Autor Thema: [Chatal] Die Länder um das Herzmeer  (Gelesen 667 mal)

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Offline thestor

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[Chatal] Die Länder um das Herzmeer
« am: 12.04.2020 | 16:14 »
Von den Ländern Chatals dürften die um das Herzmeer gelegene noch die gewöhnlichsten und vertrautesten sein, daher beginnen wir hier unsere Reise.

Das Herzmeer wurde von den Achaeern so genannt, da sich aus ihrer Sicht alle ihnen bekannten Zivilisationen an dessen Küsten etabliert haben. Schifffahrt findet entlang dieser Küsten statt, nur die wagemutigen oder verzweifelten wagen eine Fahrt über das offene Meer, auch wenn das Herzmeer eine eher ruhige und friedliche See ist.

Im Nordwesten liegt das LATIANISCHE REICH, benannt nach der Hauptstadt Latia, „die Ewige“. Auf der eisenreichen ferrarischen Halbinsel gelegen, haben die Latier zunächst die umliegenden Städte unterworfen und mehr und mehr auch auf ihre Nachbarn darüber hinaus übergegriffen. Gegenwärtig steckt das Reich aber in der Krise und wird zunehmend auch als das Dreikaiserreich bezeichnet. Grund ist der Wahnsinn des Kaisers Gericus Calceus, Neffe des vorherigen Kaisers, der selbst in einem Bürgerkrieg die Macht an sich riss. Gegen Calceus haben sich gleich zwei Ursupatoren erhoben, im Süden hat Gnaeus Licinus, der reichste Mann Latias, die wohlhabenden ehemaligen Achaeer-Kolonien der Insel Sylicis hinter sich versammelt, welche vor wenigen Jahrzehnten von Torgoka erobert worden waren. Im Westen hat Aphrodus Venurius, der beste General Latias, neben einigen kleinen latianischen Städten die eroberte Länder der Kembri-Stämme hinter sich, Länder, die er selbst erst vor wenigen Jahren erobert hat. Obgleich Venurius Länder von dessen brutalem Eroberungskrieg arm und verwüstet sind und es Licinus Armee an kompetenter Führung und Begeisterung mangelt, wäre Calceus sicherlich schon hinweggefegt, wenn sich die beiden nicht gegenseitig schachmatt setzen würden.

Südlich der Latier liegt TORGOKA. Die herrschenden Familien der Torgoker haben in der Vergangenheit ein mächtiges Handelsimperium aufgebaut, in den letzten Jahrzehnten aber einige Gebiete an die nördlichen Latier eingebüßt, gegen deren großen professionellen Armeen Torgoka nicht genug entgegenzusetzen hat. Ihre Bürgersoldaten, Hilfstruppen und Söldner sind zwar tapfer, aber ihre Führung liegt bei den Abkömmlingen miteinander verfeindeter Familien und größere Armeen müssen zudem von mehreren von diesen geführt werden, dabei wachen sie eifersüchtig auf dem jedem zuteil werdenden Ruhm (und Beute), zu Lasten der militärischen Gebotenheiten.

Einst noch bedrohlicher für die Latier waren ihre nördlichen Nachbarn, die Stämme der KEMBRI. Deren Herrschaftsgebiet erstreckt sich weit in den Norden und Osten. Die einzelnen Stämme sind aber untereinander verfeindet, lediglich die Marbloch konnten sie noch ein wenig stabilisieren und einen, doch es war eben der Stamm Marbloch, welcher jüngst von den Latiern brutal unterworfen wurde. Nicht nur ist eine Gegenangriff auf Latia in weiter Ferne, größere Invasionen der Orks aus dem Osten konnten oftmals nur gemeinsam abgewehrt werden. In dem Machtvakuum, das mit dem Untergang der Marbloch entstand, sind stattdessen aber alte Spannungen wieder aufgebrochen (und neue dazugekommen). Zwar ist der letzte größere Orkensturm schon länger her, Scharzseher meinen aber, dass daher jetzt bald wieder mal Zeit wäre, spätestens wenn die Orks die Schwäche ihrer westlichen Nachbarn bemerken. Und in der Tat kamen die Einfälle bisher in wiederkehrenden Zyklen und in der Tat sollte bei dessen Fortführung bald der nächste kommen.

Im Osten von Latia, im Nordosten des Herzmeeres gelegen, befinden sich die Städte von ACHAEA. Einst dominierten sie ihre Region, angeführt von den Sonnen-Incarna Kenaemys auf dem Festland, den Mond-Incarna von Sokkons auf der großen abgelegenen Insel Takre und den Sternen-Incarna auf Stadt und Insel Tharos dazwischen. Doch Tharos verging in einem gewaltigen Vulkanausbruch, bald darauf fielen auch Kenaemy und Sokkon. Heute gibt es stattdessen elf, den großen Göttern Achaeas, geweihte Städt, die miteinander um Macht und Einfluss ringen, allen voran das Kunst und Weisheit geweihte Pallas und das dem Krieg huldigende Lacta. Die anderen Städte sind Kironth (Handel), Pythia (Tod), Athopia (Kult), Gemera (Handwerk), Methes (Liebe) und Garos (Heim). Cadaria (Wildnis) ist eigentlich eine Sammlung kleinerer Siedlungen, Semmenia (Ackerbau) wurde von Lacta erobert, Telim (Ordnung) von den Orks des Kouroscher Reichs.

