Autor Thema: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch  (Gelesen 1555 mal)

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Offline Pesttanz

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Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« am: 23.06.2018 | 10:22 »
Wie der Titel es schon ausdrückt, würde ich gerne mal eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch hören/lesen. Natürlich in Verbindung mit eurem Charakter. Ich fange auch gleich mal an.

Ein Charakter von mir hatte ingame eine Tochter. Als diese dann in der Spielwelt starb, war das übelst hart. Sowohl für meinen Char, als auch für mich als Spieler.
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Offline Lord Verminaard

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #1 am: 23.06.2018 | 11:02 »
Der Charakter eines Mitspielers hatte erfahren, dass er eine Tochter hatte, von der seine Frau ihm nichts erzählt hatte, weil sie geistig behindert war. Er fand sie und sprach das erste Mal mit ihr (ohne zu sagen, dass er ihr Vater ist). Szene ganz, ganz toll gespielt von der Spielleiterin und ihm, beide mit Pipi in den Augen und ich dann auch.

In der gleichen Runde: Mein Charakter hatte sich vor dem Tod seiner Eltern nie mit ihnen versöhnt. Erst im Verlauf des Spiels wurde ihm klar, was er ihnen verdankte. Am Ende einer ohnehin sehr emotionalen Runde starb mein Charakter, nachdem er die Dinge, die er in der Welt noch erledigen wollte, erledigt hatte. In der letzten Szene der Runde beschrieb die Spielleiterin, wie er im jenseits von seinen Eltern in Empfang genommen wurde.
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Offline Megavolt

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #2 am: 23.06.2018 | 11:11 »
Ein Multislotter, Regelausdiskutierer, Munchkin und Spotlightdieb hat in Sitzung vier einer neuen, kopfstarken Gruppe mitten im schönsten Flow ohne Vorwarnung mit einem Sub-Regelsystem angefangen, das kein Mensch auf dem Radar hatte und er hat darauf bestanden, dass das nachgeschlagen und akkurat abgehandelt wird (waffenlos bei DSA).

 ~;D

Offline ElvisLiving

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #3 am: 23.06.2018 | 11:44 »
Auf Anhieb fällt mir diese hier ein:

Ich spielte früher so nen edgy Dämonenjäger: Er war einmal eine einfach Stadtwache, doch seine Frau wurde von einem Dämon besessen. Als er Abends nach Hause kam, hatte sie das Kind geopfert und griff ihn mit dem Küchenmesser an. Er tötete sie aus Selbstschutz und ist seit her auf der Jagd nach dem Dämon (an statt sich seiner Schuld zu stellen geriet er in diese Hassspirale)

Als er dem Dämon nahe kam, benötigte er eine Spur. Eine Klerikerin rief den Geist seiner verstorbenen Frau an, welche dann durch die Geweihte zu ihm sprach. Voller Trauer, über den hasserfüllten und leeren Ehemann. Es gab Geheule und die Szene war viel zu schnell vorbei... Denn Geister hält es nicht in dieser Welt, nicht wahr? Das hat dem noch die Kirche oben drauf versetzt.

Offline KhornedBeef

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #4 am: 23.06.2018 | 18:46 »
Auf Anhieb fällt mir diese hier ein:

Ich spielte früher so nen edgy Dämonenjäger: Er war einmal eine einfach Stadtwache, doch seine Frau wurde von einem Dämon besessen. Als er Abends nach Hause kam, hatte sie das Kind geopfert und griff ihn mit dem Küchenmesser an. Er tötete sie aus Selbstschutz und ist seit her auf der Jagd nach dem Dämon (an statt sich seiner Schuld zu stellen geriet er in diese Hassspirale)

Als er dem Dämon nahe kam, benötigte er eine Spur. Eine Klerikerin rief den Geist seiner verstorbenen Frau an, welche dann durch die Geweihte zu ihm sprach. Voller Trauer, über den hasserfüllten und leeren Ehemann. Es gab Geheule und die Szene war viel zu schnell vorbei... Denn Geister hält es nicht in dieser Welt, nicht wahr? Das hat dem noch die Kirche oben drauf versetzt.
Moment, was war er Schuld? Hat er den Dämon zu ihr gelockt?
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Offline D. M_Athair

