Thema: Digitaler Spieltisch

[TinyMine87]

Hey hey!

Ich bin von Haus aus ein leidenschaftlicher Bastler, wenn es um völligen Unsinn geht. Meistens verlocken mich Arduino, Raspberry und co. dazu diverse unnütze Dinge zu bauen, die dann meistens auch nur zwischen Projektplan und Projektbeendigung "pausieren".

Jetzt hatte ich eines Abends die Idee nach einem digitalen Spieltisch... Squares oder Hexfelder ausschwärzen? Nach Lichtreichweite der SC den Raum sichtbar machen? Karten zoomen? Live bearbeiten mit vorgefertigten Entities? Hmm. Klingt erstmal gar nicht so schwer zu programmieren. Das Ganze auf einem Bildschirm mitten im Tisch, für alle Spieler... ja, wieso eig. nicht?
Fix ans Inet gesetzt und mal geschaut, wer so eine Idee ggf. schon einmal gehabt hat. Natürlich hat diese Idee bereits ein eben Jener Jemand irgendwo bereits bis zur Perfektion umgesetzt.
Nachzulesen hier: https://www.polygon.com/2017/9/18/16329482/dungeons-and-dragons-digital-table-4k-touchscreen-fantasy-grounds

Jetzt noch, warum dieser geistliche Erguss einen Platz im Forum finden soll: Hat jemand von euch schon einmal sowas gebaut? Daran gedacht? Was haltet ihr davon (Zeigefinger auf die erfahrenen DMs)? Seht ihr darin ein sinnvolles Potential? Im Prinzip ist dies ein Roll20 am Tisch.

Gruß
Phil

[Talwyn]

Unterm Strich erstmal cool, allerdings ist für mich der Aufwand den Ertrag nicht wert. Der Mehrwert gegenüber einem stinknormalen analogen Tisch mit Papier, Bleistift, Würfeln und vielleicht noch einer Battlemap und ein paar Minis ist aus meiner Sicht minimal. Unterm Strich evtl. sogar kontraproduktiv, weil so ein Ding den Fokus zu sehr auf die Werkzeuge lenkt, sodass der Tisch selbst mit dem Erzählen einer Geschichte in Konkurrenz um die Spieleraufmerksamkeit tritt. Auch hinsichtlich der Vorbereitungszeit sehe ich Probleme. Wenn ich so ein Monster habe, dann will ich natürlich auch professionell gestaltete Battlemaps verwenden, was dann wiederum dazu führt, dass ich auf entsprechend verfügbares Material zurückgreifen oder selbst viel Zeit für die Erstellung investieren müsste. Die erste Variante kommt für mich nicht in Frage, weil ich mich beim Erzählen nicht vom verfügbaren Material einschränken lassen will und für Variante 2 habe ich schlicht zu wenig Zeit.

[JS]

Notebook oder iPad Pro an einen Monitor, der auf dem Tisch steht oder liegt - fertig. Beim iPad können dann sogar alle Appler mitmachen. Nutzen wir so, ist klasse.

[Sphinx]

Ich hab schon vor irgendwann einen Spieltisch zu bauen in den ein Fernseher eingelassen ist. Genau für solche zwecke. Ich würde für die Softwareseite aber auf Roll20 oder Fantasygrounds zurückgreifen als Softwarebasis. Oder es eben einfach nur nutzen um dort eine Battlemap oder anderes Digitales Material unterzubringen. Richtig Cool kann es natürlich werden wenn es ein großer Touch fähiger Bildschirm ist...aber dann wird mir persönlich das ganze zu teuer.

Soll dann so etwas in die Richtung gehen: https://www.youtube.com/watch?v=spdescYFqIE

Ich würde einfach den Bildschirm mit dem Notebook verbinden.

[unicum]

Ich meine auf der RPC in Köln ... vor Jahren mal einen Monitor gesehen zu haben auf dem Minis standen und der Monitor erkannte welche Mini es war und welche ausrichtung die hatte. Legte dann einen Kreis um die Mini und zeigte irgendwie die Trefferpunkte an.

