Autor Thema: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!  (Gelesen 1940 mal)

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Online AndreJarosch

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Heute 21.12. um 14:02 Uhr Jeff Richard:

Good news RuneQuest fans! Coming by Christmas Eve - "The Smoking Ruin and Other Stories" - a collection of scenarios and background material set in the South Wilds of Dragon Pass. Available in PDF (with the print edition coming later). Includes:

The South Wilds
The Wild Temple
The Smoking Ruin (a multi-session scenario by Chris Klug of James Bond 007 ad Dragonquest fame)
The Lost Valley and Urvantan's Tower (the triumphant return of Steve Perrin!)
The Grove of Green Rock

Over 190 pages of Gloranthan gold! Available by Christmas Eve!
« Letzte Änderung: 23.12.2019 | 22:18 von AndreJarosch »

Prinz Slasar

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruins - noch DIESES Jahr!
« Antwort #1 am: 23.12.2019 | 01:00 »
Das PDF zu The Smoking Ruin and Other Stories ist nun bei Chaosium und DTRPG erhältlich.

Online AndreJarosch

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruins - noch DIESES Jahr!
« Antwort #2 am: 23.12.2019 | 09:10 »
Das PDF zu The Smoking Ruin and Other Stories ist nun bei Chaosium und DTRPG erhältlich.

Und hier gilt, wie bei allen PDF-Käufen bei Chaosium direkt:
Der volle Preis wird bei einem späteren Kauf des Druckwerks gutgeschrieben, so dass man nur die Differenz der Druckausgabe zum PDF zahlt (zuzüglich Porto aus Polen).

Offline D. M_Athair

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #3 am: 26.12.2019 | 19:52 »
Klingt ganz spannend.

Schön, dass Klug und Perrin wieder RPG-Kram schreiben. Ich mag ihre älteren und neueren Sachen. (Neueres: Klug:  Szenario für das Prince Valiant Storytelling Game, Perrin: Co-Autor des hardish OSR-Spiels Colonial Troopers). 
"Man kann Taten verurteilen, aber KEINE Menschen." - Vegard "Ihsahn" Sverre Tveitan

Prinz Slasar

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #4 am: 26.12.2019 | 23:16 »
Schön, dass Klug und Perrin wieder RPG-Kram schreiben.

Klug und Perrin sind als Autoren bei allen RQG-Büchern tatkräftig beteiligt mit Ausnahme des Adventure Book.

Prinz Slasar

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #5 am: 27.12.2019 | 20:02 »
SZENARIO 1

Wenn Jemand fragt "Wie sieht eigentlich ein umfangreiches Abenteuer aus, das alle Elemente von Glorantha und RQG auf einmal präsentiert?", dann würde ich ihn an The Smoking Ruin aus The Smoking Ruin & Other Stories verweisen.

Dieses Szenario, das sich wunderbar mit der Colymar Campaign [aber auch anderen Abenteuern des Bandes] verknüpfen lässt, greift die meisten Elder Races und ihre Beziehungen auf, die verschiedenen Zeitalter von Gloranthas Geschichte, legendäre Gestalten aus eben dieser Geschichte, die Geisterwelt, Heroquesting, die politischen Verhältnisse bei den Orlanthi, die Wichtigkeit von Wetter und Lichtverhältnissen, diverse Kulte, mythische Artefakte aus der Geschichte Gloranthas, heilige Festtage, und zusätzlich die Möglichkeit, drastische Veränderungen in Glorantha [auf regionaler Ebene] selbst vorzunehmen.
Desweiteren macht das Abenteuer ausgiebig Gebrauch von allen RQG-Regelbüchern, der Colymar Campaign, sogar von der [möglicherweise als überflüssig empfundenen] Background History der Charaktere.

Aus der Perspektive des Spielleiters entwickelt sich mit jeder gelesenen Seite mehr und mehr die Gewissheit, dass man es bei The Smoking Ruin mit einem Lehrstück zu tun hat, wie alle markanten Elemente von Glorantha sowie Regelbesonderheiten von RQG zu einem einzigen Abenteuer zusammengeschmiedet werden können.
Allein dieses eine Abenteuer des Bandes stellt meiner Meinung qualitativ das gesamte Adventure Book sowie alle bisherigen RQG-Szenarios in den Schatten.
« Letzte Änderung: 28.12.2019 | 11:44 von Prinz Slasar »

Prinz Slasar

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #6 am: 28.12.2019 | 11:37 »
SZENARIO 2

Während The Smoking Ruin ein meisterhaftes Glorantha-Abenteuer ist, entführt uns das zweite Szenario Urvantan's Tower nach D&D.

Wer meint, dass man mit RQG kein D&D könne, der sollte sich mal Urvantan's Tower ansehen.

Die Sandbox ist eine Kitchen Sink-Oberfläche, in der diverse Nichtmenschen auf engstem Raum existieren. In der Mitte liegt das vom Rest der Welt isolierte Bauernland [sprichwörtlich das "Lost Valley"] mit dem kleinen Dorf und einer Festung. Und natürlich gibt es den Turm des Zauberers, dessen Bewohner hin und wieder im Dorf vorbeischaut.
Das Szenario ist eine Mischung aus Dungeoncrawl und Scharmützel; zur Rettung des Dorfes und seiner friedllichen Talbewohner. Bekämpft werden müssen diverse Monster und andere Finsterlinge.

Urvantan's Tower und das Lost Valley bieten den Vorteil, dass man mit seiner RQG-Gruppe starten kann ohne sich großartig mit Glorantha auskennen zu müssen.
Das Tal ist isoliert - es war bis auf den Great Winter von keinem historischen Ereignis der letzten Jahre und Jahrzehnte wirklich betroffen.
Mit den mitgelieferten Regeln kann man sogar Charaktere aus dem Lost Valley erstellen, und das gesamte Glorantha-Wissen, das ein solcher Charakter haben muss, findet Platz auf 1-2 Seiten.

Urvantan's Tower ist sozusagen "die Colymar Campaign des kleinen Mannes". Genauso wie man in Defending Apple Lane das ungeschützte Dorf vor den Bösen retten muss, um dann möglicherweise zum Thane of Apple Lane aufzusteigen, rettet man in UT die Bewohner des Lost Valley. Ohne jedoch umfangreiches Vorwissen haben oder sich in die relativ komplexe Colymar Sandbox des Adventure Book einarbeiten zu müssen.

Das tatsächliche Highlight des Szenarios ist der erste, voll ausgearbeitete Western Sorcerer samt weiterer Einblicke in die Sorcery und Illumination.

Wer in Glorantha lieber klassische, D&Dmäßige, Szenarien spielen möchte und seine Kampagne mit sowenig Vorwissen wie möglich starten will, der greift zu Urvantan's Tower.
Sobald die Charaktere ihr Lost Valley zum ersten Mal verlassen, finden sie sich nämlich in der größeren Sandbox The South Wilds, die im Buch ebenfalls beschrieben wird. Und sobald die Charaktere nach Osten reisen, schließt sich die Sandbox der Colymar Lands an.

Eine RQG-Kampagne für Anfänger kann insofern ganz simpel im Lost Valley starten, sich in die South Wilds ausweiten und dann schließlich in die Colymar Sandbox des Adventure Book vorstoßen.
« Letzte Änderung: 29.12.2019 | 09:13 von Prinz Slasar »

Prinz Slasar

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #7 am: 29.12.2019 | 10:04 »
SZENARIO 3

The Grove of Green Rock ist eine erweiterte RQG-Neuauflage des Szenarios "The New Grove" aus der RQ3-Box ELDER SECRETS.

