@Katharina
Bezüglich deiner Frage aus "Zu spät! Ich konnte nicht widerstehen! (Das hab ich neu!)" erkenne ich Tendenzen zu "ja".
Mir kommt es so vor als wenn der KS jetzt schnell fertiggestellt werden sollte. Die Struktur des Abenteuers ist nicht eingängig und weist in dem Teil den ich bisher gelesen habe klaffende Logiklücken auf. Die Artworks passen nicht zu den Beschreibungen, was ein Indiz dafür sein könnte, dass dies entweder Konzeptzeichnungen waren oder "einfach irgendwas genommen" wurde, weil nichts anderes da war.
Die Szene wird als matschig beschrieben, auf dem Bild ist es eine vereiste Schneelandschaft. Es wird ein antikes Gladius beschrieben, abgebildet ist ein Khukuri.
Das Abenteuer ist eine Zusammenhanglose Beschreibung von Orten an denen Teile des Abenteuers stattfinden. Diese Orte sind durch „Brotkrumen“ miteinander verbunden aus denen ersichtlich wird, wo ein Hinweis auf die Örtlichkeit oder die Person zu finden ist. Die Seitenzahlen sind leider teilweise falsch und führen nicht zur richtigen Textstelle.
Diese Fehler setzen sich auch in den Handouts fort. Es sind teilweise Dechiffrierungen notwendig, aber gleich das erste Wort in dem Beispieltext wurde falsch Chiffriert. Alles nichts Großes aber ärgerlich.
Mit am schlimmsten finde ich, dass wer auch immer das Abenteuer geschrieben hat jegliches Gefühl für die Abläufe verloren zu haben scheint.
Es fängt bei den alten Tatorten an und setzt sich bei den verschachtelten Informationen fort.
Tatort zwei hat das gleiche Problem wie Tatort eins. Dort wo die Leiche gefunden wurde (mindestens zwei Tage vor dem Eintritt der SC´s) ist die Straße nur teilweise gepflastert und es können Spuren gefunden werden die nicht zur heimischen Tierwelt passen wollen. Wie sollen die Charaktere das finden, wenn zwei Tage vergangen sind. Ja, es wird beschrieben, die Polizei war deswegen verwirrt, aber mehr auch nicht. Aus erster Hand werden jedenfalls keine Spuren mehr zu finden sein, wenn die SC sich den Tatort nochmal ansehen wollen.
Beim dritten Opfer lässt sich ein Notizbuch finden, welches wenn man es entschlüsselt Datumsangaben enthält, welche wenn man sie in Zeitungsarchiven recherchiert auf Bombenanschlägen hinweisen. Das setzt voraus, dass die Spieler die Datumsangaben im Zeitungsarchiven nachschlagen. In der Nähe (faktisch einmal um die Ecke) befindet sich die Wohnung des Opfers, dort kann man, wenn die Proben gelingen, ein Geheimversteck finden in dem ein Buch zu finden ist, dass wenn man es mit dem Notizbuch zusammen querliest nahelegt, dass das Opfer eine Mechanikerin und Bombenbastlerin ist. Nur um das Notizbuch auswerten zu können muss man erst in die Zeitungsarchive. Ich kann mir schwerlich vorstellen, dass die Szene wie folgt abläuft:
- SC kommen an den Tatort und finden das Notizbuch
- SC entschlüsseln adhoc das Notizbuch
- SC erfahren, dass die Wohnung des Opfers gleich um die Ecke ist
- SC fahren jetzt aber erst mal in die Zeitungsarchive und Schlagen die Daten nach
- SC fahren dann in die Wohnung
- SC finden das Buch und können es jetzt mit dem Hintergrundwissen aus dem Notizbuch richtig deuten
Natürlich kann man jetzt sagen, aber hey das ist doch nur eine lose Zusammenfassung, wenn die SC erstmal A und B haben werden sie am Folgetag schon das richtige tun. Aber für mein Empfinden sind die Hinweise zu verstreut und zu abhängig von anderen Hinweisen die man erst mal finden muss und dann teilweise noch das richtige tun muss um davon zu profitieren.
Das Ganze wird dadurch erschwert, dass die SC nur ein sehr enges Zeitfenster von 11 Tagen haben um das Abenteuer zu lösen und dabei faktisch ständig zwischen New York, Boston und Arkham pendeln müssen. Einen Hinweis darauf das die Zeit drängt habe ich bisher noch nicht gelesen, so dass die SC zum Zeitpunkt der obigen Erkenntnisse wahrscheinlich noch denken, sie hätten alle Zeit der Welt.
Kommt mir unwahrscheinlich und unnötig kompliziert vor und solche Stellen finde ich leider auf den ersten Seiten viel zu häufig.
Das und die nicht stringente Reihenfolge von losen Szenen welche nur durch Seitenangaben miteinander Verbunden sind verstärken bei mir den Eindruck, dass die Fertigstellung am Ende im Vordergrund stand und nicht die Qualität.
Andere Stygian Fox Produkte die ich besitze lesen sich jedenfalls deutlich angenehmer, haben eine deutlich geringere Fehlerquote und sind deutlich strukturierter.