Autor Thema: St. Swithun’s Hole [Cthulhu]  (Gelesen 818 mal)

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Offline Yozora

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St. Swithun’s Hole [Cthulhu]
« am: 30.07.2020 | 07:50 »
Originalbericht: https://inyo.home.blog/2020/07/22/st-swithuns-hole-cthulhu/


Die Charaktere

Elizabeth Carter: Anthropologin und mit Neil verheiratet.

Neil Carter: Archäologie und Hobby-Jäger. Beths Ehemann.

Paul Marshall: Historiker und seit jeher in Beth verliebt. Begeisterter Schwimmer.


Die Geschichte

Die Entdeckung


Somerset, England. Es ist der 8. Juli 1921, eine Woche vor St. Swithin’s Day. Die drei Freunde sind auf dem Weg, um einen Bekannten zu treffen, Dr. John Wilkinson, ein Experte für angelsächsische Geschichte. Er hat sie eingeladen, ihn im Dörfchen Piddy in der Nähe von Wells zu besuchen, es sei eilig. Natürlich ist man sehr neugierig, denn der Professor klang sehr aufgeregt. Und tatsächlich erklärt er beim gemeinsamen Essen mehr als nur enthusiastisch, dass man einen möglicherweise bedeutsamen Fund gemacht habe: Ein großer, neolithischer Stein mit einem christlichen Kreuz darauf. Unter den verwitterten Symbolen habe man einen Namen ausmachen können: Swithin, der Name eines Heiligen.

Hinter dem Felsen habe man den Eingang zu einer natürlichen Höhle entdeckt, welche als Swildens Hole bezeichnet wurde. Und Swilden scheint eine alte Form des Namens des Heiligen zu sein. Dazu kommen Geschichten, der Mann habe hier in der Gegend Anhänger des Paganismus bekehrt, doch als sie weiterhin heimlich ihren Glauben ausübten, habe er sie bestraft. Weiterhin hatte die Kirche zu seiner Zeit mit Wikingern zu kämpfen, sodass möglicherweise in dieser Höhle ein Kirchenschatz verborgen liegt.

Leider wurde ein Kollege von John mit den Ausgrabungen betraut und John will ihm zuvorkommen. Die Gruppe ist Feuer und Flamme, eine Expedition ganz nach ihrem Geschmack!

Es wird dunkel

Am nächsten Tag bricht man auf, um in die schmale Höhle hinabzusteigen. Recht bald stößt man auf eine Gabelung und entscheidet sich, vorerst den scheinbar geraderen, aber schmaleren Weg zu nehmen. Man kann sich seitlich gerade so hindurchzwängen und Beth, die als zweite geht, bleibt nach einigen Metern stecken, sodass die Männer sie befreien müssen. Nach nicht einmal einer halben Stunde endet der Weg leider in einer kleinen Höhle, die mit Wasser gefüllt ist. Einen Tauchgang will so früh noch niemand wagen, also kehrt die Gruppe um und nimmt den zweiten Pfad.

Dieser führt sie tiefer hinab ins Erdinnere, nur das Licht ihrer Karbidlampen erleuchtet die engen, finsteren Wege. Die Freunde finden sich bald in einer kleinen Höhle wieder, in die fünf weitere Wege führen. John findet rasch heraus, welcher der vielversprechendste davon ist und führt die Gruppe in eine kleine Kammer, die mit merkwürdigen Höhlenmalereien versehen ist. Anders als gewöhnlich sind hier keine Menschen abgebildet, nur Tiere, die einander zugewendet sind. Seltsam, denn das Prinzip der Ehe war Höhlenmenschen fremd und sie liebten es, sich selbst darzustellen.

Mitten in ihrer Diskussion erklingt ein merkwürdiges Geräusch, fast wie ein Fauchen oder Schreien. Es hallt und ist sehr verzerrt, alle halten inne. John erklärt, er habe vorhin schon einmal etwas gehört, aber da niemand reagiert habe, hatte er gedacht, es sich bloß eingebildet zu haben. Kurz wird spekuliert, dann aber vermuten die Männer, es sei nur der durch Hall verzerrte Ton von einem kleinen Tier oder fallendem Stein. Sie gehen weiter, wenn auch etwas nervöser als vorher.

Menschlich

Die Gänge, durch die sich die kleine Expedition zwängen muss, sind eng, niedrig und feucht. Mehrfach fällt beinahe eine der Karbidlampen aus. Und dann bleibt auch noch Paul stecken. John, der vor ihm gegangen ist, verlässt unterdessen den Durchgang und staunt, kümmert sich gar nicht um seine Kollegen hinter ihm. Die quetschen sich weiter, als sie den Professor aufschreien hören. Panisch schieben sie Paul an, bis dieser tatsächlich durch die Engstelle geschoben ist und dem Freund zu Hilfe eilen kann.