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #5 am: 23.06.2018 | 19:11 »
Als des natur- und tierlieben Obsidianer-Kriegers Haustier (Schlange) starb und er sehr betrübt war. Der Rest der SC (bis auf meinen) war genervt, hielt die Trauer für sentimental. Und dann hat mein Troll-Troubadour das Klagelied angestimmt, das alle zum Weinen und zu heftiger Trauer brachte. War ne coole Szene, weil alle Spielenden darauf angesprungen sind, die Adepten ein gemeinsames emotionales Erlebnis hatten, die Schlange feierlich beerdigt werden konnte und danach der Gruppenfriede unter den SC wiederhergestellt war. (Earthdawn)

Das verwirrte nächtliche Gespräch nach schlechten Träumen und Schlaflosigkeit meines Jesuiten mit dem SC einer Mitspielerin. Am Abend hatte sich ein Priester, als wir ihn aufsuchten und mit ihm im Zimmer waren spontan in Flammen aufging und zu Asche verbrannte ohne, dass unsere SC hätten schnell genug reagieren können. Der Versuch mit diesem peritraumatischen Erlebnis umzugehen, war ne tolle Spielerfahrung. (Cthulhu)

... die Folge einer Mordszene, die mein estalischer Diestro unter Zauberbann stehend als handlungsunfähig miterleben musste. In Schock und Verwirrung hat er eine Weile nur noch auf Estalisch (spanisch wirkendes Fake-Latein, bei dem für die Mitspielenden die Schlüsselworte erkennbar waren) und in Satzfetzen sprechen können. Warum seine Gefährten, die ihn nach der Mordszene einsammelten nicht verstehen konnten, war ihm völlig unbegreiflich. Die Mitspieler haben da unglaublich gut drauf reagiert und mitgemacht. (WFRP2)


Das sind die, die mir ganz spontan einfallen.
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Offline Chiarina

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #6 am: 23.06.2018 | 19:22 »
Unser Ars Magica Bund hatte Informationen über eine Einsiedlerin, so eine weise Frau, die einsam am Wald lebt, ein bisschen in die Zukunft schauen kann und sich mit Heilkräutern auskennt. Die Frau hatte eine Tochter und diese Tochter hatte die Gabe. Der Bund war auf der Suche nach solchen Kindern, denn die Damen und Herren Magiere hätten gern ein wenig Unterstützung bei ihren Labortätigkeiten gehabt. Als ihnen Gerüchte über die Tochter der Einsiedlerin zu Ohr kamen, wurde ein Magier mit ein paar Grogs ausgesandt. Einer der Grogs war Jaques, ein großer Krieger, aber auch ein ebenso großer Säufer, über dessen Trinkfestigkeit bereits Lieder im Umlauf sind. In der Vergangenheit fiel Jaques des Öfteren durch kleinere Eigenmächtigkeiten auf. Manchmal führte er die Befehle, die man ihm gab, aus, tat aber noch etwas mehr, manchmal führte er Befehle nur halb aus, etc. Es war allgemein bekannt, dass seine Disziplin im umgekehrten Verhältnis mit seinem Alkoholpegel stand. Der Magus, der loszog, um die Tochter der Einsiedlerin für den Bund zu gewinnen, beschloss, diesmal hart durchzugreifen. Er untersagte Jaques jeglichen Alkoholgenuss, solange er unterwegs war und achtete strikt darauf, dass diese Anordnung auch eingehalten wird. Das führte dazu, dass Jaques kontinuierlich unter Stress stand. Nur mühsam hielt er seinen Ärger im Zaum, oft grummelte er auf der Reise vor sich hin, seine Miteisenden beobachteten ihn besorgt.

Endlich war die Gruppe am Haus der Einsiedlerin eingetroffen. Ihre hellseherische Gabe hat die Frau dazu gebracht, ihre Tochter sicherheitshalber im Keller zu verstecken. Zunächst stritt sie ab, überhaupt eine Tochter zu besitzen. Der Magier sprach mit silberner Zunge auf sie ein, irgendwann gab sie zu eine Tochter zu besitzen, behauptete aber, sie würde sie nicht um alles in der Welt hergeben. Da fiel einem der Mitreisenden die hölzerne Luke im Boden auf, die in den Keller der Hütte führte. Der Magus vermutete richtig, dass die Frau dort ihre Tochter versteckt habe und fuhr mit seinen Überredungsversuchen fort: Die Mutter könne mit an den Bund ziehen ("Ein Leben unter Schwazkünstlern? Nie im Leben!"), die Mutter hätte für den Rest ihres Lebens ausgesorgt ("Meine Tochter verkaufen? Wo denkt ihr hin?"). Schließlich bat der Magus die Frau, mit der Tochter selbst sprechen zu dürfen. Vielleicht sei sie einem Leben als Magierin ja weniger abgeneigt. Die Frau, im Glauben an die Standfestigkeit ihrer Tochter, gestattete es. Als aber der Magus von den wunderbaren Künsten der Magie erzählte, die dem Mädchen offen stünden und von vergebenen Chancen, die nicht wiederkommen, wurde das Mädchen schwach und blickte immer wieder fragend ihre Mutter an. Schließlich ertrug die Mutter das Geschehen nicht mehr und schrie: "Ich bin die Mutter dieses Kindes und ihr könnt dem Mädchen erzählen, was ihr wollt. Ihr werdet es nie bekommen! Nie! Nie! Nie!"