Wie schon das uralte Original bietet das Szenario als Abenteuer relativ wenig, andererseits bekommt man nützliches Material an die Hand.

Zum einen ist The Grove of Green Rock das erste Aldryami-Szenario für RQG, zum anderen erhält man schöne Pläne und eine kleine Sammlung ausgestalteter NSC verschiedener Art [Trolls, Dwarfs, Ogres und mehr].

FAZIT

THE SMOKING RUIN & OTHER STORIES ist für RQG-Spieler sowie Glorantha-Fans ein Pflichtkauf.

Den Werbeslogan "Over 190 pages of Gloranthan gold" muss man jedoch relativieren. Tatsächliches Gold sind "nur" etwa 95 Seiten - nämlich das Meisterwerk The Smoking Ruin sowie The Wild Temple, eine fantastische Detailbeschreibung dieses mythischen Ortes.
Diese beiden Kapitel alleine rechtfertigen meines Erachtens schon den Kauf des Buches.

Die restlichen knapp 100 Seiten sind, um im Bild zu bleiben, eher Gloranthan silver beziehungsweise Gloranthan bronze.

Während die beiden anderen "Stories" mit der Qualität von TSR nicht mithalten können [Urvantan's Tower] oder einfach nur RQG-Neuauflagen von altem Zeug [The Grove of Green Rock] sind, ist die beigefügte Sandbox The South Wilds ärgerlicherweise unvollständig.
Da Chaosium eh vorhaben, das Sartar Companion einzumotten und durch RQG zu ersetzen, verstehe ich nicht, wieso man nicht den Ortsplan von Rich Post [Sartar Companion, S. 215] übernommen hat - als Beispiel, wie denn so eine Grazers Siedlung in der Sandbox aussieht.
Aber möglicherweise kriegen wir noch ein RQG-Update mit neuem Ortsplan, wenn das angekündigte Grazelands-Supplement erscheint.
Insgesamt bleibt daher die South Wilds-Sandbox für RQG-Anfänger, die von den Grazelands noch nicht viel wissen, ziemlich unvollständig und nur bedingt brauchbar als Spielfläche.

Das Artwork und die beigefügten Pläne sind - wie für RQG nicht anders zu erwarten - erste Güte und tatsächlich gold.

Der tribal edit durch die Fanbase sieht seinem Ende entgegen, sodass demnächst eine von den ersten groben Schnitzern bereinigte 2. Auflage des PDFs erscheint. Diese wird dann für die Printfassung aufbereitet, und in nur wenigen Monaten kann das gedruckte Werk in meinem Schrank stehen.

Online AndreJarosch

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #8 am: 29.12.2019 | 10:44 »
Ich gebe es inzwischen auf RQG-Bücher mit älteren Publikationen zu vergleichen.

Gerade "Elder Secrets" ist von 1989! Das ist ein 30 Jahre altes RQ3 Supplement!

Für alle Leute die jetzt in RQ und Glorantha einsteigen ist alles vor 2015 nicht mehr relevant.

Man sollte alles seit "HeroQuest Glorantha" verfolgen

2015
2007 HeroQuest Glorantha HC (Moon Design)
4501 The King of Sartar HC (Moon Design)
Prince of Sartar (Moon Design)

2016
4025 Guide to Glorantha Volume I - Slipcase Edition (Chaosium Inc.)
4026 Guide to Glorantha Volume II - Slipcase Edition (Chaosium Inc.)
4030 HQ: The Coming Storm - Red Cow Volume 1 (Chaosium Inc.)

2017
4027 RQ: RuneQuest Quickstart Rules (Chaosium Inc.)
4031 HQ: The Eleven Lights - Red Cow Volume 2 (Chaosium Inc.)
Khan of Khans (Card game) (Chaosium Inc.)

2018
4028 RuneQuest – Roleplaying in Glorantha (Chaosium Inc.)
4029 RQ: Gamemaster Screen Pack PDF (Chaosium Inc.)
4032 RQ: Glorantha Bestiary PDF (Chaosium Inc.)
4033 The Glorantha Sourcebook (Chaosium Inc.)
4400 13th Age Glorantha (Chaosium Inc.)

2019
Glorantha: The Gods War – Core Game (Petersen Games)
4039 RQ: The Smoking Ruin & Other Stories (Chaosium Inc.)

Dann kann man noch die "Kraken Chapbooks" und das "Jonstown Compendium" hinzuziehen und das "Hearts in Glorantha" Fanzine.

Alles andere kann einen RuneQuest- oder Glorantha-Neueinsteiger völlig egal sein.
« Letzte Änderung: 29.12.2019 | 11:33 von AndreJarosch »

Prinz Slasar

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #9 am: 30.12.2019 | 08:28 »
Ich gebe es inzwischen auf RQG-Bücher mit älteren Publikationen zu vergleichen.

Gerade "Elder Secrets" ist von 1989! Das ist ein 30 Jahre altes RQ3 Supplement!

Naja, meine Kommentare zu RQG-Publikationen richten sich nicht nur an totale Glorantha-Anfänger, sondern haben auch die Leute im Boot, die älteres Material von vor 2015 besitzen und kennen.
Ich persönlich hätte es z.B. interessant gefunden, wenn man mir sagt, dass eines der Szenarios 1:1 dasselbe Szenario ist wie in ELDER SECRETS - unabhängig davon wie alt die entsprechende Box ist.

Spannend ist auch, dass diese für RQ/Glorantha-Kenner wichtige Information bisher nirgendwo auftaucht; weder in den sozialen Netzwerken noch im Buch selbst.
Wie sicher jeder langjährige Glorantha-Fan ging ich einfach davon aus, dass alle drei Szenarien im Buch neugeschrieben sind.
Erst eine flüchtige Recherche meinerseits hat ergeben: der Szenario-Text stammt 1:1 aus der ELDER SECRETS-Box von 1989.
Allerdings hat das Original ein RQG-Update und schöne Pläne und Illustrationen bekommen - Mehrwert ist insofern da.
« Letzte Änderung: 30.12.2019 | 20:42 von Prinz Slasar »

Offline jorganos

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #10 am: 30.12.2019 | 18:37 »
Ich habe die älteren Publikationen nicht abgeschrieben, auch wenn vieles der Produkte von Issaries Inc. vom damals aktiven Redakteur in Richtungen durchgelassen wurde, die nicht den Vorgaben entsprachen. Beginnend mit der HW Einführung in Glorantha, was schade ist, da diese auf Deutsch vorliegt. Ich habe damals leider nicht eine quellentreuere Version erkämpfen können.

Das Hero Wars Regelwerk war mit zu heißer Nadel gestrickt und musste veröffentlicht werden, weil Issaries das Geld ausging, das Greg mit Hilfe der Gloranthan Trade Association gesammelt hatte. Danach musste das Produkt unterstützt werden, wofür die Autoren dann relativ freie Hand hatten (wenn auch nicht in dem selben Maß wie sich Mongoose später herausgenommen hatte). Im Endffekt war es gut, dass Hero Wars herauskam, auch ohne zu 100% die Vorstellungen von Greg oder Robin Laws zu verwirklichen.

Auf dem Altar der rückwärtigen Kompatibilität waren dann auch die Malkioni mit einer an die katholische Kirche erinnernde Struktur ausgestattet worden, was Greg auch mit seinem Material in Revealed Mythologies und Middle Sea Empire fortgeführt oder zumindest nicht in eine andere Richtung abgebogen hatte.

