Thema: [D&D 3.0] Frage zu Gesinnung und Erzfeinden eines Waldläuferchars

[Caralywhynn]

Hallo ihr Lieben

Mal wieder eine wichtige Frage vonse kleinen Cara...
Meine Waldläuferelfe ist chaotisch gut und hat als Erzfeinde Untote, Wehrwesen und Drow.
Jetzt ist die permanente Diskussion mit meinem SL (und teilweise auch mit meinen MItspielern), daß ich mich nicht agressiv genug meinen Erzfeinden gegenüber verhalte. Daher meine Frage an Euch, wie ihr das in euren Runden handhabt.
Ich sehe es z.B. nicht ein, meinen Charakter direkt auf einen Erzfeind losstürmen zu lassen und ihn niederknüppeln zu wollen. Schon gar nicht, wenn der NPC/PC sich mir gegenüber neutral bzw. freundlich verhält.(In einer Kampfsituation sieht das schon ganz anders aus, besonders, wenn die Agressionen vom anderen ausgehen) Dass mein Char dem "Erzfeind" unfreundlich/unhöflich/skeptisch/leicht reizbar gegenüber auftritt und auch schwerer von "sinnvollen" Argumenten zu überzeugen ist (Diplomatiemali usw.bla ), ist meinen Mitstreitern oft noch zu wenig, habe ich den EIndruck.
Wie seht ihr das? Ist das jetzt nur meine Spieler"vernunft" oder rechtfertigt die Gesinnung des Chars ein solches Vorgehen?

Cara

[Selganor [n/a]]

Nirgendwo steht in den Regeln (weder 3.0 noch 3.5) dass der "Erzfeind" (ich verwende eher den Begriff "Lieblingsgegner" - der kann auch "freundschaftlich" sein) dem Ranger verhasst sein muss.

Immerhin kriegt er ja auch Boni auf Sense Motive Checks mit diesen Gegnern, den wuerde er kaum kriegen wenn er gleich auf den Gegner losstuermen wuerde/sollte und sich keine Zeit nimmt ihn auch mal mit ihnen zu beschaeftigen, oder?

[Chiungalla]

Chaotisch Gut kann erstmal vieles heißen.

Ich hatte schon chaotisch gute Charakter, die am ehesten mit Robin Hood zu vergleichen waren.

Auf der anderen Seite habe ich auch einen Chaotisch Guten Magier, der einfach so und ohne große Provokation alle erwiesenermaßen bösen Leute grillt.
Weil er es kann, weil er es will (Gut) und weil er sich nicht ums Gesetz schert (Chaotisch).

Chaotisch Gut ist also schon mal weit gefasst.

Zu den Erzfeinden des Waldläufers:
Ich hab das eigentlich immer am ehesten, als eine Spezialisierung des Waldläufers gesehen, gegen diese Gegner besonders effektiv zu sein.
Ich persönlich hab immer davon Abstand genommen, es als wirkliche Erzfeindschaft im Wortsinne zu sehen.
Im englischen heißt es ja auch Favored Enemy, und da steht auch nichts von einem vorgegebenem Verhalten gegenüber den Jungs.

Man kann sich ja auch auf den Kampf gegen Menschen spezialisieren, was IMHO schon dagegen spricht, dass man dann die ganze Rasse hassen muss.

Und Drizzt ging AFAIR auch nicht auf seine Erzfeinde los wie ein Derwisch, oder?

Aber am besten sprichst Du da nochmal ausführlich mit Deiner Gruppe darüber.
Das bringt wahrscheinlich am meisten.
Im Idealfall kommt ihr am Ende darin überein, dass es Dein Charakter ist, und Du solche Feinheiten definieren darfst.

[Haukrinn]

Die Regeln sagen nichts, aber auch garnichts darüber aus, sondern definieren nur, daß Du Deinen Bonus auf Angriffe und entsprechende Fertigkeitsproben gegen die Erzfeinde bekommst. DIe rollenspielerische Seite sollte Dir überlassen sein. Wenn Dein SL das nicht einsieht, gib ihm 'n Tritt von mir, daß freut ihn bestimmt  .
"Erzfeind" ist auch mal wieder so eine merkwürdige Übersetzung - im Original heißt es "Favored Enemy", was definitiv weniger strikt ist als "arch enemy".