Jaques reagierte auf die steigenden Spannung im Raum mit zunehmender Erregung. Beim letzten "Nie!" der Einsiedlerin brach alles, was sich in den letzten, stressigen Tagen in ihm angestaut hatte, aus ihm hervor. Er griff sein riesiges Beil und erschlug die Frau vor den Augen ihrer Tochter und der Anwesenden in einem einzigen, gewaltigen Schlag.

Nach dieser Tat haben wir Spieler uns alle am Spieltisch angeschaut und es stand fast hörbar die Frage im Raum, die sich Jaques selbst auch gestellt hat: "Was haben wir getan?" Wir hatten alle einen dicken Kloß im Hals und lange Zeit sprach niemand. Das war die intensivste Szene, die ich erlebt habe.
[...] the real world has an ongoing metaplot (Night´s Black Agents, The Edom Files, S. 178)

Offline Issi

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #7 am: 23.06.2018 | 19:32 »
Wie der Titel es schon ausdrückt, würde ich gerne mal eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch hören/lesen. Natürlich in Verbindung mit eurem Charakter. Ich fange auch gleich mal an.

Ein Charakter von mir hatte ingame eine Tochter. Als diese dann in der Spielwelt starb, war das übelst hart. Sowohl für meinen Char, als auch für mich als Spieler.

Meinst Du mit emotional, emotional berührt?
(Oder in Form von mitgenommen(traurig)?)
Wir spielen eher mit viel Humor, weshalb es zwar oft auch spannend wird aber selten richtig traurig/ernst.

Was ich einmal berührend fand- wie sich der Assassine für uns alle geopfert hat, und alleine "Last Man standing"machte. "Flieht ihr Narren"(wären sonst alle gestorben )

Und ein ziemlich cooles erstes Date.(Geiselnahme) Figur wurde von Unbekanntem vor dem sicheren Tod gerettet, und entführt.
Dieser Unbekannte war aber nicht irgendjemand.

« Letzte Änderung: 23.06.2018 | 20:39 von Issi »

Offline Bad Horse

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #8 am: 23.06.2018 | 19:59 »
In der Fortsetzung unserer Harry-Potter-Runde von vor 10 Jahren gab es gegen Ende eine Konfrontation zwischen meinem Charakter und ihrem Vater, Bosporus Black. Bosporus hatte unter anderen ein paar Squibs ermordet (die Eltern eines anderen Charakters) und war vor den Auroren nach Afrika geflohen. Dort hatte er sich ein paar anderen Schwarzmagiern angeschlossen, die finstere Pläne verfolgten, und daher kam es eben zu dieser Konfrontation in einem Quidditch-Stadion. Nun ist mein Charakter grundsätzlich immer ein optimistischer Mensch gewesen, der an das Gute in anderen glaubte, und deswegen versuchte sie, ihren Vater zu bewegen, aufzugeben und seine Taten zu bereuen.

Aber keine Chance. Bosporus war und blieb ein reueloses Arschloch, und als sie das merkte, fing sie an zu weinen und schrie ihn an: "Warum hast du so ein leeres Herz, was stimmt mit dir nicht?!?", und ich fast gleich mit.

Es endete damit, dass sie dem Sohn der Ermordeten geholfen hat, Bosporus dingfest zu machen.
Zitat von: William Butler Yeats, The Second Coming
The best lack all conviction, while the worst are full of passionate intensity.

Korrekter Imperativ bei starken Verben: Lies! Nimm! Gib! Tritt! Stirb!

Ein Pao ist eine nachbarschaftsgroße Arztdose, die explodiert, wenn man darauf tanzt. Und: Hast du einen Kraftsnack rückwärts geraucht?

