Autor Thema: Grusel-Abenteuer mit Außerirdischen, Geistern und Elektrizität  (Gelesen 4106 mal)

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Pyromancer

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Ich habe eine vage Idee für ein Grusel-Abenteuer. Es spielt um 1900; elektrischer Strom ist High-Tech, und Funk ist neu und exotisch und noch nicht ganz verstanden. Ein "verrückter Wissenschaftler" hat einen großen Apparat gebaut, mit dem er angeblich Funk-Kontakt zu Außerirdischen hergestellt hat, und lädt jetzt die Spieler-Charaktere auf seinen Landsitz ein, um ihnen das Ganze vorzuführen. Dort aber passieren merkwürdige Dinge...

Was genau da passiert weiß ich aber noch nicht. Echte Außerirdische? Geister? Alles Unfug? Aber es soll unheimlich und gruselig sein, ästhetisch inspiriert von Tesla und dem Film "Prestige".

Was habt ihr da spontan für Ideen?

Offline KhornedBeef

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Sofortige Assoziation: "From Beyond" von H.P-Lovecraft. Entspricht fast deiner Beschreibung, plus extradimensionalem Horror. Ist gemeinfrei und eine recht kurze Geschichte, blätter mal durch. Das technische Gerät aus der Geschichte wird ziemlich genial in einem Call of Cthulhu / Delta Green - Band wiederverwendet: Eyes Only. Stichwort: Philadelphia-Experiment.

Eigene Ideen habe ich gerade niicht :)
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Offline Yney

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Keine Ahnung, was in der angegebenen Quelle vorkommt, aber Teslaspulen (Fachbegriff eher: Teslatransformator) sind immer ein schönes Spielzeug. Betrachtet man die Entladungsblitze bleibt ja danach noch ein Restseheindruck des hellen Lichts zurück. Wie wäre es, wenn dieser eben nicht nur helle Blitze enthält, sondern wenn man ganz undeutlich überall dort, wo man diese Blitze wie durch ein "Fenster" in eine andere Szene blickt? Von dieser sieht man natürlich nur schmale Ausschnitte, teils verschwommen und meist auch nicht der Teil, der interessant wäre.
Aus anfänglich für Einbildung und Phantasie gehaltenen Eindrücken kann sich dann ganz langsam die Information verdichten, dass diese ominöse Elektrizität eine Art Fenster in eine andere Welt öffnet.
Fußnote: Bezogen auf den Wissenschaftler und Funk-Kontakt macht eine Teslaspule kaum Sinn (sie würde aber vermutlich den Funkverkehr in der Nähe massiv stören) - aber das spielt ja für das Szenario keine Rolle.

Andere Idee: Man könnte vielleicht einige magnetische Phänomene unterbringen, die tatsächlich so funktionieren, jedoch für die darin ja unerfahrenen Spielerfiguren (und auch viele NSCs) magisch wirken, da zwar Elektrizität schon verwendet wird, die damit verbundenen magnetischen Felder aber nur sehr wenig oder gar nicht erforscht sind (Vorsicht: widerspräche streng genommen den Teslaspulen von oben, denn die nutzen gezielt magnetische Felder). Das kann so etwas einfache sein, wie zwei Eisenstangen oder Nägel, die voneinander weg rollen, wenn sie gemeinsam in einem Magnetfeld (z.B. einer Spule) liegen. Oder Bremseffekt (siehe Regel von Lenz, Wirbelstrombremse etc.) wenn Leiter sich in starken Magnetfeldern bewegen. Da fällt eine Münze in einem Magnetfeld so, als wäre der Raum voll Griessuppe (das der Raum dafür ein höllisch starkes Magnetfeld besitzen müsste können wir dank Phantasiesetting getrost ignorieren).
Das nachfolgend verlinkte Video zeigt, wie stark dieser Effekt sein kann (wenn man einen Kernspintomographen zum spielen hat):
https://www.youtube.com/watch?v=_93TCvWad8E

Offline KhornedBeef

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Oh, Bullshit-Physik mit echten, aber obskuren Effekten, gute Idee!
Z.B. der Faraday-Effekt (Drehung der Polarisationsachse elektromagentischer Wellen bei Durchgang durch ein transparentes Medium unter Einfluss eines Magnetfelds)
Sagt den meisten Leuten wenig, lässt aber z.B. bei Kurz- und Mittelwellenfunk aufgrund des Erdmagnetfeldes nachweisen.
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Offline bobibob bobsen

