Auch wenn der Thread inzwischen etwas abgedriftet ist, möchte ich noch einmal ein Résumée zur Ausgangsfrage ziehen.
Ich habe mittlerweile zwei Runden mit Rollenspielanfängern gespielt. Beim ersten Mal habe ich Simple World verwendet. Das hat grundsätzlich ganz ordentlich funktioniert. Allerdings waren einige Spieler gefühlt mit dem leeren Charakterblatt etwas überfordert. Die Spielvorbereitung für Simple World ist (erwartungsgemäß) nicht ganz einfach, wenn die meisten Spielbeteiligten noch gar nicht so genau wissen, was ein Rollenspiel überhaupt ist. Zudem habe ich mich im Laufe des Spiels immer wieder dabei ertappt, wie ich Elemente aus Dungeon World in das Spiel einbezogen habe, wenn wir uns nicht sicher waren, wie ein bestimmter Mechanismus am besten funktionieren sollte.
Schließlich bin ich darauf gekommen, dass mich an Dungeon World gar nicht die Gesamtheit der D&D-ismen stört, sondern vor allem die Überbleibsel des Vance'schen Magiesystems mit seinen Spruchlisten, Zaubervorbereitung, usw. Nach kurzer Recherche bin ich dann auf die
Alternative Playbooks von Jacob Randolph gestoßen, die genau dieses Problem lösen. Das Set enthält Alternativen zu Cleric (Priest) und Wizard (Mage), wobei es den Mage sogar als
kostenlosen Download gibt. Dazu bekommt man noch den Templar als Variante des Paladins (mehr in Richtung Inquisitor) und den Artificer als Umsetzung der gleichnamigen D&D-Klasse.
Mit diesen Alternativklassen und ansonsten normalen Dungeon-World-Regeln habe ich dann erfolgreich die zweite Runde geleitet. Ich denke, das wird in Zukunft meine Standard-Variante für Dungeon World werden.