- Regt Ihr euch über die gebotene Qualität auch pft auf?
Jein, ich rege mich eigentlich nicht (mehr) auf, weil ich aufgrund von bisherigen Erfahrungen meine Ansprüche diesbezüglich ganz weit nach unten geschraubt habe(und mich so freuen kann wenn ein Roman mal etwas besser als "Mäßig" ist).
Sicher gibt/gab es einige gute Romane zu Rollenspielen, aber meist waren diese IMHO dann gut wenn sie dem Rsp "widersprachen", so liebe ich z.B. "2XS" von Nigel Findley für Shadowrun, aber die Geschichte die darin beschrieben ist, würde im Spiel, so wie es geschrieben ist niemals zusammenkommen(Angefangen an der Stelle, bei der der Hauptdarsteller kein Übermensch ist, wie dies für Shadowrunner nunmal üblich ist(Unser Hauptdarsteller(Mensch, Kein Magier, keine Cyberware) wäre nach dem damaligen 1.0/2.0-System wahrscheinlich Millionar und/oder hätte weit überdurchschnittliche Eigenschaften/Fähigkeiten)).
Ich oute mich mal, das ich die Romane von R.A.Salvatore Früher ganz gut fand(jedenfalls bis ich feststellen musste, das die Kampf-/Splatterszenen irgendwie immer gleich aussehen), doch hier kann man noch deutlicher sagen: 90% der beschriebenen Kampfszenen waren im damaligen D&D gar nicht möglich(und ist es wahrscheinlich auch heute nicht).
Ich rege mich an dieser Stelle (im Gegensatz zu einigem meiner damaligen Mitspieler) nicht darüber auf das soetwas "Systemwidersprechendes" geschrieben wurde, will nur sagen das ich glaube, das "Romane inspieriert von Rollenspielen und am besten losgelöst von diesen betrachtet" wahrscheinlich besser sind, als "Romane zu Rollenspielen".
Ansonsten, was Romane und Rollenspiele angeht, so ist das meist eine unschöne Ehe:
Dragonlance war ganz schön zu lesen, aber zumindest die ersten Abenteuer davon waren die Hölle(an dieser Stelle wurde wohl das Railroading neu erfunden). DSA-romane habe ich bisher nicht viele gelesen, aber das was ich davon in die Hände bekam war grottig. Die ersten fünf Romane zu DarkSun haben das Setting unspielbar(oder zumindest Witzlos) gemacht. Die (für mich) interessanteren Romane zu BattleTech/Mechwarrior spielten auf einem (politischem) Niveau das SC mit dem dazugehörigem Rollenspiel niemals erreichen würden.
Aber es geht ja auch ander herum(nicht besonders gut): Das Rollenspiel zu Wheel of Time war zwar spielbar, war vom Spielgefühl aber nicht besonders nah an den Romanen dran. MERS(Rulemaster light) und der Herr der Ringe passen nicht besonders gut zusammen, und auch das neue Coda-system hat so seine "kleinen" Schwierigkeiten(Wenn das SL-kapitel quasi dazu rät das der SL das System regelmäßig zu ignorieren damit es zum angestrebten Spielgefühl passt...).
- Habt Ihr schon mal daran gedacht das selbst in die Hand zu nehmen und selber so ein Roman zu schreiben?
Nein. Wenn ich in meiner Gruppe "das Geschehen der letzten Woche" zusammenfasse, sehe ich ein das ich dahingehend zu wenig Talent habe.