Autor Thema: Wie viel Prozent der Kommunikation während einer Session sind für die Tonne?  (Gelesen 2007 mal)

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Offline Hotzenplot

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Ja, ich weiß, etwas provokant formuliert.

Ich komme gerade darauf, während ich ein let´s play schaue und das auch in letzter Zeit mehrfach getan habe. Außerdem denke ich über meine eigenen Sessions als Spieler und Spielleiter nach.

Eigentlich ist die Frage ja:
Wie groß ist der Anteil an einer Session*, in dem es nicht wirklich um Spielinhalte geht, ihr also nicht effektiv spielt, erzählt oder wie auch immer ihr das nennt**?

*Ab offiziellem Beginn der Session nach Begrüßungsgeblubber und bis zum verkündeten Ende der Session
**Mir ist bewusst, dass das, was für den einen noch Spiel ist, für den anderen Zeitverschwendung sein kann

Ich habe zuletzt bei verschiedenen Gelegenheiten bemerkt, vor allem beim Schauen von let´s plays/actual plays oder in der ein oder anderen Runde als Spieler, dass mir zu viel Nicht-Spiel Kommunikation betrieben wird in einigen Runden. Zwar ist das manchmal unterhaltsam, interessant oder lustig, aber so richtig das, was ich Rollenspiel nenne, ist es nicht.

Beispiele:
- "benutzen wir jetzt Regel X oder Y?" -> möglicherweise inklusive einer Diskussion darum
- "Ah, cool, das erinnert mich an meinen Charakter aus [anderes System]"
- Kompliziertes "Hereinfragen" von Fakten ohne erkennbaren Mehrwert bzw. zu langes Gequatsche darum

Vielleicht könnte man sagen, ich suche die Nettospielzeit der gemeinhin als Nettospielzeit genannten Zeit. Zeit für Pizzabestellung und -futtern, Begrüßungsrituale und so sind bereits abgezogen.
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Offline Maarzan

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Beispiele:
a) - "benutzen wir jetzt Regel X oder Y?" -> möglicherweise inklusive einer Diskussion darum
b) - "Ah, cool, das erinnert mich an meinen Charakter aus [anderes System]"
c) - Kompliziertes "Hereinfragen" von Fakten ohne erkennbaren Mehrwert bzw. zu langes Gequatsche darum


a) und c) würde ich typischerweise zur Spielzeit rechnen.
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Offline Alexander Kalinowski

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Das Problem beginnt schon damit, dass zB die extensive(!) Planung für einen Einbruch zwar auch etwas ist, dass die Charaktere im Spiel tun, sich das aber fast immer nach OOC anhört.
Rechnet man das also dazu oder nicht?
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Offline Megavolt

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Ich spiele eher konzentriert, bin super ungeduldig und achte auf den Flow. Ich würde sagen, ich habe insgesamt recht hohe Effizienzwerte.

Im Distanzrollenspiel dürfte der Effizienzgrad nach dem Anfangsgelaber am oberen Anschlag sein, im Wohnzimmerrollenspiel will ich mit meinen Bekannten auch mal nen Satz reden, der irgendwem gerade durch den Kopf geht, da würde ich 15-20% Ausschusskommunikation ansetzen, also vielleicht 25 Minuten Abschweifungen bei 3 Stunden Spiel.

Nachtrag:
Okay, und jetzt, wo ich den ganzen Beitrag gelesen habe (inklusive der letzten Zeilen), ich Pfeife, auch nochmal die korrekte Antwort:

Wenn Socialing als bereits abgezogen gilt, dann spiele ich mMn nahezu volleffizient. Wir schlagen nur in Ausnahmefällen mal ne Regel nach, jemand, der mich mit seinen Figuren aus einem anderen Spiel vollabert, hat sofort zweieinhalb strikes und zielloses Ventilieren von Hintergrundfragen kenne ich so nicht. Das ist normalerweise integriert.

