Muss ich mir jetzt Sorgen machen, dass ich sowohl Supersöldner als auch Erbschwein mittlerweile verstehe, ohne dass kohärente Posts gemacht werden?
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Zum Thema 'Sind Klischees schlimm?':
Das hat Maarzan schon recht gut eingefangen: Klischees bieten einen Rahmen, mit dem Autoren ihrer Story Strukturen geben und Erwartungshaltungen beim Leser wecken können. Es ist halt schon praktisch, wenn der Leser bei einem einfachen 'Pikel Bouldershoulder ist ein Zwerg.' gleich denkt: 'Aha, der ist kurz, häufig schlecht gelaunt, mag keine Elfen und hat eine Vorliebe für Bier und herzhaftes Essen. Und sportlich ist er auch nicht.', ohne dass der Autor dies alles ausschreiben muss. Eben, weil der Leser dies bei einem Zwerg mittlerweile erwartet.
Spannend wird es dann, wenn mit einem Klischee gebrochen wird. Der Autor also erstmal mit der obigen Aussage die Erwartung weckt, dass Pikel ein zwergischer Zwerg ist. Wenn sich aber im folgenden herausstellt, dass Pikel nach einer Begegnung mit einem elfischen Druiden vor einiger Zeit beschlossen hat, dass 'Druide sein' eigentlich eine coole Sache ist, er sich im Wald einen Ast als Stab sucht, sich die Haare grün färbt und flechtet, nur um dann festzustellen, dass man, wenn man nur fest genug daran glaubt, auch wirklich Druide wird, dann bricht dies mit dem Klischee des Zwergs doch recht deutlich. (Natürlich sollte ein guter Autor dieses Mittel sparsam einsetzen - eine Geschichte, in der sich jeder einzelne Charakter eben nicht so verhält, wie man es von seinem Volk her erwartet, hat dann eher etwas absurdes und eventuell unfreiwillig Komisches - 'Kommen ein ehrlicher Goblin-Dieb, ein altruistischer Drow-Heiler und eine zierliche Goliath-Akrobatin in eine Bar...')