Autor Thema: Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?  (Gelesen 5299 mal)

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the7sins

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Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« am: 6.12.2002 | 19:46 »
Mit der Zeit und nach einigem was ich so im Netz lese frage ich mich und vor allem euch:
Was denkt ihr, sind typische Rollenspiele wie DSA, D&D mit ihren Menschen, Elfen, Zwergen und Orks noch wert an ihnen zu arbeiten? Oder soll das ganze alte Zeug lieber schnell verschwinden.
Ich selbst arbeite ja an "Legenden aus Pyron", einem ganz typischen Rollenspiel (dass aber noch nicht im Netz ist und nicht fertig) und spiele DSA. Trotzdem zweifle ich zeitenweise.

Offline Lord Verminaard

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #1 am: 6.12.2002 | 20:03 »
Ich würde da unterscheiden: Die klassischen, allseits bekannten High-Fantasy-Welten taugen nach wie vor uneingeschränkt, um in ihnen Rollenspiel zu machen. Man braucht vielleicht mal Abwechslung, aber früher oder später kriege ich zumindest wieder Bock auf Krynn oder Aventurien, gerade weil sie so vertraut sind. Bis man wirklich alle Ecken erkundet, alle Abenteuerideen ausgeschöpft hat, vergeht schon eine ganze Zeit, und dann kann man ja immer noch politische Umbrüche lostreten und so neuen Pepp reinbringen.

Was neue High-Fantasy-Welten angeht, so glaube ich nicht, dass es dafür einen Markt gibt, weder für kommerzielle noch für solche im Web. Entweder ich spiele in einer der bekannten und bestens ausgearbeiteten Welten, oder ich baue mir selbst eine Welt nach meinen Bedürfnissen und Vorlieben, sei sie nun an einem ganz bestimmten Aspekt der High Fantasy aufgehängt, oder nach dem Baukasten-Prinzip mit allem ausgestattet, was so dazugehört. Ich weiß gar nicht, ob Myranor (oder wie dieses DSA-Spinnoff heißt) einen so großen Absatz findet, würde mich aber wundern. Wenn Du das Interesse der Leute wecken willst, musst Du was neues bieten, die vorhandenen "klassischen" Welten sind einfach zu gut, als dass die Leute umsteigen würden.
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Gast

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #2 am: 6.12.2002 | 20:08 »
uneingeschränktes JA! ;)

Teclador

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #3 am: 6.12.2002 | 20:27 »
Ich würde auch sagen, dass die ganzen vertrauten Fantasy-Settings noch Zukunft haben. AM Beispiel DSA kann man zum Beipsiel zeigen, was eine extrem gut und stimmungsvoll ausgearbeitete Welt alles zu bieten hat.

Ich weiss nicht wie es der Masse der Rollenspieler steht aber ich kann von mir behaupten, dass ich lieber eine gut ausgearbeitete stimmungsvolle "Standardwelt" wähle und diese dann durch interessante storys etc. würze anstatt mich auf irgendein exotisches Projekt zu stützen, dass ausser einer neuen noch nicht komplett ausgearbeitet idee nichts zu bieten hat.

Auch habe ich bis jetzt den Eindruck, dass viele der "exotischen" System auf einer neuen Idee basiern (die durchaus recht interessant ist) und der Rest des Systems dann so 0815-mässig drum herum geschustert wurde!

Samael

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #4 am: 6.12.2002 | 23:40 »
Was neue High-Fantasy-Welten angeht, so glaube ich nicht, dass es dafür einen Markt gibt, weder für kommerzielle noch für solche im Web.

Nun, ich glaube schon, dass sich ein gutes und in irgendeinem Aspekt neues High Fantasy Rollenspiel auch am Markt durchsetzen kann (Beispiel: Earthdawn, das ist erst 1993 erschienen, zu einer Zeit als die Standardsysteme in diesem Genre schon etabliert waren. ED befindet sich leider aufgrund der Pleite FASAs und den nicht besonders tollen Nachfolgeentwicklerfirmen seit ~2000 etwas auf dem absteigenden Ast).

