Autor Thema: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur  (Gelesen 3429 mal)

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Tegres

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Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« am: 23.03.2021 | 16:03 »
Hallo zusammen,

es gibt im Bereich Literatur den Kanon (oder eigentlich eher mehrere Kanons). Eben gerade stellte ich mir die Frage: Gibt es so etwas auch für "die Nerdkultur"? Eine kurze Google-Suche brachte erstaunlich wenig Ergebnisse. Allerdings denke ich, könnte man für die Nerdkultur ebenfalls ein oder mehrere Kanons definieren. Das wären dann medienübergreifende Werke, die gewissermaßen definierend oder anderweitig sehr bedeutsam für das Nerdtum sind.

Kennt jemand so eine medienübergreifende Zusammenstellung?

Welche zehn Dinge würdet ihr auf diese Liste packen?

Mir fielen spontan folgende Sachen ein:
  • Star Wars (die Original-Trilogie), Filme, Serie
  • Der Herr der Ringe, Bücher, Filme
  • Harry Potter, Bücher, Filme
  • Pokémon (die ersten zwei bis drei Spielegenerationen), Computerspiele
  • Super Mario, Computerspiele
  • Dungeons & Dragons, Rollenspiele, Computerspiele
  • Star Trek, Serien, Filme
  • Das MCU, Filme, Serien
  • World of Warcraft, Computerspiele
  • Magic the Gathering, Sammelkartenspiele, Computerspiele
  • Batman, Comics, Filme
(Ok, bei mir sind es elf Dinge.  ::)  ;D)

Offline Maarzan

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #1 am: 23.03.2021 | 16:13 »
(Ok, bei mir sind es elf Dinge.  ::)  ;D)

Das lässt sich aufklären. Es ist immer nur Startrek ODER Starwars. Beides in einer Person führt zu einer inneren Materie -Antimaterie-Flamewar-Reaktion.  ~;D
Storytellertraumatisiert und auf der Suche nach einer kuscheligen Selbsthilferunde ...

Offline Aedin Madasohn

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #2 am: 23.03.2021 | 16:44 »
Battletech: Bücher, tabletop, Game
- baue dir mit den techgebabbel Konstruktionsregeln deinen eigenen Haus-Mech und fachsimple darüber, ob und wie eine PPK die Primärbewaffnung eröffnen soll oder dir zu viel Hitze bringt und dadurch die Sekundärbewaffnung zu sehr beschränkt  >;D

Offline Ninkasi

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #3 am: 23.03.2021 | 16:48 »
Worauf möchtest du hinaus?
Was Nerdiges, eine Marke, welche es geschafft hat Merchandise zu erschaffen und nun mehr als nur aus einem Film oder Buch besteht?

So Game of Thrones.

PS: Es geht Star Wars und Star Trek, so wie Lego und Playmobil. Bin ich mit jeweils beidem gut groß geworden.

Offline Jiba

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #4 am: 23.03.2021 | 16:55 »
Auf deiner Liste fehlen:

  • Disney, besonders die Trickfilme des Classic Age und der Renaissance, evtl. Serien
  • Final Fantasy, Computerspiele
  • Originale World of Darkness, Rollenspiele, evtl. Computerspiele
  • Shadowrun, Rollenspiele, Computerspiele
Alles ausgewählt nach dem Einfluss auf die übergreifende Popkultur jenseits ihrer spezifischen Nischen und für ihre konstituierenden Aspekte für bestimmte Teile der Nerdkultur. Dieses Zeugs hat einfach viel bewegt und inspiriert und Absetzbewegungen erzeugt, daher gehört es fest da rein.

Shadowrun ist vielleicht noch optional bei diesen vieren, aber zumindest die WoD, allem voran Vampire, war derart einflussreich, dass es alles danach, und wenn nur mittelbar, beeinflusst hat, was sich irgendwie mit Vampiren oder Urban Fantasy beschäftigt.
« Letzte Änderung: 23.03.2021 | 17:07 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Tegres

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #5 am: 23.03.2021 | 17:19 »
Es geht nicht um meine Liste. Ich frage doch explizit nach eurer. ;)

Offline KhornedBeef

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #6 am: 23.03.2021 | 17:28 »
Ich fühle mich bestätigt, es gibt keinen expliziten Werkekanon der Literatur, nur einen der Literaten  ~;D
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Offline Saffron

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #7 am: 23.03.2021 | 19:02 »
Ich glaube, es hängt auch sehr vom Alter der Person ab. Ein 50-jähriger Nerd ist nicht mit Pokemon aufgewachsen, sondern hat als Kind Pacman, Donkey Kong und Summer Games gezockt.

