1. Eine alltägliche Magie unterscheidet sich in keinster Weise von einer Technologie. Es gibt Leute denen das gefällt, aber Mystik steckt dann nicht dahinter.
Ja richtig, eine alltägliche Magie kann einer Technologie ähnlich werden. Das schliesst aber nicht alle Magie eines Settings mit ein. Der Jäger, der eine Falle bauen kann mit der er innerhalb einer Stunde ein beliebiges Tier fängt und der weiss welche okkulten Muster er in seinen Bogen schnitzen muss, damit dieser niemals bricht, wird von einem Mann der in Sekunden aus einem Stock einen Früchte tragenden Baum wachsen lassen kann, trotzdem beeindruckt sein und nicht sagen "Pf Magie. Das kann ich auch."
Darüberhinaus kann auch Technologie eine gewisse Mystik haben, nämlich wenn über ihre funktionsweise wenig bekannt ist. Als die Leute früher noch nicht wussten wie Eisenbahnen funktionieren, haben sie oft irgendwelche Dämonen darin vermutet - was wenn wirklich Dämonen drin sind? Traut sich wer nachzusehen? Geht das überhaupt? Oder kennt nur der "Ingenieur", der die Maschine gebaut hat, das Geheimnis?
2. Magie wird nur noch auf den reinen Effekt reduziert und hat keinerlei Tiefe mehr.
Wenn man Magie auf ihren Effekt reduziert, dann hat sie keine Tiefe mehr, das stimmt. Ich sehe allerdings nicht wie die Häufigkeit von Magie etwas damit zu haben muss. Auch in einer Welt in der viele zaubern können, kann man schöne Geschichten über Magie erzählen und mystische Dinge geschehen lassen, die keiner versteht.
Genauso wie man nicht ehrfürchtig vor einem Auto oder einem Computer steht, obwohl diese Dinge ja die tollsten Sachen machen können.
Ich bin schon ehrfürchtig vor Computern gestanden. Wenn man auf dem Bildschirm plötzlich Dinge sieht, die man nie für möglich gehalten hätte, ist der Kasten nicht weniger mystisch als der (nicht-alltägliche
) Zauber aus dem Rollenspiel. Und wie lange man erst studieren muss, bis man anfängt die arkanen Geheimnisse dieser Maschinen zu verstehen...
Es ist alles eine Frage der Sichtweise.
3. Eine alltägliche Magie würde eine Welt zu stark beeinflussen, als dass sie in weiten Teilen unverändert bliebe. Man kommt dann ganz schnell von einer bodenständigen, geheimnisvollen Mittelalterwelt weg[...]
Vom bodenständigen Mittelalter kommt man weg, ja. Das find ich auch gut so - Mitteralterimitate sind sowas von abgedroschen.
Wie die Geheimniss verloren gehen musst du mir aber erklären.
[...]gelangt in eine quietschbunte Bonbonfantasy (D&D ist auf dem besten Wege dahin. DSA gibt sich auch alle Mühe).
Was ist "quitschbunte Bonbonfantasy"?
Es ist natürlich wie immer Geschmackssache.
Aber sicher ist es das.
Ich persönlich verzichte lieber auf eine Fantasywelt, in der fliegende Teppiche in einer Großstadt aus schwebenden Felsen Taxidienste erledigen und mache daraus lieber gleich eine Sci-fi Welt.
Ach, und das ist dann das gleiche, ja?
Eine Welt muss nicht immer voll von Magie sein.
Nö, aber sie kann.
Tatsächlich ist es sehr verwunderlich, wie stark die Magie eigentlich eingeschränkt werden muss, damit eine Welt von der Logik her nicht total entartet (so von wegen Teleporterkreise statt Kutschen und Minidrachen als Grillanzünder).
Wenn mans richtig macht, muss man gar nicht soviel einschränken.
Aber es stimmt schon, man muss sich auf jeden Fall Gedanken machen, was die Magie für Auswirkungen auf eine Welt hat.
Bluerps - Magie Verfechter