Das Ergebnis von Jamie Revell's The Book of Joy (letztlich als alternatives Glorantha bei D101-Games veröffentlicht) und Kingdom of the Flamesword (als pdf irgendwo im Netz) hat Greg dann wohl vor Augen geführt, dass seine Vision vom Westen nicht so aussah, wie sich logisch aus der Veröffentlichungsgeschichte hatte ableiten lassen. Diese Nicht-Veröffentlichung führte dann zu dem Bruch, der zum generischen HQ2 führte und von Moondesign mit Sartar: Kingdom of Heroes, Sartar Companion und Pavis: Gateway to Adventure zumindest für das alteingesessene Kerngebiet von Glorantha aufgearbeitet wurde.

Zumindest diese HQ2-Publikationen würde ich als "zwar nicht 100% zuverlässig, aber jedenfalls brauchbar" betrachten.

Die Sartar Rising-Kampagne (soweit erschienen, der letzte Band fehlt leider), Men of the Seas und Dragon Pass: Land of Thunder sind jedenfalls ähnlich brauchbar.

Anaxial's Roster hat meiner Meinung nach wenig Probleme, außer dass es der strikten "Drei getrennte Anderswelten"-Doktrin entspricht. Im Wesentlichen ist es immer noch das umfangreichste Kreaturenbuch für Glorantha.

Thunder Rebels und Storm Tribe schießen mit ihrer Subkultitis und den Allfather/Allmother-Varianten an der aktuellen Doktrin vorbei, machen aber nichts "falsch". Allerdings sind die wesentlichen Mythen im Book of Heortling Mythology (11ter und letzter Band der Stafford Library) aufgegriffen worden, so dass die Bücher an sich nicht mehr so viele Punkte enthalten, die zu bewahren sind.

Die Bücher zum Lunaren Imperium starten mit Martin Lauries Version des Imperiums. Leider gab es zwischen Martin Laurie und dem damaligen Redakteur erhebliche Differenzen, die dazu geführt hatten, dass Martin seine Mitarbeit aufgab und sich aus dem Hobby zurückzog. Seine epische Gwandor-Kampagne zeigt seine Idee von einer epischen Glorantha-Kampagne. Grandios, aber basierend auf einer Fan-Theorie von den vielen Argraths (gefördert vom damaligen Redakteur, und auch von mir mitgetragen), die in der RQG-Reihe nicht aufgegriffen wird.

Die nachfolgenden Bände enthalten wie schon Thunder Rebels zu viele Sub- und Nebenkulte. Das bisschen Material über die eingeborenen Kulturen von Peloria, auf denen das Imperium aufbaut, war mMn zu wenig, um dort spielen zu können. Auch mit dem Guide und der Stafford-Library muss man noch sehr viel ins Blaue raten, wenn man im Imperium spielen möchte.

Die Fan-Beteiligung an Dragon Pass: Land of Thunder (Gazetteer für den Drachenpass), Masters of Luck and Death (Beispiele für Hero Bands) und Champions of the Red Moon war einerseits eine großartige Geste an die Fans, die ihre Ideen und Kampagnen-Details in das veröffentlichte Setting einbringen konnten, widersprachen aber dummerweise in vielen Punkten bereits etablierten, aber zu dem Zeitpunkt verschollenen Detailbeschreibungen von Greg.

Die Vorgehensweise des Glorantha-Wiki, alles ältere Material unbesehen in die Tonne zu treten, halte ich für grundsätzlich falsch, mag aber der einzige Weg sein, wie der Autor der HW-Einführung in Glorantha die nachträgliche Zerlegung seines Buchs bewältigen kann.


Es gibt etliches an altem Material, das nur teilweise oder minimal veröffentlicht wurde. Da sind noch viele Dinge, die meiner Meinung nach mit redaktionellen Kommentaren öffentlich gemacht werden können - der Tolkien-Estate konnte das ja auch.

Prinz Slasar

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #11 am: 30.12.2019 | 19:28 »
Die Vorgehensweise des Glorantha-Wiki, alles ältere Material unbesehen in die Tonne zu treten, halte ich für grundsätzlich falsch, mag aber der einzige Weg sein, wie der Autor der HW-Einführung in Glorantha die nachträgliche Zerlegung seines Buchs bewältigen kann.

Danke für diesen differenzierten Kommentar, Joerg. - Ich sehe es ähnlich wie Du, dass viele alten Sachen auch für das RQG im Jahr 2020 noch brauchbar und teilweise sogar notwendig sind, will man sich nicht alles selbst ausdenken. Zumindest bis Jeff das Dragon Pass-Sartar zumindest soweit in Überarbeitung draußen hat, dass man die alten Bücher tatsächlich nicht mehr benötigt.

Will man eine ernsthaft am echten Setting angelehnte Sartar-Kampagne [geschweige Prax/Pavis] spielen, kommt man als Spielleiter sowieso nicht drumherum, sich aus allen verschiedenen, alten [!] Büchern [und ich spreche nichteinmal von den Fanzines] essenzielle geografische und auch kulturelle Informationen herauszukompilieren.

Es gibt etliches an altem Material, das nur teilweise oder minimal veröffentlicht wurde. Da sind noch viele Dinge, die meiner Meinung nach mit redaktionellen Kommentaren öffentlich gemacht werden können - der Tolkien-Estate konnte das ja auch.

Solche Dinge sind meiner Meinung doch perfekt für das Jonstown Compendium geeignet, schließlich findet sich darin aktuell auch ein hochoffizielles Buch zu den Armeen, das sogar Jeff nun als Referenz verwendet; falls man nicht die GS Library bemühen möchte.
Meine Vermutung ist, dass sich die Chefautoren mit solchen fragmentarischen Zeitkapseln der Glorantha lore zurückhalten, um die gerade langsam zurückgewonnene Deutungshoheit über das Setting nicht schon wieder zu verwässern.
Was ich wiederum aus Sicht des Setting-Designs vollkommen nachvollziehen kann.

Umso überraschter bin ich hingegen davon, wie wenig aktuell für das JC herauskommt. Ich meine, die Leute haben gefühlt hunderte Seiten selbsterstelltes Glorantha-Material auf ihren Festplatten, das bisher wohl keine weiten Kreisen gezogen hat.
Worauf warten die Leute? Mit dem JC schlägt doch die große Stunde der Glorantha-Bastler, die abseits des Kanons und der ausgetretenen Pfade [DragonPass] ihre eigenen Kampagnen und Regionen geschrieben haben.

Offline jorganos

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #12 am: 30.12.2019 | 21:37 »
Ich bitte die nachfolgenden Anglizismen zu entschuldigen - ich schreibe für das Setting hauptsächlich auf Englisch, und die Eindeutschungen sind mir nicht wirklich geläufig.

Eventuelle Spoiler bitte ich ebenfalls zu entschuldigen. Ich habe versucht, so kryptisch wie möglich zu bleiben.


Das Buch selbst: 192 Seiten, nettes (wenn auch durch den sehr hellen Hintergrund stärker Comic-haftes) Cover von Vasana und drei ihrer Kameraden (Harmast, Vostor(?), Sorala) aus der bewährten Feder von Andrej Fetisov. Eine dunklere Farbpalette hätte das Bild wahrscheinlich realistischer aussehen lassen, z.B. eine Abendstimmung.

