Autor Thema: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests  (Gelesen 1925 mal)

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Offline Hinxe

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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #50 am: 28.03.2024 | 18:38 »
Stiepen
In der Höhle der Bestie


Erleichtert atmet Stiepen durch, als er bemerkt, dass die Luft hier weniger verpestet ist. Er blickt sich in der Höhle um und sucht zunächst nach Feinden und weiteren Ausgängen.

Dabei bemerkt er gegenüber Naira: "Die Nacht scheint hereingebrochen zu sein. Dann ist es auch kein Leichtes mehr, Feuerholz aus dem Wald zu holen. Aber wir werden sehen."

 
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #51 am: 31.03.2024 | 12:49 »
Naira
In der obersten Kammer der Höhle


„Ein paar Äste am Waldesrand werden wir schon noch finden damit wir ein Feuer entfachen können, der Anspruch an das Holz muss ja nicht groß sein!“

Erneut hebt Naira die Fackel um dem Halbling bei der Suche zu leuchten.
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Offline klatschi

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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #52 am: 1.04.2024 | 10:20 »
Ihr durchsucht den Raum, findet aber nur wenig von Interesse. Ein paar Knochenreste lassen darauf schließen, dass der Troll von Zeit zu Zeit etwas hier gegessen hat, vor allem jedoch scheint er die Mahlzeiten in der größeren Höhle zu sich genommen zu haben. Das Moos hat sich zum Teil bereits angesetzt und wächst hier unter dem natürlichen Kamin. Ihr bemerkt, dass das Moos eine Kuhle formt, in der sich vielleicht sogar Regen sammeln kann. Der Großteil des Bewuchses scheint jedoch von außen hereingeholt worden zu sein. Der Troll hat sich hier eine Lagerstatt gebaut, auf der es sich trocken liegen lässt, wenn es regnet.

Offline Hinxe

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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #53 am: 2.04.2024 | 13:54 »
Stiepen
In der Höhle der Bestie


"Ich glaube, dass ich uns auch ohne Feuerholz ein Lager machen kann." Stiepen verkeilt die Fackel in einem Vorsprung an der Höhlenwand und macht sich dann daran, aus dem Moos zwei trockene Lagerstätten zu formen. "Nein, nein, lass mich machen, ich brauche nicht lange. Willst Du solange schonmal die Pfeife anschmauchen?" Der Halbling deutet auf seinen Rucksack.

Während Naira die Pfeife entzündet und sich dem Kästchen widmet, bereitet der Krieger eine Mahlzeit aus den mitbegrachten Rationen. Nichts besonderes, aber nahrhaft und reichlich. "Nach dem Essen schaue ich mir Deine Wunden an, wenn Du einverstanden bist." Er plappert vor sich hin, während seine Hände die Arbeit fast von selbst verrichten. "Danach löschen wir die Fackel. Falls ein Gegner uns findet, halte ich ihn ab, während Du die Fackel erneut entzündest. Ich schlage vor, dass ich die erste Wache halte...Wie sieht es denn mit dem Kästchen aus?"
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #54 am: 2.04.2024 | 15:29 »
Naira
In der Wohnhöhle des Trolls


Naira setzt sich unter die Fackeln umso das beste Licht zu haben und natürlich um Stiepen beim Lagerbau nicht im Weg zu sein. Dankend nimmt sie die Einladung des Halblings eine Pfeife zu rauchen an. Schon wenig später erfüllt der Geruch nach glimmendem Pfeifentabak den Raum.

Im Schneidersitz, mit dem Rücken an die Wand gelehnt begutachtet die junge Frau das Kästchen.

Schwierig, schwierig. Der Mechanismus ist viel feiner als das was ich in der Hauptstadt zum üben gesehen haben. Aber wo ein Wille ist, ist auch ein Weg!

Die Worte des Halblings verschwinden im Hintergrund, werden zu einem Murmeln, während Naira sich mit spitzen Fingern an dem Schloss zu schaffen macht. Sie konzentriert sich so sehr auf das Schloss, dass sie die Pfeife zwischendurch mehrfach neu entzünden muss, da sie mehr auf dem Mundstück herumkaut als daran zu ziehen. Immer wenn dann doch der Pfeifentabak in dem kleinen Kopf aufglimmt spiegelt sich die Glut in ihren Augen.

