ich - und die meisten meiner Spieler - mag es auch, auf Vergangenes zurückzugreifen.
Spielt Gnomberserker und Dachgaubenzorros

Offline Blizzard

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #15 am: 4.03.2016 | 15:54 »
...ich hab nur im Laufe der Jahre festgestellt, dass meine Ansprüche zurückgegangen sind. Ich bereite nicht mehr so viel und so akribisch vor wie noch vor 5 Jahren. Ich improvisiere eher und mehr. Ich sehe das ganze Hobby mittlerweile ein Stück weit gelassener und verbringe (auch mangels Spielrunden) nicht mehr so viel Zeit mit dem Hobby. Das gilt auch für das Lesen von (Rollenspiel-)Büchern. Es hat alles irgendwie abgespeckt (außer mir selbst^^). Mittlerweile ist mir das Wiedersehen mit Leuten wichtiger als das oder zu Spielen. Ich habe etwas von dem anfänglichen Rollenspielfanaenthusiasmus, der mich vor 10 Jahren befiel, verloren -und dafür ein Stück Lockerheit und Toleranz gewonnen. Ich betreibe das (Hobby) Rollenspiel insgesamt nicht mehr so intensiv wie noch vor einigen Jahren-mit allem, was so zum Hobby dazu gehört.

 Was ich mir aber bewahrt habe, das sind gewisse Grundansprüche an mich selber: Ich will mindestens so (ausreichend) vorbereitet sein, dass ich das Abenteuer ohne größere Probleme leiten kann. Und ich habe den Anspruch, dass es mindestens eine gute Runde wird und alle Spaß daran haben.
"Wir leben nach den Regeln, wir sterben nach den Regeln!"

"Wer nicht den Mut hat zu werfen, der wird beim Würfeln niemals eine Sechs erzielen."

Offline Grandala

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #16 am: 4.03.2016 | 16:04 »
Also ich hab viel an Stil als SL ausprobiert und bin von meinem Anspruch an Emersion und Charakterspiel komplett runter. Ich hab irgendwann festgestellt, dass Rollenspiel für mich am besten klappt und am verlässlichsten ist, wenn man einfach nur einen schönen Abend mit Menschen, die man mag, verbringen möchte. Ich gehe inzwischen nurnoch von den Leuten aus mit denen ich am Tisch sitze und designe alles nach dem gemeinen Geschmack. Hauptsächlich sehe ich meine Leistung als gelungen, wenn alle Spieler und auch ich mit einem Lächeln auf den Lippen den Tisch verlassen und gerne wieder kommen möchten. Mehr als das brauch ich nicht mehr wirklich. Ich bin aber auch inzwischen recht wählerisch, was meine Spieler angeht... Wie gesagt für mich steht der Socialising-Aspekt des Abends eher im Vordergrund.

Ich finde halt, dass ich dann als SL versagt habe, wenn einer der Spieler oder auch ich keine Motivation zum Weiterspielen gezeigt haben. Passiert aber zum Glück seit Jahren nur sehr sehr selten.
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Offline Rentin

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #17 am: 7.03.2016 | 00:21 »
Mein Anspruch ist simpel, die Ausführung nicht unbedingt.
Eine erinnerungswürdige Geschichte erschaffen.

Was ist dazu nötig? Zuerst einmal die Geschichte an sich, wobei die Hauptdarsteller, sprich die Spielercharaktere, für mich das Wichtigste sind. Ich liebe es mit kryptischen Aussagen um mich zu werfen, so geschehen in meiner aktuellen Shadowrun-Kampagne in der die Spieler nach dem ersten Abschnitt eine Prophezeiung erhalten haben, welche besagt, das nur einer von ihnen überleben wird. Da wurden die Augen schon etwas größer und die Stimmung auch etwas gedämpfter.

Genauso bringe ich gerne NSC ins Spiel, welche entweder nur kurz durchs Bild rennen oder eher zufällig an einem Ort sind. Im Nachhinein erkennen die Spieler dann die Wichtigkeit dieser Personen und ich bekommen eine Gänsehaut wenn der "Aha"-Effekt einsetzt.
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich das Spiel auf, wie ich gerne sage "110%" gespielt. Nachdem Plan 0 dann endlich gezündet ist lasse ich gerne Fünfe gerade sein, insbesondere wenn die Situation dadurch an Stimmung/Immersion/wtf gewinnt.

Meine treibende Kraft kann ich am besten in einem Satz beschreiben:
"Boah wird das geil, wenn die das am Samstag erleben!"
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Offline murksmeister

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #18 am: 9.03.2016 | 08:11 »
Tatsächlich sehe ich mich hauptsächlich als Dienstleistungs-SL. Nach meiner Erfahrung freut es mich am meisten, wenn die Spieler möglichst viel Spaß haben. Danach richte ich dann weitgehend die Spielleitung aus. Wenn dann alle mit einem fetten Grinsen aufstehen und unbedingt schon Pläne fürs nächste Treffen schmieden wollen oder sich überlegen, wie sie die Erfahrungspunkte am cleversten einsetzen, dann erfüllt mich das als SL am meisten. Solch ein SL ist mir abgesehen davon auch als Spieler am liebsten.