[Cyberdance]

In Unearthed Arcana wird eine Optionalregel vorgeschlagen, in der der Waldläufer statt eines bevorzugten Gegners ein bevorzugtes Gelände hat, in dem seine Boni wirksam werden.
Ich stelle mir das unterhaltsam vor, wie er in seinem bevorzugten Terrain, z.B. Wald, plötzlich völlig am Rad dreht, auf Bäume eindrischt, Eichhörnchen beleidigt und auf dem Boden stampft, bis die Gruppe ihn endlich aus dem Wald rauszieht. 

Der bevorzugte Gegner ist IMHO nur eine Art Gegner, in deren Bekämpfung er besonders trainiert ist. Das muss natürlich nicht heißen, dass er diesen Gegner im vornherein *hasst*. Er kennt nur seine Schwächen. Es wäre auch eigenartig, den Waldläufer als eine Art Fantasy-Nazi darzustellen, der mit massiven Problemen gegenüber "den Fremden" herumläuft und ständig die Endlösung für den Umgang mit diesen Wesen vorschlägt. Ich stimme den bisherigen Meinungen zu diesem Punkt also zu.

[Seraph]

Wenn Dein SL das nicht einsieht, gib ihm 'n Tritt von mir, daß freut ihn bestimmt  .

Lasst mich raten, es ist wieder die Keule, oder?  *erinnert sich an einen anderen Thread*

Also zunaechst einmal folgendes:
Favored Enemy besagt nur, dass der Waldlaeufer besonders trainiert im Kampf mit Angehoerigen dieser Rasse ist. Mehr nicht! Favored enemy beschraenkt sich nicht einmal auf den Kampf, denn (was viele vergessen) er gibt auch Boni auf soziale Proben.

@Cara: Und wenn dein SL wieder stresst: Mach ihn mal darauf aufmerksam, dass es Favored Enemy(Humanoid(Elf)) heisst und nicht Favored Enemy(Drow), und erklaere ihm hoeflich, dass deine Elfe nicht suizidgefaehrdet ist

[Haukrinn]

Lasst mich raten, es ist wieder die Keule, oder?  *erinnert sich an einen anderen Thread*

Exakt

[Jens]

Oha es gibt doch noch Spielleiter mit fast genauso merkwürdigen Methoden wie den guten D. ...

[Meara]

@Cara: hab gerade noch mal in das schlaue Buch reingeschaut und habe festgestell, dass du gar keine Mali gegenüber deinen Erzfeinden bekommst... wer kam eigentlich auf die Idee?


@Seraph: Warum sollte man nicht eine Unterart seiner Rasse als Erzfeind wählen können?

[Selganor [n/a]]

@Seraph: Warum sollte man nicht eine Unterart seiner Rasse als Erzfeind wählen können?

Klar, wer will kann auch anstelle Favored Enemy - Orc auch Favored Enemy - Orc of the Bloodhound Clan nehmen (gerade bei verfeindeten Orkclans durchaus machbar), aber der FE erlaubt dir auch die ganze Rasse als FE zu nehmen...

[Haukrinn]

Klar, wer will kann auch anstelle Favored Enemy - Orc auch Favored Enemy - Orc of the Bloodhound Clan nehmen (gerade bei verfeindeten Orkclans durchaus machbar), aber der FE erlaubt dir auch die ganze Rasse als FE zu nehmen...

... solange es nicht Deine eigene ist.  (Hat Cara mich gestern abend selbst drauf aufmerksam gemacht...)

[Selganor [n/a]]

... solange es nicht Deine eigene ist.  (Hat Cara mich gestern abend selbst drauf aufmerksam gemacht...)

Nur in 3.0. In 3.5 ist diese Einschraenkung (sinnvollerweise) weggefallen.