Zapfen und Riegel, Lager und Nuss, eine Zuhaltefeder.

Schließlich, für sie nach einer gefühlten Ewigkeit, ist ein winziges mechanisches Klacken zu hören und der Deckel der Truhe schnappt auf, so dass ein winziger Spalt entsteht.

Gerade als Stiepen sie nach dem Kästchen fragt entfährt Naira ein gedämpfter Freudenschrei.

„Es ist auf!“ sagt sie mit einer tief empfundenen Befriedigung in der Stimme und strahlt den Halbling über das ganze Gesicht bereit an während der schlechte Versuch eines Rauchrings sich über ihr in die Luft erhebt. 
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #55 am: 2.04.2024 | 19:26 »
Stiepen
In der Höhle der Bestie


Stiepen war gerade mit den Vorbereitungen fertig geworden, als Naira verkündet, dass sie das Kästchen öffnen konnte. Er lacht auf, ruft "Was bist Du für eine Tausendsasserin?" und tritt zu seiner Gefährtin heran.

"Was ist denn nun drinnen?", fragt der Halbling und schaut neugierig über Nairas Schulter.
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #56 am: 3.04.2024 | 01:27 »
Langsam öffnet Naira den Deckel und ihr sieht Silber und Gold. Viele Münzen, alte Münzen, definitiv eine Form vor dem Zeitalter des vereinten Kaiserreichs, vor der Zeit, in der die Münzprägung unter einheitliche Regelungen gestellt wurde. Ihr seht eiserne Stäbe, auf die eckige Münzen aufgezogen wurden, wie Perlen auf einer Kettenschnur. Die Kiste ist voll davon, ganz in der Denk- und Arbeitsweise der Zwerge ist der Platz im Kästchen ideal ausgenutzt. Die Münzen haben ein viereckiges Loch in der Mitte und weisen auf jeder Seite je eine Rune auf, ansonsten sind sie absolut schlicht gehalten und von identischer Art. Das System ist schlicht, elegant und praktisch.
Insgesamt könnt ihr vierundzwanzig solcher Stäbe erkennen, die fein säuberlich in der Kiste aufgestapelt sind: achtzehn mit silbernen Münzen, sechs leuchten im niederbrennenden und langsam verglimmenden Fackellicht rötlich golden.

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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #57 am: 3.04.2024 | 11:33 »
Naira
In der Wohnhöhle des Trolls


Jetzt errötet die junge Frau, halb vor Vorfreude halb aufgrund des Kompliments des Halblings.

„Sagt so etwas nicht, das…“ sie stockt kurz „…war nur Glück!“

Mit angehaltenem Atem klappt sie das Kästchen auf.

„Bei der Kaiserin…“ entfährt es Naira „…das ist mehr als ich in so einer kleinen Truhe erwartet hätte!“ Sie schluckt schwer, weil ihr Mund trocken wird. Sie dreht das Kästchen leicht in Stiepens Richtung damit er einen besseren Blick hineinwerfen kann.

„Diese Münzen alleine wären ein triftiger Grund gewesen das ihr Eigentümer einen Suchtrupp in diese Gegend schickt. Ich bin mir fast sicher wir können einen Eigentümer im Dorf ausschließen! Das sind alles alte zwergische Münzen.“

Mit großen Augen schaut Naira den Halbling an.
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #58 am: 3.04.2024 | 15:05 »
Stiepen
In der Höhle der Bestie


Stiepen blickt in die Kiste, als Naira sie ihm zudreht. Kurz versucht er abzuschätzen, wie viele Münzen enthalten sind. Dann zuckt er mit den Schultern und sagt: "Sieht auch für mich nach Zwergenwerk aus. Der Troll könnte es hier ausgegraben haben. Vielleicht kann Ugin etwas zur Herkunft des Schatzes sagen." Der Halbling wirkt vom Fund nicht sonderlich beeindruckt.

"Wie sieht es denn jetzt mit Deinen Wunden aus? Und ich habe Hunger. Wir sollten das Essen verspeisen." Er deutet einladend auf die Mahlzeit, die er vorbereitet hat.
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #59 am: 4.04.2024 | 13:45 »
Naira
In der Wohnhöhle des Trolls


„Essen wir erst was und dann könnt ihr euch um meine Wunden kümmern werter Stiepen. Die Wunden werden mich nicht umbringen aber mein Magen braucht endlich eine Mahlzeit!“

Naira setzt sich zu Stiepen.