Noch im Osten der Achaaer liegt KOUROSCH, ein gewaltiges Orkreich, das erst jüngst bis an das Herzmeer vorgestoßen ist und dabei die auf seiner Seite des archaeischen Golfes gelegenen Achaeer-Städte eingenommen hat, allen voran Telim. Kourosch ist ein junges Reich, regiert von dem Sonnen-Incarna Kores, der das Reich in fünf Satrapien unterteilt hat und jede einer Gruppe von Elementar-Incarna unterstellt hat, angeführt von einem Unterkönig. Zentral, im Herzlande des Reiches gelegen liegt die Feuersatrapie, die auch den Staatskult betreibt, sofern man bei den religiös äußerst toleranten Kourouschern von einem solchen sprechen kann. Im Westen, am achaeaischem Golf, liegt die Wassersatrapie, im Süden, am (und teilweise schon im) Land der Zwillingsströme die Pflanzenstrapie. Die immer näher rückende Expansion der Kouroscher hat bisher aber nicht zu einer Annäherung der verfeindeten Stadtstaaten geführt, was wohl auch der geschickten Diplomatie Kores zu verdanken ist. Die Luftsatrapie liegt im Norden, an wilden Barbarenstämmen angrenzend, die aber seit einigen vernichtenden Feldzügen Kores ihrerseits keine Plünderungszüge mehr gewagt haben. Schließlich im Osten die Erdsatrapie, benachbart zu den zwergischen Brahmia-Reichen.

Zwar nur ein Stadtstaat, ist ILION trotzdem doch jeder Rede wert. Mit seiner zentralen Lage dominiert es sowohl den Nord-Süd, als auch den West-Ost Handel. Diese Stellung hat Ilion unsagbar reich werden lassen, einen Reichtum, den sie in gewaltige Stadtmauern investiert haben, übertroffen nur noch von denen von Samyron im Zwillingsstromland. Die Bewohner der Stadt halten sich für unangreifbar, die Vernichtung ihrer östlichen Nachbarn und deren Besetzung durch die Kouroscher haben sie gerade mal geruht zur Kenntnis zu nehmen, Sorgen wie Zweifel sind ihnen (bis auf wenige Ausnahmen) fremd.

Zuletzt ist das Totenreich von MORYPT zu erwähnen. Das Reich verdankt seine Existenz einzig und allein dem Fluss Lin, an dem wie Perlen aufgeschnürt die Dörfer und Städte des Reiches liegen, regiert von einem Pharao aus der neuen Hauptstadt Bethes, früher ein unumschränkter Sonnen-Incarna. Heutzutage müssen die Pharaonen die mächtigen Priesterschaften der verschiedenen Götter gegeneinander ausspielen oder werden von diesen dominiert. Es mag an der Obsession der Morypter mit ihrem ausuferndem Totenkult liegen, dass die große Zeit des Reiches vorbei ist und die Küstenstädte im Norden von ilionischen und achaeischen Händlern dominiert werden. Doch was der Rest der Welt als Morypt kennt ist nur das Mittlere Reich, westlich davon, bis tief in die Wüste hinein, liegen die Alten Reiche. Regiert von korrumpierten Sonnen-Incarna welche der ewig scheinenden, lebensvertilgenden Sonne folgen sind es Untotenreiche. Die Lebenden klammern sich an vereinzelte Oasen, während ihre ewigen Herrscher miteinander um die Macht in der Wüste ringen, ihre Pläne und Kampagnen Jahrzehnte umfassend. Hoffnung liegt jedoch im Süden. Der (unkorrumpierte) Sonnen-Incarna Anot hat dort das Neue Reich gegründet, wo nicht der Tod, sondern das Leben als heilig verehrt wird. Unter seiner Herrschaft hat sich das öde Land angefangen zu begrünen, ob diesem aber ein langes Leben beschert sein wird oder ob der in der Region allgegenwärtige Tod auch dieses Reich einholt wird die Zeit zeigen.


Das waren ein kurzer Abriss über die bedeutenderen Völker und Mächte am Herzmeer. Eure Meinung? Favoriten? Daneben gibt es im Westen, Meeres noch die Länder der Elfen, im Süden, jenseits der großen Wüste das Land der Riesen und im Osten, jenseits der Orkstämme die Reiche der Zwerge.
« Letzte Änderung: 14.04.2020 | 15:41 von thestor »