Was die einzelnen Abschnitte in TSR angeht: Setting-Beschreibung
The South Wilds (9 Seiten) beschreibt einzelne Orte in Beast Valley und dem Südlichen Grasland. Dazu den Wild Temple (21 Seiten, die Ortsbeschreinung teils auch schon anderswo gesehen, z.B. im Guide oder in DP:Land of Thunder) und liefert solide Encounter mit RQG-Spieldaten. Da das Setting ein wenig disjunkt ist, kann ich nicht wirklich von einer Sandbox sprechen, aber die Details kommen an das heran, was z.B. in Borderlands für Prax zu finden ist. Mit Ausnahme der Grazer. Dafür, dass das zweite Abenteuer mitten in deren Gebiet spielt, sind die deutlich unterrepräsentiert.

Ein Teil der Argrath-Saga spielt zwei Jahre in der Zukunft in der Gegend, also wird das Material wohl nachgeliefert. Momentan aber ein Manko, auch wenn RQG im Regelbuch ein bisschen liefert. Das Colymar-Abenteuerbuch im GM-Screen liefert eine echtere Sandbox.

The Smoking Ruins: das wesentliche Szenario, gefühlt knapp die Hälfte des Buchs, laut Inhaltsangabe 75 Seiten, greift aber auf einige Spieldaten der vorangehenden Encounter zurück.

Erstaunlich viel von diesem Szenario spielt in Clearwine. Es hat diverse Handlungsströnge, die ineinander verschlungen wurden - Darvalas Ambitionen (und ein MaGuffin aus den Ruinen, das der Gruppe förmlich aufgedrängt wird), Treyas Verlangen nach Reinwaschung des Namens ihrer hochgeschätzten Großmutter (kommt mir vor wie ein extremes Beispiel, was Spieler und Spielleiter gemeinsam aus der Geschichte in der Charaktererschaffung machen können), die Gechichte von Makes Scratches (die irgendwie in die Geschichte des Hauptgegners eingeflickt wurde, mit entweder Logikfehlern oder fehlenden Teilen), die Geschichte und Ambition von One-Eye, deren Hintergrund ich ehrlich gesagt lieber den Puppeteers zugeordnet hätte, und der Hauptgegner, den ich mal nicht namentlich nennen würde, der aber direkt nix mit den anderen Geschichten zu tun hat, obwohl er sie alle begründet hat. Klingt wirr? Lest das Szenario, oder besser spielt es bevor Ihr es lest, und einiges wird Sinn machen.
Das pdf hat einige Logikfehler und kleinere Zuordnungspannen, die wahrscheinlich trotz des Tribal Editing drinbleiben dürften (z.B. das Bild der Babeester-Gor-Schwester, die nur einmal namentlich erwähnt wird, anstelle dessen der Hohepriesterin von Ernalda, beide Bilder aus dem Adventure Book.

Wo wir beim Thema Zweitverwendung von Illustrationen und Textpassagen sind: Etliche Akteure aus dem Adventure Book sind in diesem Szenario noch einmal abgedruckt. Ohne deren Beschreibung funktioniert der Colymar-Teil des Szenarios nicht, insofern gerechtfertigt, aber trotzdem wahrscheinlich etwa drei bis vier Seiten Direkt-Recycling.

Der Colymar-Anteil des Szenarios hat seinen Reiz und bindet das Abenteuer an die Colymar-Sandbox an - insofern Kampagnen-freundlich, wenn der Spielleiter keine Zeit hat, eigene Szenarien zu schreiben oder sich nicht traut, Plot Hooks in Spielabende umzusetzen. Meine eigene Skepsis, veröffentlichte Szenarien 1:1 zu verwenden, hatte ich glaube ich schon erwähnt, insofern kann ich derartiges Verhalten seitens eines Spielleiters nicht ganz nachvollziehen. Ein derart verwobenes Szenario wie dieses vom Blatt zu spielen erfordert wahrscheinlich deutlich mehr Einarbeitung, als ein ähnliches Szenario selbst zu umreißen und mit vorgegebenen Encountern zu spielen.

Den Konflikt zwischen Königin Leika und der NPC-Protagonistin Treya finde ich stark überzogen, aber das könnte man mit ein wenig (am besten vorab schon in die Colymar-Kampagne eingefügter) Vorgeschichte zurechtbiegen. Was allerdings noch mehr selbständige Arbeit für den Spielleiter bedeutet. Mal sehen, vielleicht schreibe ich ein paar Episödchen, mit deren Hilfe der Spielleiter dieses Szenario von längerer Hand den Spielern anreichen kann.

Den Effekt von Incarnate Ancestor wie beschrieben finde ich reichlich happig. Kann man machen, würde ich meinen Spielern normalerweise nicht antun. Vielleicht bin ich zu zimperlich. Wie beschrieben unterbricht das auch komplett den Spielfluss des Szenarios, insofern würde ich eine Spielleiter in diesem Punkt Vorsicht anraten, oder das Ganze bei einem Cliffhänger terminieren.

One-Eye's Geschichte ist in meinen Augen das eigentliche Abenteuer, zumindest in den Ruinen. Den MacGuffin kann man auch nachträglich einbringen und Treyas Geschichte von Darvalas möglicherweise entflechten.

Die Beschreibung der wahren Geschichte des Hauptgegners hat zumindest mich als doch ausgewiesenen Glorantha-Experten ein wenig ratlos hinterlassen. Da sind zumindest ein paar Punkte, die für mich an Logikfehler und Plotholes grenzen. Andererseits dürfte ein Neuankömmling in Glorantha vom größeren Rahmen des ganzen Schauplatzes ziemlich erschlagen sein und diese kleineren Probleme gar nicht wesentlich wahrnehmen.

Ich habe ein echtes Problem mit den Teilnehmern am namensgebenden Artefakt des Hauptgegners, und auch damit, dass dieses Artefakt so frischen Datums und unfertig sein soll. Das schließt auch die beiden vorgenannten Teilnehmer mit ein, deren Geschichten nicht wirklich dazu passen, was der Hauptgegner so auffährt.

Andererseits kann ich es auch verstehen, dass man keinem Autor meine Meinung während der redaktionellen Arbeit zumuten möchte.

Die Colymar-Coda des Abenteuers ist ein Versuch, Stammesintrigen abzubilden. Ganz anständig gelungen, aber viel Aufwand für wenig Spieler-Einbindung. Wie gesagt, diese Konflikte sollten im Idealfall in vorangegangenen Szenarien aufgebaut werden, damit etablierte Colymar-Charaktere eine echte Bindung an die eine oder andere Seite der Rivalitäten haben.

Die Smoking Ruins werden hier als eine Art fast jungfräulicher Big Rubble eingeführt, und im Szenario werden ausdrücklich zukünftige archäologische Expeditionen vorgeschlagen. Die sollte man auch durchführen, insbesondere, falls man den Sonderbonus des zweiten Szenarios abgreift.


The Lost Valley ist eine Mini-Sandbox, die einen (in meinen Augen recht unwahrscheinlichen) unabhängigen Vendref-Stamm (ohne echte Anführer) mitten im Herrschaftsbereich der Grazer (Grasländer Ponyreiter) beschreibt. Das Setting für das nachfolgende Szenario Urvantan's Tower. 15 Seiten für Örtlichkeiten und NPCs, die im Szenario angesprochen werden.

