Autor Thema: [Mutant Elysium] [Spoiler] Was, wenn das Omega Protokoll versagt?  (Gelesen 1175 mal)

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Offline Waldviech

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Die PDFs von Mutant Elysium sind ja schon ein kleines Weilchen an die Backer rausgegangen und das Waldviech, als einer der selbigen solchen, hat sich neugierig durch durch Settingmaterial und Kampagne geschmökert. Dabei kamen natürlich Fragen auf - vor allem zum Ende der Kampagne. Daher ab hier die wichtige Spoilerwarnung! Es geht um das "Endergebnis" von Mutant Elysium!!

Eigentlich dürfte es jedem, der Mutant kennt, klar sein: wie schon weiland die Roboterstadt Mechatron 7 geht auch die Enklave Elysium 1 am Ende der Kampagne in Rauch auf. Der Rat löst während der Aufstände im Finale in einer strategischen Fehlplanung epischen Ausmaßes das "Omega Protokoll", den Selbstzerstörungsmechanismus der Enklave aus und kann den ganzen Mist nicht mehr, wie beabsichtigt, rechtzeitig stoppen. Dies ist als unaufhaltbarer Fixpunkt der Kampagne "gescriptet". Das Ergebnis: Aus den Trümmern der Enklave kriechen verwirrte Menschen, die fürderhin die Zone unsicher machen. Da diese Menschen einiges an kulturellem und technologischem Knowhow mitbringen, verschiebt sich der Flair der Zone einen ganzen Schlag weiter in Richtung Wildwest als eh schon und der Wiederaufbau nimmt an Fahrt auf.

Was wäre aber, wenn die vollständige Vernichtung von Elysium 1 am Ende der Kampagne aufgehalten werden würde, etwa weil die SC rechtzeitig agieren können oder weil der Rat Skrupel bekommt, wirklich das Omega Protokoll zu starten. Was würde sich in der Zone ändern?

- Dass Menschen wieder die Oberfläche betreten und westernstädchenartige Außenposten gründen, dürfte gleich bleiben.
- das die vier Häuser auch weiterhin eine Rolle spielen und ihren Intrigenunfug nun an der Oberfläche abziehen, ändert sich ebenfalls nicht.
- da die Ressourcen von Elysium ziemlich begrenzt sind, dürfte eine weiterhin existierende Stadt IMHO zu einem nur unmaßgeblich höheren Techlevel an der Oberfläche führen als im Standardszenario.

Was anders sein dürfte und welche weiteren "Plotpoints" gegeben sein könnten:
- Die Menschen sind organisierter, da es eine koordinierende "Zentralregierung" gibt.
- Sie treten wahrscheinlich weit mehr als "Kolonialmacht" auf als im Standardszenario, so dass es weit früher zu Konflikten und Brüchen mit anderen Zonenbewohnern kommt.
- die Außenposten sammeln nicht nur für sich selbst Rohstoffe, sondern vor Allem für Elysium 1. Hier sehe ich eine potentiell interessante Bruchstelle zwischen Elysium und Außenposten.
- die SC sind auch weiterhin als Judikatoren unterwegs, da Elysium sein Rechtssystem sehr wahrscheinlich nur ausdehnt, aber nicht großartig ändert. Die neue Situation, nun auch Teile der Oberfläche patrouillieren zu müssen, stellt die ohnehin unterbesetzten Judikatoren natürlich vor völlig neue Herausforderungen.

Punkte, die fraglich wären, sind:
- Wer regiert Elysium nach dem Ende der Kampagne eigentlich? Sind die vier Häuser noch immer unangefochten? Müssen sie sich ihre Macht zähneknirschend mit einen neue entstandenen Parlament teilen? Oder musste die Führungsriege der Häuser die Flucht antreten, weil die Eminenzen die Macht über Elysium an sich reißen konnten?

Soweit Meinungen, Ideen und Verisse zu diesen Überlegungen?
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Ich glaube das kommt ganz auf die Kampagne an.

Eine Zentralregierung wäre bei meiner Gruppe eher unwahrscheinlich, weil die und ihre Kontake eher alles dransetzen würden, alles dezentralisiert zu halten um die Resourcen zu schonen.
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Offline Waldviech

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Guter Punkt. Gerade weil die SC am Ende der Elysiumkampagne immens wichtig werden, hängt tatsächlich unglaublich viel von ihnen ab.
Ebenso halte ich den potentiellen Konflikt "Zentralregierung vs Autonomie der Kolonien" für einen ziemlich wichtigen, egal auf welcher Seite die SC dabei letztlich stehen. Einerseits wird es in Elysium immer mächtige Personengruppen geben, denen das Wohl der "Hauptstadt" mehr wiegt als das der neuen Außenposten. Andererseits werden vor allem diejenigen an die Oberfläche gehen, die die Schnauze voll von Leben in Elysium haben. Das ist in sich schon Zündstoff.