Noch ein Nachtrag:
Ich bin für den hohen Effizienzgrad auch schon kritisiert worden. Das ist also nicht zwangsläufig etwas Gutes. Ein Spieler sagte, ihn nerve das, er kenne das aus anderen Runden so, dass man mehr herumeiere, und er wolle das auch so (sinngemäß).
« Letzte Änderung: 18.01.2021 | 13:54 von Megavolt »

Offline Tele

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Wie sehr ich b) haße.

a) und c) gehören zum Spielen.


So war es am Tisch:


Wir quatschen am Anfang ca. 30 Minuten, dann kurzes sprechen über Regeln, die beim letzten Mal nicht klar waren.

3 Stunden spielen.

Dann 45 Minuten Essenspause mit quatschen.

2-3 Stunden spielen.

Die Spielzeit ist sehr konzentriert mit wenigen Unterbrechungen. Seit dem Handyverbot am Tisch ist es sogar noch besser geworden.

Offline Faras Damion

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Zählt nicht-herausforderungsorientiertes Charakterspiel dazu?
Oder Zeit, die für Notizen drauf gehen?
Oder Nachfragen zu Details der Battlemap oder des Settings?
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Offline Hotzenplot

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Das Problem beginnt schon damit, dass zB die extensive(!) Planung für einen Einbruch zwar auch etwas ist, dass die Charaktere im Spiel tun, sich das aber fast immer nach OOC anhört.
Rechnet man das also dazu oder nicht?

Rechnest du es dazu oder nicht?

Ich eher nicht. Wie du sagst, allzu oft hört sich das für mich zu sehr nach OOC an und ist damit nicht wirklich Teil dessen, was zum eigentlichen Spiel gehört. Ist halt sehr subjektiv.

1 Zählt nicht-herausforderungsorientiertes Charakterspiel dazu?
2 Oder Zeit, die für Notizen drauf gehen?
3 Oder Nachfragen zu Details der Battlemap oder des Settings?
4 Oder Erinnerung an vorherige Sessions?

(Habe mal der Einfachheit halber Zahlen davor geschrieben)

Für mich gilt:
1 - Ja, zählt zur Nettospielzeit (heißt nicht, dass es trotzdem nerven kann und in meinen Runden nichts zu suchen hat wie Einkaufsbummel und so, allgemein auch als Tavernenspiel bekannt, welches ich nicht besonders mag)
2 - Das wäre für mich Zeit für die Tonne, auch wenn es bisweilen nötig ist.
3 - Kommt dann auf den Einzelfall an.
4 - Abgesehen von dem "offiziellen" Recap meiner Erfahrung nach meistens für die Tonne. Entweder eine(r) hat nicht aufgepasst oder irgendwelche Details müssen nochmal besprochen werden - also Redundanz.


Ich bin für den hohen Effizienzgrad auch schon kritisiert worden. Das ist also nicht zwangsläufig etwas Gutes. Ein Spieler sagte, ihn nerve das, er kenne das aus anderen Runden so, dass man mehr herumeiere, und er wolle das auch so (sinngemäß).
Ja, das kenne ich. Ich bin meistens auch ein Gaspedal-SL und wurde dafür kritisiert, was, wie du sagst, auch vollkommen okay ist.
« Letzte Änderung: 18.01.2021 | 14:15 von Hotzenplot »
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Offline Trollkongen

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Ich bemerke - als Spielleiter gerade - auch, dass wir oft zu ineffizient sind, worunter der Spielfluss und das Vorankommen leiden.

Ihr kennt das ja: Man bereitet sich für eine Sitzung vor und hat eine Idee, wie weit man kommt, und dann schafft man nicht mal die Hälfte. Das liegt in meiner Runde an längerem Charakterspiel (ohne direkten Bezug zum Abenteuer), aber auch an "Herumgelaber". Ersteres ist natürlich kein Problem, solange es nicht völlig Überhand nimmt (und dann sollte man als Spielleiter überlegen, ob man überhaupt gebraucht wird ;) ), zweiteres nervt mich oft.

