Autor Thema: Entropomanten–problematisch?  (Gelesen 2142 mal)

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Entropomanten–problematisch?
« am: 29.05.2004 | 10:49 »
neulich ergab sich ein interessantes Problem:
der SC Ben Franklin (nicht verwandt), Geheimagent und Entropomant hat folgenden Kicker:
er schleicht im 13 Stock am Fenstersims um die Ecke, und will eigentlich einen Drogenring ausheben. Stattdessen findet er seine 14 jährige Tochter am Sims, mit ausgebreiteten Armen. Sie hat extrem glasige Augen, einen hübschen Regenmantel und ist überzeugt fliegen zu können.
Wir fangen an zu spielen
Ich als SL erzähle also noch so, wie sie sich nach vorne lehnt, der Spieler versucht sie zu beruhigen, ein kurzes Hin- und Her ergibt sich. Der Spieler will sich die Kleine greifen, wir machen ab, dass sie springt wenn er es versiebt (Wir würfeln Konflikte statt Aufgaben). Er versiebt den Wurf (Athletik) natürlich, und sein Seil reißt (bei Misserfolg erzählt der Spieler wie der Misserfolg zustande kam).
Beide fallen also nach unten, er setzt Magie ein, um sich einen Fallschirm zu verschaffen (sozusagen: zufällig doch eingepackt), muss aber noch seine Tocher erreichen, und den Fallschirm rechtzeitig öffnen.
Er ist in Lebensgefahr, jemand den er liebt auch, insofern wäre eine große Ladung angemessen. Ich entscheide also, wenn er noch ein wenig wartet, bis er wirklich knapp wird, und -30 auf seinen Athletik-Wurf drauflegt (55-30=25) ist auch noch das Absichts-Kriterium erfüllt, und er kriegt 'ne große Ladung. Er macht das, versiebt die Sache aber.
Was nun?
Ich habe vorgeschlagen, dass er Magie einsetzt um nochmal zu würfeln, was dann auch geklappt hat. Die große Ladung ging natürlich dadurch flöten.

Naja, ich bin eigentlich ganz zufrieden, wie's gelaufen ist. Es würde mich aber interessieren, was ihr davon haltet, ob ihr solche Fälle auch schon hattet und wie man allgemein damit umgehen kann, dass die Spieler von Entropomanten des öfteren das Leben ihres SC riskieren müssen, das Risiko echt sein muss, andererseits der regelmäßige Tod von SCs auch nicht so spannend ist.
« Letzte Änderung: 29.05.2004 | 10:51 von montag »

Offline Jestocost

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Re: Entropomanten–problematisch?
« Antwort #1 am: 31.05.2004 | 09:30 »
Ich hätte und habe es nicht anders gemacht. Die große Ladung musste flöten gehen, da der Entropomant Magie eingesetzt hat, um dem Schicksal zu entkommen.

Bei uns hatten wir 'ne ähnlich Situation mit nem Bus, den der Chaosmagier geentert hatte... Da wäre der auch beinahe draufgegangen. Aber wer nen Chaosmagier spielt, ist selbst schuld - da sollte es einem klar sein, dass man nicht jemanden mit 'ner hohen Lebenserwartung spielt...

Außerdem hätte dein Spieler ja noch Chancen wegen seines Temperaments/Passion haben können: Dann hätte er ja den einen oder anderen Wurf tauschen/flip-floppen oder nochmal würfeln können - schließlich geht es ja um sein eigenes Kind...
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Re: Entropomanten–problematisch?
« Antwort #2 am: 30.09.2004 | 14:55 »
Was ich als SL an einem Entropomanten schwierig finde ist es ihm in einer Kampagne eine Story auf den Leib zu schreiben. Einen roten Faden der sich für ihn durch alles hindurchzieht und ihm einfach nichts zuzuschneidern wäre für mich auch nichts, schließlich sind die Charaktere die Protagonisten der Kamapgne und letzten Endes sollte es um sie gehen und wenn alle anderen ihren Plot haben wäre der Spieler des Entropomanten natürlich zurecht frustriert, wenn er keinen hätte...

Nur was nützt es mir groß etwas um diesen Charakter zu konstruieren an dem der Spieler auch Freude hätte, Vorrausdeutungen einzusetzen, kleine Hints zu geben, die erst in retrospektive Sinn machen oder auch einfach das klassische Informationspuzzlen anzuwenden, wenn der Charakter am Anfang der Sitzung drauf geht, weil er eine Schnellstraße mit verschlossenen Augen zu überqueren versucht?

Zum Lesen finde ich die Entropomanten sehr geil, als Spielleiter wüßte ich im Moment nicht wie ich die Problematik lösen sollte, als Spieler wiederum könnte ich mir einen Entropomanten durchaus vorstellen...

Offline Jestocost

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Re: Entropomanten–problematisch?
« Antwort #3 am: 30.09.2004 | 15:06 »
Ich habe einen Entropomanten in meiner Gruppe - und der war immer pflegeleicht. Als Spielleiter sind ja die Obsession und die Temperamente des Charakters für mich ausschlagggebend - und da kann man drauf aufbauen. Und der Sargkandidat in meiner Gruppe hat halt eine Vorliebe für Verschwörungen und bedeutungsvolle Zufälle gehabt (bzw. dass es keine gibt..) und war als Globalisierungs-Attac-Punk für jeden Scheiß zu haben...

Und ehrlich gesagt: Wenn einer einen Entrpomanten so spielt, dass er bei jeder Kleinigkeit sein Leben riskiert, dann muss man damit leben, wenn er schnell stirbt. Aber wer "Godwalker" gelesen hat, weiß, dass man auch mit kleinen Risiken viel erreichen kann (nicht vergessen: es reicht, wenn man Gefahr läuft, sich zu blamieren oder was peinliches zu tun --- getting humiliated...) - und die Zauber eines Chaosmagiers können einen recht gut vor vielen Gefahren schützen... Und da du als SL die Hit Points hast, kann der Charakter angefahren werden - und dreht später voll durch, wenn er zulässt, dass die anderen was riskieren, um ihn da wieder raus zu holen... Hehe...
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