Autor Thema: Eure Shadowrun-Geschichten  (Gelesen 3720 mal)

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Offline Vash the stampede

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Eure Shadowrun-Geschichten
« am: 22.04.2018 | 16:21 »
Heya

Aktuell interessiert mich Shadowrun wieder sehr. Aber was mich gleichermassen interessiert ist, wie eure Shadowrun-Geschichten aussehen.

Spielt ihr eine Kampagne oder einzelne Aufträge? Gibt es eine übergeordnete Geschichte, ein Thema oder einen Hintergrund? Spielt ihr offizielle Abenteuer, selbst Geschriebene oder eine Mischung aus beidem?

Zeigt mir eure Runden, Runs und Hot spots!
Machen
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Offline Flamebeard

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #1 am: 22.04.2018 | 17:05 »
Ich habe festgestellt, dass sowohl fertige Abenteuer als auch ausgearbeitete Plot-Stränge für meine Spieler nicht taugen. Dafür gibt es einfach zu viele Lösungsansätze, die einem als Spielleiter den Plot zerschießen können.

 Daher schaue ich mir an, was die Spieler an Charakteren spielen und definiere Meilensteine sowie ein mögliches Ziel. Alles Andere ist Improvisation.

 Damit das Ganze nicht so dilettantisch daher kommt, baue ich im Normalfall vorher eine Reihe an NPCs und Locations (neben denen, die ich von meinen Spielern haben möchte). So habe ich immer Futter, um eine Szene zu gestalten oder einen Run zu improvisieren.

 Oh, und woran sich meine Spieler gewöhnen mussten: Ich gebe nicht vor, wer welche Rollen in der Runde ausfüllt. Wenn sich die Spieler da nicht absprechen (wollen), hat man eventuell eine Decker-/Technomancer- (unwahrscheinlich), PewPew-Magier- (wahrscheinlicher) oder Messerklauen-/Schützen-(sehr wahrscheinlich) Runde, die dann mit den Aufgaben, die auftauchen, kreativ fertig werden müssen.
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Offline Medizinmann

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #2 am: 22.04.2018 | 17:58 »
aaaaalso
Ich bin in 4 SR Runden ( waren mal 5 ,aber einer unserer SL meldet sich nicht mehr , Schade., Dafür noch in einer Contact Runde und eine SR Anarchy Testphase ist auch geplant :) ))
in der 4A Denver Missions Runde spielen wir die Denver Missions nach .
Feste Chars, fester SL .
in unserer SR2055 er Runde ( "nur noch" 2 SL, die sich abwechseln, nachdem Ich nicht mehr Leite. sondern nur noch Spiele)
spielen wir die Ereignisse ab 2055 nach , mit sporadischen One-Shots/Runs und kleinen Nebenplots zwischendurch.
Die SR5 Rhein-Ruhr-Plex Runde hat einen festen SL ,aber wechselnde Spieler ( 4-6 Kernspieler und 2-4 Gastspieler)
mit gutbezahlten Runs ( Chars sind auch inzwischen High Power) .
Die SR5 Seattle Runde hat einen festen SL und hat sich inzwischen auf 5 Spieler eingependelt.
da haben wir vor 1/2 Jahr angefangen und sind immer noch am ersten Run.
anscheinend hat sich der SL eine Kampagne ausgedacht, aber das weiß ich nicht .
Soviel erstmal von Mir
(P.S: gerade haben Wir Essenspause in der SR2055er Runde)

HokaHey
Medizinmann

Offline YY

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #3 am: 22.04.2018 | 18:19 »
Die SR5 Seattle Runde hat einen festen SL und hat sich inzwischen auf 5 Spieler eingependelt.
da haben wir vor 1/2 Jahr angefangen und sind immer noch am ersten Run.

In der Runde bin ich auch, daher +1.