„Für das wenige was wir hatten habt ihr wirklich das Beste draus gemacht. Ich habe selbst in Gasthäusern schon schlechter gegessen möchte ich meinen! Aber sagt, habt ihr in dem Kästchen irgendwas anderes erwartet? Silber und Gold das ist ein kleines Vermögen was sich dort drinnen befindet, mehr als einer der Dörfler in den nächsten Jahren verdienen kann.“

Während sie anfängt zu essen schaut sie zu dem Halbling rüber und wartet auf eine Antwort.
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #60 am: 4.04.2024 | 19:11 »
Stiepen
In der Höhle der Bestie


Stiepen kicherte etwas in sich hinein, als Naira sein Essen lobt und mit der Küche eines Gasthauses vergleicht. "Da spricht der Hunger aus Dir. So gut ist es nicht."

Auf die Frage nach dem Inhalt der Kiste denkt der Halbling zunächst etwas nach. Er beisst von seinem Brot ab, kaut mehrmals, lässt dabei seinen Blick durch die Höhle schweifen, um ihn dann auf Nairas Gesicht ruhen zu lassen. Schließlich antwortet er langsam und bedacht: "Ich weiß gar nicht, was ich erwartet habe. Ich weiß, was ich gehofft habe. Ich möchte nicht Reichtum anhäufen. Versteh mich nicht falsch. Ich denke eine bessere Rüstung und gute Ausrüstung sind vernünftige Anschaffungen, wenn wir einen Teil des Fundes für uns behalten. Aber gehofft habe ich auf einen magischen Dolch, einen verzauberten Spiegel oder eine Unsichtbarkeitskappe. Einen außergewöhnlichen Fund wie aus einer Heldengeschichte aus grauer Vorzeit."

Unsicher wartet der kleine Krieger auf die Reaktion seiner Gefährtin, als ob er fürchtet, dass sie ihn für diesen Gedanken verlangen könnte.
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #61 am: 5.04.2024 | 09:45 »
Naira
In der Wohnhöhle des Trolls


„Es mag der Hunger sein…“ sagt Naira zwischen zwei Bissen „…oder einfach die Tatsache das es schmeckt!“ Dann hört sie sich an was der Halbling zu dem Inhalt des kleinen Kästchens zu sagen hat.

„Seht es einfach als einen Anfang von etwas viel Größerem. Wer kann schon von sich sagen einen Wolf und einen Troll in ihrem eigenen Heim erschlagen zu haben ohne dabei ernsthaft verletzt zu werden. Zu all dem Glück das überlebt zu haben kommt dann noch hinzu, dass wir eine kleine Truhe zwergischer Machart finden und sie öffnen können. Was dem Troll nicht gelungen ist und was ist in der Truhe? Ein kleines Vermögen in Silber und Gold welches uns gute Dienste leisten wird wenn wir es nicht sinnlos verzechen. So die Kaiserin will, wenn wir die Geheimnisse um Willow Lake gelüftet haben machen wir uns auf diese Zwergenruine genauer zu untersuchen. Vielleicht finden wir im Bauch des Berges etwas das euch ein Lächeln auf das Gesicht zaubert, wenn schon Silber und Gold das nicht vermögen!“

Naira beißt wieder herzhaft von dem Brot ab und spült den Bissen mit etwas Wasser hinunter.
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #62 am: 5.04.2024 | 22:57 »
Stiepen
In der Höhle der Bestie


Bei der Vorstellung, das Geheimnis um Willow Lake zu lüften, nickt Stiepen entschlossen. "Sobald wir unseren Auftrag in Willow Lake abgeschlossen haben, wird es sicher weitere Aufgaben für uns von den Münzern geben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Erkundung einer Zwergenruine dazugehört, aber wer weiß es schon mit Sicherheit zu sagen." Sein Blick geht für einen Moment ins Nichts, während er grübelnd nachdenkt. Ob es in einer alten Zwergenfestung auch Gegner gibt, an denen ich das Kriegerhandwerk üben kann? Oder nur Staub und Dunkelheit?