Ein weiterer interessanter Punkt bei einem offenen Elysium 1 dürfte übrigens auch Immigration sein! Klar werden Hunderte, wenn nicht Tausende die Bunkerstadt verlassen wollen. Dafür dürften aber Hunderte, wenn nicht Tausende unbedingt rein wollen, wenn bekannt wird, das Elysium (zumindest mehr oder weniger) sowas wie einen präapokalyptischen Lebensstandard bieten kann (zwar nur für die, die genug Geld haben, aber immerhin). Sowas wie Kinos, Bibliotheken oder gar die Akademie bietet nämlich keine Arche draußen in der Zone! Elysium hätte also nicht nur mit dem Verlust eines Teils der Altbevölkerung zu kämpfen, sondern auch mit Einwanderern. Selbst, wenn die Stadtregierung sie nicht reinlässt, ist das ein Faktor, denn auch mit einem Flüchtlingscamp direkt vor der Bunkertür muss man irgendwie umgehen.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Das mit den Einwanderern hatte ich mir auch schon überlegt. Selbst wenn da welche reinkommen ist das auch ein heftiger Kulturschock.
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Offline Waldviech

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Heftiger dürfte kaum gehen - wobei der bei den Außenposten meines Erachtens auch schon nicht ohne sein dürfte (auch im Standardszenario nicht). Witzig ist außerdem, dass es sich IMHO um einen Kulturschock im ganz eigentlichen Wortsinne handelt. Dass das Wiederauftauchen der Menschen den Impakt hat, den es hat, liegt meines Erachtens nämlich nicht unbedingt an ihrem technologischen Wissen (über viel davon verfügen auch die Roboter), sondern in ihrem kulturellen. Im Gegensatz zu Mutanten, Tieren und Robotern wissen die Enklave Bewohner sehr genau, was ein Theaterstück ist, wie Zeitungen funktionieren, was Literatur ist oder was es mit Sportveranstaltungen auf sich hat. Und dieses kulturelle Wissen wenden sie auch in der Zone praktisch an. Schon im Standardszenario ist es so, dass es in der Zone kurz nach dem Auftauchen der Menschen wieder Showboote, Zeitungsreporter und Kampfsportturniere gibt. Im Vergleich zu den so stark eher einfach gestrickten "Stammesgesellschaften" der "älteren Zonenbewohner" ist das ein immenser Schritt nach vorne, der weit mehr ausmacht, als wenn irgend ein Mutantenstamm statt Schrotflinten nun halt Lasergewehre benutzt. Ich find im Übrigen ganz schön, das Mutant solche Aspekte thematisiert. In anderen postapokalyptischen Szenarien wird die Bedeutung von Kultur an sich ja meist eher stiefmütterlich behauptet, wenn überhaupt.
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Offline Grimtooth's Little Sister

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Ja das finde ich auch klasse.

Der Versuch sich solche Kultur anzueignen wird dann wohl auch erst in imitation, das meiste davon völlig falsch verstanden, ausarten. So ein bischen wir anzugtragende Stammeshäuptlinge bei uns.
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Die Analogie gefällt mir ganz gut  ;D. Vor allem, weil man um solche Missverständnisse so richtig schöne Plots bauen kann. Das fängt bei primitiven Sekten, die große Werbestatuen anbeten an und hört bei realen Fechtkämpfen auf der Theaterbühne auf. :).
Und je mehr ich drüber nachdenke, desto mehr "kulturspezifische" Abenteueraufhänger fallen mir ein:

- Es wird in Elysium1 in irgendwelchen Archiven sicherlich sowas wie alte Kunst- und Auktionskataloge geben. Nun, nachdem die Menschheit an die Oberfläche zurückgekehrt ist, gibt es wieder (reiche und einflussreiche) Personen, die Interesse an den dort gelisteten Kunstwerken haben. Was davon ist noch übrig? Wo ist es und in welchem Zustand? Wer schnappt es sich als erstes? Die Folge: Schatzjäger auf der Suche nach den Kunstwerken der Vorzeit!

- Der Aufbau von "Kultur" kann natürlich auch wahnsinnige Folgen haben. Was z.b. wenn der Boss einer abgelegenen Arche beschließt, dass seine Arche unbedingt ein feudales Opernhaus benötigt und diesem Monumentalprojekt alles, aber auch wirklich alles andere unterordnet? Sozusagen ein "Fitzcarraldo" der Postapokalypse...

- Sehr schön wäre auch eine anthropologische Forschungsexpedition aus Elysium oder einem größeren Außenposten, die es sich zum Ziel gemacht hat, mit Filmkamera, Diktiergerät und Notizbuch die Sitten und Gebräuche der Zonenbewohner zu studieren? Taugt für SC wahlweise als Auftraggeber, Informationsquelle oder Ärgernis...
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