Das Szenario besteht ebenfalls aus mehreren miteinander verwickelten Handlungssträngen, allerdings erheblich kürzer und weniger verknotet als das vorangegangene Szenario. 35 Seiten, davon etliche Seiten für die unterschiedlichen Interessengruppen im Szenario (zusätzlich zu denen, die in den vorangegangenen 15 Seiten für das Setting beschrieben sind.

Ich denke, ich hätte dieses Szenario dem ersten vorangestellt, oder es irgendwie in die Anreise zum ersten Szenario eingebunden. Den Versuch, die Spielercharaktere im ersten Szenario durch die Colymar-Rahmengeschichte unter Zeitdruck zu setzen, finde ich ein wenig aufgesetzt. Wahrscheinlich würde ich versuchen, die Szenarien ein wenig zu entflechten, und das erste Szenario in zwei separate Durchgänge aufteilen, den zweiten Durchgang mit Zeitdruck.

The Lost Valley ist nicht ganz so Lost, wie es eigentlich sein müsste, um von den Grazern in Ruhe gelassen zu werden. Zwar hat es einen geringfügigen Fluch in Form des Gewässers, das das Tal eigenwillig halbiert, aber das kann mMn nicht ausreichen, um die Grazer fernzuhalten. Da würde ich einen Fluch oder ein sehr übles Erlebnis der Grazer dazudichten. Und der Turm, der dem zweiten Szenario den Namen gibt, könnte sehr wohl diesen Fluch enthalten (oder enthalten haben). Immerhin waren seine Erbauer ausdrückliche Gegner einer bestimmten Licht-Gottheit...

The Lost Valley enhält einen Mikrokosmos des Drachenpass - hauseigene Trollkin, ein Grüppchen Telmori, deutlich über 500 Vendref nördlicher Herkunft, die hier knapp 285 Jahre ansässig sind (wie auch immer sie hier hergefunden haben). Allem Anschein nach gibt es etwas, was Leute, die aus dem Norden kommen, in dieses Tal lockt. Und da wir den Turm (aus dem frühen zweiten Zeitalter) schon einmal da haben, warum nicht den. Jedenfalls hat dies auch das Lunare Imperium erst angelockt und dann abgeschreckt, so dass der König von Tarsch schließlich eine unbequeme Söldnertruppe und ein den Lunaren verschlossenes Tal sich gegenseitig erledigen lässt.

Wenn an der Geschichte etwas dran sein soll, dass die Bewohner des Tals einen besonderen Gefallen der Feathered Horse Queen verdient haben, dann wäre Thinala aus dem ersten Szenario eventuell ein geeigneter Guide, die Charaktere hierher zu schicken.

Auch dieses Szenario würde ich wahrscheinlich in zwei Teilen und im Wechsel mit The Smoking Ruins spielen, damit die Spieler den Handlungssträngen auch folgen können, und nicht nur der Spielleiter. (Dies wäre wahrscheinlich die allgemeinste Kritik, die ich an allen Szenarien für RQG habe, die ich bisher gesehen habe. Nichts gegen vielsträngige Abenteuer und tiefen Hintergrund, aber die Spieler sollten sich so viel wie möglich davon selbst erarbeiten können.)

Für den "ersten Teil" dieses Szenarios müsste man aber aus den vorhandenen kleinen Plot-Hooks erst einmal ein kleines Szenario stricken. Genug Kleinkram ist da, ohne dass man Urvantan schon bemühen müsste, der kann gerne schon in einer seiner Eremitenphasen stecken. Aber es macht für mich persönlich deutlich mehr Sinn, benamte und beschriebene NPCs dieses Teilsettings zu Beginn eines Szenarios die George R.R.Martin-Behandlung zukommen zu lassen, wenn die Spieler und ihre Charaktere vorher ein Verhältnis zu ihnen aufbauen konnten.

Das Szenario Urvantan's Tower lebt von den verschiedenen NPCs und wie deren Aktionen sich stufenweise auf das Gesamtgeschehen auswirken. Ziemlich solide, glaubhafte NPCs, die ich als Spielleiter eigentlich alle weiterverwenden würde, anstatt sie gegeneinander aufzureiben. Ein bisschen Ausschmückung der NPCs, und da wären klein-epische Vorgeschichten und Nachfolgeabenteuer machbar.

Ein unerwarteter Bonus in diesem Abenteuer ist die praktizierte Zauberei zweier NPCs. Leider etwas viel "awesome" bei sofortigem Verbrauch, wie überhaupt fast aller NPCs hier, aber man kann das Szenario auch so hinbiegen, dass der Spielleiter so gut wie alle NPCs weiterverwenden kann. Urvantan ist ziemlich gelungen, beim anderen Sorcerer dieses Szenarios muss regeltechnisch noch einmal nachgearbeitet werden. Das zumindest erwarte ich von der überarbeiteten Version dieses Szenarienbands.

Wie schon im Adventure Book des GM-Screen-Packs haben die (oder einzelne) Spielercharaktere die Möglichkeit, einen erheblichen sozialen Aufstieg an diesem abseits gelegenen Schauplatz zu machen. Im Zusammenwirken mit der möglichen Archäologie in den Smoking Ruins eine beinahe attraktivere Lösung als die im Abenteuerbuch.


Was mich zum dritten Szenario führt, das, wie Prinz Slasar richtig bemerkt hat, aus dem Cameo im Elder Races Book entwickelt wurde. Auf knapp 30 Seiten wird das Cameo verortet, mit fertigen NPCs ausgestattet,

Die Verortung bindet den Schauplatz "Wild Temple" ein und erschließt damit auch den Kontakt mit den dort vorgestellten lokalen NPCs.

Verteidige X ist natürlich nix Neues. Das gibt es schon zwei- oder dreimal für Apple Lane. Der Sonderbonus der Apple Lane-Episode aus dem Abenteuerbuch wäre tatsächlich auch der ideale Einstieg in dieses Szenario.

Es spricht gar nichts dagegen, dieses Szenario vorzuverlegen, zumal es mehrere Jahre wiederholt werden kann, sofern der Spielleiter und die Spieler Spaß an diesem Wargaming mit RuneQuest-Regeln haben. Übersteht man alle Durchläufe dieses Szenarios, winkt den Spielern ein ziemlich außerordentlicher Cheat für ihre Charaktere, der das ganze Haudrauf der einzelnen Durchläufe belohnt.

Das Buch hat dann noch drei Seiten Handouts, die man für die Spieler wohl besser vom PDF druckt, und zwei Seiten Index, mit Einsprung-Funktion ins pdf, wenn man auf die Seitenzahl klickt. Ein Plus gegenüber früheren pdfs.


Für den hypothetischen Fall, dass ich diesen Szenarienband als Spielleiter durchziehen müsste, würde ich wahrscheinlich mit der Green Rock Grove anfangen und auch den Wild Temple für erneute Besuche erschließen (Scholar Wyrm könnte die Abenteurer anheuern, und wäre auch für spätere Archäologie in den Smoking Ruins ein geeigneter Patron, dann Treyas und One-Eyes Geschichte spielen, danach ins Lost Valley ziehen, bevor ich mit der Kunde der Smoking Ruins nach Clearwin käme. Im Lost Valley würde ich wohl die Trollkin als harmlose Bedrohung bemühen, die die Spieler abwenden können, und vielleicht vorgeschaltet noch eine Flucht vor unfreundlichen lokalen Grazer-Kriegern einfügen, die dann kurz unterhalb des Sinkhole endet, um die seltsame Abwesenheit von diesen Herren der Vendref zu etablieren.

