Der Selbsttest ist ja mal cool, ich vermisse aber:
"Die Historia Aventurica war ein elementar wichtiges Werk für den DSA-Kanon!" oder sowas.
Meiner Beobachtung nach wiederholen sich die Strukturen von 2003 (Start des DSA4.de Forums) ein Stück weit. Es wird immer wieder nach etwa folgendem Schema debattiert:
- Autor A schreibt Abenteuer/Spielhilfe/Botenartikel etc.
- Forenuser B eröffnet Thread mit provokantem Titel und echauffiert sich über in Abenteuer/Spielhilfe/Botenartikel veröffentliche neue Setzung X.
- Forenuser C argumentiert ebenfalls gegen die neue Setzung und führt dazu 38,945 Quellen an, warum Autor A da (scheinbar) Mist gebaut hat. Die Konsistenz der Spielwelt sei akut gefährdet. Ungefähr 27 der 38,945 Quellen werden dabei einseitig im eigenen Sinne interpretiert (mit Unterstellungen und Hypothesen, die nirgends publiziert sind, aber sich aus der "Logik" ergeben müssten), 5 sind reine Ingamequellen (häufig irgendetwas mytholisches, zB 12-Götter-Edikt, oder der Schöpfungsmythos mit den 12 Blutstropfen), die wörtlich ausgelegt werden, 3 sind pädagogischer Natur (zB "Real existente Götter") und der Rest reine Geschmacksfrage oder uralt und obskur.
- Forenuser D argumentiert für Autor A und lobt die neue Setzung X. Sie bereichere Aventurien, C und B hingen an alten unstimmigen Ereignissen fest.
- C und B flamen D auf diverseste Weise und werfen mit Schlagworten wie "Retcon-Hammer", "Ulrich Kiesow hätte das nicht gewollt", "ich steige aus dem offiziellen Aventurien aus, finde es aber trotzdem scheisse!" oder "Geldmacherei" um sich.
- D und die mittlerweile beigesprungenen E und F bemühen sich die Argumente zu entkräften (mitunter verfallen sie aber auch in Polemik, oder starten eigene Rants über am Rande damit zusammenhängende Themen).
- B, C, D, E, F argumentieren mit allem was nicht niet und nagelfest ist. So wird zur Not in einer Diskussion zum Hintergrund mit irgendwelchen Regeln argumentiert oder umgekehrt, egal ob es passt oder nicht.
- C wird nicht müde zu betonen, es sei doch nicht zu viel von einem Autor verlangt die o.g. 38,549 Quellen und sämtliche Metaplotverquickungen zu kennen.
- L liest die ganze Zeit mit, trägt nichts dazu bei blafft aber alle an, sie sollen
UM HIMMELS WILLEN alles als Meisterinformation taggen!!!!!. Danach postet er nie wieder in dem mittlerweile auf 354 Beiträge angeschwollenen Thread.
- Moderator M schließt letztlich irgendwann den Thread, nachdem die mittlerweile nur noch zwei diskutierenden C und D (B ist nachdem der Thread Seite 4 erreicht hat ohne Lebenszeichen abgetaucht) nur noch gegenseitig persönlich angreifen.
Das war bei vielen Themen schon so, sei es die DSA4-Regeln (und ihre Qualitätsmängel) im Jahre 2003 etwa, das neue Mittelreich nach Jahr des Feuers ca. im Jahr 2005, die komplette Umschreibung der von Karl-Heinz Keating (mit Verbeugung vor rillenmanni im anderen Thread
) gestalteten Gebiete wie v.a. Nostria im Jahr 2008, die Wachholz-Affäre 2010, die Größe von Uthuria im Jahr 2012, die Historia Aventurica im Jahr 2014 (blauer Einband), die Veröffentlichung des DSA5 GRW im Jahr 2015 usw. usf.
Die oben genannten Threads aus dem Orkenspalter spiegeln das recht gut wieder. Ähnliche finden sich auch in DSA4-Forum (z.B.
https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=4&t=49079,
https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=4&t=49215 dafuq? oder
https://dsaforum.de/viewtopic.php?f=6&t=48483).
Ein wenig erfreulich ist jedoch, dass die gegen Anfang der 2000er noch üblichen PG-Shaming Aktionen mittlerweile kaum noch präsent sind und das durchaus nicht wenigen die Metaplotwirrungen auch zu viel geworden sind.
Das ist ja schon mal ein Pluspunkt
Neu sind für mich die Sexismus-Debatten, was auch dem Zeitgeist geschuldet sein kann. Gleichermaßen beschweren sich viele Spieler aber wieder darüber, dass Aventurien immer mehr "Disney" wird und alle Kontroversen nach und nach verschwinden oder relativiert werden (v.a. Rassismus).