Ansonsten leite ich eine GURPS-SR-Runde. Die hat kein durchgehendes Thema oder eine fest geplante Kampagne. Inhaltlich wechselt das zwischen "normalen" Aufträgen, selbst angezettelten Sachen und ab und zu kommt mal ein Rückgriff auf frühere Geschehnisse.
Klassische Runs auf Konzernanlagen sind sehr selten, davon abgesehen ist die Spanne ziemlich groß.
Offizielle Abenteuer leite ich nicht.

Ende April steht ein GURPS-SR-Wochenende in RLP an; da schwanke ich noch, ob das mehrere kleine Sachen werden oder ein großer Brocken...  :)
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #4 am: 22.04.2018 | 18:34 »
Ich leite gerade ne Runde Shadowrun in Berlin im Kreuzbasar-Kiez. Dabei klaue ich schamlos beim Computerspiel inklusive der Regeln ausm Computerspiel, weil ich die Originalregeln inklusive Anarchy voll Scheiße finde.

Aktuell lese ich mich so ein bisschen in den aktuellen Metaplot ein. Den finde ich aus mehreren Gründen ernüchternd. Hatte Shadowrun einige Jahre so gar nicht verfolgt und mir fehlen viele Facetten, die das Spiel früher für mich ausmachten: die unbändige Kreativität, die humorvolle Lust am Abwegigen, die immer ebenso nachvollziehbaren wie komplexen Motivationen + Beziehungen zentraler NSC, die clevere Einbindung von SC in den Metsplot ohne hartes Railroading und vieles mehr. Immerhin gibt es einen Strang des Metaplots, der richtig, richtig geil ist, die Besonderheiten des Settings einfängt und wunderbar spielfertig aufgreift (mehr s.u.).

Lese just heute "Im Herz der Dunkelheit". Falls Du Inspiration für Runden suchst, hier ein Schnelldurchlauf:
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Offline schoguen

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #5 am: 22.04.2018 | 18:55 »
Ich hätte da gerne Infos zu den Monaden.
Gerne auch im Spoiler.

Wellentänzer

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #6 am: 22.04.2018 | 19:28 »
Ich hätte da gerne Infos zu den Monaden.
Gerne auch im Spoiler.

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Offline schoguen

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #7 am: 22.04.2018 | 19:35 »
Danke schön.

Offline Irian

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #8 am: 22.04.2018 | 19:39 »
Persönlich wurde mit 2070 zu kompliziert (das gleiche Phänomen wie bei DSA... Werde ich alt?), dementsprechend habe ich wieder angefangen eine nette SR 2050 Runde zu leiten. Plot ergibt sich aus dem gemeinsamen Hintergrund, den individuellen Hintergründen und hoffentlich kitzle ich bei den Spielern auch noch etwas mehr individuellen Einsatz raus für Plot... Ich mag einfach Sandboxing.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

Wellentänzer

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #9 am: 22.04.2018 | 20:23 »
Naja, der Metaplot ist in einer guten Gruppe doch Teil des Sandboxing (obwohl sich Shadowrun eher mäßig für klassisches Sandboxing eignet; aber das nur am Rande). Wenn sich beispielsweise nen SC in einer Situation vor das Trid hängt, dann kann man das alles doch wunderbar orgsnisch ins Spiel integrieren.

Lokal wird in Seattle meinetwegen über den Axtmörder berichtet, der sein Unwesen treibt. Die Seuche CFD breitet sich weiter aus. Reporter berichten ausm lokalen Krankenhaus.

Überregional berichtet KTXX Action News live aus einem Helikopter aus Boston, wo sich gerade ein aus dem Evo-Hauptquartier ausbrechender Drache einen spektakulären Kampf mit Sicherheitskräften liefert.

Und so weiter und so fort. Da kommen die Spieler bei einigen Themen selbst auf Ideen, können Infos besser verknüpfen und haben schlicht eine bessere Verbindung zur lebendigen Spielwelt. Schließt das die gemeinsame Entwicklung der Spielwelt auf Basis von Spuelerinput aus? Natürlich nicht. Auch wenn sich Shadowrun als Spiel wie gesagt miserabel für Sandboxing eignet und nach meinem Eindruck auch nicht dafür gemacht ist.

