Natürlich gibt es keine
rein objektiven Rezensionen - wir haben alle unsere früheren Erfahrungen und Erwartungen, aber man kann trotzdem (und ich würde sagen: gerade deswegen) faire und vor allem nachvollziehbare Besprechungen schreiben.
1. Man sollte in der Lage sein, das "Testobjekt" sachgerecht zu beurteilen und sich zumindest ansatzweise dafür interessieren. Für mich bedeutet das: Zumindest grob wissen, was das Werk will und wie es einzusetzen ist und vor allem: Dem Werk nicht von vornherein ablehnend gegenüberstellen. Bespiel: Vampire langweilen mich inzwischen
sehr. Ich sollte also keine "Vampire" Produkte rezensieren. Ich finde auch gut, wenn man ein bisschen erfährt, welche Vorerfahrungen die Autor:innen haben: "Das ist mein erstes Warhammer Abenteuer, bisher habe ich das Grundregelwerk gelesen. Aber ich habe schon ausgiebig die Total War-Computerspiele gezockt." Ich will wissen, warum die Person genau
so an eine Thematik herangeht, dann kann ich auch ihre Bewertung für mich gut einordnen. Plus, es liest sich für mich einfach viel viel unterhaltsamer!
2. Nachvollziehbar sein. "für mich sind die Karten - obwohl sie sehr hübsch sind - nicht gut, weil sie am Spieltisch nicht gut lesbar sind. Daher ist das für mich als Fan von "Karten auf dem Tisch" ein klarer Negativpunkt, aber keiner der den Wert als Spielhilfe entscheidend schmälert."
3. Positive Herangehensweise. Generell sind mir Besprechungen lieber, in denen die Autor:innen das Werk erst einmal gut finden
wollen und dann nach dem Kontakt mit dem Werk erklären, was sie zu einer Einschätzung gebracht hat. Reine Verrisse, vor allem "mit Ansage", finde ich inzwischen ziemlich ermüdend.
(Berichte über Spieltests sind großartig, aber ich weiß dass das nicht immer leicht vor jeder Rezension umzusetzen ist.)
P.S. Maarzan hat das bereits vor mir schön zusammengefasst