Die Frage ist halt ob diese Vorgehensweise tatsächlich Zeit spart (bei gleichbleibender Abenteuerqualität).
Effektiv musst du dafür ja das Material aus dem Abenteuer welches du weglässt genauso gut in anderer Form wieder einbauen und dir ausdenken plus die übernommenen Teile so anpassen, dass sie in das neu ausgedachte hineinpassen.
Ich trau dir und vielen Spielleitern da durchaus zu etwas tolles entstehen zu lassen und es mindestens genauso gut hinzu bekommen wie den Schöpfern des Originalabenteuers. Aber dies kostet eben Zeit. Meine Aussage ist letztlich:
Anstatt Zeit zu verwenden um eine andere Variante des Abenteuers zu schaffen und dafür das bestehende in viele kleine Fragmente zu zerschlagen ist es sinnvoller das bestehende als Fundament zu betrachten und die Zeit zu nutzen um darauf aufzubauen.
Gerade weil man beim überfliegen die interessantesten Ideen halt häufig verpasst.
Ähja, sogar bei steigender Abenteuerqualität. Jedenfalls in meinem speziellen Fall.
Mein "Grauer Apparat" erledigt die meisten Vorbereitungen. Für schriftliche Ausarbeitungen habe ich keine Zeit derzeit. Dito bezogen auf Aktenstudium. Wir spielen in der einen Runde, wo ich leite kurz nach Dienst von 18.00 bis 20.15 etwa alle zwei bis vier Wochen. Da muss es zackzackzack gehen.
Langatmige Vorbereitung, die mich dann - jedenfalls psychologisch - zwingen, den einmal vorbereiteten roten Faden zu folgen, kann ich da nicht (mehr) gebrauchen, weil es die Zügigkeit (bei mir) mindert.
Gleiches gilt für ein längeres fertiges Abenteuer. Jedoch sind die kurzen, die ich kenne.... sehr alt..... und komisch.
Nichtsdestotrotz sind einzelne Bestandteile nicht schlecht. "Der Fluch des Mantikor" (DSA1Havena) lässt sich leicht umgeschrieben/umgedacht zuwas schnellem spritzigen in einer Havenstadt verbauen und liefert Inspiration für mehr (Stadtfest? Warum eigentlich?) oder eignet sich als Kampagnenbeginn.
"Das Grabmal von Brig-Lo (DSA1)" ist aus heutiger Sicht nicht mehr mein Ding; da habe ich mich einfach auf die "Nacharbeitung des Plots" (Wer erschlägt den marodierenden Homunkulus? War der Nekromant Teil einer bestehenden Sekte?) und es in eine Zombieverschwörung eingebettet.
Vielleicht ist es so:
Heutzutage hat ein xbeliebiges Abenteuer für mich als jemanden, der bevorzugt "frei" leitet, keinen höheren Stellenwert als ein xbeliebiger Film oder eine xbeliebige Geschichte oder Posse, die ich gehört habe.
Teil der Inspirations-Cloud, aus der ich nach Belieben was Nützliches für meine Ideen abgreife.