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Ich habe mir vor ca. 1 Jahr ein Abenteuer für Victoriana ausgedacht.
Inhalt:mit ihr im Totenreich
Der Duke von Badford hat seine geliebte Frau verloren und beauftragt Karl August Wunderlich, einen deutschen Wissenschaftler eine Möglichkeit zu finden wie er mit ihr kommunizieren kann. Dabei ist Wunderlich überaus erfolgreich und erfindet die Transtendentmaschine. Diese schafft eine geistige Verbindung in die Sphäre des Leviathan in der auch Dämonen leben. Beim Benutzen der Maschiene ist der Kontakt zum Bewußtssein allerdings so immernent das der Dämon von der Person Besitz ergreifen kann.
Der Duke ist von der Maschiene so begeistert das er die Botschafter von Deutschland und Frankreich sowie Presseleute und wichtige Wissenschatler einläd um die Wirksamkeit der Maschiene zu bezeugen und darüber zu berichten.
Wir hatten spinnefeinde Botschafter, eine Bahnfahrt mit Anschlägen und ein Sanatorium mit kranken Experimenten von Dr. Wunderlich, sowie einen Zug voll mit Transtendentmaschienen fertig zur Auslieferung.
Alle Personen gab es wirklich. System ist aber Victoriana (Steampunk mit Magie)

Wenn du willst schicke ich dir Bilder, Timeline und Stichworte zu den verschiedenen Gegebenheiten. Ich habe das eher Frei geleitet und bin auch auf Ideen der Mitspieler eingegengen.

Offline First Orko

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Ui -  sehr schöner Aufhänger, voll mein Ding!
Gerad leider keine Zeit und andere haben ja auch super Ideen...
Nur so viel: Es gab da mal diesen teil-trashigen Gothic-Horror-Streifen The Asphyx - oder auch: Experiments in dem die Totenfotographie thematisch aufgegriffen wird.
Die Idee ist, dass eine Person im Moment ihres Todes fotografiert wird und ein "Schattenwesen" auf dem Foto zu sehen ist. Das passiert wohl immer... was also läge näher, als seinen eigenen Asphyx zu fangen und zu schauen, was dann passiert...
Irgendwas in mir wollte das immer mal im Rollenspiel verwursten. Kann man sicher auch mit Elektrizitätsblitzen, Elektro-Äther, Öffnung zu anderen Dimensionen usw. was draus machen...
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Offline Mr Grudenko

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Aber es soll unheimlich und gruselig sein, ästhetisch inspiriert von Tesla und dem Film "Prestige".

Ok, damit wäre das Auftauchen irgendwelcher blauer Telefonzellen eher unwahrscheinlich (was bei dem Setting mein erster Gedanke war).

Aber man kann ja in eine ähnliche Richtung arbeiten: Der Wissenschaftler hat wirklich Kontakt mit Außerirdischen, aufgenommen. Allerdings sind die schon auf der Erde und haben gerade die Bruchlandung ihres Raumschiffs überlebt (An sich wollten sie in einer dichter besiedelten Gegend ihre Lager aufschlagen, um die Menschen auszuspionieren). Für die extrem lange Reise haben sie ihr jeweiliges Bewußtsein in eine beinahe unsichtbare Wolke aus Nanorobotern (die von Menschen dann als 'Geister' wahrgenommen werden) transferiert. Am Ziel wollten sie ihre alten Körper aus eingefrorenen Zellen klonen und wieder in Besitz nehmen (die Technik ließe natürlich auch das Klonen und Steuern von 'Eingeborenen' zu). Durch den Absturz ist aber ein Großteil der Wissenschaftsabteilung zerstört worden. Erste Versuche, Menschen zu übernehmen sind gescheitert (die Nanoroboter sind halt nicht wirklich kompatibel zu den Stromflüssen im menschlichen Gehirn), weshalb der örtliche Pfarrer immer wieder mit Berichten von 'Bessessenheit' konfrontiert wird. Auch ist die menschliche Technologie zu primitiv, um von den Nanowolken kontrolliert werden zu können. Nur das Magnetfeld einer Wolke kann auf bestimmte Gegenstände (z.B. Kompassnadeln, kleine oder evtl. auch mittlere Metallgegenstände etc.) einen Einfluß ausüben.
Die Radioexperimente bieten im Moment die einzige Möglichkeit für die Außerridischen sich verständigen zu können (die Transceiver der Nanoroboter können natürlich keine komplexen digitalen Informationen an primitve Radios übertragen, aber haben die Möglichkeit, Wellen zu manipulieren, um sprachähnliche Laute zu erzeugen.) Das Ziel der Außerirdischen ist es dabei, den Wissenschaftler so zu manipulieren, daß er ihnen Geräte 'erfindet', die eine teilweise Wieder-Inbetriebnahme des Raumschiffes ermöglicht, um einen überlichtschnellen Notruf absetzten zu können (und in der Zwischenzeit verschiedene Experimente an Menschen durchzuführen).
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Offline Skeeve

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Was habt ihr da spontan für Ideen?