Man sollte auch neuen Systemen eine Chance geben, finde ich....
 

Offline Le Rat

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #5 am: 7.12.2002 | 00:20 »
Wenn du meine ehrliche Meinung hören möchtest:

Ja ich spiele gerne auf Fantasy-Welten, allerdings am liebsten auf mystisch angehauchten, also keine HdR-Clone.  DSA ist noch ganz in Ordnung.

Was ich gar nicht mag, sind diese ewigen angeblich neuen und doch gleichen Fantasy-Welten in Roman und Rollenspiel. Mich interessieren die x-tausend Fantasy-Welten, die viele Rollenspieler in mühevoller Kleinarbeit mit innovativen Elfen-,Trollen- und Zwergenrassen anreichern leider nicht. Sie mögen zwar vielleicht detailliert und gut gemacht sein, ich habe nur keine Zeit und Verwendung für diese Dinger, auch wenn man diese Heidenarbeit wirklich würdigen sollte.
Naja, ich habe wohl deine Zweifel nicht wirklich zerstreut, aber du hast ja geragt.
Aber Weltenbau macht ja auch schon an sich Spass.
 

Offline 1of3

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #6 am: 7.12.2002 | 10:12 »
Elfen, Zwerge und Orks sind alle ganz nett, aber Welten wo Elfen einfach Elfen sind gibts bei weitem genug. Und Welten wo Elfen mal Orks sein dürfen, sind auch schon einige am Start.

Was mich bei den meisten dieser Welten nervt, ist das dort ständig Rasse und Kultur durcheinandergewirbelt wird. Warum sollte es in einem Elfenreich keine zwergische Minderheit geben? Und wieso zur Hölle, ist auf dieser Welt eine ach so nützliche "Gemeine Sprache" vom Himmel gefallen? Und warum finde ich immer wieder tolerante Polytheistische und fanatische Monotheisten? Fragen über Fragen.

Das schlimmste allerdings sind Welten wo die Elfen Huitzilipochtlis heißen und trotzdem nur Elfen sind.

Offline Teethquest

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #7 am: 7.12.2002 | 13:45 »
Wir könnten uns ja mal ausführlich darüber unterhalten, warum Elfen keine Orks sind und Monotheisten fanatisch. Damit würden wir aber stark vom Thema abweichen. Einen solchen Threat gibt es glaube ich sogar, nur finde ich ihn im Moment nicht.
Ich möchte nur sagen, dass es Gründe gibt...
Als Cronos sein Gebiss verlor
Führte mich die Reise weit
Weil er mich dazu auserkor,
zu suchen nach dem Zahn der Zeit

Nightsky

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #8 am: 7.12.2002 | 14:02 »
ein klares JA!

Ich habe angefangen mit Fantasy und werde mit Fantasy aufhören.
Ich spiele andere Genres aber im Fantasy fühle ich mich am wohlsten undso geht es vielen Freunden und Bekannten von mir auch.

Die meisten, inklusive mir, spielen sogar am liebsten dieses "schwache und veraltete" AD&D / D&D 3rd System.

Offline 8t88

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #9 am: 7.12.2002 | 14:21 »
Unabhängig vom System:

Das "einfache" in einer Fantasy Welt, nämlich dieser Kampf von "gut" und "böse", sind dass was mitunter ihren Reiz ausmacht.

Um bie HdR zu bleiben:
Hier erhöht jemand deine Steuer, und lenkt das Schicksal deines Landes, und du kannst quasi nichts dagegen tun!

Aber dort ist klar, wo die Gefahr ist.
-Im Wald
-In Mordor
-Im Orkland
- usw.

Und diese sache macht auch das Mittelalter so beliebt bei einigen.
Und lässt sie vergessen wie hart das Mittelalter für alle Leute eigentlich war. dort ist das was einem nicht gefällt bekämpfbar, oder wird zumindest als solches dargestellt!

und:
Uns, die wir ja nun schon einige Jahre Fantasy spielen, könnte ich es nachempfinden, wenn sie sagen "jetzt reichts!" ;)
Aber: Es gibt ja "neue" spieler, und die Fangen genau so mit "Ritter und Drache" an wie Wir!

