Ich finde die Idee garnicht so uninteressant und die Frage, warum Vampire sowas machen sollten, ist nicht so schwer zu beantworten.
Dass Vampire irgendwie mit Monstern fertig werden müssen, die ihre Interessen berühren, ist klar. Aber das heißt weder, dass sie sich hauptberufliche Monsterjäger halten wollen, noch, dass sie selber ihr Unleben dafür opfern wollen.
Auf der einen Seite sollte ein Vampir bzw. eine Vampirbevölkerung generell fähig sein, die Domäne zu verteidigen. Wenn man sich bei der Sicherheit der Domäne von einer außenstehenden oder neutralen Partei unterstützen lässt, ist die Frage, warum man sich darauf verlassen können soll. Das sieht wieder anders aus, wenn es da irgendeine Form der Kontrolle gibt, Vampirgesetze, Gefallen, Druckmittel oder übernatürliche Schwüre oder Tabus. Wer garantiert denn sonst, dass die Monsterjäger nicht einfach den Auftraggeber erpressen, wenn er auf sie angewiesen ist, ihn rauswerfen, wenn er offenbar schwächer ist als sie oder einfach gleich für die Monsterplage verantwortlich sind?
Auf der anderen Seite verzichtet ein Monsterjäger schon allein durch das Herumreisen auf viel an Sicherheit, Komfort und Annehmlichkeiten des Untodes. Was bekommt er dafür geboten, dass er, anstatt eine eigene Domäne auszubauen, die von anderen verteidigt? Bei jungen Vampiren kann man tatsächlich vielleicht noch viel anbieten, was das verlockend erscheinen ließe. Aber wenn es darum geht, Monster zu erledigen, mit denen eine größere Menge an Vampiren oder alte, mächtigere Vampire nicht fertigwerden, dann sollte ein Monsterjäger-Vampir auch schon eine Menge Macht zu bieten haben. Und da stellt sich mir einfach die Frage, warum der nicht einfach Prinz irgendwo ist und seine Ghule und Neonates auf Probleme hetzt, anstatt selbst mit Schrotflinte und Breitschwert durch irgendwelche fremden Städte zu ziehen.
Vieles ließe sich natürlich damit erklären, dass es eine Vampirjägersekte oder -institution gibt. Aber das ändert das Setting natürlich schon ein bisschen, wenn das Monsterproblem ganze Monsterjägerorganisationen rechtfertigt. Vampire sind ja relativ wenige. Wenn eine Stadt da eine Gruppe von 5 hauptberuflichen Monsterjägern unterhält, spricht das für eine ziemliche Monsterplage.
Ich würde das vielleicht eher so machen, dass die Gruppe sich von alleine für Monster und übernatürliche Geheimnisse interessiert, vielleicht als Forscher vom Ordo Dracul, junge Invicti, die eine Abkürzung zu Macht und Ansehen sorgen oder fanatisierte Lancea Et Sanctum-Hexenjäger (oder eine Mischung aus all dem). Dann machen sie das zuerst aber nur auf eigene Rechnung, müssen sich nebenher noch um ihre Rolle in der Vampirgesellschaft und ihre Ressourcen kümmern, und haben keinen "Monsterjäger, lassen Sie uns herein!"-Dienstausweis, sondern müssen vielleicht erst dem Prinzen einen Gefallen tun oder heimlich vorgehen, bevor sie den geheimnisvollen Vollmond-Morden im Stadtpark nachspüren dürfen...