Natürlich kann der jüngere Nerd sich auch für bestimmte Dinge interessieren, die vor seiner Zeit in waren, und umgekehrt kann auch der ältere Spaß  an Sachen haben, die er erst spät kennengelernt hat, aber ich glaube schon, dass es einen Unterschied macht.

Da mein Nerdfaktor ziemlich niedrig ist, stell ich hier keine eigene Liste ein.
Ich leide nicht an Realitätsverlust. Ich genieße ihn.

Offline Maarzan

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #8 am: 23.03.2021 | 19:06 »
... ist vielleicht noch optional bei diesen vieren, aber zumindest die WoD, allem voran Vampire, war derart einflussreich, dass es alles danach, und wenn nur mittelbar, beeinflusst hat, was sich irgendwie mit Vampiren oder Urban Fantasy beschäftigt.

Vampire war unter anderem die Revolution, weil eine Gruppe Spieler nicht mehr Nerds sein sondern Freundinnen wollten, die so völlig unverhofft in den dysteren Dunstkreis gesickert sind... also eher eine Entnerdungsbewegung.
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Offline Jiba

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Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #9 am: 23.03.2021 | 19:25 »
Weil Frauen also nicht zum Nerdtum gehören, aber dafür zum „dysteren Dunstkreis“, der mit Nerdismus nicht zu erreichen war? Ich meine, darauf läuft deine Einlassung ja hinaus. Entweder Freundin oder Nerd und wer „Vampire“ spielte hat den Nerdkreis verlassen, weil sich da mehr Frauen tummelten, da das Spiel sie mehr ansprach? Also anstatt, dass Frauen „Vampire“ eben besonders ansprechend fanden und es sie zum Nerdtum hingeführt hat, sagst du lieber, es hätte männliche Nerds vom Nerdtum weggeführt, weil die wollten ja Freundinnen?

Ich meine, darauf läuft die Argumentation doch hinaus. Wenn nicht, dann sorry, aber ich kann die irgendwie nur so verstehen... mir fällt keine andere Deutung ein, so wohlwollend ich das auch verstehen will. Oder meinst du, „Vampire“ hat Rollenspiel cooler gemacht?

Ich meine, es tut mir ja leid, aber ich finde diese „der Nerd bekommt ja nie das Mädchen“-Trope, die sich bei einigen Rollenspielern als sinnstiftendes Narrativ breit gemacht hat, derart daneben und so weit abseits irgendeiner Realität. Ich meine, selbst ein angry white Nerd wie Yahtzee hat Frau und Kinder und der trägt in seinen Vidcasts immer denselben Morgenmantel.

(Und von den Übergängen dieses Narrativs zur unterschwelligen Misogynie, der doch der ein oder andere Nerd irgendwann erlegen ist, fang ich gar nicht erst an). Können wir bitte mit dieser schwachsinnigen Erzählung aufhören...

Edit: Mittelteil erweitert.
« Letzte Änderung: 23.03.2021 | 19:31 von Jiba »
Engel – ein neues Kapitel enthüllt sich.

“Es ist wichtig zu beachten, dass es viele verschiedene Arten von Rollenspielern gibt, die unterschiedliche Vorlieben und Perspektiven haben. Es ist wichtig, dass alle Spieler respektvoll miteinander umgehen und dass keine Gruppe von Spielern das Recht hat, andere auszuschließen oder ihnen vorzuschreiben, wie sie spielen sollen.“ – Hofrat Settembrini

Offline Maarzan

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #10 am: 23.03.2021 | 19:42 »
Weil Frauen also nicht zum Nerdtum gehören, aber dafür zum „dysteren Dunstkreis“, der mit Nerdismus nicht zu erreichen war? Ich meine, darauf läuft deine Einlassung ja hinaus. Entweder Freundin oder Nerd und wer „Vampire“ spielte hat den Nerdkreis verlassen, weil sich da mehr Frauen tummelten, da das Spiel sie mehr ansprach? Also anstatt, dass Frauen „Vampire“ eben besonders ansprechend fanden und es sie zum Nerdtum hingeführt hat, sagst du lieber, es hätte männliche Nerds vom Nerdtum weggeführt, weil die wollten ja Freundinnen?

