Thema: Was ist im Turm/Weird Dungeon/Raumschiff?

[Mithras]

Nachdem ich mich etwas mit Numenera, den 20 Dungeon Startern für Dungeon World, dem Abenteuerpfad Eisengötter für Pathfinder und mit Malmsturm bzw. mit den Spielberichten hier im Forum beschäftigt habe, ist mir eine Idee für ein Abenteuer gekommen. Das System ist noch völlig offen und es kann alles von den 4 oben genannten werden.

Ich benötige etwas Hilfe beim ausgestalten des Hintergrunds und der Öffentlichkeit, dazu fällt mir gerade nicht genug ein. Die Situation ist wie folgt: ein kleines Dorf liegt am Fuße eines Gletschers. Eines Nachts gibt es einen sehr lauten Donnerschlag und eine Lawine löst sich. Am Morgen sieht man einen Turm an dem Berg der vorher noch nicht da war und das Eis am Gipfel schmilzt. Ausserdem liegen merkwürdige Dinge und Trümmer in der Landschaft herum. Der "Turm" ist ein Raumschiff das abgestürzt ist und an der Bergflanke landete. Die Hitze der Bremsdüsen hat das Eis des Gletschers zum schmelzen gebracht und der Eintritt in die Atmosphäre hat den Knall verursacht. Beim Aufsetzen ging dann die Lawine ab.

Soviel zum Beginn, nun zu meinen Fragen die ich mir nicht abschließend beantworten kann: was ist im Turm/Raumschiff? Lebt die Besatzung noch? Was will sie? Evtl. sind ja nur noch die "Golems" (Roboter) oder der "Geist" (die  KI vom Schiff) aktiv? Leben Götter, Dämonen, Geister oder Magier darin? Leuchtet das Gebäude nach Aussen und wenn ja warum? Strahlt das Wrack noch Hitze ab und schmilzt weiter den Gletscher oder ist der Reaktor erkaltet und die Hülle friert ein so das es von Eis überzogen ist? Dann wäre es ein Turm aus Eis für die Dörfler. Oder ist die Aussenseite schwarz und teilweise geschmolzen vom Wiedereintritt in die Atmosphäre? Im Inneren kann man ja vielleicht noch einen Schutzschild aktivieren und die Dorfbewohner flüchten in Zukunft bei Gefahr dort rein.

Bin mir wirklich unsicher wie ich das handhaben soll und dankbar für Anregungen und Hilfe dazu. Ich schätze man merkt das ich bisher noch keinerlei Erfahrung mit Erzählrollenspielen habe, denn bisher habe ich weder Fate noch Dungeon World gespielt oder geleitet.

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[Koromo]

Oh, da fällt mir glatt etwas zu ein...

Im "Turm" ist ein Labor, in dem in Flüssigkeitsbehältern verschiedene Versuchspersonen aus anderen Welten schwimmen. Durch die Bruchlandung sind die meisten Behälter zerstört und die Gefangen gestorben, aber zwei Behälter sind noch intakt und der Insasse eines Behälters scheint sich sogar befreit zu haben, aber die Zeit im Goldfischglas... hat ihm seinen Verstand gekostet.

Die Brücke, äh ein Raum ist mit großen quaderförmigen Kristallen gefüllt. Zwischen den Trümmern und Leichen der Besatzung/Bewohner ist allerdings ein leuchtender Kristall. Falls einer den Kristall berührt, startet er unabsichtlich...
a) die Waffensysteme
b) das Triebwerk
c) die KI
d) die Verteidigungsdronen
e) das Notrufsignal ans Mutterschiff
d) den Selbstzerstörungsmechanismus

[Runenstahl]

Hmm... ich selbst wäre ja vorsichtig mit der Idee SF Elemente in ein Fantasyspiel einzubringen. Kann gut gehen, kann aber auch sein das das den Spielern gar nicht gefällt.