+1  :d

Ansonsten richtet sich mein Anspruch eben genau nach den Ansprüchen, die meine Spieler an mich haben (der Vor- und Nachteil alt-eingesessener Gruppen). Meine Spieler bevorzugen simulatorisches Rollenspiel, die Möglichkeit auch mal alltägliches zu spielen und lösen gerne Rätsel. Der Böse ist böse weil er böse ist funktioniert hier nicht. Da muss mindestens eine zehnseitige Hintergrundbeschreibung drin sein, damit ich sie dazu kriege den BBEG zu schnetzeln  ~;D

Mir fehlt ein wenig die Fähigkeit eine Situation detailiert zu beschreiben, was meine Spieler glücklicherweise weniger stört als mich, aber daran arbeite ich zur Zeit. Aufgegeben habe ich es Spieler in die Gruppe zu integrieren die nicht reinpassen, früher habe ich immer versucht die Brücke zu schlagen, mittlerweile habe ich ein paar (teilweise schmerzliche) Trennungen mit früheren Spielern hinter mir.
Schlimmer als Blind-Sein ist nicht sehen wollen.

Offline Blechpirat

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #19 am: 9.03.2016 | 20:43 »
Tatsächlich sehe ich mich hauptsächlich als Dienstleistungs-SL. Nach meiner Erfahrung freut es mich am meisten, wenn die Spieler möglichst viel Spaß haben. Danach richte ich dann weitgehend die Spielleitung aus. Wenn dann alle mit einem fetten Grinsen aufstehen und unbedingt schon Pläne fürs nächste Treffen schmieden wollen oder sich überlegen, wie sie die Erfahrungspunkte am cleversten einsetzen, dann erfüllt mich das als SL am meisten. Solch ein SL ist mir abgesehen davon auch als Spieler am liebsten.

Schöner kann man das nicht sagen.

Offline Lord Verminaard

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #20 am: 9.03.2016 | 21:09 »
Interessant finde ich die Frage, woran man scheitert und wovon man sich losgesagt hat. Daraus kann man denke ich am meisten lernen.

Ich scheitere daran, so gut vorbereitet, wach, präsent und aufmerksam zu sein, wie ich es gerne wäre. Schuld ist nicht nur das stressige Leben, sondern auch die Tatsache, dass Selbstdisziplin und Selbstmotivation, vorsichtig gesagt, nicht zu meinen größten Stärken zählen. Ich scheitere trotz allem manchmal noch am Pacing, auch wenn ich darin schon viel besser geworden bin.

Ich habe mich davon losgesagt, allein für das Gelingen des Spielabends verantwortlich zu sein. Ich habe mich davon losgesagt, den Spielern sagen zu wollen, wie sie zu spielen haben. Ich habe mich davon losgesagt, irgendein Brimborium um meine Techniken, Tricks und Intentionen machen zu wollen und diese vor den Spielern geheimzuhalten, stattdessen kommuniziere ich offen und transparent darüber, was ich will und warum ich etwas mache. Auch von neueren Dogmen wie der Idee, dass ich auf keinen Fall irgendwelche Teile der Handlung im Voraus planen und im Spiel so erzwingen dürfte, habe ich mich nach kurzen Irrungen wieder losgesagt.
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Offline Der Nârr

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #21 am: 10.03.2016 | 08:45 »
Ich möchte beim Ausspielen meine Ideen ausdrücken: Eine Welt erschaffen, die ich interessant finde. Mit besonderen Orten, interessanten Charakteren, fantastischen Geschehnissen... Ich möchte schon eine Geschichte erzählen, aber gerade, indem ich nicht die ganze Geschichte erzähle – ich möchte eine Umgebung schaffen, in der die Spieler agieren und ihren Teil zur Geschichte beitragen. Ich bin glücklich, wenn die Spieler auf möglichst viele Spielelemente von mir eingehen und allem nachgehen wollen, ohne dass ich Zaunpfähle werfen muss. Die Spieler sollten, wenn es nach mir geht, möglichst viel Redeanteil übernehmen, ein Anspruch von mir ist also, meinen Redeanteil zu minimieren. Es ist mir wichtig, dass immer ein Mindestmaß an Komplexität da ist – es also auch Irrwege und Sackgassen gibt. Ich erwarte, dass die Spieler sich Erfolge erarbeiten und nicht sofort aufgeben, wenn sie auf das erste Hindernis stoßen.

Das alles ist bei mir aber ein konstantes Lernen. Es war für mich ein wichtiger Schritt zu erkennen, dass meine Stärke nicht das Entwickeln einer "Abenteuerhandlung" ist. Das war lange Zeit mein Anspruch und ich habe mich damit so schwer getan, dass das Vorbereiten für mich echte Frust wurde. Durch die ARS-Diskussion vor einigen Jahren und das Auseinandersetzen mit Sandboxes haben sich meine Ansprüche dann verändert und meine Ansprüche decken sich jetzt viel besser mit meinen Kompetenzen.