Ich meine, darauf läuft die Argumentation doch hinaus. Wenn nicht, dann sorry, aber ich kann die irgendwie nur so verstehen... mir fällt keine andere Deutung ein, so wohlwollend ich das auch verstehen will. Oder meinst du, „Vampire“ hat Rollenspiel cooler gemacht?

Ich meine, es tut mir ja leid, aber ich finde diese „der Nerd bekommt ja nie das Mädchen“-Trope, die sich bei einigen Rollenspielern als sinnstiftendes Narrativ breit gemacht hat, derart daneben und so weit abseits irgendeiner Realität. Ich meine, selbst ein angry white Nerd wie Yahtzee hat Frau und Kinder und der trägt in seinen Vidcasts immer denselben Morgenmantel.

(Und von den Übergängen dieses Narrativs zur unterschwelligen Misogynie, der doch der ein oder andere Nerd irgendwann erlegen ist, fang ich gar nicht erst an). Können wir bitte mit dieser schwachsinnigen Erzählung aufhören...

Edit: Mittelteil erweitert.

Das war der erlebte Zustand zu der Zeit (muss 1991 so gewesen sein), wo Vampire auf die bestehende Nerdkultur getroffen ist und ja "Rollenspiel , nur cooler" war damals eine Leitidee und Nerd war definitiv nicht "cool". 
Alle weiteren Wertungen bringst jetzt alleine du rein und meine Beschreibung ist keine Aussage zu modernen Zuständen.
Nur fand ich das seltsam bei der Geschichte jetzt ausgerechnet Vampire als Meilenstein des Nerdtums anzusagen. 

« Letzte Änderung: 23.03.2021 | 19:46 von Maarzan »
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Offline Tarin

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #11 am: 23.03.2021 | 19:45 »
Ich pflichte da Saffron bei. Wenn ich (aktuell 33 Jahreł mal überlege, welche Franchises, Werke usw über mehrere Spielgruppen hinaus immer Thema waren und jeder irgendwie was dazu sagen konnte:

Tolkien
Star Wars/Trek
TMNT
Transformers
MOTU
Osten Ard
Hero Quest
Magic tG
Heroes of Might & Magic 3 und 4

Mein Problem ist eher, einen Kanon auf zehn Einträge zu beschränken. Da fehlen noch die Conan Verfilmungen, Terminator, Alien, Predator als Franchise, generell ganz viel Filmmaterial. GoT gehört sicherlich auch dazu mittlerweile. Ganz viel Saturday Morning Cartoon, dafür weniger Pokémon.
Anime und Manga müsste sicher rein, wenn ich auch selber kaum Ahnung habe, abseits der bekanntesten Größen.

Wie viele Einträge hat der Appendix N?
Es verstößt gegen die Hausordnung, aus dem Necronomicon zu zitieren.

Offline Kurna

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #12 am: 23.03.2021 | 21:46 »
Für zehn Dinge fehlt mir gerade die Ruhe.

Was ich aber unbedingt nennen muss, weil es in meiner Zeit prägend war (und hier noch nicht genannt wurde):
Per Anhalter durch die Galaxis
Monty Python (insbesondere Das Leben des Brian und Ritter der Kokosnuss)

Allein mit einem locker hingeworfenen "Blau, nein Gelb ..." konnte man da Lachsalven auslösen.  ~;D
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Online JollyOrc

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #13 am: 23.03.2021 | 21:57 »
Ich wiederum behaupte, dass ein Nerdkanon, wenn er denn Nerd-Werte abbilden soll, quasi per Definition ausufernd und daher weit mehr als 10 Einträge aufweisen muss.