Ich muss da spontan an den Wissenschaftler denken, der 1908 hier oben in Norddeutschland eine Maschine gebaut hatte um die Menscheit in ihr goldenes Zeitalter zu führen.

Mit einem kleineren, einfacheren Prototyp der Maschine hatte er schon die Kontrolle über ein Dutzend tote Soldaten bekommen. Womit dann schon mal für Helfer und Wachen gesorgt war. Die größere Version der Maschine sollte dann mehr und lebende Menschen (fern-)steuern.

Aber das wurde zweimal von irgendwelchen "Helden" verhindert. Wobei, wenn ich mich richtig erinnere, dann mussten wir beim zweiten Con das Abenteuer vorher abbrechen. Also war er da vielleicht doch erfolgreich...

[Gut, es war kein Gruselabenteuer. Aber mein erster spontaner Gedanke... ]
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Offline First Orko

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Der Grusel bei Prestige kam ja m.E. durch die Erkenntnis, was einige Menschen bereit sind zu tun für ein bißchen Ruhm.
Umgemünzt auf dein Setting kann dem "Wissenschaftler" (möglicherweise ein reicher, gelangweilter Gentlemen, der sich als "Hobby" ausgesucht hat, Wissenschaftler zu sein) ja durchaus daran gelegen sein, von der Royal Society o.ä. eingeladen zu werden ob seiner bahnbrechenden Erkenntnisse.
Und wenn man ganz sicher gehen will, hilft man etwas nach...

Vielleicht hat er herausgefunden, wie er die "Seele" eines Sterbenden (seiner Frau?) mit einem "Elektrizitäts-Kapazitator" oder [insert Technobabbel here] aufzufangen kann und versucht dadurch den Eindruck zu erwecken, er hätte mit Außerirdischen Kontakt.

Für den Geist der Toten bedeutet das ein gräßliches Martyrium, weswegen sie zum einen versucht, mit den Gästen Kontakt aufzunehmen und sie dazu zu bringen, den Generator zu vernichten / sich zu befreien und zum anderen den Geist ihres Mannes zu vergiften und ihn in den Wahnsinn zu treiben. Das kann dann zBsp auch über die moderne, neumodische Funkanlage eines Gastes passieren.
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Pyromancer

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Zumindest den Schauplatz hab ich schon ausgearbeitet...  ::)



[gelöscht durch Administrator]
« Letzte Änderung: 29.10.2016 | 12:44 von Pyromancer »

Pyromancer

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Arbeitstitel: "Von Uexkülls Grauen"

Pyromancer

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Ideen bis jetzt:
Das Abenteuer spielt um 1900 auf einem einsamen Landsitz im Norden von Lettland. Das Land ist unter russischer Herrschaft, aber die deutsche Oberschicht hat noch viele ihrer Privilegien. Die lettische Landbevölkerung sind Bürger zweiter Klasse.

Freiherr von Uexküll, ein begnadeter Erfinder, hat mit seinem Apparat tatsächlich Kontakt zu "außerirdischen" Lebewesen hergestellt - es sind die klassischen "Grauen" in der extradimensionalen Fassung, die von seinen Signalen angelockt wurden und jetzt Leute entführen und Vieh verstümmeln, wie es für sie üblich ist.

Twist 1: Von Uexkülls Apparat benötigt einen Menschen als "Demodulator", der mit seinem Gehirn in den Schwingkreis geschaltet wird. Bei einem ersten Versuch hat von Uexküll dabei einen seiner Bediensteten als Versuchskaninchen benutzt und prompt dabei getötet. Die Leiche hat er beiseite geschafft, aber Verwandte des Toten sind auf der Suche nach ihm. Inzwischen hat von Uexküll sein Verfahren verfeinert, so dass sein "Demodulator" die Prozedur überlebt.

Twist 2: Der Uexküll-Landsitz ist an der Stelle einer alten Deutschorden-Burg errichtet, die wiederum an der Stelle einer alten, heidnischen Kultstätte errichtet wurde. Die lettischen Schamanen wurden von den Deutschordensrittern hingemetzelt, und ihre ruhelosen Geister können jetzt in den Körper, der als "Demodulator" benutzt wird, eindringen und ihn übernehmen. Sie sinnen auf Rache.

