Autor Thema: Wie argumentiert man Fallen-Rätsel?  (Gelesen 4468 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Offline nobody@home

  • Steht auf der Nerd-Liste
  • Titan
  • *********
  • Beiträge: 12.955
  • Username: nobody@home
Re: Wie argumentiert man Fallen-Rätsel?
« Antwort #25 am: 18.01.2019 | 16:07 »
Eine Sache, um die man sich bei Fallen, Rätseln, und Fallenrätseln und Rätselfallen auch immer mal Gedanken machen kann (oder, wie gewisse Hollywoodgrößen, eben auch nicht... >;D), wäre natürlich die schlichte Plausibilität des Ganzen. Also so Dinge wie:

-- Kann das im Setting überhaupt glaubwürdig gebaut werden? (Mit Handwedelmagie oder moderner Technik geht ja zur Not schon so einiges, aber ein komplizierter Die-Geheimtür-geht-nur-auf-wenn-ihr-das-Rätsel-löst-Mechanismus nur mit Schaufel und Bambus? Und was, wenn die ganze Mechanik schon etwas älter ist -- ging das mit den damaligen Mitteln schon, und wieso funktioniert sie nach all der Zeit überhaupt noch?)

-- Wäre jemand verrückt genug, das genau so zu bauen? (Paradebeispiel sind hier etwa großmaßstäblich angelegte Gebäudekomplex-Komplettselbstzerstörungsanlagen, die schon der erste unerwünschte Besucher mit dem kleinsten Fehler oder dem ersten Griff nach dem offensichtlichen Köder auslösen kann und anscheinend auch darf...)

-- Was gibt's im Setting an möglichen Hilfsmitteln für zumindest Amateureindringlinge, um an solchen Hindernissen vorbeizukommen, und wieso werden die so selten berücksichtigt? ("Die Falle ist magisch, deswegen gibt's da keinen sichtbaren..." "Mooooment! Unser Gruppenzauberer hat noch 'Magie entdecken' am Laufen, der müßte doch checken, daß da was faul ist!")

Unwichtige Details und Kleinigkeiten eben. ;)

Offline Eadee

  • Experienced
  • ***
  • Beiträge: 140
  • Geschlecht: Männlich
  • Username: Eadee
Re: Wie argumentiert man Fallen-Rätsel?
« Antwort #26 am: 20.01.2019 | 18:36 »
Verzögerung ist ein gutes Stichwort!

Der geheime Kult oder Superschurke oder Drache oder wasauchimmer möchte doch natürlich seine Opfer/Abendessen gerne geliefert kriegen und nicht danach suchen müssen. Also werden von Handlangern gerüchte in Tavernen gestreut und Schatzkarten verteilt.

Kommen die Opfer dann an den Dungeon gibt es am Eingang eine unentdeckbare Falle die nichts tut außer im Sanctum des Dungeons eine Glocke zu läuten, so weiß der KulT/Schurke/Drache frühzeitig bescheid dass er sich auf Opfer/Abendessen vorbereiten kann. Dummerweise braucht das Ritual viel vorbereitungszeit / der Tisch will gedeckt werden und überhaupt vielleicht muss sich ja vielleicht noch mal jemand dringend die Beine vertreten bevor es los geht. Daher dürfen die Gäste (wir nenne  sie jetzt mal so) nicht sofort im Sanctum stehen sondern müssen langsam näher kommen.
Sind die Rätsel nicht lösbar riskiert man dass sie die Spitzhacken auspacken und im heimatlichen Dungeon vandalieren, daher gibt man Lösungshinweise mit denen sie es schaffen können aber lange brauchen um sich den Weg bis ins Sanctum zu bahnen ideal ist nah am Eingang ein Rätsel das nur zu einer bestimmten Uhrzeit lösbar ist weil das Licht im richtigen Winkel fallen muss, dafür nehmen sich irgendwie immer alle die Zeit die es braucht :D
Zwischen den verschiedenen offensichtlichen Fallen mit den Rätseln streut man immer wieder Fallen ein die einen über den Fortschritt der Gäste auf dem Laufenden halten.

Und wenn sie dann endlich da sind kann man sie mit einer finalen Falle einfach abgreifen bei der das lösen des Rätsels eben nicht die Falle entschärft, aber da das mit den Rätseln bisher bei allen Fallen geklappt hat tappen die Gäste voll hinein und landen so direkt im Käfig des Ritualraums/in der BBQ-Sauce.

:)