Dann erhebt sich der Halbling plötzlich und räumt die Überreste des Essens beiseite. Schließlich sagt zu Naira: "Dann kann ich jetzt nach Deinen Wunden schauen, damit wir danach zur Ruhe kommen können."
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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #63 am: 5.04.2024 | 23:31 »
Stiepen sieht sich die Wunden von Naira an, doch es handelt sich nur um blaue Flecken, oberflächliche Kratzer und Quetschungen, als die Zähne des Wolfes nicht wirklich durch die Rüstung hindurch dringen konnten. Der Schock scheint mehr Wirkung gezeigt zu haben als die Waffen des Feindes. Und doch wirkt die sorgsame und gewissenhafte Untersuchung des Reisegefährten beruhigend und heilsam, das Wissen, in dieser unwirtlichen Gegend nicht vollkommen allein zu sein, ist beruhigend und erfüllt euch beide mit einem plötzlichen Gefühl von wärmender Zuneigung.
Es ist gerade einmal sechs Tage her, dass Deidre Skye in Kaerenhort erschienen ist und erst gestern Nacht habt ihr am Sonnenstein an der alten Reichsstraße genächtigt. Haben wir genug Feuerholz in der Kuhle hinterlassen? schießt euch durch den Kopf, der Gedanke eines jeden lichttreuen Wanderers. Dieser Gedanke ist die Reaktion eines jeden, der in unwirtlichen Gegenden reisen muss, auf die Gemeinschaft des Reiches angewiesen ist, das hier im hohen Norden manchmal so weit weit entfernt scheint. Ihr zieht die Decken enger um euch, die Dunkelheit umfängt euch in der Höhle. Ihr windet eure Körper, versucht, eine gute Schlafposition zu finden. Stiepens Vorbereitungen haben euch das Gefühl von Heimat gegeben, das Essen und das Kraut wärmen Magen und Kopf, das Moos ist überraschend weich. In der Still könnt ihr das Atmen eures Gefährten hören, der eigene Herzschlag wirkt übertrieben laut.
Im Rahmen eurer Ausbildung und Karriere habt ihr immer wieder Nächte außerhalb von Herbergen und Häusern verbringen müssen, doch meist unter freiem Himmel. Der Wald und der Rain sind voll von Geräuschen, das Rascheln vereinzelter Tiere im Geäst, das Rauschen des Windes in den Bäumen, das Knarrzen von Baumstämmen, die aneinander reiben. Die Höhle um euch ist so tot, wie die zwergischen Überreste, die Naira identifizieren konnte. Es ist diese Abwesenheit von so vielen vertrauten und bisher nicht bewusst wahrgenommenen Geräuschen, die diese Höhle kälter scheinen lassen, als sie wirklich ist.
Die Gedanken rasen, der Tag war überladen mit Eindrücken. Die Forelle, das Wiedersehen von Eileen und Deidre, eure Begegnung mit Pedraig, die Fährte, der Kampf mit dem Wolf und dem Troll und die Entdeckung von Eamonns Leiche. Es kommt euch vor, als hättet ihr an diesem Tag das erlebt, was andere in einem Jahr erfahren.

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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #64 am: 6.04.2024 | 12:19 »
Irgendwann während des Essens kam Grack durch das Loch in der Höhlendecke hereingeflogen. Der Vogel musste die Stimme seiner Gefährtin und des Halblings gehört haben. Dankend nahm er ein paar Brocken des Essens an das ihm Naira zuwarf und zog sich damit auf einen kleinen Sims nahe der Höhlendecke zurück. Im Licht des kleinen Feuers hatte sein schwarzes Gefieder einen stahlblauen Schimmer. Nach Rabenart fixierte seine Augen das eine oder andere, bis auf ein paar grack grack grack enthielt er sich aber jeden Kommentars. 

An diesem Abend schlief Naira mit dem zufriedenstellenden Gefühl ein, das ihr Vater sicherlich stolz auf sie sein würde. Mit ihrem Gefährten zusammen hatte sie einen Troll erschlagen, welcher wiederum den armen Eamonn getötet hatte. Dazu noch das Schoßhündchen des Monsters, einen ausgewachsenen Wolf. Vielleicht konnte sie so ihren Makel hinwegwischen das sie kein Mann war und ihrem Vater kein Sohn geboren worden war. Was hätte ein Sohn anderes tun können, nichts. Bei dieser Gewissheit stahl sich ein zufriedenes Schmunzeln auf ihr Gesicht. So gefährlich es auch gewesen ist, sie konnte im Dienst der Kaiserin glänzen und Beweisen was in ihr steckte.