Ich sehe da auch ein paar Kategorien:
  • Regelgedöns: Klar, ganz ohne geht es nicht. Aber längliche Diskussionen, am besten noch theoretischer Natur, sollten lieber unterbleiben. Das kann freilich interessant sein, sollte man aber lieber vor oder nach der Session machen. Dazu gehört übrigens auch, dass jeder die relevanten Regeln kennt ...
  • Lustige Anekdoten: Sollte man sich wirklich sparen. So lustig oder spannend es ist, was in anderen Sessions, in PC-Spielen oder wo auch immer geschieht, das gehört nicht in eine Rollenspielsitzung. Auch nicht, wenn man gerade nicht "mittendrin" ist (also z. B. der Spielleiter was nachschlägt oder so). Denn nichts unterbricht den Flow so sehr wie sowas.
  • Ähnlich übrigens auch "Theoretisieren über Möglichkeiten": "Haha, wäre jetzt witzig, wenn Du dem Ork die Hose runterziehst!" - "Ich stelle mir gerade vor, wie wir bei einem Patzer alle nackt mit dem rosa Schleim auf dem Marktplatz stehen würden ..." Natürlich gehört zum Rollenspiel auch, dass man die Möglichkeiten auslotet und verschiedene Ausgänge einer Situation im Kopf hat, die dann amüsant oder spannend sind. Es schadet wohl auch nicht, wenn man das ab und an mal thematisiert. (Gerade bei absurden oder extremen Ereignissen.) Aber meiner Erfahrung nach ist das in vielen Runden dauernd der Fall - eben auch auf Kosten des eigentlichen Spiels.
  • Damit verwandt: Metagaming: Das ist ein Thema für sich. Es gehört sicherlich oft dazu, dass man *als Spieler* Spielsituationen abwägt und sich mit den anderen verständigt, damit habe ich auch kein Problem, gerade dann, wenn es mal knifflig wird oder die Situation etwas abstrakter ist. Störend empfinde ich aber, wenn das dauernd und bei jeder Kleinigkeit der Fall ist. So kann für mich keine Immersion entstehen.

Ich schätze wirklich, dass wir die "Nettospielzeit" fast verdoppeln könnten, wenn diese Faktoren minimiert werden (soll heißen: auf die Situationen reduziert, in denen es wirklich wichtig oder angebracht ist).

Ich schaue nicht viele Let's-Plays, aber auch da ist mir das schon aufgefallen. Und andersherum: Wie krass (und teils krass geil) dann der Unterschied zu Runden ist, die sich am Riemen reißen und weitgehend in-character bleiben oder zumindest sich aufs Spiel an sich konzentrieren.
« Letzte Änderung: 18.01.2021 | 14:42 von Trollkongen »

Offline Alexander Kalinowski

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Rechnest du es dazu oder nicht?

Ich eher nicht. Wie du sagst, allzu oft hört sich das für mich zu sehr nach OOC an und ist damit nicht wirklich Teil dessen, was zum eigentlichen Spiel gehört. Ist halt sehr subjektiv.

Wenn ich bei D&D als SC dran bin und in die Threat Range eines Gegners ziehen will und dann kurz innehalte um durchzurechnen, ob ich es mit meiner Bewegungsreichweite auf die andere Seite des Monsters schaffe, damit mein Kumpel gleich nach seiner Bewegung Flankenbonus bekommen kann - ist das OOC?

Anders gesagt: Ich find's schwierig abzugrenzen, aber da ich der entspanntere SL-Typ bin was OOC-Sachen angeht, würde ich persönlich eigentlich alles mit zur Spielzeit zählen, inklusive Essenspause - insofern gemeinsam abgehalten. Nicht-Spielzeit ist für mich nur, wenn ich als SL sage: "Kann's jetzt weitergehen?" und dann wird trotzdem irgendein Mist gemacht.
Ansonsten habe ich ja jederzeit volle Kontrolle über das Pacing und kann schleifen lassen oder die Zügel anziehen, wie's mir gerade notwendig erscheint.

Hilft dir natürlich nicht viel weiter, aber wenn ich strengere Maßstäbe anlegen würde: zwischen 60 und 90% Spielzeit, vor allem je nachdem wie das Abenteuer zündet. Das ist der Hauptfaktor, es zieht die Beteiligten unwillkürlich ins Setting. Extensive OOC-Planungen wären vllt. der zweitgrößte Störfaktor.

