Ich habe eigentlich kein Problem damit, wenn sich die Spieler aus meiner umfangreichen Würfelsammlung bedienen. Bis auf eine Handvoll Würfel, die explizit meine persönlichen sind.
Die meisten Spieler haben sich aber früher oder später eigene geholt. Wir hatten auch schon gemeinsame Großbestellungen.
Bücher kaufe normalerweise ich, einfach weil ich notorischer Sammler bin und sie haben will.
Für allgemein verwendetes Material wie Battlemaps oder bestimmte pdfs haben wir aber auch schon von der Gruppe abkassiert.
Ich schicke normalerweise eine Zusammenfassung der wichtigsten Hintergrundinfos raus und erwarte, dass die Spieler das lesen, ebenso die Spielregeln, die für ihre Charaktere wichtig sind (meist aus dem pdf).
Manche Spieler bekommen von mir manchmal noch ein Buch in die Hand gedrückt mit "Auf S. XX steht die Information zu deiner Organisation, lies das bitte. " Bei solchen Charakteren bitte ich dann auch manchmal die Spieler in passenden Situationen etwas zu erzählen. Das bringt ihnen willkommenen Spotlight, nimmt mir Arbeit ab und macht die Charaktere interessanter.
Aber ich setze es nicht voraus, das ist nunmal nicht für jeden Spieler was. Spieler, die sich nicht wirklich für den Hintergrund interessieren, wählen sich meist eh "generischere" Charaktere und sind Mitläufer oder bauen ihren Charakter erst im Laufe der Kampagne aus bzw. in die Welt ein. Da empfehle ich dann aber halt auch eine Charakterwahl, die dazu passt. Also eher jemandenaus einem abgelegenen Bauerndorf oder sogar einen Fremden aus einem fernen Land, so dass auch der Charakter nicht viel Ahnung von der Gegend hat.
Ansonsten mache ich auch meist die Art der Kampagne vom Hintergrundstand der Gruppe abhängig. Wenn sich außer mir niemand mit dem Hintergrund befasst (hat), dann wird es meistens eine Rundreise oder Entdeckung um das Setting kennen zu lernen. Das finde ich ohnehin oft sehr angenehm, weil es mir als SL viele Freiheiten gibt, verschiedene Aspekte des Settings zu beleuchten.
Darauf aufbauend, kann man dann eine hintergrundlastige Sandbox aufbauen.
In letzter Zeit arbeite ich auch gerne mit Ingame-Texten (Wenn das System/Setting solche anbietet), die die Gruppe ingame kaufen kann. Dann liest jeder ein paar Stellen und anschließend wird drüber diskuttiert.
Spieler wurden gebeten unter der berücksichtigung der Welt von Golarion in dem Gebiet Finstermondtal Charaktere zu erstellen. Sprich als ich die Grp gegründet habe damals noch unter Pathfinder habe ich sie gebeten sich das Grundregelwerk sowie den Weltenband oder das Handbuch Finstermondtal anzuschaffen. Dies wurde bejat aber nicht umgesetzt und es wurden einfach wild Charaktere erstellt die zwar in sich stimmig aber nichts mehr mit dem Setting zu schaffen hatten. Also setzte man sich so über meinen Wunsch hinweg sich an das Golarion Material zu halten. Als ich dies dann am ersten Treffen mitteilte, dass ihre Charaktere nicht stimmig sein, wurde ich nur dumm angesehen. Woher sollen sie den auch wissen wie die Welt von Golarion ist wenn sie nicht die Bücher haben. Ich solle ihnen jetzt wärend des spielens alles erzählen.
GRW, Weltenband und Finstermondtal für jeden Spieler finde ich übertrieben. Da hätte ich eher gemeinsam die pdfs geholt.
Ansonsten würde ich sowieso als SL nur einen gewissen Grundrahmen vorgeben (1-3 A4-Seiten), was absolutes Basis-Wissen ist. Weitere Quellen kann man einem Spieler nach Wahl des ungefähren Charakters nahelegen/als Bedingung für die Charakterwahl voraussetzen (Du spielst einen Priester von XY? Dann lies die entsprechenden Infos zur Kirche). Außerdem sollte der SL schon das Recht haben zu definieren, welche Fix-Kriterien einzhalten sind. Wenn der SL die Order ausgiebt "Keine Drow, die passen nicht in die Kampagne", dann muss sich der Spieler entweder daran halten, oder den Spielleiter mit einer wirklich interessanten Geschichte überzeugen. Und auch nach letzterem hat der SL das letzte Wort.
Wenn aber die ganze Gruppe sehr spezifische Charaktere baut, aber sich nicht mit dem Setting beschäftigen will, klingt das für mich danach, dass die Gruppe eher für ein offenes Setting/Gemeinsamen Weltenbau alla Dungeonworld zu haben wäre, anstatt die vom Spielleiter ausgewählte Kampagne. Wenn sie bereit sind, mit eigenen Ideen zu kommen, ist das doch imho was Gutes.
Da finde ich es mühsamer, wenn Spieler die Option haben, sich kreativ einzubringen, aber keinen Pips von sich geben.