Offline Irian

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #10 am: 22.04.2018 | 20:26 »
Ich sehe nicht, wieso es sich schlecht dafür eignen sollte. Wenn die Spieler sich Charaktere mit eigenen Motiven, Wünschen und Zielen basteln (außer "viel Geld"), sehe ich wenig Probleme damit, zu 95% nur auf ihren Input zu reagieren und ihnen eine Welt zu geben, in der sie sich frei austoben können. Da kann sicherlich auch mal was von außen kommen, z.B. ein Johnson, aber das ist dann jeweils nur eine Möglichkeit, die genauso gut abgelehnt werden kann.
Hinweis: Nein, ich will dir nicht verbieten, X, Y oder Z in deinem Rollenspiel zu tun. Nein, ich habe dich keinen Rassisten genannt. Ja, du darfst X, Y oder Z auch weiterhin tun (außer es ist illegal, dann ist es aber auch nicht mein Problem). Wenn du denkst, es gibt eine einflussreiche oder auch nur mäßig große Gruppe hier im Forum oder in der dt. Szene, die dir dein Rollenspiel verbieten will, liegst du sehr wahrscheinlich falsch, insb. weil es idR keinen interessiert, was du so tust.

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #11 am: 22.04.2018 | 20:37 »
Shadowrun stellt kaum Tools für die Simulation der Spielwelt zur Verfügung, obwohl es an anderer Stelle extrem verregelt ist. Solche Tools sind aber für den SL mit echtem Interesse an Simulation eigentlich zentral. Man kann als SL natürlich auch dauernd handwedeln - regelseitig wie inhaltlich. Aber auch der Reichtum an Mary Sues, die vielen Romane und der überbordende Metaplot deuten für mich klar darauf hin, dass das Spiel anders gedacht ist. Nämlich entweder als Powergasm-Taktik-Spektakel oder als deutlich railroadiges rule-of-cool-Storydingens. So nehme ich das Spiel jedenfalls sehr deutlich wahr.

Kann man mit Shadowrun trotzdem Sandboxing betreiben? Klar. Man kann bestimmt auch mit DSA und Cthulhu Sandboxing betreiben. Das scheint mir halt nur nicht dem Wesenskern dieser Spiele zu entsprechen. Ist aber ne andere Diskussion. Sorry für OT. Ich bin nun still.
« Letzte Änderung: 22.04.2018 | 20:40 von Wellentänzer »

Offline Waldschrat

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #12 am: 22.04.2018 | 21:36 »
Hach ja, Shadowrun....das waren Zeiten. Zuletzt gespielt im Jahr 1997....damals aber recht exzessiv, heißt jede Woche Samstag und Sonntag und dies über Jahre, nur ab und an unterbrochen durch eine Runde Vanilla-DSA 3 (übrigens eines der durchdachtesten Syteme überhaupt  ;D (alles danach waren Rüchschritte  :ctlu:))

Damals wurde die WuWe rauf und runtergespielt, wir hatten einen ganz hervorrageden SL mit einer ungeheuerlichen Vorstellungskraft und selbstverständlich spielten wir auch die Klassiker der damaligen Zeit. Noch heute ist "mein" Shadowrun geprägt durch Abenteuer wie die Universelle Bruderschaft oder Harlekin, Bd. 1. Wer die alten Klassiker kennt, der weiß, dass das heutige "Zeugs" nicht das Papier wert ist, auf das es gedruckt ist....die "gelbe Reihe" ist verglichen zu den damaligen Werken ALLENFALLS Bullshit, und zwar vom Feinsten!

Dennoch  :Ironie: erwerbe ich auch heute noch den ein oder anderen Band. Rein aus Interesse....aber ich kann es drehen und wenden wie ich will....die 90er waren halt die Goldene Zeit der Rollenspiele. Aber das macht nichts, im Gegenteil! Die Schätze von damals sind heute noch wertvoller! "Nostalgie" heißt für mich nur, dass es heute schlichtweg nichts besseres gibt.