In Clearwine würde ich dann Darvala ins Spiel bringen. Treyas Rolle wäre bereits beendet, aber Darvalas Anliegen bleibt. Leikas Eifersucht müsste man dann neu konstruieren - ist aber machbar, Darvala wird andere Freunde haben, und zur Not gibt es da Hasturs Tochter, die man statt und für Treya losschicken kann. Auch Asborn Thriceborn und den direkten Kontakt mit dem Hauptgegner der Ruinen würde ich mir für diesen zweiten Besuch aufbewahren, und den MacGuffin können die Spieler auch ohne One-Eye auftreiben.

Die Rückkehr zu den Colymar kann dann mehr oder weniger direkt in die Ereignisse von Urvantan's Tower einmünden.

Sofern man mit den Jahreszeiten spielt, kommt auch schon bald die nächste Episode der Green Rock Grove in Frage, und natürlich weitere Erkundungen der Ruinen, nachdem man Scholar Wyrm bei seiner Vermessung geholfen hat. Die neuen Freunde / ehemaligen Gegner aus Urvantan's Tower und die Sonderbelohnung dieses Abenteuers geben dann einige "archäologische" Abenteuer her, und auch weitere Interaktion mit freundlichen und unfreundlichen Grazern, wie ich sie gerade dazugedichtet hatte.

Insofern hat dieser Szenarienband genug Material für gut anderthalb Jahre Glorantha-Zeit Fortsetzung der Colymar-Kampagne im Abenteuerbuch, kann eine neue Domäne definieren, und relativ nah an einer der zukünftigen Haupthandlungen der Argrath-Saga spielen. Einiges mehr als "nur drei Szenarien". Wobei der Aldryami-Handlungsstrang eher CoSim als Szenario ist. Aber RQG als CoSim könnte auch funktionieren.


Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist meiner Meinung nach völlig in Ordnung. Auch wenn ich persönlich Szenarien-Bände als unpraktische Form ansehe, dem Spielleiter eine Sandbox zu präsentieren, gibt es wohl viel Nachfrage nach fertigen Szenarien.  Die rauchenden Ruinen sind voll mit Glorantha-Hintergrund, den die Spielercharaktere selbst ausgraben und zum Teil sogar bekämpfen oder erlösen können, und bringen das Besondere dieses Settings zur Geltung. Das Verlorene Tal bietet ein Reinschnuppern in diverse Handlungsstränge der kommenden Argrath-Saga, oder kann als Einsprung für komplette Neulinge dienen, wenn man keine so große Lust auf die Colymar hat. Viel naiver als von hier kann man im Drachenpass aus nicht in die Heldenkriege starten, oder dieselben links liegen lassen und sein eigenes Ding machen.
« Letzte Änderung: 30.12.2019 | 22:13 von jorganos »

Offline jorganos

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Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #13 am: 30.12.2019 | 22:11 »
Meine Reaktiion zusammen mit der Rezension war zu lang, deshalb musste ich diesen Beitrag teilen. Da kann ich dann auch gleich noch auf die neuere Reaktion reagieren...

Naja, meine Kommentare zu RQG-Publikationen richten sich nicht nur an totale Glorantha-Anfänger, sondern haben auch die Leute im Boot, die älteres Material von vor 2015 besitzen und kennen.
Ich persönlich hätte es z.B. interessant gefunden, wenn man mir sagt, dass eines der Szenarios 1:1 dasselbe Szenario ist wie in ELDER SECRETS - unabhängig davon wie alt die entsprechende Box ist.
Das Szenario ist lokalisiert worden - an die Episode im Wild Temple kann ich mich jedenfalls nicht erinnern.

Im Elder Races Book hat dieses Szenario ziemlich genau 6 Seiten (Wall of Text), keinerlei Spielwerte, keine halbwegs ausgearbeiteten NPCs. Es ist also genauer genommen ein Cameo, kein Szenario - selbst wenn man es mit HQG spielen würde.

Es ist natürlich möglich, dass derartige Informationen für die Avalon Hill-Publikation damals herausgestrichen wurden. Ich möchte mal den Verdacht äußern, dass dieses Szenario der Beitrag von Steve Perrin sein könnte.

Allerdings muss ich zugeben, dass mich das Szenario sowieso ziemlich kalt lässt, was den Aufhänger und die gesamte Spielweise des Szenarios angeht. Gehorsame Söldlinge ohne viel Möglichkeit zur Eigeninitiative zu spielen ist halt so gar nicht meins.


Spannend ist auch, dass diese für RQ/Glorantha-Kenner wichtige Information bisher nirgendwo auftaucht; weder in den sozialen Netzwerken noch im Buch selbst.

Wie sicher jeder langjährige Glorantha-Fan ging ich einfach davon aus, dass alle drei Szenarien im Buch neugeschrieben sind.
Erst eine flüchtige Recherche meinerseits hat ergeben: der Szenario-Text stammt 1:1 aus der ELDER SECRETS-Box von 1989.
Allerdings hat das Original ein RQG-Update und schöne Pläne und Illustrationen bekommen - Mehrwert ist insofern da.

Letztendlich sehe ich kein Problem darin, legal kaum erhältliches altes Material in kleiner Dosierung dem neuen Material hinzuzufügen.

Die Langbeschreibung des Kults von Kyger Litor werden wir für RQG wohl höchstens zweimal bekommen - vielleicht auch nur einmal, in Gods and Goddesses of Glorantha (oder wie immer das fertige Teil heißen mag).
RQ3 hat uns den Kult dreimal beschert, in aufeinanderfolgenden Schachteln (Troll Pak, Troll Gods, Elder Secrets), jeweils mit kleineren Änderungen. RQ2 hatte den Kult auch schon im Troll Pak. Dazu gab es den dann auch noch mal im Fanzine Book of Drastic Resolutions: Volume Darkness, einfach weil der Kult in jedes wichtige Werk über die Trolle reingehört. Und "Uz: the Trolls of Glorantha" (von The Unspoken Word) liefert da auch einige sehr vertraute Textpassagen.

Die Stadtbeschreibung von Neu-Pavis habe ich mittlerweile dreimal erworben - als Glorantha-Classic (Reprint der RQ2 Schachteln), in River of Cradles, und in Pavis: Gateway to Adventure. Und in voraussichtlich 2 Jahren werde ich sie noch einmal erwerben, in der RQG-Variante.

Ein genauer Textvergleich, wie die Versionen sich unterscheiden, geht mir dann ein wenig zu weit, aber es ist leider leicht, kleine Änderungen gegenüber einer vertrauten älteren Version zu übersehen.

Die "Gods and Goddesses of Glorantha" im Sourebook habe ich auch noch nicht mit dem feinen Kamm mit der alten Version aus Wyrm's Footnotes verglichen.

Ansonsten stimme ich Dir zu, dass RQG-Anfänger am besten nur Material seit 2015 verwenden.

Oder aber mit dem RQ2-Material einsteigen, dass es endlich wieder in vollem Umfang gibt.

Wenn jetzt noch die wichtigen Artikel aus Wyrm's Footnotes, Different Worlds und evt. White Dwarf irgendwie verfügbar werden und die RQ3-Renaissance-Produkte als (gerne überarbeitete) pdfs erhältlich würden, hätten wir älteren, aber nicht uralten Hasen den allergrößten Teil der Veröffentlichungsgeschichte von Glorantha zur Verfügung, zumindest in aktualisierter Form.