Ansonsten ... ja ich hatte auch immer wieder mal die Idee so etwas zu machen. Gegebenenfalls aber auch etwas einfacher. Vieleicht auch dahingehend das man den Monitor erhöht auf den Tisch legt - muss aber eben die Luftzirkulation stimmen.

Für analoges spielen habe ich eine Holzplatte auf Schrankfüßen welche ich auf den Tisch stelle - vorteil: man hat mehr platz auf dem Tisch da man Regelwerke, characterbögen, etc unter die Platte legen kann. Die Platte ist ca 15 cm höher als der eigentliche Tisch und normalerweise liegt etweder die Übersichtskarte oder die Battelmap drauf.

Das dachte ich als Grundgerüst zu nehmen um einen Monitor zu verbauen. Aus der Platte das passende Stück raussägen, den Monitor einbauen (ggf kann man mal die Plastikumrandung des Monitors entfernen und dabei gleich die Elkos auf der Stromversorgungsplatine (die meist für das Ausfallen der Monitore verantwortlich sind) ersetzen durch welche die besser passen (höhere Kapazität, höhere Temperaturstabilität).

Für wichtig halte ich einen Monitor zu nehmen den man auch unter einem ungünstigen Betrachtungswinkel noch gut sehen kann. Einer meiner Monitore zuhause wäre dafür absolut nichts wenn ich da von der Seite draufschaue hat alles Fehlfarben.

In den nächsten Jahren habe ich aber noch einige andere Dringlichere Projekte - Keller ausbauen etwa.

[Antariuk]

Ich finde die reine Idee sehr interessant, auch, weil sich bei den heutigen Preisen ein normaler HD-Fernseher für sehr überschaubares Geld finden lässt. Und mit den existierenden Tools (und Anleitungen zu Varianten, wie ein solcher Tisch aufgebaut werden könnte) kann man sicher die eine oder andere interessante Sitzung gestalten, gerade bei D&Dartigen Systemen, wo man z.B. dann "echten" Fog of War haben kann statt eine Karte stückweise zu zeichnen oder aufzudecken. Nur wie Talwyn schon richtig bemerkt gibt es dann die Gefahr, dass das Werkzeug selbst zuviel Vorbereitungszeit frisst und zuviel Aufmerksamkeit am Spieltisch auf sich lenkt, das sollte daher schon überlegt sein. Es gibt zwar auch Kickstarter, Patreons und Blogs, die HD-Material für genau solche Zwecke bieten, aber wer thematisch etwas ausgefallenes spielen will guckt da auch oft in die Röhre.

Abseits vom reinen Battlemap-Ersatz sehe ich bei einem digitalen Spieltisch allerdings auch einen Vorteil darin, Handouts, Portraits und solches Material schnell und unkompliziert darzustellen. Und abgesehen davon ist ein Tisch mit Display drin "für den Fall der Fälle" auch einfach cool zu haben

[Talwyn]

In diesem Zusammenhang sei mal aufsiedele Crowdfunding hingewiesen: https://www.kickstarter.com/projects/gameboard1/gameboard-1

[Sphinx]

Hatte jetzt einen billigen 4k Fernseher für 300 Euro irgendwo gesehen. Der muss ja Farblich/Latenztechnisch nicht sonderlich toll sein, einzige worauf es ankommt ist das er gut aus flachen Blickwinkeln zu erkennen ist.

In diesem Zusammenhang sei mal aufsiedele Crowdfunding hingewiesen: https://www.kickstarter.com/projects/gameboard1/gameboard-1

Uff für den Preis (Wird ja später sogar noch mehr kosten) ist es mir zu wenig nutzen. Was nicht heißen soll das das Ding seinen nutzen hat.

[Talwyn]

Ich würde auch kein Geld drauf werfen (nicht nur, weil ich aus oben genannten Gründen keinen Digital Game Table will). Letztlich wird die Nützlichkeit von so einem Gadget davon abhängen, ob es dem Anbieter gelingt App-Entwickler dafür zu begeistern. Außerdem haben die offensichtlich nachträglich die Bilder im Kickstarter ausgetauscht, so dass nun sichtbar ist, wie kleine das Teil eigentlich ist (vorher waren da Bilder von irgendwelchen Mockups, die erheblich größer waren).