Ah, und mittlerweile natürlich auch Familienbelange. Es gab Sitzungen, da fiel deswegen die Spielzeit auf -gefühlt- unter 50%, das ist dysfunktionales Spiel. Vor allem, weil  es dann nicht unbedingt weitergeht, wenn ich sage "Kann's jetzt weitergehen?"
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Online schneeland

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Kann ich aus dem Bauch raus gar nicht sagen, außer: in der aktuellen Runde fällt mir das nicht negativ auf. Da das in früheren Runden schon mal der Fall war, würde ich also sagen: vielleicht 80-90% Nettospielzeit?  :think:

Beispiele:
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Wenn ich nach den Beispielen gehe, würde ich sagen:
a) gehört zum Spiel, aber wenn es ausartet, nervt es trotzdem - also im Idealfall maximal eine klarstellende Frage und der SL entscheidet/macht ein passendes Ruling.
b) gehört nicht zum Spiel, sondern ggf. in den Socializing-Teil - und auch da sind minutenlange Anekdoten eher fehl am Platze, es sei denn, der Großteil der Runde spielt auch noch in anderem Kontext zusammen und nutzt das als Smalltalk
c) gehört für mich wie (a) zum Spiel, sollte aber fokussiert passieren - dann finde ich das sogar explizit gut und bevorzuge das gegenüber "ich kaufe mir ein Faktum für einen Plotpunkt"-Lösungen

Und dann gibt's ja auch noch
d) lustige OT-Kommentare - die gehören für mich auch ein Stück weit dazu, aber sollten halt nicht überhand nehmen oder jemand anderem eine Szene kaputt machen

Im Endeffekt: ich bin der Meinung, man trifft sich schon zum Spielen also sollte das auch den Großteil der Zeit einnehmen, aber da ich bevorzugt mit Leuten spiele, mit denen ich auch ein Bier trinken würde, gehört ein bisschen lockeres Geplänkel drumherum schon dazu.
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Offline Trollkongen

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Wenn ich bei D&D als SC dran bin und in die Threat Range eines Gegners ziehen will und dann kurz innehalte um durchzurechnen, ob ich es mit meiner Bewegungsreichweite auf die andere Seite des Monsters schaffe, damit mein Kumpel gleich nach seiner Bewegung Flankenbonus bekommen kann - ist das OOC?

Nö. Zumal das ja recht flott gehen sollte. Wenn Du aber jede Runde ewig brauchst, um alle taktischen Möglichkeiten abzuwägen, auch unter Einbeziehung diverser anderer Spieler, würde mich das ziemlich bald nerven.

Klar, ich will da jetzt nicht päpstlicher als der Papst sein und rede vom Ideal. Ich mache mich selbst dessen durchaus auch schuldig (und der von mir oben aufgeführten "Vergehen"), aber es schadet nicht, da Selbstkritik zu üben. Wenn es darum geht, ob der SC nun vom Drachen verspeist wird oder nicht, dann ist etwas längeres Abwägen sicherlich verzeihlich. Wenn man aber stets Battlemap-Schach spielt ... nunja.

@schneeland:

Ja, lockere Gespräche gehören dazu, finde ich auch. Die meisten Mitspieler sind mehr oder minder gute Freunde. Daher nehmen wir uns zu Beginn immer ein wenig Zeit, um über andere Themen reden zu können.

Offline JS

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"Tonne" ist wohl das Nichtrollenspielerische.
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Egal, wie man zum Onlinespiel stehen mag, aber in meinem Kreis sind alle sich weitgehend einig, daß wir online in weniger Zeit spürbar mehr bei dichterer Spielatmo schaffen als offline.
« Letzte Änderung: 20.01.2021 | 12:48 von JS »
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Offline KhornedBeef

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Ich würde aus dem Bauch heraus 15 bis 25% der Zeit schätzen, online merklich weniger.

Für mich ist Rollenspiel aber auch ein Hobby, in dem Effizienzstreben und Optimierungswut gerne außen vor bleiben können.
So ungefähr sehe ich das auch.

