Autor Thema: [Erzählt mir von] Undying  (Gelesen 2288 mal)

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Offline LushWoods

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[Erzählt mir von] Undying
« am: 11.09.2017 | 09:38 »
Hat das jemand und kann darüber genauer berichten?
Vor allem wie verträgt sich "Diceless Gameplay" mit der pbtA-Engine?
Für mich hört sich das Setting nach "Urban Shadows nur mit Vampiren" an. Stimmt das?

https://www.kickstarter.com/projects/892039034/undying?lang=de

Die freie Raw-Text-Version scheint verschwunden zu sein, schade.
« Letzte Änderung: 11.09.2017 | 09:41 von LushWoods »

Offline achlys

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #1 am: 11.09.2017 | 23:29 »
Ich hab's aber konnte arbeitsbedingt noch keinen genauen Blick reinwerfen. Im Laufe der Woche, ok?


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Offline ElvisLiving

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #2 am: 12.09.2017 | 12:30 »
Ich habe es gestern mal etwas intensiver überflogen.

Es ist diceless, ja. Aber es behält Playbooks, Agenda, Prinzipien und Moves.

Die Moves lesen sich auch ähnlich: When you do X do Y. Anstatt das man würfelt, setzt oder bietet man jedoch Blutpunkte. Das macht das Spiel um Ressourcen immens wichtiger.

Ansonsten ist es sehr WoD-esk (Macht aber einiges interessanter als in den entsprechenden Spielen, wie z.b. die Wichtigkeit von BP.) Es betont besonders stark, dass Vampire Jäger sind (Predator ist immer wieder die Bezeichnung für Vampire) und macht per default "Clans" unwichtiger. Playbooks beschreiben dabei deine Art von Vampir, die sich aber im Spiel auch theoretisch ändern kann. Wenn du kein Packleader (Wolf) mehr bist, sondern anfängst, dich mit düsteren Blutopfern zu beschäftigen, könntest du wohl ein Nightmare werden. Wenn man am Anfang jedoch sagt: "Dein Playbook ergibt sich aus deiner Blutslinie", dann wird man es wohl eher nicht wechseln können...

Die 5 Playbooks erinnern mich z.T. stark an die 5 Clane aus Requiem, welche aber auch klassische Vampirstereotypen aus (modernen) Geschichten wiedergeben. Insofern verwundert das nicht:
The Wolf ist der Vampir als (gestaltwandelnder) Obervampir, oder wie man ihn aus Lost Boys kennt. The Devil als brutaler Verführer zur Sünde. The Nightmare als furchteinflößendes Monster, dass sich infernalen Kräften verschrieben hat. The Puppetmaster als blutsaugender Großkapitalist, welcher im Hintergrund die Fäden zieht. The Sensualist als Idol für Mensch und Predator, mit den coolsten Bekannten und Partys.

Besonders elegant gelöst finde ich "Menschlichkeit." und geht von 0-3. Umso niedriger deine Menschlichkeit, umso höher dein max. Blutvorrat. In Kämpfen kann also ein menschlicher Vampir ein sattes Monster kaum besiegen, da dieser, ähnlich wie beim Poker, in einfach rauskaufen kann.

Menschlichkeit ist aber immens wichtig für die Jagd. Hier der Move zum Blut saugen:
When you sink your fangs in and feed from your prey, you take blood from them. You are intuitively aware of the physiological impact to your victim of each drop you take.
Taking 1 or 2 blood leaves them tipsy. Taking 3 blood leaves them ill. Taking 4 blood leaves them in desperate need of medical attention. Taking 5 blood kills them. You may choose a number of options up to your humanity + 1. Only the options chosen are true.
• You stop feeding when you want to. Choose how much blood you take from your prey.
• You resist the temptation to terrorize your prey and hurt them for sport or pleasure.
• You manipulate your prey’s memories so they don’t remember you in their nightmares.
• You close the wounds you left on your prey’s body, concealing the tell-tale signs of your predation.

Dazu kommen Mechaniken für Jagdgründe, Gefallen, Status etc. Die meinem ersten Überfliegen nach, direkter und brutaler ablaufen, als in Maskerade und sogar in Requiem

Ich habs noch nicht gespielt, finde es aber spannend. Adam Koebel (einer der beiden Designer von DungeonWorld) empfiehlt es auch für diese Art von Vampirspiel und war einer der Playtester.

Alle Angaben ohne Gewähr (Wie gesagt, habs nur überflogen und stellenweise gelesen)

Offline LushWoods

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #3 am: 12.09.2017 | 13:35 »
Hört sich schon mal interessant an.
Wird ein Setting vorgestellt oder ist es eher eine Art Baukasten?

Und wie funktioniert das mit den Blutpunkten bieten genau?
Gerade weil du das "Feeding" Beispiel gewählt hast ... ich biete Blutpunkte um Blut zu bekommen? Is jetzt irgendwie seltsam.