In der Nacht jedoch durchzogen Schatten ihren Schlaf. Der Zweifel nährte sich von der Ungewissheit. War der Troll alleine, waren die Rotkappen seine Schergen? Wenn sie einen Bauernhof überfielen würden sie auch das Dorf angreifen? Zog Krieg herauf, hier am Rande des Kaiserreichs? Was verbarg sich in den Nebeln des Sees? Schatten welche die Schwaden herumwirbelten, mit ihnen Verschmolzen und sich doch nie soweit zeigten das sie greifbar wurden. So berauschen der Sieg über den Troll und das öffnen der Truhe für Naira auch wahr nagte etwas an ihr. Etwas das düsteren Speeren gleich vom Gebirge herabkam, in die Seelen und Gemüter der Dörfler eindrang und ihre schlechteste Seite zum Vorschein brachte.

durch schwarze Magie / vergeht er nie
durch Hass noch am Leben / niemals vergehend
zieht ins ewige Eis / Endloser Totengeist

Schweißgebadet wachte Naira am nächsten morgen auf. So schön die Gewissheit über den Sieg am gestrigen Tag auch gewesen war, so schwer lastet der Traum auf dem Gemüt der Frau. Hin und wieder viel es ihr schwer diese Gedanken zurückzudrängen und die tote, stille Höhle war sicherlich keine Hilfe dabei. Schweigend machte sie sich fertig für die Abreise und den Transport der Trophäen, den Insignien des Erfolgs ihrer kleinen Gruppe über den Troll.
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Offline Hinxe

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Re: Kapitel 3 - Die Höhle des Biests
« Antwort #65 am: 9.04.2024 | 13:47 »
Stiepen
In der Höhle der Bestie


Stiepen blieb noch einige Zeit im Schneidersitz sitzen, nachdem Naira schon eingeschlafen und die Fackel verloschen war. Sein Kurzschwert lag quer über seinen Knien, mit ruhigen und gleichmäßigen Bewegungen schliff er die Klinge. Immer wieder machte er Pausen, um ins Dunkel zu lauschen, ob Feinde kämen.

Seine Gedanken schweiften umher, der kleine Krieger dachte an die Eltern in der fernen Stadt, an die Jahre der Ausbildung, die ihm heute so gut gedient hatten, und an Willow Lake. Er glaubte nicht, dass die Gefahr schon gebannt war und nahm sich vor, am morgigen Tag besonders aufmerksam zu sein.

Schließlich glitt auch er in den Schlaf ab. Er träumte von seinem Lieblingsbaum im Garten der Eltern. Eine alte Eiche mit vielen Ästen und Gabelungen, so dass das Klettern viel Freude machte, aber auch viele Mühen kostete. Er erinnerte sich an jenen Nachmittag, als er aus der Schule der Beamten vor jenen unsäglichen Wiederholungen der langweiligsten Paragraphen geflüchtet war. Das war der Tag, an dem er das erste Mal bis zur Spitze des Baumes vorgedrungen war. Er war stark und wendig genug gewesen, aber noch nicht zu schwer. Es war ein berauschenden Gefühl gewesen. Da konnte er es gut verwenden, dass er just an diesem Tag von der Schule flog. Wie hatten die Eltern getobt!

Zwei Wochen lang sprachen sie kein Wort mit Stiepen, bis seine richtige Ausbildung begann. Wenn sie ihn jetzt sehen könnten, wären sie zumindest nicht enttäuscht, hoffte er.

Nach dem Aufwachen war auch der Halbling nicht besonders gesprächig. Einem kurzen Morgenmahl folgte die Vorbereitung für den Aufbruch. Er machte sich daran das Lager abzubrechen und den Kopf des Trolls sowie eine Pfote des Wolfs für den Transport "vorzubereiten". Schließlich gab er das Zeichen zum Aufbruch. Zurück an die frische Luft und den Sonnenschein.

Schweigend zogen die beiden Gefährten auf demselben Weg zurück nach Willow Lake, auf dem sie gestern gekommen waren, allerdings um einige Erfahrungen reicher.
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