[Jens]

Nein! Keine Selbstmörder mehr?! Furchtbar. Der "geliebte Feind" ist ja schon ein Credo.
Aber man kann noch innerhalb der eigenen Rasse Feindgruppen wählen. Also als Mensch (Nordreich) FE: Mensch (Südreich) nehmen.

[Haukrinn]

Nur in 3.0. In 3.5 ist diese Einschraenkung (sinnvollerweise) weggefallen.

Guckst Du in Titel von Thread: Siehst Du Zahl von Version?   

Andererseits scheint die "Keule" meinen Informationen nach in Zukunft ein 3.25 anzustreben. Da sollte Cara sich vielleicht mal dafür stark machen, daß diese Beschränkung wegfällt.

[Selganor [n/a]]

Ich habe nie behauptet dass man in 3.0 seine eigene Rasse als FE nehmen konnte, nur dass man sich in den RAW auf eine ganze Rasse "spezialisieren" kann (wer noch 3.0 spielt sollte dann halt noch die Einschraenkung beachten)

Achja, wenn sie schon dabei ist dann sollte sie sich gleich fuer den 3.5 Ranger stark machen.
Es gab nicht ohne Grund vor 3.5 UNMENGEN Ranger-Varianten (da der 3.0 Ranger nicht so wirklich "doll" war)

[Seraph]

@Meara: Also Unterrassen darf man AFAIK gar nicht waehlen. Man kann sowas natuerlich mit dem SL absprechen, aber bedenke folgendes: Elfen und Dunkelelfen unterscheiden sich anatomisch nur gering, und ihre kulturellen Unterschiede sind auch nicht groesser als die mancher Menschenvoelker. Daher bewirkt gezieltes Training gegen das eine unweigerlich einen Bonus auf das andere

Achja, wenn sie schon dabei ist dann sollte sie sich gleich fuer den 3.5 Ranger stark machen.
(da der 3.0 Ranger nicht so wirklich "doll" war)

Allerdings... in 3.0 wahr es fuer viele Klassen gang und gaebe, eine Stufe Ranger fuer Preferred Enemy und Dual Wield zu nehmen... mehr war nicht sinnvoll, da der Ranger sonst sehr profillos war.

Und was eigene Rassen als Favored Enemy betrifft: Ich mache das regelmaessig. Warum? Weil ich meistens mit Rogue in Ranger multiclasse, und wir eher Politkampagnen spielen, in denen soziale Interaktionen wichtig sind. Und die Intriganten gehoeren meist der eigenen Rasse an. Ausserdem bekomme ich dann einen Bonus auf Verfuehrungsproben

Wobei meine SL (ja, es ist eine "sie") mir Favored Enemy(Humanoid(female)) partout nicht erlauben wollte... auch gutes zurreden und eine Starbuckseinladung konnten sie nicht milde stimmen 

[Chiungalla]

Hehe, jetzt melden sich bestimmt alle D&Dler bei den Pfadfindern an, um einen Verführen-Bonus zu bekommen... 

[Haukrinn]

Na und, gut für den Genpool.  *duckunwech*

[Seraph]

Hehe, jetzt melden sich bestimmt alle D&Dler bei den Pfadfindern an, um einen Verführen-Bonus zu bekommen... 

Na und, gut für den Genpool.  *duckunwech*

*seufz* Was hab ich bloss wieder angerichtet?

BTW: Verfuehren ist ein Bluffcheck.

[Jens]

BTW: Verfuehren ist ein Bluffcheck.

Da sieht man es mal wieder: der Realismus kommt in DnD auch nicht zu kurz

[Caralywhynn]

LIeben dank ersteinmal allen für die rege Beantwortung meiner Frage....
Nun werd ich mich mal mit der Keule unterhalten und hoffen, dass da etwas Sinnvolles bei rauskommt...
geklärt hatte ich mit ihm schon, dass das mit den Drow als favored enemy klar geht, einfach aufgrund der Erlebnisse meies Chars in letzter Zeit ...

liebe Grüße
Cara