Sorry es entsprach seinem Gesetz, seinem Wort etc
Ich gebe ja zu, dass es eine Weile her ist, dass ich die Geschichten gelesen habe, aber ich kann mich nicht daran erinnern, dass Conan je geschworen hätte, immer ehrlich seine Zeche zu zahlen. Und wenn Ehrlichkeit ein Grundmerkmal seines Kodex' ist, warum war er dann auch ein Dieb? Du siehst, da passt etwas nicht zusammen.
Es lässt sich nur unter einen Hut bringen, wenn man davon ausgeht, dass es Stehlen oder eben auch Töten nur dann ehrenhaft und für einen Cimmerier erlaubt ist, wenn persönlicher Einsatz damit verbunden ist.
Sich Zugang zu den schwer bewachten und gesicherten Schatzkammern von Kaufleuten und Magiern zu verschaffen oder bewaffnete Schiffe und Karawanen zu überfallen ist ehrenhaft, denn es erfordert Stärke, Geschick und Schläue und man riskiert das eigene Leben dabei.
Die Zeche zu prellen, vor Schulden zu fliehen oder einen Weichkeks zu erschlagen und seine Geldbörse zu nehmen erfordert keinen Einsatz, ist also nicht ehrenhaft und genaugenommen feige. Zu dem Thema gibt es auch noch etwas Passendes:
"Es war nutzlos, Crom um etwas anzuflehen, denn er war ein düsterer, wilder Gott und verachtete Feiglinge. Aber er verlieh einem Knaben bei der Geburt Mut und den Willen und die Kraft, seine Feinde zu töten. Das war nach der Ansicht des Barbaren alles, was man von einem Gott erwarten sollte."
Hm er hat Leute so sehr Fallengelassen, das er für ein Sklavenmädchen - für das er keine Verantwortung hatte, einen Schatz opferte.
Er hatte ihr leichtfertig ein Versprechen gegeben, aber er sah sich trotzdem verpflichtet, dieses Versprechen zu halten, egal zu welchem Preis. Aber er hat nicht grundsätzlich jeden Sklaven befreit, oder?
Das er Rache schwor für den Tod eines Aquiloniers und eines Hundes
DIE waren immerhin Kampfgefährten. Und da der Barbar keine Trauer kennt, sondern nur Rache (oder Trauer zumindest damit ausdrückt, dass er die verantwortlichen zur Strecke bringt), bleibt da nicht viel Spielraum.
Andererseits hat er Diebesgefährten, seine Räuber- und Piratenbanden und später sogar seine Untertanen etc. niemals als Teil seiner engeren Gemeinschaft aufgefasst. Er hat sich nur in sofern für sie verantwortlich gefühlt, wie er ihr Anführer war, aber nicht mehr.