Ich spiele in meiner Stammgruppe (besteht seit 1983!) eigentlich immer so, dass wir kooperieren und wie weiland die Likkedeeler alles gleich aufteilen. nachdem es vor jahren immer wieder Streit gab bei magischen Gegenständen sind wir da auf das Würfeln umgestiegen - unter Gruppenerwägungen allerdings: Alos kein MKrieger, der nur weil es auch was haben will, den Feuerballstab nimmt und dem Zauberer dann prima ne Nase dreht.
Das vorausgestellt sehe ich aber kein Problem, wenn man erwachsen konkuriert bei einer Hauen-Plündern-raufen-Kampagne - erwachsen heißt: Allen ist klar, dass das die SC unter sich ausmachen, allen macht es Spaß und keiner ist grimm, wenn man es mal selber ist, der beschissen wird oder der Genatzte ist.
Man wird aber sehr schnell herausfinden (bei allem Frohsinn): OSR-Abenteuer sind so scheißegefährlich, dass sich der Beschiss nicht lohnt!
Grundsätzlich wird das in unseren Runden auch so geregelt, Gemeinschaftskasse und dann am Ende aufteilen. Aber ich habe auch ein, zwei Spieler, die sich gerne mal im Geheimen etwas für ihre Charaktere abzweigen wollen und das auch schaffen. Manchmal reiten sie sich dadurch aber auch extra in die Scheisse.
Wie gesagt, ich habe kein Problem damit, wenn einer der Spieler durch cleveres/kreatives Spiel eine Extrawurst für seinen Charakter erspielt. Es bleibt ja innerhalb der Spielwelt, und so ein Egotrip hat dann auch mal Konsequenzen. Nur wenn ich XP nach Gold vergebe, wird dieser kleine Egotrip auch außerhalb der Spielwelt relevant. Wie gesagt, schnelleres Aufsteigen, teure Trainings für den Charakter etc. .
Jetzt kann ich ja als SL sagen, egal die XP (auch für das eingesackte Juwel) gilt für alle. Die Spieler werden da dann stutzen, weil die XP nicht mehr mit dem erbeuteten Gold übereinstimmt. Und spätestens beim Training ist dann der Spieler aufgeflogen. Ohne die Meta, wird keiner der anderen draufkommen, dass der Schurke einen beträchtlichen Teil des Schatzes für sich abgestaubt hat, wenn es der Spieler weiterhin geschickt anstellt.
Das mag sich jetzt alles konstruiert anhören, aber ich habe das in meinen Runden als Spieler/SL immer wieder erlebt und grundsätzlich gab es auch nie Probleme damit. Und wenn, dann nur zwischen den Charakteren und nicht den Spielern. Mit XP=Gold könnte sich das aber ändern.
Ich möchte nochmal in den Raum werfen.
Wenn Gold gleich XP ist, dann würde ich von jeglicher "Wirtschaftsimulation" abstand nehmen. Das führt auf kurz oder lang nur zu Logikhürden. Es ist nur eine Hürde um Spielelemente zu blocken. Beispielsweise eine Burg...Helden sollten keine Burg ab Lvl 2 haben, wenn man sie noch sinnvoll in Dungeons schicken will. (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Gold ist besser als abstraktes Mittel zu bedienen.
Ja, vielleicht ist das mein Problem mit der Regelung. Ein Problem, das ich aber irgendwie knacken möchte, da ich es trotz allem spielmechanisch gesehen sehr charmant finde. Insbesondere wenn ich mir dabei den Einfluss auf die Charaktermotivation betrachte.
Das Burgproblem ist allerdings in meinen Augen keines. Denn die Charaktere werden einfach auf Lvl 2 nicht genug Gold haben, um sich eine Burg und deren Unterhalt leisten zu können. Und wenn, dann schafft so ein Reichtum Begehrlichkeiten. Begehrlichkeiten von Leuten, mit denen sich die Charaktere auf der Stufe nicht anlegen wollen.