Ricks Anstachelung prallt an Weeks ab wie ein Staubkoren das auf die Außenhülle der Nexus Three trifft. Vielleicht weil es nicht seine übliche Rolle ist, oder weil Weeks sich gefangen hat. Auch wenn die Drohung die Boni zu streichen in der jetzigen Situation keinen Sinn ergibt, macht es das Gezanke um die Führung nicht nicht besser. Immerhin hat sie mit Rollmann den leitenden Ingenieur mit der Problemlösung beauftragt, auch wenn das mal wieder viel zu spät kam.
Eure Zeit läuft ab.
Versammelt um den Tisch in der Messe, mit allem an Lebensmitteln ausgestattet was ein Brainstorming braucht macht ihr euch daran einen Weg auszutüfteln eure Haut zu retten. Weeks hat da wenig beizutragen, außer im Hintergrund nervös auf und ab zu gehen. Euch hin und wieder über die Schulter zu schauen, den Kopf zu schütteln und wieder auf und ab zu laufen.
Ihr seit erst ein paar Stunden dabei als eure Überlegungen jäh unterbrochen werden. Die rote Notbeleuchtung springt an und auf den Monitoren der Messe erscheint ein Countdown. Eine schrille Computerstimme
und Sirenen erinnern euch unangenehm daran dass ihr auf einem Pulverfass sitzt. Nervtötend und schrill hallt der Alarm in der Station wieder. Die KI warnt euch davor, dass in der Raffinerie der Prozess zur Selbstzerstörung der Station voranschreitet.
Erst mit ein paar Tricks und ein wenig Geschick könnt ihr den Alarm wieder abschalten welcher sonst stündlich losgegangen wäre. Ein außerkraftsetzen der Sicherheitsprotokolle sollte aber Abhilfe schaffen.
So aus der Konzentration gerissen müsst ihr euch erst wieder sammeln. Jeder auf seine Art, aber es zeichnet sich ab das es nicht besser werden wird. Ihr könnt fast körperlich spüren wie die Zeit verrinnt als würden sich eure Körper bereits jetzt ausdünnen, bis ihr nur noch Geister in einer Stahlhülle seid.
Am Ende des Brainstormings steht folgendes Fest. Egal wie ihr es dreht und wendet eure Ideen kosten zu viel Zeit oder ihr findet überhaupt keine praktikable Lösung. Die Selbstzerstörung ist nicht mehr auf das System angewiesen. Was euch umbringt läuft über Relais, Ventile, Tanks und Rohrleitungen einen Kilometer von euch entfernt ab. Der Mechanismus ist so entwickelt das er keine Unterbrechung duldet. Wer auch immer ihn implementiert hat, war sich wohl sicher, dass in der Abwägung der Selbsterhaltungstrieb der Besatzung möglicherweise größer sein würde als der Schaden den die Station anrichten könnte.
Alles was die KI dazu zu sagen hat lässt sich auf einen einzigen Satz zusammenstreichen.
D I E B E S A T Z U N G I S T E N T B E H R L I C H
Shawns Idee, teile der Station abzukoppeln, die Lebenserhaltung dahin zu verlegen und die Zeit ohne Nahrung, Wasser oder Atemluft in den Kälteschlafkammern zu verbringen bis Hilfe eintrifft scheitert ebenfalls an der Zeit. Es ist machbar. Aber nicht mit den beschränkten Möglichkeiten die ihr habt, nicht ohne Trockendock, nicht ohne mehr Leute die 24/7 die nächsten Tage durchackern. Ihr seit nur Sieben, viel zu wenige für den Plan.
Und so geht ihr auseinander. Nervös. Verunsichert. Jeder für sich alleine mit den Gedanken das all eure Ideen euch nicht die Lösung waren.