Daher merke: Wer Shadowrun spielen will, der kaufe sich bei eBay oder willhaben.at sämtliche Abenteuer, die zwischen der erstenb Auflage und ...sagen wir 1999 herausgekommen sind.

Grüße  ~;D

Waldschrat

(ach, das gilt für so viele RPG´s.... DSA zB.! Was hatten wir in den 90ern für einen Spaß damit, als ob die Regeln nicht ausführlich genug gewesen wären, so ein Quatsch! Und G7 als Höhepunkt! Danach hat sich das Spiel schlichtweg wieder und wieder neu erfunden, mehr nicht!)
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Offline YY

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #13 am: 22.04.2018 | 21:58 »
die 90er waren halt die Goldene Zeit der Rollenspiele.

Hmmnrgmnoahja - nein ;D

Dass die 90er die goldenen Jahre für Shadowrun waren, da würde ich zustimmen ;)
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Offline Zarkov

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #14 am: 22.04.2018 | 22:21 »
"Nostalgie" heißt für mich nur, dass es heute schlichtweg nichts besseres gibt.

Eine tadellose Definition des Begriffs, würde ich sagen. Volle Punktzahl. ;D
»… hier wirkt schon uneingeschränkt das sogenannte Lemsche Gesetz (Niemand liest etwas; wenn er etwas liest, versteht er es nicht; wenn er es versteht, vergißt er es sofort) …«*

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #15 am: 22.04.2018 | 22:42 »
Daher merke: Wer Shadowrun spielen will, der kaufe sich bei eBay oder willhaben.at sämtliche Abenteuer, die zwischen der erstenb Auflage und ...sagen wir 1999 herausgekommen sind.

Mich wundert ja ein bisschen, dass im Rahmen der allgemeinen Rückgriffe und Remakes von Rollenspielen aus den 90ern abseits von Shadowrun 2050 bisher keine Anstalten erkennbar sind, das Shadowrun dieser Zeit wiederzubeleben. Ich hab' selber zwischen 1994 und 1996 relativ intensiv Shadowrun 2e gespielt (sowie ein paar Romane gelesen) und irgendwie hat das mein Empfinden der Shadowrun-Welt so sehr geprägt, dass ich tatsächlich versucht wäre, mit ordentlich Geld auf jemanden zu werfen, der das rebootet (wobei sich die positiven Erinnerungen nur eingeschränkt auf die Regeln beziehen - da dürfte es gerne noch etwas leichtgewichtiger werden).
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Offline Flamebeard

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #16 am: 22.04.2018 | 22:44 »
@Wellentänzer: Gerade den Plot um KFS und die Migration der Monaden halte ich für das Abgedroschenste und Altbackenste, was ich in dem Buch gelesen habe. Das ist ein Recycling der Story "Mona Lisa Overdrive" von Wiliam Gibson...

Was in dem Quellenbuch wirklich spannend ist, sind die Ausführungen über die Fundamente der Matrix. Da lässt sich einiges mit anfangen.

Edit: Und natürlich im ADL-Anhang der Teil "Anwälte des Schreckens".

Edit 2: Ehe das hier in eine Quellenbuch-Diskussion abgleitet: Meine aktuelle Runde speist sich momentan fast ausschließlich aus der Interaktion der Charaktere mit ihren Connections und entwickelten NSCs. Ich streue hier und da mal ein paar Stränge, die zu neuem Plot führen können. Wenn die Spieler/Charaktere anbeißen, gut. Wenn nicht, dann eben wann anders.So haben die Spieler  immer das Gefühl, dass ihre Entscheidungen den Ausschlag geben und die Spielwelt gestalten. Daher kann ich den Einwurf, SR eignet sich nicht für's Sandboxing, so nicht nachvollziehen. Voraussetzung sind 1) gut ausgearbeitete Spieler-Charaktere, 2) eine SL, die bereit ist, sich die Arbeit zu machen und 3) die Gewissheit auf beiden Seiten, dass Aktionen in der Spielwelt immer Konsequenzen haben.
« Letzte Änderung: 22.04.2018 | 22:55 von Flamebeard »
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Offline Waldschrat

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #17 am: 22.04.2018 | 23:21 »
sehe es persönlich wie schneeland, und auch, was das Leichtgewichtigere anbelangt. Da finde ich allerdings Shadowrun Anarchy sehr gelungen. Die Anarchyregeln sind allerdings derart komprimiert dargestellt, dass es beim Lesen auf jeden einzelnen Satz ankommt.

