Ich bin bei solchen Aussagen immer sehr skeptisch. Ich glaube nicht, dass sich Humor positiv auf Horrorstimmung auswirken kann. Das ist vielleicht so, wenn ich im wahren Leben urplötzlich Horror erlebe. Wenn ich vorher in fröhlicher Stimmung war, haut mir das Grauen vielleicht dann ordentlich den Boden unter den Füßen weg. Aber im Spiel? Wo ich doch weiß, dass mir am Tisch eigentlich nichts passieren kann? Da ist Atmosphäre und Stimmung für mich alles. Ich erinnere mich gut an Cthulhu-Spielrunden, in denen wir Probleme hatten durch das dunkle Haus zur Toilette zu gehen. Das wäre imho niemals möglich gewesen, wenn wir da in ausgelassener Stimmung am Tisch gesessen hätten und der Spielleiter dann: "PLÖTZLICH PASSIERT XYZ!" in die Szene geworfen hätte. Da hätten wir dann vermutlich ein "Verflucht! Alles klar! Roll Initiative!" gerufen ... aber Horror? Niemals.
Das sind mMn. zwei unterschiedliche Ebenen.
Wenn ein Spieler in seiner Figur und im Abenteuer drin ist, und man im Rollenspiel selbst eine humorvolle Szene erlebt.
Humor entspannt manchmal wenn es zu spannend wird.
(quasi zur Nervenberuhigung)
Wenn man dagegen gar nicht in der Rolle ist, sondern OT über OT Themen quatscht, hat das mit dem Spiel nichts zu tun..... Und wenn man das Spiel für solche Themen längere Zeit unterbricht, kann einen das auch rausbringen oder bereits aufgebaute Spannung zerstören.
Wenn man das kurz mal macht ist das idR. überhaupt kein Problem.
Edit. Es gibt auch meist verschiedene Phasen in einem Plot.
Es gibt Phasen da stört Humor nicht, und Phasen da könnte er eventuell stören.
Kommt auch stark auf den SL an, wie gut er die gewünschte Stimmung rüberbringt. Und auf die SPL die sich ja auch darauf einlassen wollen sollten.
Ich habe mich z. B. auch bei "Tanz der Vampire " oder "Shawn of the Dead" gegruselt. (und gelacht).
Ich denke, für Horror braucht man "Tödlichkeit "und "Spielrealismus".Und oft sind es die kleinen Ungereimtheiten im richtigen Moment.
Nichts ist so gruselig, wie das was man nicht gleich sehen oder begreifen kann.
Wie ein unsichtbarer Feind, den man absolut nicht einschätzen kann. Man weiß nie wann er wo auftaucht oder zuschlägt. Auch bei einem Attentäter (der sich verkleiden kann)wäre das z. B. der Fall.
Man lebt als potentielles Opfer quasi in einer permanenten Ungewissheit. Das ist das, was mMn. die Spannung erzeugt.
Steht einem der Gegner dann später greifbar gegenüber ist das "Schlimmste" längst überstanden.