Aber zum Thema:
Die Raumschiffe von Rogue Trader könnten eine gute Inspirationsquelle sein. Gewaltige Kathedralen deren Geheimnisse bisweilen selbst die eigene Mannschaft nicht kennt. Da gibt es an Bord auch Schreine, Kulte, Biblitheken, Trophäenräume, Werkstätten und andere abgefahrene Dinge. Im Prinzip fliegende Dungeons

[nobody@home]

Ein guter Teil des Turms enthält natürlich in erster Linie "schlichte" High-Tech-Maschinerie -- Energiequelle(n) und Antrieb auf jeden Fall, im Rahmen der Möglichkeiten der Erbauer vielleicht auch so was wie Schildgeneratoren und Waffen. Einiges davon mag zu Bruch gegangen und andere Komponenten noch intakt sein, aber schon die Effekte des reinen Aufenthalts in den betreffenden Räumlichkeiten können von "merkwürdig bis unheimlich, aber harmlos" bis zur akuten Lebensgefahr durch Strahlung, Hochspannung, oder giftige Chemikalien reichen.

Hat das Schiff eine organische Besatzung, und wenn ja, atmen diese Wesen dieselbe Luft wie die örtlichen Einheimischen oder irgendein anderes Gemisch? Wenn ihre Schiffsatmosphäre zu exotisch ist, reduziert daß die Chancen auf Überlebende deutlich, erschwert oder kompliziert aber andererseits zumindest bis zum ersten größeren Durchlüften selbst die Erkundung.

Auch gut zu wissen wäre -- selbst wenn das den staunenden Einheimischen mangels eigenen Gesamtüberblicks nicht sofort eingehen mag --, wo das Schiff eigentlich herkam, wieso es gerade dort abgestürzt ist, und wer wohl früher oder später auftauchen mag, um nach ihm und seiner eventuellen Besatzung zu suchen. Kamen die Fremden in friedlicher Absicht, als Kundschafter für eine geplante Invasion, oder nur rein zufällig vorbei? (Sind möglicherweise die einzigen Überlebenden zwei Roboter mit geheimen Plänen, die irgendwo da draußen zwischen den Sternen für eine wie auch immer geartete Rebellenfraktion sehr von Interesse wären? )

[Mr Grudenko]

Spontane Ideen:

Das Feuerlöschsystem des Schiffs funktioniert noch immer und jeder, der eine Fackeln ins Innere trägt wird sofort mit Schaum/Chemikalien besprüht bzw. mit Gas eingenebelt.

Das Innere des Schiffs ist an jeder Ecke mit Warn- und Sicherheitspiktorgrammen versehen. Wie würden die von Menschen einer primitiveren Kultur interpretiert werden?

Konnte die Mannschaft vor dem Crash noch mit Rettungskapseln entkommen? Falls ja, sind die Überlebenden evtl. auf dem Weg zum Wrack (um mit dem FTL Kommunikator nach Hilfe zu funken). Es könnten dann aus der Gegend ums das Dorf Berichte von seltsamen Rittern / Dämonen mit magischen Waffen eintreffen. (Kennt man in der Gesellschaft des Dorf schon Schusswaffen? Würden die Menschen ein Sturmgewehr oder eine Railgun als Waffe erkennen, selbst wenn es nicht wie eine Muskete aussieht?)

Das Wrack hat sich mit der Nase voran in den Boden gerammt. Dadurch sind die Wände zu Boden und Decke geworden, während Boden und Decke jetzt die Wände sind (a la "Poseidon Inferno"). Das erschwert das Vorankommen und die Orientierung. Sollten Türen (z.B. zu Vorratsschränken) geöffnet oder Spanngurte von Ladung gelöst werden, kann es zu gefährlichen Lawinen von Alltagsgegenständen kommen.

[Tante Petunia]

Abo! 

[Rhylthar]

Wenn Du noch Inspirationsquellen suchst: Expedition to the Barrier Peaks. Gibt es für $4.99 hier.

Ob in der "Tale of the Comet"-Box auch hilfreiches drin ist, weiss ich gerade nicht.