Ich würde mir ein Shadowrun der 90er wünschen mit Regeln, die dem Anarchyregelwerk sehr nahe kommen. Ich glaube, dass ein Vergnügen wäre, Harlekin mit den Anachryregeln zu spielen  :d
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Wellentänzer

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #18 am: 22.04.2018 | 23:23 »
Hm. Mona Lisa Overdrive. Stimmt. Ich erinnere mich vage. Ist 30 Jahre her. Von meinen Spielern hat das, wenn überhaupt, nur einer gelesen. Außerdem: Da das ganze Genre quasi von Gibson erschaffen wurde, kann man meinetwegen auch diesen Aspekt übernehmen. Hätte ich kein Problem mit.

Ansonsten bekommt das mit der Sandbox und SR5 bitte nicht in den falschen Hals. Ich habe nirgends geschrieben, dass man mit Shadowrun keine Sandboxes spielen kann. Wohl aber stellt Shadowrun ebenso wie systemseitig wie in den Abenteuern kaum Hilfestellungen für sandboxiges Spiel bereit. Es hat meiner Ansicht nach halt eine andere Ausrichtung. Deshalb finden sich in den Publikationen kaum entsprechende Tools wie z.B. R-Maps der NSC, Zufallstabellen zum Modellieren oder meinetwegen, bei Shadowrun vollkommen abwegig, Hexplorationzeugs. Kann man vor diesem Hintergrund trotzdem sowas wie Open World spielen? Natürlich. Soweit zur Erläuterung. Das steht aber oben bereits mit anderen Worten.

Offline YY

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #19 am: 22.04.2018 | 23:30 »
Mich wundert ja ein bisschen, dass im Rahmen der allgemeinen Rückgriffe und Remakes von Rollenspielen aus den 90ern abseits von Shadowrun 2050 bisher keine Anstalten erkennbar sind, das Shadowrun dieser Zeit wiederzubeleben.

Da es noch einen "lebendigen" Rechteinhaber gibt, wird das auch schwierig, wenn da hochoffiziell Shadowrun dranstehen soll.
Und da sich eben dieser entschieden hat, die Timeline munter fortzuführen, wird altes Settingmaterial eben auch nicht mehr neu aufgelegt oder gar neu aufbereitet für die paar Grognards ;)


Ansonsten dürfte Shadowrun zu den Settings gehören, die mit am Häufigsten auf alle möglichen anderen Systeme konvertiert werden. Auch moderne, generische Cyberpunk-Systeme werden öfter auf SR umgebaut.
Du sagst ja selbst: um das Regelwerk geht es dabei noch am Allerwenigsten.

Eine echte, halbwegs professionell produzierte "SR-OSR" wird es also nicht geben, weil man gerade am Setting, um das es dabei gehen würde, die Seriennummern so weit abfeilen müsste, dass man das als Endverbraucher auch gleich komplett selbst machen kann.
Und obendrauf gab es auch damals das einzig wahre Shadowrun nicht. Da hat schon immer jeder das draus gemacht, was er wollte - sicherlich einer der Gründe für den Erfolg, aber ein großes Hindernis, wenn man das alte Feeling zurückholen will. Darunter verstehen zu viele ganz verschiedene Dinge.


Kurz:
Wenn dir unter den verfügbaren Alternativen nichts gefällt - selbermachen  :d
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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #20 am: 23.04.2018 | 00:00 »
...
Kurz:
Wenn dir unter den verfügbaren Alternativen nichts gefällt - selbermachen  :d

Steht grundsätzlich auch auf der Liste der Dinge, die ich gern machen würde - zugegebenermaßen allerdings nicht ganz oben (man sollte einfach reich sein, damit man dieses lästige Arbeiten endlich unterlassen kann). Mal schauen, ob sich von offizieller Seite noch was tut, bis ich dazu komme - ich rechne aber auch nicht damit.
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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #21 am: 23.04.2018 | 00:07 »
Über die schon genannte Variante Anarchy + 2050 (oder noch vorhandene alte Quellenbücher) hinaus wird da ziemlich sicher nichts kommen.