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Offline Zeus

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Hängt schwer von der Runde und den Umständen inklusive Tagesform ab.
Manchmal ist knapp die Hälfte "Ausschuss", aber das ist dann auch so gewollt.
Und zu anderen Gelegenheiten wird recht konzentriert gespielt mit minimaler Ablenkung (etwa auf dem Treffen mit eindeutig begrenzten Nachmittagsslots; da spüre ich schon einen deutlichen Unterschied zu "normalen" Sitzungen).


Die meisten actual plays kann ich mir aus genau diesem Grund nicht anschauen; da geht gefühlt *nichts* vorwärts und ich habe oft genug den Eindruck, die Leute bemühen sich auch gar nicht drum.
Das ist mal ganz nett, wenn man die Leute kennt, sich lange nicht gesehen hat und mit am Tisch sitzt, aber ich schaue mir bestimmt nicht konzentriert an, wie wildfremde Leute das machen.
"Kannst du dann bitte mal kurz beschreiben, wie man deiner Meinung bzw. der offiziellen Auslegung nach laut GE korrekt verdurstet?"
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Offline Faras Damion

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Es hängt von den Umständen ab.

Ich tippe, dass wir am wenigsten "Tonnenkommunikation" haben:
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- in regelmässigen Runden (weil man wenig rekapitulieren muß, weniger den Charakter finden und die Regeln besser kann)
- mit Mitspielern, die auch sonst viel Kontakt haben (OOC-Gespräche können ausgelagert werden) oder kein Interesse miteinander haben
- In bekannten Systemen (Regeldiskussionen)
- In einfachen Systemen
- In bekannten Settings
- in Kampagnen, die schon länger gehen (man Gruppenkonflikte und Charaktermarotten schon ausgespielt hat und das Ziel klar definiert ist)
- in stringenten Abenteuern (in denen die Spieler*innen vor allem reagieren)
- mit wenig Spielerinherausforderungen (also keine Rätsel, Taktikplanung, Intrigen)
- mit vorbereiteter Spielleiterin
- mit Spielerinnen, die auf die Geschichte heiß sind
- In Umgebungen ohne Ablenkung (z.B. Kinder) und mit funktionierender Technik

Ich hatte durchaus schon Sessions, in denen wir stundenlang ohne Ablenkung gespielt haben.
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Offline flaschengeist

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Ich hatte durchaus schon Sessions, in denen wir stundenlang ohne Ablenkung gespielt haben.

Schöne Auflistung relevanter Einflussfaktoren, das kann ich komplett unterschreiben  :d.
Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn es nichts mehr hinzuzufügen gibt, sondern dann, wenn man nichts mehr weglassen kann (frei nach Antoine de Saint-Exupéry). Ein Satz, der auch für Rollenspielentwickler hilfreich ist :).
Hier findet ihr mein mittelgewichtiges Rollenspiel-Baby, das nach dieser Philosophie entstanden ist, zum kostenfreien Download: https://duodecem.de/

Offline Arkam

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    • Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler!
Hallo zusammen,

ich würde sagen das ich derzeit 50 - 60 Prozent Kommunikation für die Tonne habe,
Wobei diese Kommunikation aus meiner Sicht nicht für die Tonne ist.

Wir spielen in einer Runde in der die meisten Spieler neu im Setting, Alpha Komplex im Paranoia RPG, sind und ich als Spielleiter das Setting noch angepaßt habe. Da bleibt einfach nicht aus das ich das Setting noch Mal erläutern muß.
Das gleiche gilt für die Regeln. Wobei sich alle bemühen regelsicherer zu werden.
In den letzten Runden hatten wir auch noch eine Zuhörerin, Discord Runde, der wir noch Mal Dinge erläutert haben.

Das hat aber dazu geführt das ich Paranoia endlich ein Mal so spielen kann wie ich es die ganze Zeit schon gerne gespielt hätte. Dadurch das die Spieler den Hintergrund klarer sehen nutzen sie ihn auch mehr. Auch eine neue Mitspielerin die sich gut eingeführt hat ist ein Zugewinn. Von da aus ist die aufgewendete Kommnikation für die Tonne schon fruchtbar und ich denke dieser Gewinn wird wachsen.

Gruß Jochen
Paranoia Discord Runde sucht neue Mitspieler:

https://discord.gg/RuDqVSFYtC