[First Orko]

Kennst du Trees von Warren Elis? Musste da sofort dran denken. Dort landen ebenfalls turmähnliche Raumschiffe auf der Erde. Mehr nicht. Sie stehen dort einfach so rum. Der Comic (naja kenne nur #1 bisher) beschäftigt sich damit, wie die Menschen damit umgehen.
Ist ein anderer Ansatz - weg vom Dungeon, mehr Richtung Sozialkritik - aber vielleicht deshalb auch mal interessant / inspirierend.
Je nachdem in welcher Zeit / Kultur du das ansetzt kann es unterschiedliche Auswirkungen haben:

• Sekten mit unterschiedlichen Auslegungen bilden sich und streiten - bis hin zu kämferischen Auseinandersetzungen
• Es wird ein eigenes "Forschungsdorf" am Rand des Dorfes gegründet, dass durch seine Ansprüche immer mehr den Alltag bestimmt
• Keiner will in der Nähe des Turms wohnen, also werden anliegende Häuser irgendwann von den Ärmsten besetzt, die wiederum ihre Position verteidigen
• Forscher bauen irgendwann einen eigener Turm, der genauso aussieht - weil man durch Imitation sowas wie eine Reaktion provozieren will. Natürlich gegen erbitterten Widerstand der Pessimisten

Das Ganze kannst du dann nach und nach mit (Re)Aktionen des Turms würzen. Dabei wäre es natürlich besser, wenn die Aktionen einen entsprechenden Hintergrund haben. Vielleicht ist das ganze Teil eine Von-Neumann-Sonde die irgendwann anfängt, sehr langsam den Berg abzugraben und mehr und mehr Material herbeizuschaffen (druch Drohnen) um zwei neue Türme/Sonden zu errichten. Die Erkenntnis, dass diese irgendwann starten und wahrscheinlich eine Menge verbrannte Erde hinterlassen dürfte für weiteren Zündstoff sorgen.
Die Sonde macht solange weiter, bis sie angegriffen wird und wird sich möglichst energieeffizient verteidigen.

[Mithras]

Hier sind ein paar Fragen und Überlegungen an die ich garantiert nicht gedacht hätte, super. Ich kenne auch etliche Quellen noch nicht wie z. Bsp. Trees oder Barrier Peaks, werde ich mir ansehen. Das mit der anderen Atmosphäre und dem Feuerlöschsystem gefällt mir, auch das mit dem Labor finde ich Klasse. Danke auch für den Hinweis mit 40K, nur das Raumschiff soll kleiner sein. Das die Besatzung in Rettungskapseln ausgestiegen ist und jetzt um Hilfe funken muss finde ich auch spannend! Ich werde mir so ein Eiförmiges Ding als Grundlage nehmen das mit dem Heck zuerst gelandet ist, quasi auf den Füßen die die Düsen sind. Wie der eine Typ Landungsschiff bei Battletech (Overlord?) und ich klaue die Idee einer großen Glaskuppel mit darunter liegendem Garten und Speisesaal wie in dem Comic Ythac. Auch ein Geist (Hologramm Doktor von Voyager) wäre interessant oder ein Holodeck.

Wie wäre es noch wenn das Raumschiff seit Generationen als Gott verehrt wird und nun irgendwas nicht mehr stimmt. Die Stimme ist verstummt, das magische Feld funktioniert nicht mehr und das Heilen der Verwundeten und Kranken geht auch nicht. Ein magischer Stein muss in einer Queste beschafft werden (Batterie) um Gott wieder aus seinem Schlaf zu erwecken.

Natürlich weiss ich das manche Spieler solche Sachen wie Sci-Fi und Fantasy nicht mögen wenn man sie mischt. Aber die Welt kennt definitiv keine Schusswaffen und ist recht primitiv auf mittelalterlichem Niveau. Müsste ich vorher klären. Ich bin neugierig auf weitere Ideen aus der Community. Weiter so Leute und danke sehr für die Hilfe!

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