Mein Sechsjähriger musste die letzten zwei Wochen zuhause bleiben, um sich von einer OP zu erholen, und hat dabei angefangen, seine Fernsehzeit auf abstruse Videos in Computerspiel-Ästhetik zu verwenden, in denen Saurier, Tiere und diverse Filmmonster endlos gegeneinander kämpfen ... ich habe ihm dann vorgeschlagen, dass wir einfach selbst ein paar Monsterkämpfe würfeln (Rollenspiel kennt er schon), und weil ich mir dachte: Detailliert ist in dem Fall besser, habe ich mich für Mythras entschieden. Wr haben also gekämpft: Geflügelter Affe gegen Mantikor, Mantikor gegen Smilodon, Smilodon gegen Minotaurus, Troll gegen Mantikor, Geflügelter Affe gegen Smilodon und so weiter ...
Das war eigentlich sehr spaßig - ich habe ihm gesagt, was er würfeln muss, die Regeln dabei in Ansätzen erklärt und beschrieben, was passiert. Die Anschaulichkeit von Mythras hat da echt sehr geholfen!
Ein paar Fragen sind bei mir aufgekommen, die ich mal an die Spezialisten stelle:
Reichweitenveränderung war in einigen Kämpfen ziemlich relevant (z.B. mit dem sehr langen Skorpionsschwanz des Mantikors): Warum sind Aufschließen und Abrücken rein defensive Effekte? Mindestens Aufschließen sollte doch auch offensiv wählbar sein. Ich weiß, dass es die Alternative gibt, eine Aktion aufs Aufschließen oder Abrücken zu verwenden, aber das ist halt ein bisschen frustrierender - mein Sohn hat da z.B. einen kritischen Erfolg auf Gewandtheit gewürfelt und sich dann geärgert, dass das jetzt kein Angriff war.
Für den Kampf mit natürlichen Waffen sehr relevant: Bei zu großer Entfernung gibt es ja die Option, nur die Waffe anzugreifen ... heißt das jetzt, dass ich bei einem normalen Treffer auch automatisch Schaden auf die Waffe mache? Oder muss ich zusätzlich den Effekt "Waffe beschädigen" auswählen? Im Kampf gegen natürliche Waffen hieße das ja, dass ich automatisch ein "Trefferzone wählen" geschenkt kriege, wenn ich die Waffe angreife. Und im Kampf mit Waffen: Wenn ich mit der Waffe, die angegriffen wird, erfolgreich pariere, heißt das dann, dass die Parade den Schaden auf die Waffe selbst wie üblich mindert?
Insgesamt hat es uns ein bisschen an geeigneten Spezialeffekten gefehlt (ich habe auch nicht immer nachgeschlagen, was mit welchen natürlichen Waffen geht, sondern bin nach GmV gegangen). Effekte der Wahl waren Ausbluten (mit Krallenhieben), Durchbohren (Smilodon mit seinen Säbelzähnen), Zu Fall bringen (gegen Tiere aber wenig erfolgversprechend). Das war auf die Dauer ein bisschen langweilig. Schaden maximieren geht ja nur bei kritischen ...
Insgesamt ging das erstaunlich gut. Wir haben danach noch mal ein paar Kämpfe mit den sehr viel einfacheren Regeln von Elemental gemacht, aber mein Kleiner wollte dann wieder zu Mythras zurück, weil da einfach mehr passiert ist.
Noch so ein paar Anmerkungen: Das Gift vom Mantikor ist ECHT KRASS, damit hat er mindestens zwei Kämpfe auf Anhieb entschieden.
Kein einziger Kampf wurde durch Tod entschieden, es war immer Bewusstlosigkeit oder evidente Kampfunfähigkeit (Ein Smilodon, dessen beide Vordertatzen außer Gefecht sind kann schlecht weiterkämpfen ...).
Ausbluten ist ebenfalls ECHT KRASS (das war auch tatsächlich der einzige Gegnertod, als klar war, dass das Smilodon jetzt einfach verblutet, weil es tiefe Kratzer am Hals und im Vorderbein hat und vor Erschöpfung nicht mehr stehen kann ...).