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Zudem will der Chara der Illuminaten herausfinden, wer für das Massaker verantwortlich ist.
Hier implizierst Du die Absicht eines Spielercharakters.
Was, wenn der (oder die) Spieler gar nicht die Absicht haben, den Verantwortlichen zu finden.
Mit Illuminati meinst Du die Hohen der Sterne, richtig?
Der Charakter, der vom Kult der Illuminaten aufgenommen und trainiert wurde, hat die Information erhalten, dass seine Freundin und Mentorin, die mit ihm als einzige überlebt hat, ebenfalls richtung Norden unterwegs war, ebenso wie ein Drachenblütiger des Holzaspektes, der angeblich für das Massaker verantwortlich sein soll - diese Info hat er von einem anderen Hohen der Sonne (woher er diese Kontakte hat, erklärt sein Präludium, daher wird er auch großes Interesse dran haben, die Hohe der Sterne wiederzusehen).
Jeder Charakter hat zu Anfang einen ganz eigenen Grund, aufzubrechen, aber nach und nach stellt sich heraus, dass alle doch zusammenhalten müssen, um den gemeinsamen Feind zu schlagen: der Hohe des Zwielichts von den Illuminaten sucht seine Freundin, ein Hoher der Finsternis muss nach einer versuchten Vergewaltigung durch eine Cynis (und die danach erfolgte Erhöhung) fliehen, sein Freund, ein Gladiator der Morgenröte, begleitet ihn als Leibwächter, wir haben noch einen Morgenröte-Krieger, der ein Deserteur der Zinnoberroten Legion ist und einen Nacht-Kopfgeldjäger, dessen Präludium noch bevorsteht.
beschließe ich, dass die Hohen gefangen genommen werden
Was, wenn die Charaktere sich lieber töten lassen, als das sie gefangen genommen werden? Dann hast Du ein Problem...
Auch hier riskierst Du einiges, in dem Du das Verhalten der Spieler voraussagst...
Sagen wir es so: Mein Plot sieht vor, dass sie bei der Stadt Kristall (die im Norden von Gletschern umgeben ist) auf die Legion von Ejava reffen und durch eine ausgelöste Lawine das Bewusstsein verlieren. Dabei können mir natürlich die Charismen im Weg sein, aber in diesem Fall nehme ich das Recht des SL in Anspruch zu sagen: gegen diese Menge Eis und Gestein und all diese Soldaten kommt ihr nicht an, zumal wir noch eine Drachenblütige mit starken Charismen dabei haben.
und nördlich von Diamantesse im Eis ausgesetzt werden.
Warum?
Die Hohen der Sonne werden entweder ins Reich gebracht, um dort als Anathema zur Schau gestellt zu werden oder getötet.
Warum sollte ein Drachenblütiger anders verfahren, noch dazu, wo er wissen müsste, dass die Charaktere mit ihren Fähigkeiten durchaus übnerleben könnten...
Das ist richtig, doch hat Ejava zur Zeit andere Prioritäten, als sich um 5 Hohe der Sonne zu kümmern. (Klingt wahrscheinlich nach einem unerfahrenen, starrköpfigen SL, aber wenn der NSC die Möglichkeit hat, durch einen mächtigen Gegenstand die Macht über das ganze Reich erlangen zu können - weshalb sollten sie da 5 schwer verletzte Hohe aufhalten können?
Ejava ist zwar weg, aber der Weg führt nach Osten.
Woher wissen die Charaktere das und wieso sollten sie ihr / ihm immer noch folgen? Was, wenn sie der Legion folgen, die ihnen ja weit schlimmeres angetan haben?
Im Detail (mittlerweile ist das Abenteuer ausgereifter) bedeutet das: Die Bewohner von Eisheim berichten, dass die Zinnoberrote Legion zurückgeschickt wurde und sich eine einzige Person mit einem Schiff Richtung Osten abgesetzt hat.
Immer noch glauben die Charaktere, dass Ejava für das Massaker verantwortlich ist und zudem hat sie während des Kampfes in Kristall die Bemerkung fallen gelassen, dass sie bald wesentlich mächtiger sein wird als alle 5 zusammen. Die SCs dürfte interessieren, wieso.
Über Sijan und Groß-Gabel geht es nach Nexus, wo die Hohen in eine Angelegenheit der Mondenkinder verwickelt werden, als ein Artefakt aus Mondsilber dort auftaucht.
Was, wenn die Charaktere hier die Jagd nach Dingsda mehr Wertschätzung geben und sich um das Problem von Nexus nicht kümmern? Immerhin ist die Stadt ja durchaus in der Lage sich zu verteidigen, sonst hätten die Drachenblütigen Nexus ja eingenommen...
Im Augenblick verlieren sich ihre Spuren in Nexus. Viele berichten zwar, dass eine Drachenblütige bei ihnen angefragt hat, doch kann keiner genau sagen, wohin genau sie verschwunden ist. Die SCs werden dort von einem Händler gebeten, das Artefakt wieder zurück zu bringen. Da es nur heißt, Ejava hätte den Weg nach Osten beschritten, könnten sie bei den Hohen des Mondes auf Antworten stoßen.
bis ein Mondenkind die Nachricht bringt, dass eine Hohe der Sterne aus dem Reich bei ihnen aufgetaucht ist. (Ich dachte dabei an eine enge Freundin oder Geliebte des Charas, der das Massaker erlebt hat)
Hier erwartest Du, dass der Spieler seinen Charakter auf die von Dir definierte Beziehung zu einem NSC reagiert.
Was wenn der Spieler darauf nicht reagiert...?
