Viele Settings haben ja einen eingebauten Metaplot oder Core-Story.
Das heißt, wenn ich "Shadowrun" sage, dann wissen die Spieler sofort: "OK, wir spielen Kriminelle, die bei Konzernen einbrechen."
Wenn ich "D&D" sage, dann wissen die Spieler: "OK, wir spielen Abenteurer/Glücksritter, die durch die Lande ziehen und Dungeons plündern."
Wenn ich "Cthulhu" sage, dann wissen die Spieler: "OK, wir spielen gewöhnliche Leute, die irgendwie in übernatürliches Zeug verwickelt sind, Ermittlungen durchführen, dabei verrückt werden und mit etwas Glück die Welt retten."
Wenn ich Simpsons sage, an was denken da die Leute? Was für einen Meta-Plot oder Core-Story liefert das Setting?
Bei Paranoia wüsste ich, dass ich Troubleshooter spiele. Aber bei Simpsons?
Ich will nicht sagen, dass Simpsons ein ausgesprochen schlechtes Setting fürs RPG ist. Aber ich denke schon, dass man als SL wesentlich mehr Arbeit hineinstecken muss als bei gewöhnlichen RPG-Settings. Und dass man sich im Vorfeld mit den Spielern absprechen sollte, um eine Core-Story festzulegen:
- Spielt man auch Familienmitglieder einer Familie? Oder kommen alle SCs aus unterschiedlichen Familien? Spielt man evtl. Arbeitskollegen im Kernkraftwerk? Oder spielt man Schüler der Springfield Highschool?
- Wie gut kennt man die Protagonisten der Fernseh-Serie? Sind die Simpsons Leute, die einem täglich über den Weg laufen? Oder eher ferne Bekannte, die man ab und zu sieht?
Nichts, was sich nicht lösen ließe. Aber es sind halt einige Sachen im Vorfeld zu klären, die andere RPG-Settings "frei Haus" liefern.