Bis dann!  :)
8t88

PS: Wer nicht will soll sich hier nicht mit einbezogen fühlen!
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Offline Dash Bannon

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #10 am: 7.12.2002 | 23:57 »
Klar hats Zukunft. Jeder will irgenwann einmal nen Ritter, einen Conan oder einen mächtigen Magier spielen. Der HdR-Film wird denke ich den einen oder anderen noch ins RPG-Boot holen


Wir werden immer mehr
Es gibt drei Arten etwas zu tun. Die richtige Art, die falsche Art und die Dash Bannon Art.

Teclador

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #11 am: 8.12.2002 | 00:21 »
Ich stimme dir zu 8t88!!!

Das was im Leben schlecht ist, wird in Fantasy Szenarien verduetlicht und greifbar! In unserer Welt kommt das Leid in einer abstrakten Art daher gegen die man nichts tun kann. In Fantasy Welten ist das anders das "Schlechte" ist greifbar und klar umrissen. Man kann es anpacken und aus der Welt schaffen.

Auf der Erde sterben Millionen wegen unzureichender medizinischer Versorgung an Erkältungen oder Grippe.Aber in AVenturien bedrohen die stättigen Orkhorden die armen Bauern und dann stehen die Helden auf packen das gnaze an und damit hat sichs!

Gast

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #12 am: 8.12.2002 | 05:31 »
Hm, also um Fantasy und die reale Welt geht`s ja hier nicht. Es geht um Tolkien-Fantasy und da frage ich mich, was einige Leute mit ihrem Werk eigentlich erreichen wollen.

Ich sehe die vielen Seiten, die eine Rollenspiel- und Fantasywelt beherbergen und gehe als erstes zu den Rassen und was sehe ich Elfe, Orks, Menschen, Zwerge + 1 bis 2 "exotische" Rassen, die fast wie ein Alibi wirken, a la "Nun, ich habe ja nicht alles geklaut"

Warum herrscht so wenig Kreativität in puncto Rassen und Kulturen vor. Wenn ich mich nach einem freien System umschaue, dann möchte ich eben etwas, was ein wenig anders ist und am Mainstream vorbeigeht. Wenn ich "Standard" will, dann nehme ich D&D und co. Diese Welten sind ordentlich ausgearbeitet und logisch. Allerdings fehlt mir bei dem ganzen Mittelalterstyle die Innovativität, Fortschritt und skurrile Erfindungen.

Oft denke ich dann, dass die Leute ihre Kampagne gespielt und dabei in ihrer Welt eines gägnigen Systems soviel Spaß hatten, dass sie meinen dieser Spaß ließe sich auch auf andere Gruppen übertragen. Wie tollkühn.

Tut mir leid aber ich kann dem ganzen High-Fantasy-Kram echt nichts abgewinnen. Nicht falsch verstehen. Ich finde die HighFantasy-Rassen toll aber sie gehören zu Tolkiens Werk und nach Mittelerde und nicht an irgendeinen tropischen Strand, wie manche Rollenspiele es - ach wie innovativ - vorschreiben.

HighFantasy ist ein Hype der, geschürt von den Medien momentan wieder auflebt, aber spätestens nach dem 3. Teil von HdR wieder abebbt.

@1of3: Das mit der vom Himmel gefallenen Sprache ist doch nur eine, wie ich finde, sehr sinnvolle Vereinfachung des Spiels. Wenn man unterschiedliche Sprachkenntnisse auf Dauer einbindet, schadet das eindeutig dem Spielfluß. Da nehm ich lieber diese Unlogik in Kauf und kann mit jedem Reden. Das Problem bezieht sich ja auch nicht nur auf die normale Sprache. Wenn man so will könnte man ja auch in Frage stellen, warum die Magier im Nordosten der Welt den gleichen Zauberspruch beherrschen, wie die im südenwestlichen Zipfel.