Twist 3: Von Uexküll Senior war ein Hexer und Geisterbeschwörer, und seine Aufzeichnungen befinden sich noch in einem Geheimraum unter dem Turm.


So richtig 100% passt das alles noch nicht zusammen, aber die Grundidee scheint tauglich.

Offline Skeeve

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Komme ich mit meinen mehr oder weniger (un)zusammenhängenden Gedanken "Kugelblitz" und "Stimmen der Toten" jetzt zu spät? Wobei die Gedanken besser zusammen passen, seitdem ich mich an eine Szene aus dem Film "Duell der Magier" / "The Sorcerer's Aprentice" erinnerte. Davon habe ich zwar kein schönes Bild gefunden, aber mit den Suchbegriffen "tesla coils music" ein paar nette Videos:

etwas für die Optik des Apparates

So was mit diesen Spuelen und Blitzen gibt es auch im Film, ich glaube auch dort mit Musik.

oder hier... insbsondere die Aufnahmen im Dunklen machen Eindruck, finde ich.

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Pyromancer

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Komme ich mit meinen mehr oder weniger (un)zusammenhängenden Gedanken "Kugelblitz" und "Stimmen der Toten" jetzt zu spät?
Ja.  :)
Wird aber für evtl. erfolgende spätere Verwertung gemerkt.

Ich gehe wohl die "Supernatural"-Route und brauche für meine Schamanen-Geister noch passende Gegenstände, die man vernichten muss, um sie endgültig auszutreiben. Bisher habe ich einen feder- und knochenverzierten Stock und eine Kantele/Kokle/zitherartiges Musikinstrument. Aus Symmetriegründen bräuchte ich noch einen dritten Gegenstand. Was könnte da passen?

Offline First Orko

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Ja.  :)
Wird aber für evtl. erfolgende spätere Verwertung gemerkt.

Ich gehe wohl die "Supernatural"-Route und brauche für meine Schamanen-Geister noch passende Gegenstände, die man vernichten muss, um sie endgültig auszutreiben. Bisher habe ich einen feder- und knochenverzierten Stock und eine Kantele/Kokle/zitherartiges Musikinstrument. Aus Symmetriegründen bräuchte ich noch einen dritten Gegenstand. Was könnte da passen?

Wie wäre es mit Tollkirsche als schamanistische Zutat/Mittel, um einen Blick in die Geisterwelt werfen zu können und zu prüfen, ob das Ritual funktioniert?
Die Beere wird dabei gleichermaßen durch Verzehr vernichtet.
Vielleicht wächst ein Strauch davon im Gewächshaus oder irgendwo versteckt auf dem Anwesen. Hinweis darauf könnte der tragische Tod eines Kindes sein, der in der Familienchronik beschrieben wird (Vergiftungserscheinungen) und dergleichen.,,
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Pyromancer

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Exkurs: Funktechnik um 1900
« Antwort #15 am: 21.11.2016 | 18:53 »
Exkurs:Funktechnik um 1900

Der gute von Uexküll hat also die drahtlose Sprachübertragung erfunden. Wie hat er das gemacht? Im Prinzip ist es gar nicht so schwierig: Der Kristalldetektor wurde 1906 patentiert, der Halbleiter-Gleichrichter-Effekt wurde aber bereits 1874 von Ferdinand Braun entdeckt. Es spricht rein gar nichts dagegen, dass von Uexküll diesen Effekt schon 1900 zur Demodulation benutzt. Positiver Nebeneffekt: Den Kristall, den von Uexküll in seinem Detektor verwendet, hat er aus einem alten Amulett ausgeschlachtet - das Amulett eines der Schamanen! Mein dritter Gegenstand! Und damit ist auch klar, wieso die Geister durch den Funkapparat reden können.



Rein abenteuer-technisch wäre es praktisch, wenn die Geister über Lautsprecher reden - dafür ist aber ein Verstärker nötig. Röhrenverstärker wären theoretisch denkbar, dann ist aber die Frage, warum von Uexküll sich das Gefrickel mit dem Kristalldetektor antut und nicht auch einen Röhren-Gleichrichter verwendet. Wie wird also das Signal verstärkt?
Rein mechanisch:
http://www.douglas-self.com/MUSEUM/COMMS/trumechamp/trumechamp.htm


Hier sieht man so einen Verstärker in Aktion:
https://www.youtube.com/watch?v=F9PYd_29PhU

Senderseitig ist ein Maschinensender mit AM eh kein Problem.

Fazit: Die Recherche über die technische Machbarkeit hat zu einem schönen, stimmigen Abenteuer-Element (dem Kristall) geführt, und zu einiger schönen Fluff-Staffage.