Wichtig dazu ist es, dass bestimmte Genres, Medien und Motive enthalten sein müssen:

Es braucht Inhalte aus
- Comics
- Film
- Serien
- Büchern

Es braucht Inhalte aus
- Science Fiction und/oder Fantasy
- Dadaismus / Humor (Monty Python zB)
- Non-Fiction, also Dinge mit denen man etwas über Geschichte, Handwerk, Technik, oder sonstige Dinge lernen kann.

Ein guter Teil des Kanons spielt sich fast zwingend auf der Metaebene ab - also Inhalte, die man nur verstehen und wertschätzen kann, wenn man vorher andere Sachen kennengelernt hat.

Wie genau der Kanon dann zusammengesetzt ist, hängt von drei Faktoren ab:

- welches Alter haben die Nerds um die es geht, bzw. durch welche Generation wurden sie Nerd-sozialisiert?
- welchen Nerdkram-Erstkontakt gab es? (da landet man dann zB bei Star Trek oder eben Star Wars.)
- handelt es sich primär um Popkultur-, Spiel-, oder Wissenschaftsnerderei? (das sind IMHO die drei großen Nerdsphären, wobei sich die meisten in allen drei umtreiben, dabei aber meist einen Schwerpunkt haben)
Fürs Protokoll: Ich bitte hiermit ausdrücklich darum, mich in der Zukunft auf schlechte oder gar aggressive Rhetorik meinerseits hinzuweisen. Sollte ich das dann wider Erwarten als persönlichen Angriff werten, bitte auf diesen Beitrag hier verweisen und mir meine eigenen Worte um die Ohren hauen! :)

Offline KhornedBeef

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #14 am: 23.03.2021 | 22:44 »
"Ein Kanon der Literatur (zu griechisch kanon „Regel, Maßstab, Richtschnur“) ist eine Zusammenstellung derjenigen Werke, denen in der Literatur ein herausgehobener Wert bzw. eine wesentliche, normsetzende und zeitüberdauernde Stellung zugeschrieben wird.[1]"
Wikipedia

Weiter unten kommen dann noch die Stichworte "Trägergruppe" und "identitätsstiftend".
Also, wenn einer ohne wirklich zwingenden Grund Werk X ins Spiel bringt, dann gehört er zu meiner Gruppe -> Kanon

Das führt mich zu dem Gedanken zurück, der mir eigentlich kam: Die Sachen, die zum Kanon gehören, erkenne ich typischerweise irgendwie, ohne sie zu kennen.
- Ich habe nie MtG gespielt, aber es ist mit einer bestimmten Gruppe so assoziiert, dass es mit gerade zu zwingend das eine oder andere mal als Kontext begegnet ist und ich das Spielprinzip kenne
- der Herr der Ringe, die Verfilmung noch mehr als das Buch, hat seinen eigenen Tross von Memes. Wer, wenn jemand angestrengt guckt, "Was sehen deine Elfenaugen, Legolas" sagt, markiert sich als Teil einer Gruppe, bei der diese identitätsstiftend sind. Zugegeben, wegen der Popularität ein Grenzfall: Das erkennen vielleicht auch Nicht-Nerds. Aber sie zitieren es nicht. Aber wenn es auch lieber ist, dann halt "they're taking the Hobbits to Isengard!..gard!..gard!...gard!"  ;)
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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #15 am: 23.03.2021 | 23:13 »
Also als 'Kanon' würde ich für den Anfang die Themen sehen, die eine 'nerdige Subkultur' befördert haben, also dafür sorgten, dass sich Leute gruppenintern über und durch ein Thema verständigen, Außenstehende damit aber nichts anfangen können. Da dies dann auch immer früher oder später (Trivial-(?))Literatur beinhaltet, kann das Ganze schnell ausarten. Ich beschränke mich daher eher auf Themen-Gebiete:

- frühe Video-Spiele auf Konsolen und in der Spielhalle
- die ersten Heim-Computer
- frühe Trading Card Games
- Fernseh-Serien, die gesellschaftliche Themen außerhalb des heutigen Kontexts beleuchten und in Frage stellen
- aktives Fandom verschiedener Franchises
- Memes, die Text und Bild in immer neuen Kombinationen präsentieren
- AR-Games, die es zur Bedingung haben, physisch vor Ort zu sein, um an Teilen des Spiels teilhaben zu können
- Repurposing von obsoleter Technik
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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #16 am: 23.03.2021 | 23:15 »
Mein "Kanon"