Offline ElvisLiving

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #4 am: 12.09.2017 | 15:16 »
Es gibt eine Free Text Version online zu finden. Einfach mal nach googlen.

Wie für PbtA-typisch gibt es kein vorgefertigtes Setting.



Feeding kostet kein Blut... Steht ja nicht dabei. Jagen hingegen (manchmal) schon:

Hunt
When you stalk prey, you track down and corner a victim. The GM describes them and how they try to escape you. You may choose a number of options up to your status.
Only the options chosen are true. If you hunt on your own hunting grounds, you may choose an additional option. You may also choose one additional option for every 1
blood you spend on this move.
• You stalk your victim quickly. They don’t evade your clutches for long. (This choice is only
available on hunting grounds with an abundance of meager, sufficient,
or plentiful)
• You stifle your victim’s screams to avoid spooking the prey. They aren’t roused to action.
• You gently subdue your victim. They don’t struggle against you.
• You deftly evade the prying eyes of your fellow predators. They don’t confront or interfere
with you.

Offline LushWoods

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #5 am: 13.09.2017 | 07:44 »
Ah, ok dann hab ich die beiden Sachen verwechselt.

Naja, also ich kenne schon pbtA Games die ein festes Setting liefern. Aber gerade hier wäre es wahrscheinlich eher hinderlich gewesen.

Offline borkosh

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #6 am: 13.09.2017 | 12:11 »
Leider kam ich noch nicht dazu, es zu spielen, aber ich hab es mir die Tage wieder angesehen. Und ich muss sagen, es fällt mir richtig schwer aus dem Text Gameplay abzuleiten  :o Undying wirkt in vielen Belangen sehr brettspielartig. Das Geschacher um Hunting Grounds, Status und Debts ist so spröde und entfernt von einer Erzählung. Das muss natürlich nichts Schlechtes sein, und ich bin mir sicher, im eigentlichen Spiel fügen sich die Elemente besser ein, als beim puren Lesen, aber jetzt gerade bin ich etwas ratlos, was ich davon halten soll.
Womit ich zB wenig anfangen kann, sind die unterschiedlichen Stufen an Feindschaften (Rival, Enemy, Nemesis). Haben die eine mechanische Auswirkung oder ist die Stufe der Abneigung nur fiktional relevant?

Offline ElvisLiving

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #7 am: 13.09.2017 | 14:30 »
Bei den GM-Agenda stehen Ziele dabei, die nur von einer bestimmten Art von Feinden verfolgt werden können:

Make a PC a Pariah by Destroying their Reputation
If a PC is your enemy or your nemesis, then turning them into a pariah may be the
best form of vengeance available to you, short of killing them for good. A purely rational
NPC may be concerned about the repercussions and potential for collateral damage. A
NPC with an enemy or nemesis is not purely rational.

Aber sonst ist es wohl wie in den meisten PbtA-Spielen. Es ist ein Tag. Und indem es ein Tag ist, ist es eine Mechanik. Mehr aber nicht (Wie "Close" für Waffen in DW).

Offline borkosh

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #8 am: 13.09.2017 | 16:21 »
Cool, danke. Dachte ich mir schon, dass ich da etwas übersehen habe.

Offline LushWoods

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Re: [Erzählt mir von] Undying
« Antwort #9 am: 20.11.2017 | 14:56 »
Ich hab mittlerweile auch den Rohtext gelesen ... ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen wie das Spaß machen soll.
Ganz banal.

Speziell die Moves und ganz speziell der Kampf ... was soll das denn sein? Jeder bietet verdeckt Blut und der der mehr geboten hat, bestimmt was mit dem Verlierer passiert.
Bis hin zum Tod. Und da Predator nun mal Predator sind (und so ein Kampf laut Text im Normalfall auf "Leben" und Tod geht) ist der Spielercharakter weg vom Fenster, sobald der Gegner einen Blood mehr geboten hat?! Zumindest ist der Verlierer so gedemütigt das er fortan ein Ausgestoßener ist.  wtf?
Oder der Feed Move ... da ist ist ja alles absolut kalkuliert. Ich nehm so viel Blut und dann passiert das und das. Keine Überraschungen.
Der Dominate Move: Du dominierst dein Opfer. Fertig.

Und alles so ganz ohne Würfeln, nur durch das Bieten ... ich weiß nicht. Das kann bei einem Brettspiel schon mal ganz spannend sein, aber in einem Rollenspiel brauch ich das jetzt nicht unbedingt auf die Dauer. Mir hat das Spiel leider viel zu viel von einem Erzählspiel und zu wenig von einem Rollenspiel, wenn ich mal so frei sein und solche Namen benutzen darf.

Und ich hab nicht verstanden ob die Spieler jetzt zusammenspielen oder komplett gegeneinander. Zumindest hab ich nichts gefunden was die Gruppe irgendwie zusammenschweißen würde.

Vielleicht hat sich vom Rohtext zum fertigen Spiel hin ja noch was getan, aber so ist das so gar nicht meins, leider.