Thema: [RQ] Fantasy Cthulhu?

[D. Athair]

Gerade bin ich über das Thema Cthulhu Fantasy gestolpert.
Irgendwie ist das was hängen geblieben. In meinem Kopf schwirren Gedanken um eine Fantasy-Welt, deren "Magie" und phantastische "Rassen" sich aus dem Mythos speisen. Zauberei ist realitätsfressende, den Geist zersetzende Mythos-Zauberei. Die Fantasy-Rassen sind Mensch-Sternen-"Rassen"-Hybriden. Und so weiter.

Ich kenne mich mit dem Mythos nicht gut genug aus, um das Ganze weiterzubasteln, stelle mir aber eine Welt vor, die oberflächlich relativ in Ordnung ist. Darunter lauert das Grauen. Kurz: Eine Mischung aus Cthulhu, WFRP, Aventurien und Hârnmaster. Im Verhältnis 4:2:1:1.

Dafür müsste RuneQuest eine passende Regelbasis liefern können. Wahrscheinlich angereichert um ein paar CoC und/oder Elric!-Regeln.

... vielleicht kann wer beim Weiterbasteln und Gedanken-Sortieren helfen.

[Grummelstein]

Hmm, RQ6 + CoC 6/7. Man könnte sich auch mal OpenQuest, das neue Delta Green und Chill 3rd ansehen. Kommt drauf an was besser zum gewünschten Spielgefühl passt.
(Ich überlege seit Tagen welche Regelelemente ich für ein pulpiges actionreichen Fantasy W100 nutzen würde. Meine Stichpunkte dazu wollte ich auch schon lange posten.)
Was das Setting angeht lohnt sich vielleicht ein Blick in: The Monolith From Beyond Space, Scenic Dunnsmoth, Realms Of Crawling Chaos und Eldritch Skies.

[nobody@home]

Eine klassische "Fantasy-Cthulhu"-Version ist natürlich Robert E. Howards Conan mit seinem ganzen hyborisches Zeitalter. Zauberei ist im Wesentlichen "schwarze" Cthulhu-Magie, die mit verbotenem Geheimwissen, Beschwörungen von Monstern aus der Leere zwischen den Sternen, und einem meist ungesunden Kultisten-Lebensstil, der schon mal auf der Klinge eines Barbaren sein jähes Ende findet, verbunden ist -- was natürlich damit zusammenhängt, daß Howard und Lovecraft befreundet waren und zusammengearbeitet haben und die Conan-Geschichten dadurch ziemlich direkt mit zum Cthulhu-Mythos gehören.

Natürlich ist die Tonart bei Conan schon ein bißchen eine andere als das in der Cthulhu-Themenparkversion übliche "die Großen Alten werden kommen und das Universum haßt uns und wir sind sowieso alle verlooooren"-Geschwurbel. Mit wahlweise mehr Mut als Verstand oder dem Wissen um die richtigen Tricks (und natürlich der nötigen Portion Glück) kann man den Schrecken, die aus irgendeiner dunklen Ecke hervorgekrochen kommen, hier von Fall zu Fall Paroli bieten -- es gibt natürlich immer noch mehr, wo die herkamen, und für normale 08/15-Bürger bleiben sie verdammt gefährlich, aber so'n richtiger Held hat doch zumindest eine reelle Chance, wenn er ihnen in einer verlassenen Ruine oder den Katakomben unter einem stygischen Tempel über den Weg läuft.

[NurgleHH]

Wie wäre es mit den Traumlanden. Ist doch eigentlich Cthulhu Fantasy...

[D. Athair]

Wie wäre es mit den Traumlanden. Ist doch eigentlich Cthulhu Fantasy...

So wie ich die Traumlande verstanden habe, ist es eher die Umkehrung davon. Jedenfalls im Sinne dieses Themas.
Da ist ja das eher Verrückte Normalität.

Vielleicht macht es Sinn von Conan oder der Warhammer Welt auszugehen.
Wie bei Cthulhu wartet das Grauen unter der Oberfläche. Alles scheint eine (pseudo-)mittelalterliche Welt zu sein, die vielleicht sogar was leicht Idyllisches hat.


Conan ist von den Setzungen her nicht verkehrt. Da müsste man das Setting eher in "Herr der Ringe" wenden und natürlich das wieder integrieren:

"die Großen Alten werden kommen und das Universum haßt uns und wir sind sowieso alle verlooooren"

[Der Rote Baron]

Also Conan ist da hervorragned geiegnet, denn durch die Brieffreundschaft von Lovecraft und Howard gab es eh schon genug Überschneidungen - Howard hat "Yogsothery"-Geschichten geschrieben (zusammengestellt auf englisch im Band "Nameless Cults"), die es meiner Meinung nach mit denen Lovecrafts locker aufnehmen können. Der Unterschied: Da wo Lovecrafts Protagonisten eher in Ohnmacht fallen, da geht bei Howard der Held in Aktion, ohne dass der nun ein dutzend Tiefe Wesen zu Fischfrikadellen verarbeitet oder Cthulhu zum Armdrücken herausfordert. Manche Howardgeschichten sind auch sehr lovecraftisch wie z.B. "The Black Stone".

Conan ist. Schwarze magie, Dämonen aus den weiten Sphären und Schwerter und Aktion. Wahnsinn inklusive, wenn es um Geheimnisse magischer Natur geht.

Wenn man es schnell machen will: Das alte Sturmbringer (die dt. Laurin-Ausgabe) mit den Regeln für geistige Stabilität und den Zauberregeln von Cthulhu (6. Edition) und voila! - Fertig!

Ansonsten das große gelbe BRP mit den Cthulhu-Zaubern - ebenfalls voila!
Falls man nach Hintergrund zu Conan sucht:
The Road of Kings für D20 ist eine Gesamtdarstellung der Welt. Ich würde da die 1. Auflage nehmen - ist bunt, und Werte sind eh egal.