Auch er und das Ehepaar hinter ihm erschrecken sich bei dem Anblick, den sie in der gewaltigen Höhle vorfinden: An einer Wand hängt eine menschliche Gestalt, die sie unentwegt anstarrt. Nach dem ersten Schrecken stellen die Forschen jedoch fest, dass sie sich nicht bewegt und gehen näher an sie heran. Es stellt sich zur Beruhigung aller heraus, dass es nur eine Felsformation ist, die durch das Spiel von Licht und Schatten der Lampe einen humanoiden Eindruck gemacht hat.

Allerdings hören sie nun immer wieder das seltsame Geräusch hallen. Unheimlich. Nachdem der Schock überwunden ist, sehen sie sich genauer um und entdecken etliche weitere Höhlenmalereien. Dieses Mal zeigen sie zwei Menschenfraktionen im Krieg, über einer ein Kreuz, über der anderen ein Wolfskopf. Die Wände scheinen an mehreren Stellen bearbeitet worden zu sein, fast wie Kletterstufen sieht es aus.

Entdeckung

Schon an dieser Stelle ein fantastischer Fund, beschließen die Männer, noch eine Höhle weiterzugehen und anschließend umzukehren. Immerhin sind sie schon einige Stunden hier unten. Und so klettern sie an einer behauenen Stelle hoch und klettern durch einen schmalen, röhrenartigen Durchgang, bis sie in eine kleinere Höhle kommen. Der Boden steht vielleicht 2cm unter Wasser, darunter glitzert und glänzt es. Als sich die Forscher genauer umsehen, entdecken sie alte Waffen, Rüstungsteile, eine Halskette und sogar einen Helm, in dem noch ein Schädel hängt. Beth erkennt grauenerfüllt, dass dem Mann der Unterkiefer ausgerissen wurde. Ein paar weitere Knochen liegen verstreut herum. Insgesamt scheint es ganz so, als würden alle Körperteile fehlen, die man verzehren kann…

Plötzlich trifft Beth etwas Hartes am Bein und John glaubt, eine Gestalt gesehen zu haben, wo sie gerade hereingeklettert sind. Er kriecht hinterher und schreit, dort sei eine hässliche, halbwegs menschliche Kreatur herumgelaufen, doch sie ist bereits weg, als die anderen ebenfalls nachsehen kommen.

Neil und Paul beruhigen ihn und bringen auch Beth dazu, zu denken, dass der Stein vielleicht von der Decke heruntergefallen ist. Alles nur die Nerven. Außerdem kommt von irgendwo ein Luftzug. Vielleicht finden sie ja einen anderen Ausgang! Also kriechen sie weiter vor. Ein verhängnisvoller Fehler.

Das Kreischen und Fauchen kommt nun eindeutig von hinter ihnen, wird lauter und bedrohlicher. An einer steilen Stelle müssen sie sich abseilen, wobei Beth den Halt verliert und stürzt. Ihre Karbidlampe zerbricht und oben werden John und Neil mit Gegenständen aus der Kammer davor beworfen. Sie beeilen sich, nach unten zu kommen, dann zerrt etwas von oben am Seil und nagt es schließlich durch. Die Gruppe rennt weiter und stößt auf einen tiefen, düsteren Abhang. Das Kreischen kommt jetzt von hinten und von unten. In aller Eile wirft Paul ein Seil an einem Hammer über die Schlucht. Doch noch bevor sie hinüberklettern können, springt John, der mittlerweile ein reines Nervenbündel ist, in die Dunkelheit. Man hört seinen Schrei und dann ein lautes Platschen. Und das Gejaule mehrerer weiterer Kreaturen.

Flucht

Die drei Übriggebliebenen rennen weiter so schnell sie können, kommen aber bald an eine Stelle, wo sie tauchen müssen. Rasch werden die verbliebenen Carbidblöcke in Wachspapier eingeschlagen, dann geht es los. Zum Glück ist die Tauchpassage nicht sehr lang und man taucht in einer Grotte auf, auf dem ein Thron aus Knochen, Holz und Metall aufgebaut wurde. Darauf sitzt das Skelett einer Person, die mit 3 Speeren aufrecht gehalten wird. Im linken Auge blitzt im Schein von Beths Sturmfeuerzeug etwas gelblich auf: Eine Schriftrolle, die nur leider niemand lesen kann. Wenn doch nur John noch am Leben wäre! Er konnte die alten Dialekte problemlos lesen. Die Position der Rolle lässt jedoch Schlüsse auf Wotans Auge zu.