@the7sins:
Wie sind deine HighFantasy-Rassen. Sind sie exakt so wie bei Tolkien ? Dann brauchst Du sie für Deine Klientel erst gar nicht beschreiben. Und ich würde mich fragen, warum Du das überhaupt machst.

Gibt es abweichende Nuancen, können die zwar interessant sein, nur sagt sich der HighFantasy-Fan vielleicht:"Hm, warum können den Elfen bei dem System keinen Infrarotblick. Das ist doch gerade das coole."

Und prompt hast Du den Salat mit deinen Standardrassen.

Mein Tip: Laß es sein und erfinde neue Kreaturen, die sich vielleicht an klassische Kreaturen anlehnen (muß ja sein. ein dreikäsehoch ist nunmal zwergwüchsig, aber deshalb noch lange nicht abgekumpft). Gebe deinen Kreaturen leben, in dem Du ihnen andere besondere Fähigkeiten, Gewohnheiten, Einstellungen und Charakteristika mitgibst.

Das finde ich interessant. Aber das ist nur meine Meinung und mit der stehe ich in diesem Forum etwas alleine da, denke ich. Naja, vielleicht belehrst Du mich ja eines besseren.


Offline 1of3

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #13 am: 8.12.2002 | 18:59 »
@1of3: Das mit der vom Himmel gefallenen Sprache ist doch nur eine, wie ich finde, sehr sinnvolle Vereinfachung des Spiels. Wenn man unterschiedliche Sprachkenntnisse auf Dauer einbindet, schadet das eindeutig dem Spielfluß. Da nehm ich lieber diese Unlogik in Kauf und kann mit jedem Reden. Das Problem bezieht sich ja auch nicht nur auf die normale Sprache. Wenn man so will könnte man ja auch in Frage stellen, warum die Magier im Nordosten der Welt den gleichen Zauberspruch beherrschen, wie die im südenwestlichen Zipfel.

Man sollte vielleicht am Anfang darauf achten, dass alle SCs eine bestimmte Sprache beherrschen (oder man konsultiert Telepathie & Co. KG). Ansonsten eröffnen sprachliche und kulturelle Schranken nette Plot-Möglichkeiten.

Was die Magier angeht: Wie kommst du darauf, dass sie das tun? Vielleicht machen die Sprüche nur das gleiche?
Da haben viele Spiele schon Recht getan, wenn sie sagen Magieanwender aus Schnackpuck können Tricks aus Ützgrütz nicht direkt übernehmen.

Offline Lord Verminaard

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #14 am: 9.12.2002 | 00:10 »
@ VoyaGeo: ein klares Jein. Einerseits braucht keiner die 27te Mittelerde-Kopie, die nur mit kleinen Veränderungen aufwarten kann. Andererseits bietet die Kombination der bekannten Rassen mit neuen Kulturen, Klimakreisen und politischen Konstellationen interessante Möglichkeiten. Deswegen meine ich auch, dass der private Weltenbau seinen Platz hat, und wenn 7sins Bock auf Rasta-Zwerge hat, soll er sich halt welche drehen ;) . Ich gebe Dir allerdings zu, dass solche Weltenbeschreibungen bei mir höchstens eine hochgezogene Augenbraue provozieren, vielleicht ein "ganz nett", ich mir die Welt aber nie zulegen würde.

Letzterer letzte Satz gilt, was mich betrifft, allerdings auch für die allermeisten "innovativen" Welten, von denen Du sprichst. Eine Rasse wird nicht dadurch zum Alibi, dass sie neben Elfen und Zwergen exisitiert, sondern dadurch, dass sie willkürlich zusammengebaut ist und ohne einen hinreichend schlüssigen Hintergrund daherkommt. Sie wird nicht besser und nicht schelchter dadurch, dass sie in einer high-fantasy-freien Welt existiert. Ein System, das eine völlig andersartige Welt anbietet, hat dabei den Nachteil, dass es alles erst sorgfältig entwickeln muss. Und wenn es das tut, dann ist damit immer noch nicht gesagt, dass Stil und Atmosphäre der Welt mir zusagen.

