Dann werfe ich "Wort der Macht" für Cthulhu aus dem Spielleiterhandbuch 3. Edition in den Raum. Es geht um einen Serienmörder, der in Arkahm sein Unwesen treibt und Studenten, die ein bestimmtes Buch ausgeliehen haben, umbringt. Durch die Morde will er Hastur, einen Großen Alten, beschwören. Das Szenario ist aus meiner Sicht hervorragend aufgebaut. Außerdem gibt es immer genügend Hinweise, sodass die Spieler immer Ansatzpunkte für weitere Recherchen haben. Das Szenario hat leichte übernatürliche Elemente, doch funktionieren die Ermittlungen nicht trotz, sondern gerade wegen der übernatürlichen Elemente, weil diese beispielsweise weitere Hinweise generieren, wenn auch eher subtile. So verändert sich der Mörder durch die Morde selbst und wird immer schneckenhafter. Dadurch lassen sich neue Spuren finden. Zusätzlich sind in dem Szenario sehr gut Grusel- und Ermittlungsaspekte miteinander verwoben, da bei Fehlschlägen bei gewissen Proben Horroreffekte einsetzen. Das Szenario ist linear und dennoch bestimmen ganz klar die Entscheidungen der Charaktere die Handlung, da die je nach Ermittlungserfolg mehr oder weniger weitere Morde und dadurch die Beschwörung selbst verhindern können. Durch diese Struktur des variablen Endes ist sichergestellt, dass es gleichzeitig eine Eskalationsspirale gibt, andererseits die Charaktere nicht am Nasenring durch die Manege geführt werden, sondern die Folgen ihres Erfolges oder Misserfolgs direkt zu sehen bekommen. Es ist aus meiner Sicht das Paradebeispiel dafür, wie ein lineares Abenteuer aussieht, bei dem dennoch Spielerentscheidungen nicht entwertet werden, sondern die eigentliche Handlung ausmachen.