Aus der Kammer scheint nur ein Ausweg zu führen: Erneut tauchen. Und dieses Mal ist etwas dicht hinter ihnen. Es greift nach Beths Fuß und erwischt ihren Stiefel. Das macht die kommende Passage deutlich unangenehmer für sie, denn nach dem Auftauchen steht die Gruppe in einer gigantischen Höhle voller Knochen. An der Decke hängen ein paar der gräuslichen Kreaturen, aus dem Wasser kommt eine hinter ihnen her. Die Gruppe rennt weiter und Neil kann eine von ihnen mit seiner Jagdflinte erschießen. Nach einem kurzen Gerangel können sie weiterstürmen und gelangen durch ein kleines Loch an einen Wasserfall. Hinter ihnen hören sie, wie sich zwei der Wesen anfallen, vermutlich im Streit darum, wer die Fremden fressen darf.

In der Hoffnung, einen Weg hinter dem Wasserfall zu entdecken, steckt Paul seinen Kopf durch das Wasser. Dort ist tatsächlich eine Höhle. Und eine Kreatur, die seinen Brustkorb nun mit einem rostigen Schwert durchbohrt. Paul taumelt zurück und die Kreatur geht zum Angriff über, Beth rammt ihr allerdings einen spitzen Knochensplitter direkt ins Auge, woraufhin das Wesen flüchtet. Neil hält ihnen derweil den Rücken frei und schießt auf die von hinten kommende Kreatur. Dann fliehen sie durch den geheimen Tunnel weiter, kommen jedoch nicht weit. Nach wenigen Minuten greift ein Wesen Beth von oben und zieht sie in einen schmalen Schacht, seine Krallen bohren sich in ihre Schultern und es reißt ihr schmatzend das Ohr ab.

Paul, voller Adrenalin vor Angst um die Liebe seines Lebens, packt sie an den Füßen und reißt sie wieder an sich, während John die Missgestalt erledigt. Doch Beth ist schwer verletzt und es braucht etliche überzeugende Worte von Neil, um Paul dazu zu bewegen, mit Beth zu fliehen, um sie zu retten. Er selbst bleibt zurück und hält die Angreifer fort.

Das Ende

Bald gelangt Paul an einen Abgrund und seilt Beth dort ab. Sie ist kaum noch bei Bewusstsein und verliert weiterhin viel Blut. Und unten wartet bereits ein Wesen auf sie und noch bevor sie am Boden ist, packt es sie und reißt sie an sich. Paul springt hinterher, doch im Dunkeln tritt er nur ins Leere und gegen Beths leblosen Körper.

Neil stirbt nur wenige Augenblicke später in der Hoffnung, seiner Frau und seinem besten Freund genug Zeit zur Flucht verschafft zu haben. Paul kriecht weiter, nun nur noch von Hoffnungslosigkeit beseelt. Und dann sieht er ein Licht. Es kommt näher. Es ist John, der irgendwie überlebt hat, aber ebenfalls ziemlich verängstigt ist. Paul zeigt ihm die Schriftrolle, welche einen großartigen, aber auch grausigen Fund offenbart. Ganz offensichtlich handelt es sich um eine Aufzeichnung von St. Swithins Strafe gegenüber den Pagangläubigen. Er ließ sie in den Höhlen einsperren und verfluchte sie. Und ganz offensichtlich lastet seine Verwünschung noch immer auf ihnen.

Eine der Kreaturen klopft mit einem Stein gegen die Wände, es hallt laut und man hört, wie immer mehr der Kreischer näherkommen. John verflucht die Kreaturen auf ihrer Sprache und sie halten kurz inne, fast so, als könnten sie sich an das erinnern, was sie einst waren. Dann jedoch kreischen sie wieder auf und kommen näher, eine immer größere Anzahl, die die Männer nicht aufhalten können. Paul löscht Johns Lampe. „Es ist besser, wenn wir das nicht mehr sehen.“


Fazit

Der SL hat hervorragende musikalische Untermalung geboten, mich hat es an einigen Stellen sehr gegruselt. Allerdings habe ich dieses Szenario auch als sehr monoton erlebt, da wir gefühlt häufiger als sonst auf immer dasselbe würfeln mussten. Bleibt jemand stecken, rutscht jemand ab, bleibt jemand stecken, rutscht jemand ab.

Insgesamt ein schön klaustrophobisches, düsteres Szenario. Eine nette Abwechslung für Zwischendurch, storytechnisch aber nichts Überragendes.
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