Demgegenüber kann eine neue Rasse auch dann alles andere als Alibi und Füller sein, wenn sie in eine überaus klassische High-Fantasy-Welt eingearbeitet wird. Hervorragende Beispiele hierfür sind die Drakonier und die Kender bei Drachenlanze. Auch die Kaganesti-Elfen sind in gewisser Weise eine eigene Rasse, da sie sich von den tolkien'schen Elben doch schon recht deutlich unterscheiden.

Wenn man natürlich einfach keine Elfen, Zwerge, Magier, Ritter, Diebe usf. mag, also nicht mal was für HdR übrig hat - gut, dann macht es auch keinen Sinn zu diskutieren...
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Offline Althalus

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #15 am: 9.12.2002 | 00:17 »
Die Gemeinsame Sprache ist vor allem Bildungsabhängig. Auch im Mittelalter war Latein eine Art Universalsprache - allerdings nur unter Gebildeten. So etwas nennt man "Handelssprache". Phoenizisch war es lange Zeit, später Latein und Griechisch. In Asien war Mandarin-Chinesisch recht verbreitet.
Das alles aber immer nur in den Kreisen der Händler und Gelehrten.

Und was die Rassen betrifft: Standards sind nun mal recht gut vorstellbar. Was macht einen Elfen aber z.B. aus? Das er unsterblich ist? D&D-Elfen leben nur sehr lange. Seine Nachtsicht? Muß er nicht haben. Arroganz? Kann ein Mensch auch sein.
Ich hab z.B. auch Kentauren als Standard-Rasse, bis jetzt wollte aber noch keiner einen spielen. Was zu fremdartig ist, scheint eher abschreckend zu wirken.

Da setzt ich doch lieber auf Kultur, und arbeite die stärker aus. Damit werden auch "bloße" Menschen interessant, weil sie sich von der Kultur her deutlich unterscheiden.
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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #16 am: 9.12.2002 | 15:48 »
Selten werden auch ganz ausgefallene Rassen genommen, meiner Meinung nach, da Spieler erstens Rollen suchen die ihnen Spaß machen aber sei wollen zweitens auch eine ungefähre Ahnung davon haben wie diese Rasse zu spielen ist etc. Ein Feeling dafür zu bekommen und die Gedankenansätze der Rasse selbst zu verstehen. Und diese Erfahrung müsste auch bei den Mitspielern wenigstens teilweise gegeben sein.
Ansonsten fühlt man sich doch zu unwohl und passt dann auch nicht richtig in eine Runde meines Erachtens.
Es gibt Leute die wagemutig sind und solch einen Weg auch ohne Vorkenntnisse wohl beschreiten aber es sind doch eher wenige.
Seitdem ich DSA spiele gab es erst EINEN Elfen und den spiele ich selber. Es kommt darauf eben an wer sich zutraut solche Rollen zu spielen denke ich auch mal.

MfG Edler Baldur

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #17 am: 19.12.2002 | 02:26 »
Und diese Erfahrung müsste auch bei den Mitspielern wenigstens teilweise gegeben sein.
Ansonsten fühlt man sich doch zu unwohl und passt dann auch nicht richtig in eine Runde meines Erachtens.
Es gibt Leute die wagemutig sind und solch einen Weg auch ohne Vorkenntnisse wohl beschreiten aber es sind doch eher wenige.
Seitdem ich DSA spiele gab es erst EINEN Elfen und den spiele ich selber. Es kommt darauf eben an wer sich zutraut solche Rollen zu spielen denke ich auch mal.

Ist ja interessant. An meinem ersten Rollenspielabend wußte ich nicht genau Bescheid über Elfen, Kobolde, Orks und Zwerge und dennoch hat es gerade Spaß gemacht auch diese zu spielen. Waren die für Dich damals nicht neu ?