Eine Hürde sind für mich auch immer die Spieler. Ich habe schon den Anspruch, dass die Spaß haben. Leider decken sich die Ansprüche meiner Spieler nicht zu 100% mit meinen. Ich sehe mich aber nicht als Dienstleister, der nun seine Ansprüche komplett zurückfahren müsste, um nur noch die Ansprüche der Spieler zu erfüllen. Ich versuche, da einen Kompromiss zu finden, der keine Seite unbefriedigt zurücklässt. Dadurch ergeben sich für mich aber auch Grenzen dessen, was möglich ist – vor allem darin, welche Ideen ich umsetzen kann. Viele Spieler nehme ich als sehr konservativ war, ausgefallene Ideen, Gonzo-Fantasy usw. werden nicht gewünscht und es wird immer davor gewarnt, dass es bloß nicht zu "abgefahren" wird. Gerade dieses abgefahrene, die alten Pfade mal hinter sich lassen ist aber auch ein Anspruch von mir, wenn es um meine Ideen geht.
Spielt aktuell Deadlands reloaded
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Offline KhornedBeef

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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #22 am: 10.03.2016 | 09:03 »
Ich möchte beim Ausspielen meine Ideen ausdrücken: Eine Welt erschaffen, die ich interessant finde. Mit besonderen Orten, interessanten Charakteren, fantastischen Geschehnissen... Ich möchte schon eine Geschichte erzählen, aber gerade, indem ich nicht die ganze Geschichte erzähle – ich möchte eine Umgebung schaffen, in der die Spieler agieren und ihren Teil zur Geschichte beitragen. Ich bin glücklich, wenn die Spieler auf möglichst viele Spielelemente von mir eingehen und allem nachgehen wollen, ohne dass ich Zaunpfähle werfen muss. Die Spieler sollten, wenn es nach mir geht, möglichst viel Redeanteil übernehmen, ein Anspruch von mir ist also, meinen Redeanteil zu minimieren. Es ist mir wichtig, dass immer ein Mindestmaß an Komplexität da ist – es also auch Irrwege und Sackgassen gibt. Ich erwarte, dass die Spieler sich Erfolge erarbeiten und nicht sofort aufgeben, wenn sie auf das erste Hindernis stoßen.

Das alles ist bei mir aber ein konstantes Lernen. Es war für mich ein wichtiger Schritt zu erkennen, dass meine Stärke nicht das Entwickeln einer "Abenteuerhandlung" ist. Das war lange Zeit mein Anspruch und ich habe mich damit so schwer getan, dass das Vorbereiten für mich echte Frust wurde. Durch die ARS-Diskussion vor einigen Jahren und das Auseinandersetzen mit Sandboxes haben sich meine Ansprüche dann verändert und meine Ansprüche decken sich jetzt viel besser mit meinen Kompetenzen.

Eine Hürde sind für mich auch immer die Spieler. Ich habe schon den Anspruch, dass die Spaß haben. Leider decken sich die Ansprüche meiner Spieler nicht zu 100% mit meinen. Ich sehe mich aber nicht als Dienstleister, der nun seine Ansprüche komplett zurückfahren müsste, um nur noch die Ansprüche der Spieler zu erfüllen. Ich versuche, da einen Kompromiss zu finden, der keine Seite unbefriedigt zurücklässt. Dadurch ergeben sich für mich aber auch Grenzen dessen, was möglich ist – vor allem darin, welche Ideen ich umsetzen kann. Viele Spieler nehme ich als sehr konservativ war, ausgefallene Ideen, Gonzo-Fantasy usw. werden nicht gewünscht und es wird immer davor gewarnt, dass es bloß nicht zu "abgefahren" wird. Gerade dieses abgefahrene, die alten Pfade mal hinter sich lassen ist aber auch ein Anspruch von mir, wenn es um meine Ideen geht.
Evtl. hast du weniger Immersionsinteresse als die Spieler. Ich würde sagen, es ist leichter sich mit seinem Charakter in eine Welt hineinzufühlen, die man schon gesehen hat, d.h. die einem ausführlich als "echte" Welt präsentiert wurde (sei es durch Film und Fernsehen, oder durch langes Einlesen in offizielle Settingbände). Wenn aber die Welt so plakativ "anything goes" ist (was Gonzo Fantasy ja z.B. auch bedeutet) dann hat man den Gedanken "ok, das ist eine Spielwelt, die andere Welten literarisch zitiert" u.U. zu sehr im Vorderkopf.
Davon abgesehen finde ich deinen Beitrag ein gutes Beispiel für das Konzept, das einem manche Sachen mehr liegen (oder man sie mehr in der GRuppe rüberbringen kann) als andere und man lernen sollte, nicht "dagegen anzuleiten".
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Re: Welche Ansprüche habt ihr an euch selbst als SL?
« Antwort #23 am: 10.03.2016 | 09:24 »
Ergänzung: Ich hatte mal vor ein paar (acht :o ) Jahren mein Rezept für glückliche Spielleiter vorgestellt, das ist für mich im Wesentlichen so noch aktuell und fasst eigentlich meinen Anspruch als Spielleiter zusammen.
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