Ich kann mich nur wiederholen: Die Auswahl an Konvertierungen deckt eine enorme Spanne an Regelwerken ab, da kann man sich ganz gut bedienen und an die eigenen Vorstellungen anpassen.
Es sei denn, du willst das mit irgendeinem Exoten umsetzen.
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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #22 am: 23.04.2018 | 00:15 »
Über die schon genannte Variante Anarchy + 2050 (oder noch vorhandene alte Quellenbücher) hinaus wird da ziemlich sicher nichts kommen.

Ich kann mich nur wiederholen: Die Auswahl an Konvertierungen deckt eine enorme Spanne an Regelwerken ab, da kann man sich ganz gut bedienen und an die eigenen Vorstellungen anpassen.
Es sei denn, du willst das mit irgendeinem Exoten umsetzen.

Hätte ich vielleicht dazuschreiben sollen: ich werd' erstmal mit Anarchy + 2050 anfangen (die habe ich beide hier) und alternativ mal The Sprawl + Shadowrun in The Sprawl probieren. Blöderweise habe ich damals meine 2er-Bücher alle entweder weitergegeben oder sie sind in meinen zahlreichen Umzügen Anfang der 00er-Jahre verloren gegangen. Aber irgendwo wird sich schon noch was auftreiben lassen. Ich hätte einfach nur unabhängig davon Lust (aber keine Zeit), mal selber ein Regelsystem für Shadowrun in der genannten Periode zu bauen.
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Offline Mondsänger

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #23 am: 23.04.2018 | 09:56 »
Also wir spielen eine Anarchyrunde im Jahr 2056. Die Runde hat momentan zwei Haupthandlungsstränge. Zum einen geht es um einen Gangkrieg, ausgelöst durch eine neue Droge in Seattle. Habe mich da großzügig vom Tempokrieg inspirieren lassen, ohne das Buch jetzt 1:1 nachzuspielen. Diese Handlung gibt der Kampagne auch ihren Namen "Calling the Cartel". Daneben gibt es eine Handlung, die - durch Verknüpfungen des Hintergrund der SC - immer deutlicher in den Vordergrund triit: Ein geheimes Atztech Forschungsprojekt namens "Cybercorpus Gemini", bei dem Cyberzombie-Supersoldaten gezüchtet werden sollen.

Daneben sind die großen Metaplots der damaligen Zeit nur im Hintergrund aktiv. Ich schreibe regelmäßig kurze Artikel, die die SCs in der Matrix finden können oder im Trideo sehen können. Da beantragen Drachen Einbürgerungen, Großstädte werden abgeriegelt und gewisser Kenneth Brackhaven versucht sich zum Governeur von Seattle wählen zu lassen. Ach ja und die SC haben eine Wohnung in der noch im Bau befindlichen Renraku Arkologie bezogen :-D   
Hans Hermann Lohenstein
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Charakter für das Tanelorn-Forenspiel Spawn of Azathoth

Offline Flamebeard

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Re: Eure Shadowrun-Geschichten
« Antwort #24 am: 25.04.2018 | 22:31 »
Nach dem "wie" heute mal das "was": Eine kurze Zusammenfassung der letzten 3 Shadowrun-Kampagnen.