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #18 am: 27.12.2002 | 16:23 »
Tolkien hat jede Menge Zukunft. Der Meinung kann ich mich guten und ruhigen Gewissens anschließen. Und nicht nur, weil in meinem System all die klassischen Rassen vorkommen. Sehr bewußt vorkommen. Die einzelnen Beziehungen sind noch nicht perfekt ausgearbeitet, aber das kommt auch noch.
Es ist für mich wichtig, daß es gerade in einer neuen Umgebung, einem neuen Rollenspiel ein paar Konstanten gibt. Allerdings, was spricht einmal gegen philosophische Zwerge, die pazifistisch sind? :-)
Das Problem der Sprache sehe ich ähnlich wie Althalus. Es gab auch früher Handelssprachen, als solche sollten auch diese Universalsprachen gesehen werden. Allerdings wie erklärt man dann, daß der Barbar, der eben aus den Bergen kommt, diese spricht, womöglich so gut wie ein Gelehrter oder Händler?
Das Problem bei vielen exotischen Völkern oder Rassen ist meiner Meinung nach auch die unklare Vorstellung, die die Entwickler selber davon haben. Werden sie gut beschrieben, nicht nur dem Aussehen nach sondern auch in ihren Verhaltensweisen, in ihrer Lebensweise, kann man sich viel eher etwas zusammenreimen. Das fehlt meiner Meinung nach in vielen System. Nicht nur in den kleinen, freien Systemen sondern auch in manchen großen. Und dann wundert es nicht, wenn viele einfach dort ansetzen, wo sie in einem andere System aufgehört haben. Was mich an so etablierten Systemen wie DSA stört, ist eher die überbeschriebene Welt. Es gibt eigentlich nichts mehr, daß es zu entdecken gibt. Außerdem ist dieser Kontinent Aventurien einfach zu klein, um soetwas zuzulassen.
Und zum Schluß: Ich habe immer und werde immer Elfen spielen. Vielleicht mit kleinen Unterbrechungen, aber sonst... :-)

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Offline Althalus

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #19 am: 28.12.2002 | 15:34 »
Hauptsache, sie sehen wenigstens so ähnlich aus, auch wenn man eine grausame, chaotische Natur nun nicht eben als "standard-elfisch" ansehen kann.  ;D ;D
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Pumpelche

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #20 am: 28.12.2002 | 16:00 »
Natürlich haben Fantasie-Rollenspielsysteme Zukunft.

Mehr Systeme mit ideenreichen Welten, Kulturen und vielen neuen Rassen.

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Offline Edler Baldur

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Re:Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #21 am: 31.12.2002 | 19:52 »
@VoyaGeo
Nein, waren sie nicht, ich hatte über das DSA-PC-Spiel zum RSP gefunden und wusste daher schon ein bischen darüber, zumindest Werte und Spezialitäten. Gleichzeitig ist es aber auch so, wie soll ich jemanden darstellen der mystriös ist und meist ganz anders denkt, wenn ich nciht weiß, wie dieser stattdessen handelt denkt. Ich hatte eine lange Diskussion mit meinem Meister in dem ich ihn erst überzeugen musste, wirklich in der Lage zu sein mit solch einer Rasse fertig zu werden, denn alles andere hätte er nur als einen Versuch angesehen einen Kämpfer/Magier zu machen etc.
Kann sein das ich deswegen teils etwas skeptisch bin, wenn ich Neulinge sehe die meinen eine absolute fremde Rasse zu spielen.

MfG Edler Baldur

Nightsky

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Re: Hat Tolkien-Fantasy noch Zukunft?
« Antwort #22 am: 6.07.2005 | 16:38 »
Ich hab mir nicht den ganzen Thread durchgelesen und deswegen nur meine 50Cent zu dem Eröffnungsthema.
Ein uneingeschränktes JA! ;D

Wenn ich irgendwann wieder die Möglichkeit bekomme auf Greyhawk (am besten mit AD&D first ed.) zu spielen, dann ist das ein Gefühl des nachhause Kommens *seufz*