Luxferre

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #9 am: 25.06.2018 | 07:40 »
Wir hatten früher so nen ausbemachten Soziopathen am Tisch, der seine megalomanisch-manisch-depressiven Schübe am Spieltisch ausgespielt hat. Da wir seinerzeit eine sehr freie Interpretation von RoleMaster spielten, waren seine Charaktere immer in Allem besser, als der Rest der Gruppe. Irgendwie immer böse, aber mit total guten Ambitionen, immer missverstanden, aber hinterhältig und durchtrieben ... Es gab also haufenweise emotionale Spielerlebnisse, die aber sicherlich nicht dem entsprechen, was hier abgefragt wurde ...

Pipi in den Augen hatte ich nie, dafür bin ich dann doch zu distanziert von meinen Charakteren.
Wut und Frust gab es sicherlich das ein oder andere Mal (vornehmlich, wenn ein gewisser SL seine Macht ausspielen musste und dies dann in teilweise erniedrigender Form umgesetzt hat)

Swafnir

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #10 am: 26.06.2018 | 06:07 »
- Bei DSA wurde mein Geode zum Vampir gemacht, worauf sein weißer Berghund starb. Er hat dann seinen geliebten Gefährten in die Arme genommen und ist mit ihm ins heilige Feuer Angroschs gegangen.  Den hab ich vorher echt lange gespielt und es war einer meiner liebsten Figuren, die ich gespielt habe.

- Als mein Ranger bei Wheel Of Time zum Behüter einer Aes Sedai wurde, das war auch eine sehr emotionale Angelegenheit.

Offline Huhn

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Re: Eure emotionalsten Erlebnisse am Spieltisch
« Antwort #11 am: 26.06.2018 | 09:59 »
Da fallen mir zwei Szenen ein.

1) In einer Cthulhu-Runde, in der unsere Charaktere bei der Polizei waren, haben wir einen Punk von der Bühne geholt, wo er grad mit seiner Band auftrat, um ihm zu sagen, dass seine Freundin tot war. Wir hatten sie zerstückelt im Park gefunden. Diese Szene war so grauenhaft, dass einfach niemand sie ausspielen wollte. Am Ende hab ich den Schwarzen Peter gezogen und es war einfach so furchtbar. Die Lebensumstände der beteiligten Personen waren so schrecklich, dass es in der Seele wehtat, dem Jungen zu sagen, dass sein letzter Anker nun vorwarnungslos fort war. Und da stand dann dieser fürchterlich auf böse geschminkte Junge im Backstage-Bereich eines Hardcore-Konzerts und heulte sich die Augen raus. So eine Nachricht möchte ich nie wieder überbringen müssen.

2) In einer Changeling-Runde haben wir einen Vielfraß, den Schlinger, in der Hecke gekannt, der eigentlich ganz nett wirkte, von dem aber dann rauskam, dass er an der Entführung der Tochter eines Charakters beteiligt war. Es kam zum Kampf und dem Schlinger wurde ein Bein zertrümmert. Um ihn verhören zu können, haben wir ihn zunächst notdürftig versorgt. Der am Boden zerstörte Schlinger, der gar nicht so recht verstand, wie ihm geschah, gab uns dann Auskunft. Und dann beschloss mein Charakter, aus Gnade, wie sie meinte, den Schlinger zu vergiften und so von seinem Leid zu erlösen. Schließlich sei es nur eine Frage der Zeit, bis die verratene Fee ihn mit seinem kaputten Bein aufstöbern würde. Unter dem Vorwand, ihm ein Schmerzmittel zu verabreichen, gab sie ihm giftige Beeren zu essen. Der Schlinger aß dankbar die Beeren. Und dann realisierte er, dass etwas nicht stimmte. Und statt, wie ich als Spielerin wie auch als Charakter mir das vorgestellt hatte, sanft zu entschlafen... verreckte der im Grunde seines Herzens so gutmütige Schlinger einfach elendiglich. Er erstickte langsam und qualvoll und schmerzhaft und er sah so verraten aus. Der Spielleiter beschrieb diese Szene absichtlich detailliert und ausführlich. Das war so... ambivalent. Einerseits tat mir der gute Schlinger so unendlich Leid, der sich einfach keiner Schuld bewusst und ohnehin nur als Mittelsmann im Handel tätig gewesen war. Und andererseits hatte ich ihn ja aber erlöst... oder? Die Szene ging mir tagelang im RL nach. Am Ende denke ich - coole Szene... aber mein Charakter war ein ganz schönes Arschloch so über jemand anderes Leben zu bestimmen.