Mein persönlicher Geduldspfaden würde wohl bei mehr als 5 Runden à 5 Minuten reißen. Bei einem Kampf von mehreren Stunden kann ich mir nur vorstellen, dass da nicht 4 Charaktere gegen einige Gegner kämpfen, sondern auf beiden beiden dutzende NSCs beteiligt sind, wir also von einer Schlacht sprechen, vielleicht sogar mit NSC-Fähigkeiten ähnlich denen der SCs.
In diesem Fall sehe ich kein Problem darin, als Spieler hier die NSCs zu spielen. Im Gegenteil, ich würde das als SL sowieso erwarten, da ich doch nicht 20 NSC gegen 24 NSCs ausspiele, wo auf Seiten der 20 dann noch 4 SCs mitspielen und ich 44 Figuren steuere und auch noch gegen mich selbst kämpfe.
Einen Teil der Gegner übernehmen wäre auch eine Lösung, dazu muss aber jeder damit einverstanden sein, so weit von den eigenen Charakteren zurückzutreten, dass das wie eine Cosim aufgefasst wird. Aus SL-Sicht hätte ich selbst wenn alle SCs am Leben sind, den Wunsch an die Gruppe, auch Gegner NSCs zu übernehmen, etwa, wenn Spieler A mit seinen Gefolgsleuten gegen einen Trupp NSCs kämpft, denn dann Spieler B (nach SL-Wünschen) übernimmt.
Ein "du bist doch nicht tot" beraubt das Spiel um Konsequenzen, das ist auch doof. Ebenfalls das Abwickeln des Kampfes mit einem Handwedel, denn wahrscheinlich haben ja alle Spieler Lust auf diese Art des Spiels und sollten nicht um diesen Spaß gebracht werden.
Den Vorschlag, Pizza holen zu gehen (also das Spiel zu verlassen), empfände ich persönlich als Affront. Du kannst gehen, wir brauchen dich nicht mehr. Vor vielen, vielen Jahren habe ich mal fast einer ganzen Rollenspielsitzung nur zugehört, weil der SL es nicht geschafft hat, meinen in ersten Kampf des Abend gestorbenen SCs durch einen anderen zu ersetzen. Das war Scheiße. Heutzutage würde ich das natürlich früher thematisieren und nicht aussitzen.
Sich einfach mit etwas anderem zu beschäftigen finde auch sehr problematisch, weil ich aus beiderlei Seiten Sicht als sehr unhöflich empfinde, denn es demonstriert, dass man sich für die anderen Spieler, deren SCs und allgemein das Spiel überhaupt nicht interessiert. Initiative-Listen abzusteichen grenzt auch einfach nur an Beschäftigungstherapie.
Am besten wäre IMHO, einfach gar keine Situationen entstehen zu lassen, wo ein Spieler stundenlang nicht handeln kann. Vielleicht erstellt man zu Beginn des Spiels bereits weitere Charaktere, die dann (und da ertrage ich beliebig viel Suspension of Disbelief) zeitnah auftauchen und alle Spieler aktiv mitspielen können.
Bei 13th Age gibt es die Regel, dass der Spieler eines SCs, der außer Gefecht ist, Ideen einbringen und andere Spieler beeinflussen kann und denen dann so einen Bonus bei Handlungen gibt. Die Idee dem Geist eines SCs kann man natürlich auch weiter spinnen und ihn (temporär) in etwas fahren lassen, sei es einen NSCs oder einen Gegenstand, der dadurch "magisch" wird. Stelle ich mir witzig vor, hatte aber mal einen Spieler, der die Idee komplett ablehnte. Bei Dungeon World kann ein sterbender Charakter mit dem Tod verhandeln (was man problemlos zwischen den Kampfrunden – die es bei DW gar nicht gibt, aber egal, es kommt auf die Idee an – ausspielen kann) und eine zweite Chance "gegen Auflagen" bekommen. Spieler kann wieder aktiv sein und es gibt auch gleich eine weitere Queste.