Zugang kann man als Gast speziell Pilger, Student/Scholar, [...]/Bote /[...], Kranker oder Reisender erhalten.
Für solche Leute wäre Zugang in den Gästetrakt, vielleicht noch in spezielle Bereiche des Klosters (Bibliothek, ...), aber nicht in den Wohnbereich der Mönche gut denkbar. Anders gesagt: Die Möglichkeiten sich frei im Kloster bewegen zu können (inkl. Refektorium, Kreuzgang, ...) wird wahrscheinlich nur einer kleinen Gruppe von Gästen eröffnet. Das hängt natürlich auch davon ab, wie die Gemeinschaft so darauf ist, was ihre Regeln sind, ...
Grundsätzlich würde ich sagen: Je offener die Gemeinschaft ist, desto mehr Zugang haben Gäste, aber auch desto besser kennen sich die Mönche untereinander. Je verschlossener die Gemeinschaft ist, je wichtiger Meditation, Schweigen, ... ist, desto weniger gut kennen sich die Mönche, aber auch desto restriktiver ist der Zugang von außen. Das ist das eine. Dann kommt noch dazu: Je autoritärer und hierarchischer es in der Gemeinschaft zugeht, desto weniger Zugang ist möglich.
... dann würde ich sagen, dass bei dem Mord noch einige andere Fragen geklärt werden müssen. Bei deren Beantwortung sollte auch klar werden, dass nicht jede Art von Mord gleich sinnvoll/plausibel ist:
1) Das Vorgehen. Wenn ein externer Mörder (z.B. aus politischen Gründen) zuschlägt: Warum geht er nicht wie ein Assassine vor? "Verkleidetes" Einquartieren im Gästebereich, Einbruch in die Klausur und nach vollbrachter Tat abhauen?
2) Das Motiv. Bei Mord durch einen Mitbruder: Was immer geht ist Wahnsinn (psych. Erkrankung) oder Besessenheit. Da ist die Frage, ob und wie gut die Runde damit umgehen kann. Was wahrscheinlich auch extrem wichtig sein wird, ist die gesellschaftliche Lage, bzw. die "psychische Verfassung" der Gesellschaft. Eco nutzt beide Ebenen (personale und gesellschaftliche Dimension) in seinem Roman sehr intensiv. (Stichworte: Armutsstreit, Angst vor Hexerei und Ketzerei, ...) Auch hier stellt sich die Frage, ob Vorbereitungen in diese Richtung im Rahmen sind.
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