- Star Trek
- Star Wars
- Heroquest
- Willow (Film)
- Defender of the Crown (PC Spiel)
- Legend of Zelda
- Schwarzes Auge (erstes Mal mit sechs gespielt)
- Drachenlanze (Bücher)
- Hohlbein Bücher

Und nur zu dem Nebenschauplatz: Ich hatte seit meinem 15 Lebensjahr immer 'ne Freundin und bin inzwischen verheiratet mit zwei Kindern. Mädels mögen Nerds...

Offline KhornedBeef

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #17 am: 23.03.2021 | 23:58 »
Jetzt mal Tacheles:
Lasst uns doch daneben schreiben, welches Merkmal ein Werk qualifiziert. Falls die Wikipedia-Definition okay ist, z.b.

Star Trek TOS: jeder hier versteht den Begriff redshirt, und das nur, weil die entbehrlichen Komparsen in dieser einen Serie Rot tragen. Das ist normsetzend und zeitüberdauernd, denke ich.
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Offline Maarzan

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #18 am: 24.03.2021 | 06:55 »
Jetzt mal Tacheles:
Lasst uns doch daneben schreiben, welches Merkmal ein Werk qualifiziert. Falls die Wikipedia-Definition okay ist, z.b.

Es hat einen Nerdrage oder flamewar zu seiner Verteidigung gegeben.  >;D
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Offline KhornedBeef

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #19 am: 24.03.2021 | 08:58 »
Es hat einen Nerdrage oder flamewar zu seiner Verteidigung gegeben.  >;D
Finde ich nicht so abwegig, wenn der auch wirklich historischen Rang hat, und nicht nur die Subkultur der shipping fan-fics für Warhammer-Götter betrifft, oder so.
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Offline Alexandro

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Re: Medienübergreifener Kanon der Nerdkultur
« Antwort #20 am: 24.03.2021 | 11:50 »
Hmm, dann versuche ich das mal versuchen chronologisch aufzudröseln.

1. Saturday Morning Delight: die ganzen Serien, die im "Kinderprogramm" am Samstagmorgen liefen, für die ich damals so 6 oder 7 Uhr aufgestanden bin (an einem Tag ohne Schule). Damit meine ich nicht nur die "üblichen Verdächtigen" (Turtles, MotU), sondern wirklich obskuren Kram, wie die 90er Neuauflage von "Land of the Lost" oder Sachen die nicht wirklich für Kinder gedacht waren (S/W-Folgen von "Mit Schirm, Charme und Melone")- die Senderverantworlichen mussten das Programm irgendwie voll kriegen und haben da nicht so genau drauf geschaut. ;)
Hat mir früh beigebracht, dass man etwas total obskures - wozu niemand in deinem Umfeld einen Bezug hat - mögen kann, was ja die Voraussetzung für Nerdtum ist.

2. LTBs: Mit dem Lesenlernen erschlossen sich mir Bücher und damit ganz neue Welten. Doch diese waren oft gequetscht zwischen ein paar Buchdeckel und oft "altersgerecht", also nicht besonders anspruchsvoll. Doch dann kamen die "Lustigen Taschenbücher", mit Geschichten, die sich (im Gegensatz zu Asterix oder den YPS-Comics damals) so anfühlten, als würde es für diese Figuren um etwas gehen. Und die Comics bezogen sich auf andere, teilweise welche die schon vor meiner Geburt erschienen waren - wenn Phantomias vorkam, konnte ich auf Flohmärkten und in Bibliotheken die Augen offenhalten, den Band mit dessen ersten Auftritt finden und mir auf diese Weise neue Aspekte zu dessen Geschichte erschließen - dieser "Sammlertrieb" ist auch heute in der Nerdkultur konstituierend.

tbc...
Wer beim Rollenspiel eine Excel-Tabelle verwendet, der hat die Kontrolle über sein Leben verloren.