Noch was Generelles:

Im Übrigen gehe ich eigentlich auch davon aus, dass hier andere Leute ihre eigenen Eindrücke zu den Glorantha-Sachen schildern - wobei sie dann entsprechend unterschiedliche Schwerpunkte setzen und andere Perspektiven einbringen.
Mein Beitrag zum RQ-Board liegt darin, RQG und MYTHRAS mehr in den Vordergrund zu rücken als es meines Erachtens zuvor im RQ-Board gewesen ist. Dafür nehme ich gerne Freizeit in die Hand und schreibe Beiträge für beide Spielreihen.

Das heißt aber einerseits nicht, dass nicht Andere sich ebenfalls beteiligen können und ihre eigenen Eindrücke schildern [ich bitte sogar darum!], heißt aber andererseits auch nicht, dass ich die Zeit, die ich als Fan für diese Beiträge verwende, nicht ebensogut für andere Dinge aufbringen könnte.

Insofern: Ich bin gespannt auf eure eigenen RQG/MYTHRAS-Reviews hier im Forum.

Ich habe noch einen angefangenen TSR-Review auf Englisch rumliegen, der so nebenbei beim Korrekturlesen des pdf angefallen ist.


Was TSR angeht (The Smoking Ruins, nicht den ursprünglichen Verlag für D&D), ein solider Szenarienband, wie üblich mit Szenarien, wie ich sie nicht 1:1 halten würde. Mein dahingehendes Experiment mit "The Rattling Wind" hat mich von diesem Vorgehen erstmal wieder abgebracht.

Meine eigenen veröffentlichten Tisch-Rollenspiel-Szenarien (3 RQ3-Szenarien in Free INT, 2 davon für Glorantha, ein HQG-Szenario im wenig bekannten Szenarien-Band für das deutsche HeroQuest) sind wahrscheinlich so wie veröffentlicht auch nicht von jedem Spielleiter für jede Gruppe spielbar.





Danke für diesen differenzierten Kommentar, Joerg. - Ich sehe es ähnlich wie Du, dass viele alten Sachen auch für das RQG im Jahr 2020 noch brauchbar und teilweise sogar notwendig sind, will man sich nicht alles selbst ausdenken. Zumindest bis Jeff das Dragon Pass-Sartar zumindest soweit in Überarbeitung draußen hat, dass man die alten Bücher tatsächlich nicht mehr benötigt.

Will man eine ernsthaft am echten Setting angelehnte Sartar-Kampagne [geschweige Prax/Pavis] spielen, kommt man als Spielleiter sowieso nicht drumherum, sich aus allen verschiedenen, alten [!] Büchern [und ich spreche nichteinmal von den Fanzines] essenzielle geografische und auch kulturelle Informationen herauszukompilieren.

Solche Dinge sind meiner Meinung doch perfekt für das Jonstown Compendium geeignet, schließlich findet sich darin aktuell auch ein hochoffizielles Buch zu den Armeen, das sogar Jeff nun als Referenz verwendet; falls man nicht die GS Library bemühen möchte.
Meine Vermutung ist, dass sich die Chefautoren mit solchen fragmentarischen Zeitkapseln der Glorantha lore zurückhalten, um die gerade langsam zurückgewonnene Deutungshoheit über das Setting nicht schon wieder zu verwässern.
Was ich wiederum aus Sicht des Setting-Designs vollkommen nachvollziehen kann.

Worauf ich hinweisen wollte, ist, dass ein Neueinsteiger in Glorantha gerne auch die RQ2-Erfahrung machen kann, auch ohne allzugroße Probleme mit RQG-Regeln. Ein Jonstown-Compendium-Werk für Charaktere zu einem früheren Zeitpunkt ist entweder im Entstehen oder schon eingestellt.

Richtig gut wäre es, wenn die RQ3-Renaissance-Reihe noch wiederauferstehen würde, um auf die RQ2-Reihe aufzubauen.


Umso überraschter bin ich hingegen davon, wie wenig aktuell für das JC herauskommt. Ich meine, die Leute haben gefühlt hunderte Seiten selbsterstelltes Glorantha-Material auf ihren Festplatten, das bisher wohl keine weiten Kreisen gezogen hat.
Worauf warten die Leute? Mit dem JC schlägt doch die große Stunde der Glorantha-Bastler, die abseits des Kanons und der ausgetretenen Pfade [DragonPass] ihre eigenen Kampagnen und Regionen geschrieben haben.

Worauf warte ich?

Ich habe die Qual der Wahl, was ich da nun anfangen könnte. Und ich bin niemand, der ohne Redakteur zu einem Ende kommt. Ich bräuchte also eine Kollaboration.

Ich habe da so einige Ideen, von denen ich auch nicht genau weiß, ob sowas als Produkt gekauft und gelesen würde. Vor etwas über einem Jahr hatte ich zwei Elmali-Haushalte ausgearbeitet,  um bei der Elmal-Yelmalio-Debatte ein paar neue Einsichten zu bekommen. Das Resultat waren zwei relativ lebendige Einblicke in sartaritische Haushalte, die man mit Szenarien oder zumindest Cameos ausstaffieren könnte.

Für eine Veröffentlichung bräuchte ich Charakter-Skizzen, ein halbwegs aktuelles Layout, Karten... also etwas Unterstützung für die ersten beiden Punkte, und ein Graphik-Tablett für weitere Illustrationen und die Karten, sofern ich das selber anfassen würde. All das kostet auch Zeit, und meine eigenen (am Computer erstellten) Zeichnungen entstehen deutlich langsamer als Martin Helsdons, und zeigen andere Dinge.

Es gibt wenig, was innerhalb der sartaritischen Orlanthi spielt, außer dem großartigen Red Cow-Material von Ian Cooper. (Noch toller wäre es, wenn Ian als Spielleiter mitverkauft würde, aber man kann und sollte ihn zumindest einmal jährlich auf dem Herbst-Kraken erleben.)

Ich habe diverse andere Dinge angedacht und teilweise auch schon beschrieben, die den Spielern Eigenheiten der Orlanthi vermitteln könnten. Für den großen Wurf mit epischen Elementen aus Glorantha habe ich bisher nur Norinevras Heimkehr, eine Pilgerfahrt mit Leiche, die auf Deutsch im HeroQuest-Szenarienband von Robin Mitra aus meinen unvollendeten Notizen zusammengestellt wurde. (Allerdings auch begründet durch eine Schreibblockade, die mich zur Deadline erwischt hatte. Und die könnte wiederkommen.)

Ich bräuchte den Nochet-Quellenband als erhältliche Referenz, um meine eigentlichen Ideen für den Abschluss der Pilgerfahrt mit Leiche zu schreiben, und einen Redakteur und kritischen Glorantha-Kenner, der mir dagegenhalten und mich antreiben kann. Idealerweise, indem ein anderer Autor zumindest komplett andere Ideen dazwischenwirft.


Ich bin auch immer noch in Karse zuhause und würde das gerne wieder aufbauen. Ein geändertes Stadtmodell mit mediterraneren bronzezeitlichen Häusern, meinetwegen gerne. In der Nähe zwei Ruinen - das alte Karse, in dem die pelaskitischen Fischer immer noch ihre Boots-Prozessionen und Rituale abhalten, und die von Trollen zerstörte Gottlernerstadt Lylket. Dazu Enten und Molchlinge (und warum schreibe ausgerechnet ich Entenhasser über diese Witzfiguren?), die Trolle vom Shadow Plateau, Nachhall von Fazzur's Zeit in der Stadt, und Wolfspiraten. Was will man mehr?

