Nicht über andere Leute wundern, den es gibt immer wieder Leute die was "zu kacken" haben, den sie sind ja nicht selber auf die Idee gekommen und dann fällt das Kritisieren auch einfacher.
Auch wenn ich mich einer Antwort enthalten sollte: Leute, die was "zu kacken" haben auszublenden ist ein grosser Fehler.
Kritisieren und machen sind 2 verschiedene Paar Schuhe - und konstruktive Kritik, vor allem im gestalterischen Bereich, ist meistens eine Hilfe und kein Verbaldurchfall.
Dieser Spruch und die Diskussion über das Design des Buches haben mich zu einer kleinen Rezension des Erscheinungsbildes bewegt:
Ich mag das deutsche UA sehr gern und finde, daß es derzeit eines der besten RPG-Bücher auf dem Markt ist. Und dank Tim und Wjassula habe ich ein Buch mit ihren Autorenunterschriften und einer Zeichnung von Karsten Scheurs erstanden (Danke nochmal!). Trotzdem werde ich versuchen, objektiv und voreingenommen zu bleiben, die tollen Regeln und die gelungen Übersetzung auszublenden und nur über das visuelle Erscheinungsbild zu urteilen (als Graphikdesign-Student im Diplomstress kann ich hoffentlich einen relativ fachmännischen Kommentar abgeben).
Insgesamt schafft es das deutsche UA, sich von den anderen Rollenspielbüchern abzuheben und erschafft den Eindruck eines in sich stimmigen Universums. Im Vergleich zu der englischen ersten Edition, welche ich besitze, ist das Buch ein riesiger Schritt nach vorne. Daher erstmal Daumen hoch!
Alles, was an Kritik folgt, geht ins Detail und ist wahrscheinlich nur aus der Sicht eines Designstudenten im 11. Semester interessant.
Das schwarze Cover: Sehr cool. Bild und Typo wirken geschmackvoll und fallen trotzdem auf.
Das Logo aus positiven und negativen zerschnittenen Kreis- und Quadratelementen ist Geschmackssache - ich kann dahinter kein besonderes System erkennen, aber vielleicht gibt es eins (wenn es ein System dahinter geben sollte, wäre das ganz im Sinne von UA. Wenn es keins gibt, ist das Logo IMO nicht gelungen, weil es einfach eine leere Hülse wäre).
Der Text ist lesefreundlich, was das Wichtigste ist! Keine irritierenden Unterlegungen, klares Schriftbild, vernünftige Spaltenbreiten und wenige Ablenkungen sorgen für einen guten Lesefluss. Das Buch macht es dem Leser nicht unnötig schwer. Die Gerüchte als Auflockerung sind eine sehr gute Idee
Die Bilder sind rar (für meinen Geschmack sogar zu rar. Aber was kann man verlangen?). Alle Illustrationen sind IMO qualitativ sehr hochwertig und entsprechen meistens dem hohen Niveau des Spiels
Manche Bilder sind leider etwas ungeschickt in Szene gesetzt worden - ich als Künstler wäre z. B. ziemlich angepisst, wenn über mein Bild schwarze geometrische Formen laufen würden (s. z. B. Seite 36).
Zu den dekorativen graphischen Elementen (als Letzes mein einziger grosser Kritikpunkt) : Aus dem professionellen Standpunkt bräuchte dieser Teil der Gestaltung noch Arbeit und Feinjustierung. Da hätte ich mehr Struktur gewünscht - Die vielen durchgezogenen und punktierten Linien und schwarzen Balken sind willkürlich über den Seiten verteilt und erschweren unnötig das Verständnis. Um irritierend und verstörend zu sein, sind sie zu zurückhaltend. Als ein Gliederungssystem dienen sie auch nicht. Für die Auflockerung sind die typografisch inszenierten Gerüchte zuständig.
Welche Funktion haben sie dann? Ohne sie wäre die Gestaltung manchmal etwas trocken, sie schaffen Abwechslung und füllen die große Leere aus (vernichten dabei aber die "unheimliche Glätte" ala American Psycho). Jedenfalls sollten sie eine Funktion erfüllen - einfach Dekoration ist IMO nicht genug.