Siehe oben, im Präludium (und mit Einverständnis des Spielers) wurde das Sternenkind seine Mentorin und enge Freundin (dientgleichzeitig als sein Kontakt), die er nun zu finden versucht. Unter diesen Umständen wird er selbstverständlich reagieren.
Doch was keiner weiß, hinter all den Plänen steckt ein Mitglied der Cathak-Familie, der Ejava nur für seine eigenen Pläne genutzt hat.
Aha... sagt den Charakteren das irgendwas oder ist das nur eine plötzlich auftauchende Belanglosigkeit, die für Dich, da Du als Spielleiter die Welt ja sehr gut kennst, ein genialer Schachzug darstellt, für die Spieler aber eher verwirrend und nicht als brilliant erkennend ist?
Ejava wollte mit einem unsterblich machenden Herzstein das Ansehen ihrer Familie wieder heben, jener Cathak hatte die heißblütige und entschlossene Drachenblütige schon lange im Auge, da sie ihm diesen Herzstein beschaffen könnte und er gleichzeitig eine der vehementesten Tepet ausschalten könnte - nebenbei hatte er angenommen, dass sie oder die auf sie angesetzten Hohen der Sonne (das Massaker war auch seine Idee, ebenso die falsch gestreute information, es sei Ejava gewesen) die Barbaren des Nordens verjagen könnte. In Ejava's Eifer übersah sie voll und ganz, dass sie nur ein Spielball im Machtplan eines Hohen des intrigantesten Hauses der Dynastie war.
Ich denke nicht, dass diese Idee allein verwirrend ist - im Gegenteil, es schafft Basis für weitere Abenteuer.
Die Tepet stellt sich im Kampf auf die Seite der Hohen und
damit riskierst Du, dass es den Spielern so vorkommen kann, als würden sie nur mit dem NSC als Verbündeten eine Chance haben. Es wäre besser, wenn Du sie ihre Siege allein gewinnen lassen würdest.
Niemand behauptet, dass sie noch in der Lage ist, gut zu kämpfen. Sie hat einen Kampf mit den Hohen hinter sich und dürfte höchstens noch 1 Gesundheitsstufe übrig haben, aber wenn ich sie wäre und mich ein intriganter Drachenblütiger gerade umbringen wollte, würde ich mich auch eher auf die Seite seiner Gegner stellen - zumal nun beide Seiten (Ejava vs. SCs) nun wissen, dass sie alle betrogen wurden.
In ihrem Zustand kann sie nicht mehr viel reißen.
auch wenn der Herzstein "zerstört" wird, können sie den Drachenblütigen besiegen.
Warum?
Der Herzstein verlieh Ejava Unsterblichkeit und somit eine gewisse Kampfstärke. Da er im Kampf zuerst durch Waffenverlust an den Cathak übergeht und dann (durch die Bindung an Ejava oder aber durch zu geringe Macht des Cathak) zerstört wird, sind die SCs in der Lage, den Cathak ein für allemal zu besiegen - immerhin kann man mit diesem Herzstein sogar buchstäblich wie ein Phönix aus der Asche auferstehen.
Ich dachte daran, dass Ejava in Zukunft eine Art halbe Verbündete der Charaktere darstellt.
Ich denke, Du solltest möglichst Charaktere zu Verbündete werden lassen, die von den Spielern als "interessant" definiert wurden, nicht von Dir...
Was wenn die Charaktere kein Interesse an Ejava haben?
Gut, Verbündete ist in dem Fall übertrieben, doch droht durch diese Sache den Charakteren von ihr keine Gefahr mehr - sie sind keine Freunde, immerhin sind die SCs Anathema. Aber dadurch, dass sie ihr das Leben gerettet haben, verdienen sie zumindest ihren Respekt.
Zudem dachte ich im späteren Verlauf der Handlungen an ein Abenteuer, in dem sich die SCs um die Sicherheit eines unehelichen Sohnes der Drachenblütigen kümmern dürfen (wenn man davon ausgeht, dass der Junge eine Nervensäge ist, dürften sie viel Spaß haben).
Sie haben zumindest unter den Drachenblütigen etwas Rückhalt und von wenigstens 1 Hohen der Erde nichts mehr zu befürchten. Im Zweifelsfall gibt es da noch unseren Hohen der Finsternis, der nette Zaubereide machen kann.
Was haltet ihr von diesem Entwurf?
Grundsätzlich ein nettes Konzept aber mit einem stetig wiederholenden Fehler:
Du meinst stets das Verhalten Deiner Spieler voraussagen zu können. Das ist ein Risiko, denn die Spieler verhalten sich immer anders, als man erwartet.
Mach also ein Konzept, das flexibel ist und auf das Verhalten der Charaktere reagieren und sich anpassen kann.
Was ist, wenn die Charaktere nicht beginnen den Verräter zu fangen? Was ist, wenn sie ihren potentiellen Verbündeten vor den Kopf stossen, oder diese nicht als Verbündete annehmen?
Was, wenn sie ganz woanders hinreisen?
Dein Konzept ist zu starr, und da es hierarchisch aufgebaut ist, braucht nur ein kleines Teilchen scheitern und alles darauf bauende stürzt ein.
Wie gesagt, ein Großteil des Abenteuers beruht auf dem Hintergrund des einen Charakters und kann somit nicht schiefgehen. Was das andere angeht, so gebe ich dir recht, allerdings ist der gesamte Plot durchaus darauf ausgelegt, dass die CHaraktere von A nach B kommen, sei es auf direktem Wege oder über ein eingeplantes C. Die Anfangskampagnen sind deshalb linear, weil ich ihnen erst einmal die Welt zeigen will, bevor ich sie darauf loslasse.
Und so wie ich die Spieler aus anderen Runden kenne, sind sie durchaus bereit, einem ihrer Kameraden zu folgen, egal wohin es führt.