Aber auch das ist viel Arbeit, und ich habe die leise Hoffnung, dass sowas auch als offziielles Supplement möglich wäre. Zumindest möchte ich nix in dieser Größenordnung anfangen, was dann durch relativ wenige offizielle Worte als "nicht das wahre Glorantha" abgetan werden kann.

Karse ist klein genug, um eine ähnliche Behandlung wie Neu-Pavis zu bekommen, und derartige Hauspläne sind gar nicht so schwer zu konstruieren, wenn man sich auf ein paar architektonische Merkmale eingeschossen hat.


Warum mache ich nicht einfach? Ich bin zu abgelenkt. Z.B. von dem Beruf, mit dem ich ein wenig Geld verdiene, aber auch mit meiner Aktivität im Forum (nicht hier, aber basicroleplaying.org). Ich würde mir gerne das Graphik-Tablett zulegen, um zumindest brauchbare Art-Direction für Leute machen zu können, die auch Leute zeichnen können, aber erstmal muss ich die Rechung für meine Heizungsreparatur abwarten, die morgen hoffentlich endlich abgeschlossen werden kann.

Mit anderen Worten, die Woche bräuchte ein, zwei Tage für mich als Autoren.

Und wenn mir das so geht, dann geht das wohl auch vielen anderen potentiellen Autoren so.

Prinz Slasar

  • Gast
Re: [RuneQuest Glorantha] The Smoking Ruin - noch DIESES Jahr!
« Antwort #14 am: 30.12.2019 | 22:39 »
vielleicht auch nur einmal, in Gods and Goddesses of Glorantha (oder wie immer das fertige Teil heißen mag).

Derzeitiger Titel ist Cults of Glorantha, den ich übrigens nicht 100%ig gut finde, da es bereits ein MRQ-Supplement gleichen Namens gibt.

Worauf ich hinweisen wollte, ist, dass ein Neueinsteiger in Glorantha gerne auch die RQ2-Erfahrung machen kann, auch ohne allzugroße Probleme mit RQG-Regeln. Ein Jonstown-Compendium-Werk für Charaktere zu einem früheren Zeitpunkt ist entweder im Entstehen oder schon eingestellt.

Ja, soetwas ist bereits eingestellt: Early Family History nennt es sich, und es soll immer mal wieder erweitert werden.

Ich habe da so einige Ideen, von denen ich auch nicht genau weiß, ob sowas als Produkt gekauft und gelesen würde. Vor etwas über einem Jahr hatte ich zwei Elmali-Haushalte ausgearbeitet,  um bei der Elmal-Yelmalio-Debatte ein paar neue Einsichten zu bekommen. Das Resultat waren zwei relativ lebendige Einblicke in sartaritische Haushalte, die man mit Szenarien oder zumindest Cameos ausstaffieren könnte.

Für eine Veröffentlichung bräuchte ich Charakter-Skizzen, ein halbwegs aktuelles Layout, Karten... also etwas Unterstützung für die ersten beiden Punkte, und ein Graphik-Tablett für weitere Illustrationen und die Karten, sofern ich das selber anfassen würde. All das kostet auch Zeit, und meine eigenen (am Computer erstellten) Zeichnungen entstehen deutlich langsamer als Martin Helsdons, und zeigen andere Dinge.

Wir Glorantha-Fans kaufen eh alles und haben an allem Interesse - insofern ist die Zielgruppe gierig und kaufwillig.
Deine Diskussionen zu den Haushalten habe ich [zumindest im Forum] mitverfolgt und da erst jüngst Jemand im Forum wieder darauf zu sprechen kam bzw. sie thematisiert wurden, gehe ich davon aus, dass sie weiterhin relevant wären für eine Publikation im JC.

Was Deine Design- und Layout-Künste betrifft, da kann ich Dir ad hoc nicht helfen, aber im Prinzip staffiert Dich das Jonstown Compendium mit allem Nötigen aus: Templates für das offizielle RQG-Layout und Hinweise für die Verwendung von gemeinfreien Bildern. Es gibt bei Facebook auch eine Gruppe, die sich extra an JC-Schreiber richtet. Dort kann man sich bestimmt gut austauschen und Tipps und ggf. Unterstützung erhalten.
Ich habe vor Kurzem selbst mal die JC Templates heruntergeladen, um mir einen Eindruck zu verschaffen, wie leicht es als Autor wäre, damit etwas anzufangen. Ich muss gestehen, dass man sich ein wenig einarbeiten muss.

Übrigens gibt es das Szenario This Fertile Ground, das im Prinzip reine Textwüste ist ohne  Abbildungen von Wesen oder Charakteren. Ich habe für dieses Produkt 5.00$ bezahlt.
Das heißt, Du könntest wenn's hart auf hart kommt, Dein Werk ersteinmal "nackt" reinstellen und es nach und nach aufgehübscht updaten. Martin Helsdon hat dies auch mit seinen Temples & Towers so gemacht [also sein Ursprungsdokument geupdated]. Einer der Vorzüge von DTRPG.

Ich bin auch immer noch in Karse zuhause und würde das gerne wieder aufbauen. Ein geändertes Stadtmodell mit mediterraneren bronzezeitlichen Häusern, meinetwegen gerne. In der Nähe zwei Ruinen - das alte Karse, in dem die pelaskitischen Fischer immer noch ihre Boots-Prozessionen und Rituale abhalten, und die von Trollen zerstörte Gottlernerstadt Lylket. Dazu Enten und Molchlinge (und warum schreibe ausgerechnet ich Entenhasser über diese Witzfiguren?), die Trolle vom Shadow Plateau, Nachhall von Fazzur's Zeit in der Stadt, und Wolfspiraten. Was will man mehr?

Aber auch das ist viel Arbeit, und ich habe die leise Hoffnung, dass sowas auch als offziielles Supplement möglich wäre. Zumindest möchte ich nix in dieser Größenordnung anfangen, was dann durch relativ wenige offizielle Worte als "nicht das wahre Glorantha" abgetan werden kann.

Karse ist klein genug, um eine ähnliche Behandlung wie Neu-Pavis zu bekommen, und derartige Hauspläne sind gar nicht so schwer zu konstruieren, wenn man sich auf ein paar architektonische Merkmale eingeschossen hat.

Dein Karse-Projekt wäre z.B. genau soetwas an das ich dachte mit dem Aufruf. Desweiteren würde ich mich an der Richtschnur "offiziell" respektive "kanonisch" nicht zwingend orientieren. Mit dem JC hast Du doch die optimale Möglichkeit, frei von allen Vorgaben DEIN persönliches Karse rauszubringen - im offiziellen RQG-Layout, für bares Geld. Meines Erachtens waren die Chancen für Glorantha/RQ-Autoren nie besser.

Und wenn mir das so geht, dann geht das wohl auch vielen anderen potentiellen Autoren so.

Da ich selbst ein solcher bin [allerdings nicht für RQG sondern MYTHRAS] kann ich Dich verstehen. Es besteht allerdings kein Grund zur Eile. Das neue Jahr steht kurz vor der Tür, und wenn Du jeden Tag oder jeden zweiten Tag ein wenig dafür machst, könntest Du vielleicht schon im nächsten Jahr Dein Karse-Dokument, oder welche anderen Projekte Du für Glorantha sonst noch hast, im JC reinstellen.
Ich [und sicher viele Andere] würde es sofort kaufen.
« Letzte Änderung: 30.12.2019 | 23:18 von Prinz Slasar »