Die "Reiter"-Runde:
Angefangen hat alles in Stuttgart. Die Charaktere kommen aus verschiedenen Bevölkerungsschichten und gehören verschiedenen Rassen an. Manche sind sogar verwandt. Es gibt anfangs immer mal wieder Ärger mit organisierter Kriminalität, wobei sich hier eine Präferenz zum Position beziehen "pro-Vory" abzeichnet. Nach vielen Standard-Plotselementen "Asset management", "Aktivposten-Requirierung", "Material-Beschaffung",... wird es durch das Auftauchen von wiederkehrenden Gegnern langsam persönlich. Der Plot verlagert sich an Orte von persönlichem Interesse für die Charaktere, unter anderem auf den Grund und Boden der Familie eines der Charaktere in Tir na nOg. Das Entkommen hier kann nur durch das Abrufen fast aller Gefallen bei fast allen Connections gesichert werden, als klar wird, dass ein Teil der Familie hinter dem Problem steckt.
 Durch den ständigen Druck und das regelmäßige Improvisieren entwickelt sich eines der Agenten-Programme (seit 15 Jahren im Gebrauch) des Deckers zu einer Feral KI, später dann zu einer vollwertigen KI weiter. Den Spuren folgend, zieht das Team um die Welt, um heraus zu finden, wer die Familie kompromittiert hat. Im Zuge dessen kommt ein Team-Mitglied ums Leben, ein anderes verlässt aus persönlichen Gründen die Gruppe und wird von einer Zufallsbekanntschaft ersetzt.
 Das Finale findet nach Beschuss durch einen Orbital-Laser in einem Seitental der Pyrenäen statt, in dem sich eine Forschungsgruppe von Aztech mit ihrer Cyberware-Entwicklung verschanzt hat. Die Agenten-KI erwacht vollständig und absorbiert den Teil des Codes, der beim Erwachen der KI abgespalten wurde und seitdem versuchte, das Team zu rekonstruieren. Die Charaktere finden Bottich-Jobs von sich selbst in der Anlage, ebenso wie einen beeindruckenden Mainframe.
 Die Anlage explodiert, als die Charaktere sich in Zeitlupe von ihr entfernen.


Die "Spökenkieker"-Runde:
Die erste Runde mit der Bitte um Ausarbeitung der Connections und Locations, die Charaktere betreffend. Es findet sich eine Gruppe zusammen, die sich links-ökoradikal verortet. Aber nur, wenn sie nicht gerade in der Suppenküche hilft.
 Es geht um Unregelmäßigkeiten im Hamburger Hafen, genau genommen um Warentransfers am Zoll vorbei nach Helgoland, um dort den Prometeus-Arkoblock mit Material fürs Bioengineering ihrer Cybercritter zu versorgen. Außerdem wütet in der Gegend von Stade ein toxischer Kult, der durch die Zerstörung der ehemaligen DOW Chemical-Anlagen ein toxisches Brachland und somit einen Brückenkopf für die Kulte im Watt schaffen will.
 Leider ist diese Runde viel zu früh beendet, da 2 Spieler aus privaten Gründen ausfallen.


Die [Hier coolen Rundennamen einfügen]-Runde:
Seit November spielen wir unsere aktuelle Runde in Prag. Wieder haben die Spieler mir viel Material gegeben, aus dem ich Plot für die nächsten 3 Jahre ziehen kann. Einstieg ist das Erwachen der Charaktere in einer medizinischen Einrichtung, aus der sie sich selbst befreien wollen, schlussendlich aber ebenfalls fremdgerettet werden.
 Seitdem versuchen sie, herauszufinden, warum gerade sie nach einem missglückten Run "aufbewahrt" wurden, anstatt zu sterben. Diesem Weg folgend, erledigen sie Aufträge für die Vory (eine Connection eines der Spieler), um liquide zu bleiben. Außerdem sortieren sie ihr Privatleben, dass in den letzten Wochen merklich aus den Fugen geriet.
 Während eines Runs stoßen die Charaktere auf ein Rosenholzkästchen mit exquisiten Schnitzereien. Darin befindet sich eine Tarot-Karte. In der Folge finden sie an einigen ungewöhnlichen Orten weitere Kästchen mit Karten, außerdem beginnen sich verschiedene Fraktionen für die Karten zu interessieren.
 Bisheriges Highlight war die Akquise der Original-Partitur von Smetanas "Die Moldau" aus den Händen (oder besser dem Musikzimmer) eines Execs von Genetique in Prag.
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